Die Russische Revolution 1917

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Die Russische Revolution hat die Welt verändert. Das Studienbuch wählt einen neuen Blick auf die Ereignisse. Im Mittelpunkt stehen die Menschen und ihre Lebenswelten. Aus der Sicht von Akteuren, ihren Wahrnehmungen, Erfahrungen und Verhaltensweisen in den beiden Metropolen Petrograd und Moskau, in kleineren Städten und in Dörfern, im Zentrum und an der Peripherie des Reiches verfolgen die Autorinnen und Autoren den revolutionären Prozess: die Voraussetzungen der Revolution, den Verlauf des Jahres 1917, die Hoffnungen und Enttäuschungen, die mit der Revolution verbunden waren, das Leid, das sie über viele Menschen brachte, ihre Resonanz in der Welt ebenso wie die Ziele der Revolutionäre und die langfristigen Utopien, schließlich das Schicksal der Revolution in den folgenden Jahrzehnten. Gefragt wird auch danach, was von der Russischen Revolution bleibt, wie sie erinnert wird.

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Trotz der Nachteile, die die Agrarreform mit sich brachte, erwiesen sich die Bauern als erstaunlich anpassungsfähig. Sie nutzten die Möglichkeiten, die sich ihnen nun boten, und wandten sich in Konfliktfällen an die neu ernannten Friedensrichter – eine bald schon wieder wegen angeblich zu großer Bauernfreundlichkeit aufgehobene Institution – oder klagten vor den jetzt eingerichteten regionalen Gerichten bei Familien-, Besitz- und Erbstreitigkeiten. Frauen versuchten auf diesem Wege, sich gegen materielle Benachteiligung, Prügel und sexuelle Gewalt zu wehren. Die dörfliche Selbstverwaltung in der obščina wurde intensiv wahrgenommen. Diese setzte sich seit 1864 in regionalen Parlamenten fort, den zemstvaoder „Landschaften“, eine Art Landtag. Die Haushaltsvorstände in den Dörfern, die das Entscheidungsgremium der obščina bildeten, waren hier neben den Grundbesitzern außerhalb der Dorfgemeinden sowie Städtern vertreten. Das komplizierte Wahlverfahren sicherte allerdings das Übergewicht [<<21] des Adels. Die Befugnisse der zemstva umfassten insbesondere das Steuerwesen, die Armen- und Krankenfürsorge, die Förderung von Handel und Industrie namentlich durch eine Verbesserung der Infrastruktur, das Schul- sowie das Gefängniswesen. Bauern beteiligten sich stärker als erwartet an diesem neuen Selbstverwaltungsorgan und arbeiteten dort mit liberal oder sozialistisch eingestellten Fachleuten zusammen, mit Wirtschaftsexperten, Statistikern, Lehrern und Ärzten. Schnell stieß dies auf den Widerstand von Teilen des grundbesitzenden Adels. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts beschränkte die Regierung dann die Rechte der zemstva wieder, gliederte sie stärker in die Staatsverwaltung ein und bevorzugte mit einem neuen Wahlrecht die nichtbäuerlichen Grundbesitzer noch mehr als zuvor.

Auch in der Landwirtschaft selbst zeigte sich die Mehrheit der Bauern als äußerst flexibel. Der wenig kapitalintensive bäuerliche Familienbetrieb konnte sich auf die wirtschaftlichen Wechsellagen und die neuen Marktbedingungen unerwartet gut einstellen. Bei erheblichen regionalen Differenzierungen scheint gegen Ende des 19. Jahrhunderts eine leichte Verbesserung der bäuerlichen Landwirtschaft eingetreten zu sein. Aber sie blieb anfällig für Krisen und Missernten, zumal nur die wenigsten Bauern nennenswerte Überschüsse erwirtschaften konnten. Zwar lieferten die Bauern, teilweise durch Steuerdruck erzwungen, zunehmend mehr Getreide und sonstige Lebensmittel in die Städte und an den Staat, der mit dem Export Devisen für seine Industrialisierungspolitik erhalten wollte. Wenn jedoch etwa eine extreme Dürre die Ernte weitgehend vernichtete, waren kaum Rücklagen vorhanden, und es kam – wie 1891/92 – zu einer furchtbaren Hungersnot. Das größte Strukturproblem in den Dörfern, das auch politischen Zündstoff in sich barg, blieb die Landarmut bei wachsendem Bevölkerungsdruck. Die Bauern konnten kaum davon profitieren, dass zahlreiche Kleinadlige nach 1861 ihr Land verkauft hatten. Meist waren Großgrundbesitzer die Nutznießer gewesen. Als nach 1900 Teile des Adels versuchten, ihren Landanteil auf Kosten der Bauern auszudehnen, stießen sie in den Dörfern auf entschiedenen Widerstand. Die Anzeichen mehrten sich, dass die Bauern nicht mehr bereit waren, das Vorgehen der Agrarier, der Großgrundbesitzer, und die staatliche Politik, die diese begünstigte, einfach hinzunehmen.

Abb 2 Während der „Zeit der schlechten Wege“ im Frühjahr und Herbst, der rasputica, versinkt das russische Dorf regelmäßig im Schlamm. Diese Ansicht des Dorfes Smolencevo, die vermutlich nach der Revolution von 1917 aufgenommen wurde, zeigt nicht nur Verhältnisse, wie sie auch für die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts typisch waren, sondern zugleich den Versuch, durch eine Befestigung der Wege eine Verbesserung der Zustände zu erreichen. Schottermaterial war Mangelware. Fotograf unbekannt. [Bildnachweis]

Die wirtschaftlichen Verhältnisse seit der zweiten Hälfte des 19 Jahrhunderts - фото 5

Die wirtschaftlichen Verhältnisse seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts brachten auch eine soziale Differenzierung im Dorf mit sich. Während ein Teil der Bauern ärmer wurde, gelang einigen der Aufstieg in eine – oft labile – Wohlhabenheit: Sie verfügten über ein bisschen mehr Land, über eine Kuh oder ein Pferd mehr, über die eine oder andere Arbeitskraft mehr als der Durchschnitt. Hin und wieder verstanden sie es auch, mit dem Geld besser umzugehen und durch Kredit- und Wuchergeschäfte ihr Vermögen anzuhäufen. Abschätzig galten sie den meisten Bauern als „Kulaken“. [<<22] Wörtlich bedeutet dies „Fäuste“ und meinte hier Menschen, die auf unsaubere Weise ihr Besitztum geschaffen hatten und andere peinigten. In den Dorfgemeinden und in den zemstva gaben sie oft den Ton an. Damit waren viele Bauern unzufrieden.

Abb 3–11 „Typen“ der russischen Gesellschaft: ein Straßenkehrer, ein Fest im Dorf – vermutlich eine Hochzeit –, eine Kutschfahrt im Schnee und Schlamm, ein Bauer mit Kind beim Pflügen mit dem Hakenpflug, Szenen auf dem Markt und dem Basar, Transport landwirtschaftlicher Geräte mit Kamelen in Mittelasien, eine hölzerne Mühle bei Omsk oder Wolga-„Strolche“. Unter der Bezeichnung „Types russes“ oder „Types de Russie“ erschienen um 1900 in Russland umfangreiche Postkartenserien mit vermeintlich typischen Volks- oder Berufsgruppen des Zarenreichs. Dahinter stand die Vorstellung, einen „kollektiven Körper“ der „Anderen“ und „Fremden“ konstruieren zu können, von dem sich das eigene Selbstverständnis absetzen konnte. „Typenfotografien“ waren weitverbreitet in kolonialistischen Darstellungen, aber auch im heimatlichen Umfeld etwa zur Abgrenzung von angeblich „rückständigen“ Bevölkerungsgruppen. Erst bei genauerer Analyse der einzelnen Postkarten wird deutlich, dass es sich nicht um spontane Alltagsaufnahmen vor Ort handelte, sondern um Studioinszenierungen, die im fernen Moskau, St. Petersburg, Deutschland oder Schweden gedruckt und umständlich an den Ursprungsort zum Verkauf zurücktransportiert wurden. Dieser Produktionsprozess, die Zirkulationsgeschichte sowie die Bild- und Textseite machen die Postkarten zu einer komplexen, außerordentlich lohnenswerten historischen Quelle. [Bildnachweis] [<<24]

Seit Ende des 19 Jahrhunderts sorgte die Ansichtskarte für eine Erweiterung - фото 6

Seit Ende des 19. Jahrhunderts sorgte die Ansichtskarte für eine Erweiterung der fotografischen Möglichkeiten und länderübergreifend für eine völlig neuartige Form der Kommunikation. Erschwinglich für breite Bevölkerungsschichten, konnte sie mit kurzen Grußbotschaften aus fast allen Winkeln des Globus verschickt werden und erlaubte so die Aneignung eines Stückchens „Welt“ in den heimischen Wohnstuben. Die Bildseite der Fotopostkarten hatte vielfach nicht nur illustrativen Charakter, sondern transportierte – wie Fotografien allgemein – „Ansichten“, dabei auch Vorurteile und Stereotypen: In den multiethnischen Imperien wie dem Zarenreich oder der Habsburgermonarchie dokumentierten die Abbildungen oft ethnische Differenz, in der Russischen Revolution, den Weltkriegen und dem Kalten Krieg dienten sie vielfach der Propaganda. Fotografien – und mit ihnen die Fotos auf der Ansichtskarte – sind „gemacht“ und nicht einfach ein Abbild der Wirklichkeit. Als historische Quelle fristete die Postkarte lange Zeit ein Schattendasein; sie galt meist nur eingefleischten Sammlern als aufbewahrungswürdig. So verdankt unser Buch seine Postkarten der Sammelleidenschaft der privaten Sammlerfamilien Radzievsky und Gribi.

Jenseits der standardisierten Massenware mit vermeintlich beliebiger Motivik und aussagearmen formelhaften Kurzmitteilungen offenbart sich in diesem kleinen Kommunikationsmedium eine durchaus wichtige historische Quelle, die bei kritischer Betrachtung vielerlei Aufschlüsse zu geben vermag – nicht zuletzt über Lebenswelten. Die Bildseite dokumentiert die Ansichten des Fotografen, des Künstlers oder Auftraggebers, gleichzeitig lässt sie Rückschlüsse auf den Geschmack und die Absichten, eventuell auch Wahrnehmungen des Senders oder der Senderin zu. Zusätzliche Auskünfte geben die Textbotschaften, die hier aber nicht berücksichtig werden konnten.

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