Die russische Birke
oder: ... Der Verdacht ...
Copyright: ©2014 Michael J.Bergmann
Druck und Verlag: epubli GmbH, Berlin
www.epubli.de
ISBN 978-3-7375-2549-7
Cover: Michael J.Bergmann
Die russische Birke
oder: ... Der Verdacht ...
...ist eine erlebte Geschichte eines 71-Jährigen Deutschen, der einer Fata Morgana hinterher läuft.
Mittels intensiver Internet-Bekanntschaft, eingefädelt über ein online-Portal, entwickelt sich der Fall einer Liebesbeziehung zu einer Russin vom Wolga-Gebiet per email vor dem Verdacht auf „Romance – Scamming“.
Geschrieben von
Michael J. Bergmann
Inhaltsverzeichnis
1. Vorwort
2. Erste Kontakte
3. Beziehungsgedanken
4. Mehr als Freundschaft
5. Urlaubsplanung
6. Betrugsverdacht
7. Geld für Visum
8. Staatsschuldner
9. Schuldentilgung
10. Druckaufbau
11. Hochzeit in Rußland?
12. Rußlandreise
13. Die Kathastrophe naht
14. In Erwartung
15. Das Einfahrtsgeld
16. Der Raubüberfall
17. Wohnungsverkauf
18. Show down
Anhang
Als Single hatte ich mich in ein bekanntes Neues Vermittlungsportal eingeschrieben, um vielleicht - nach bereits mehreren nutzlosen Versuchen- in anderen Portalen doch noch eine Partnerin zu finden.
Ich hatte mein Profil und auch einige aussagefähige Fotos hineingesetzt und suchte nun meinerseits in den Bildern von suchenden Frauen und in deren Profilen die Eine, die mich wirklich interessieren würde.
Da sah ich ein Portrait, das mich interessierte.
Es war eine seltsame Fotografie eines diagonal über das Format abgebildeten Frauenkopfes, der mit einer Schiebermütze bedeckt war. Sehr genau war das Gesicht nicht zu erkennen, aber ich fand das Bild dennoch interessant, weil es von sämtlichen anderen in der Art so sehr abwich und garnicht einem Präsentationsfoto entsprach. Ich öffnete das zugehörige Profil und fand auch gleich verschiedene Übereinstimmungen von persönlichen Eigenschaften.
Allerdings war die Dame erst 40 Jahre alt und das war mir eigentlich zu jung mit meinen inzwischen 71 Jahren. Trotzdem schrieb ich ein paar Zeilen in das Mitteilungsfeld. Unter anderem meine tatsächliche mail-Adresse und die Bemerkung:“...aber ich werde dir ja sicher zu alt sein....“
In dem vorliegenden Buch über diese tatsächlich vorgefallene Geschichte kann ich leider weder Teile des Profils noch das Portraitfoto jener Frau darstellen, denn diese war bereits am nächsten Tag aus dem Portal verschwunden. Dafür erhielt ich einen Posteingang an meine mail-Adresse. Sie hatte geantwortet! Sehr freundlich und bestimmt: „Ich will keine 25 Männer. Ich habe dich mit Absicht ausgewählt. Einen deutschen Mann. Und du gefällst mir!“, so ihre Aussage. Damit hatte ich nun auch ihre direkte mail-Adresse und konnte ihr schreiben, ohne das Portal weiterhin nutzen zu müssen. Sie schrieb ferner, daß sie Russin sei. Das hinderte mich natürlich nicht. Allerdings wußte ich noch nicht, ob sie in Deutschland oder Rußland lebte.
Dieses Buch hier habe ich geschrieben einerseits, um die ganze Geschichte für mich selbst aufzuarbeiten und andererseits, um einen genauen Einblick in das Unwesen der sogenannten „Scammer“ zu bieten und damit möglichen Betroffenen eine ernste Warnung zu vermitteln, mit welchen Methoden über das Internet gearbeitet wird. Es werden Liebesgeschichten erzeugt und der Interessierte (in diesem Falle ich) derart verliebt und damit auch emotional abhängig gemacht, daß er bereit ist, teilweise seine Finanzen für tatsächliche oder erfundene Bedarfe seiner Geliebten zur Verfügung zu stellen. Dabei ist eine Sicherheit der Rückzahlung entweder nicht oder nur vorgetäuscht beabsichtigt. Letztlich beruht Alles darauf, daß den Behauptungen des ersehnten Partners Glauben geschenkt wird.
Im Internet kursieren die wildesten Geschichten über dieses sogenannte „Romance - SCAMMING“ und es gibt sogar Listen mit Sammlungen von Namen und weiteren Details von Personen, die dieserart negativ aufgefallen sind und vor denen somit gewarnt wird.
Da meine Geschichte wahr ist, wurde dieses Buch als quasi Tagebuch geschrieben- eben als Abbild dessen, was vorgefallen ist. Vielleicht liest es sich deshalb etwas holpriger aber es mangelt nicht an Authentizität. Das gilt auch zumindest für MEINE Gefühle, die ungeschminkt dargestellt sind und deren ich mich nicht zu schämen habe. Einzig, was man mir vorwerfen könnte ist die bodenlose Naivität, mit der ich mich habe verwickeln und manipulieren lassen, wobei ich betonen muß, daß mir bis heute der Nachweis eines handfesten Betruges nicht gelungen ist. Ich habe in aller Ehrlichkeit meine Seele offen gelegt und mein Innerstes nach außen gekehrt. Eben, um es landläufig auszudrücken, ein „einsamer Alter“ der einer Fata Morgana nachlief.
Die ersten paar mails gingen mit leider verloren, aber mit dem Obigen habe ich verdeutlicht, was sich im Vorfeld abspielte. Wichtig zu bemerken ist weiterhin, daß jene Partnerin wegen ihrer russischen Tastatur mit einem Übersetzerprogramm arbeitete (selbst einigermaßen Deutsch spricht), um das Russisch und Deutsch nicht als Problem zu haben. Ich ließ also ihre Texte so, wie sie sie schrieb. Man muß deshalb öfter einmal rätseln, was gemeint sein könnte. Andererseits liegt auch ein gewisser Reiz darin. [1]
(Redaktionelle Bemerkungen füge ich in Klammern und kursiv ein. Ab und zu wurden auch Bild- oder Musikdateien als Anhänge mitgesandt. Diese mußten leider wegen der Copyrights unkenntlich gemacht werden).
[1]Die öfter wiederkehrende Ausdrucksweise und der seltsame Satzaufbau durch das Übersetzerprogramm ergeben einen reizvollen Spracheindruck.
[1] mulitre@post.com/ Mi 2. April 2014 01:27/ Michael/ Neues Portal [2]
Hallo, Michael.
Ich bin froh, deinen email zu begegnen. Mich rufen Renata. Mir die 40 Jahre [3]. Ich die freie Frau. Meine Größe die 167 cm, mein Gewicht 52 kg. Ich war verheiratet nicht. Ich habe keine Kinder. Welchen Ihren Status? Ich hoffe du der freie Mann. Du hast Kinder?
Ich aus Russland. Auf der Webseite der Treffen habe ich den Fehler in die Registrierungen gemacht. Ich habe, dass ich bezeichnet, in deinem Land nur, weil zu leben, ich dachte, dass man gerade jenes Land bezeichnen muss, woher du den Mann begegnen willst.
Ich in erste auf der Webseite der Treffen. Ich finde mich den Webseiten der Treffen schlecht zurecht. Deshalb habe ich den Fehler gemacht. Ich will nicht verbergen. Ich sage dir darüber ehrlich. Ich hier nicht für die Spiele. Ich versuchte nicht, dich auf der Webseite der Treffen zu betrügen. Ich bin eine ehrliche Frau, und ich freue mich nur ernsthafte Beziehung. Du bist davon wahrscheinlich verwundert, dass ich mich entschieden habe dich kennenzulernen.
Einfach werde auf einfach in der Zukunft ich dein Land auf meine Ferien besuchen. Meine Ferien [4]werden ganz bald anfangen. Deshalb habe ich mich, entschieden, dich kennenzulernen. Da wir uns in der Zukunft, treffen könnten. Wenn du nicht wünschst, den Kontakt mit mir fortzusetzen, werde ich dich verstehen. Die bedeutendste Sache, dass ich blieb ist vor dir ehrlich, und dir hat allen die Wahrheit gesagt.
Ich hoffe dass wir unseren Kontakt fortsetzen werden. Ich werde auf deine Antwort warten. Vergiss nicht, mir deine Fotografien abzusenden.
Renata.
Meine erste Antwort [5]auf ihre erste Email an mich:
mulitre@post.com/ Mi 2. April 2014 01:27/ mjbergmann@gmx.net/ Michael/ Re
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