Oliver Jens Schmitt - Kulturgeschichte der Überlieferung im Mittelalter

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Mittelalterliche Überlieferung in neuer räumlicher und methodischer Perspektive.
Der Band bietet eine wissenschaftshistorische Einführung und stellt textliche, bildliche und materielle Überlieferungsformen am Beispiel Mittel- und Südosteuropa vor. Es wird zudem ein problemorientierter Einblick in Entstehungszusammenhänge, soziokululturelle und politische Hintergründe, Forschungstradionen und Quellenkritik gegeben.
Klassische Ordnungskriterien der Beschreibung von Quellen werden räumlich und zeitlich differenziert, methodische Zusammenhänge wissenschaftshistorisch und gesellschaftspolitisch kontextualisiert sowie räumliche Gemeinsamkeiten und Unterschiede herausgearbeitet.
Der Band erschließt mittelalterliche Überlieferung und ihre sozialen und kulturellen Funktionen somit aus einer neuen räumlichen und methodischen Perspektive.

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Grabinschrift für Königin Helena/Jelena

Bedeutsam ist auch die Grabinschrift für die Königin Helena/Jelena aus Solin, aus der Kirche Sveti Stjepan na Otoku/St. Stefan auf der Insel. Sie enthält im Text selbst das Datum 976. Als die Grabplatte [<<121] entdeckt wurde, war sie in zahllose Teile zerbrochen, doch konnte der Text in Grundzügen rekonstruiert werden. Der Grabinschrift zufolge war Helena die UXOR MIHAELI REGI MATERQ(UE) STEFANI R[EGIS], d. h. die Frau von König Mihajlo Krešimir II. und Mutter von König Stjepan Držislav. Dies sind wichtige Angaben zur Bestätigung der Herrschergenealogie der Dynastie der Trpimiriden. Die Inschrift bietet auch ein topisches Beispiel der Darstellung von Herrschertugenden, wenn Helena als „Mutter des Königreichs und Beschützerin der Waisen und Witwen“ gefeiert wird (ISTAQ[ue v]IVENS FU[it] REGN[i]MATER FIT PUPILLOR(UM) TUTO[rque] VIDUAR(UM)).

Kroatische Fürsten und Könige

Aus Uzdolje na Kosovu bei Knin stammen Bruchstücke einer Altarschranke mit einer Inschrift, die den Fürsten Muncimir erwähnt. Die Inschrift verläuft entlang der Unterkante der Altarschranke und nennt das Jahr 895. Sie lautet: [H]IC BENE CO(M)P(O)S(U)IT OPVS PRINCEPS NA(M)Q(UE) MUNCIMYR, was zeigt, dass Fürst Muncimir mit dem Titel princeps die Kirche oder zumindest deren Altar hatte errichten lassen.

In Kapitul bei Knin wurden zwei Steinplatten gefunden, die mit Flechtornamentik verziert sind und wohl Teile einer Altarschranke oder eines Ambo bildeten. Auf ihrer oberen Kante befindet sich eine Inschrift, in der zwei kroatische Herrscher erwähnt sind: […]CLV DVX XROATORUM IN TE(M)PVS DIRZISCLV DVCE(M) MAGNV(M). Der erste Name ist nur unvollständig erhalten, man glaubt aber „Svetoslav“ lesen zu dürfen; Svetoslav trug den Titel dux, d. h. „Fürst (kroat. knez) der Kroaten“. Er ist der Sohn Stjepan Držislavs, der den Titel magnus dux, d. h. „Großfürst“, führte. Die Inschrift ist über die Namen implizit auf die 2. Hälfte des 10. Jahrhunderts zu datieren.

Weiters erhalten haben sich Inschriften mit dem Namen des kroatischen Fürsten Branimir († 892), von denen die wichtigste aus Gornji Muć und Šopot bei Benkovac stammten. Die Inschrift aus Gornji Muć, ein Teil einer Altarschranke, ist wegen ihrer expliziten Datierung auf das Jahr 888 wertvoll und ragt wegen ihrer epigraphischen Qualität heraus. Die Inschrift aus Šopot bei Benkovac, im Hinterland des byzantinischen Zadar, erwähnt Branimir als „Fürsten der Kroaten“ [<<122] (DVX CRVATORVM) und ist besonders wichtig, weil hier zum ersten Mal der Name der Kroaten inschriftlich belegt ist.

Aus den dalmatinischen Städten kennen wir keine einzige lateinische Inschrift mit dem Namen eines kroatischen Herrschers aus dem 10. und 11. Jahrhundert. Das im Baptisterium der Spliter Kathedrale befindliche Taufbecken, das im 11. Jahrhundert entstand und sehr wahrscheinlich aus dem kroatischen Solin stammt, zeigt allerdings die Abbildung eines kroatischen Königs mit seinen Höflingen, vor dem eine Gestalt in der Proskynese (fußfällige Verehrung) liegt. Auf der Oberkante gab es wohl eine Inschrift, doch ist diese nicht erhalten.

Der erste König, dessen Name in lateinischen Inschriften der dalmatinischen Städte zu Beginn des Hochmittelalters aufscheint, ist der ungarische König Koloman aus dem Geschlecht der Árpáden, der 1102 in Biograd zugleich zum kroatischen König gekrönt worden war und 1105 die Anerkennung seiner Herrschaft durch die norddalmatinischen Städte erlangt hatte. Die wichtigste Inschrift läuft um drei Seiten des Glockenturmes des damals von der Äbtissin Vekenega geleiteten Marienklosters in Zadar. Sie ist auf das Jahr 1105 datiert und verkündet im zweiten Teil, dass „König Koloman von Ungarn, Dalmatien und Kroatien befohlen hat, auf eigene Kosten diesen Turm der heiligen Maria zu bauen und aufzurichten“ (PROPRIO SVMPTV HANC TVRRIM SANCTAE MARIAE VNGARIAE DALMATIAE CHROATIAE CONSTRVI ET ERIGI IVSSIT REX COLLOMANNVS).

Aus etwa derselben Zeit stammt die berühmte Tafel von Baška, die in glagolitischer Schrift geschrieben ist (→ Kap. 2.3.2). Sie ist nicht datiert, wird aber wohl um 1100 entstanden sein. Die Tafel von Baška war Teil einer Altarschranke der Kirche Sveta Lucija in Jurandvor bei Baška auf der Insel Krk. Im ersten Teil der Inschrift in kroatischer Sprache und glagolitischer Schrift wird erwähnt, dass der „kroatische König Zvonimir“ (ZЪVЪNIMIRЪ KRALЪ HRЪVATЪSKЪЇ) der Kirche Sveta Lucija ein Anwesen schenkte. Die Inschrift ist aus zwei Gründen bedeutsam, erstens weil sie darauf hinweist, dass die Herrschaft König Zvonimirs bis auf die Insel Krk, eigentlich Teil des byzantinischen Dalmatien, reichte; und zweitens, weil hier zum ersten Mal die Intitulatio eines kroatischen Herrschers in kroatischer Sprache und glagolitischer Schrift belegt ist: kralj hrvatski d. h. „kroatischer König“. [<<123]

Regionale Amtsträger

Wie das Inschriftenmaterial belegt, traten auch kroatische regionale Amtsträger (župani) als Stifter auf. So ist auf der Unterseite des Türsturzes der Heiligkreuzkirche (Sveti Križ) in Nin zu lesen: GODEZAI IVPPANO QUI ISTO DOMO CO(STRUXIT), was bedeutet, dass der župan Godečaj die Kirche hatte erbauen lassen. Grabinschriften von Würdenträgern in dalmatinischen Städten können konkrete biographische Angaben wie auch topische Formeln der Frömmigkeit enthalten. So heißt es auf dem Sarkophag des Spliter Priors Petrus vom Ende des 11. Jahrhunderts: EGO PETRUS DO(MINUS) ET PRIOR NATUS NUTRITUS ET ERUDIT(US) IN SPALATO, d. h. „Ich Petrus, Herr und Prior, geboren, aufgezogen und ausgebildet in Split“. Auf dem Sarkophag des Spliter Erzbischofs Johannes steht: HIC REQUIESCIT FRAGELIS ET INUTELIS JOHANNIS PECCATOR HARCHIEPISCOPUS, also „Hier ruht Johannes, der schwache und unnütze Sünder und Erzbischof“.

Die Überlieferung frühmittelalterlicher Inschriften im Raum der Adriaostküste, sowohl in den dalmatinischen Städten als auch auf kroatischem Herrschaftsgebiet, ist zum einen so dicht, da die Baustiftungspraxis blühte, zum anderen weil man in Stein baute, wodurch sich die Erhaltungswahrscheinlichkeit erhöhte. Der Inschriftenbestand übertrifft die Überlieferungsdichte in vielen anderen europäischen Regionen. Er hat wegen der spärlichen Überlieferung an Urkunden und erzählenden Quellen aus der Region zur selben Zeit einen hohen Informationswert auch für die „Ereignisgeschichte“. Die durchgängig lateinische Epigraphik auf kroatischem Territorium entspricht der lateinischen Urkundenpraxis der kroatischen Herrscher und dem Gebrauch der lateinischen Liturgie.

Die frühesten Zeugnisse glagolitischer Epigraphik befinden sich ganz an der Peripherie des kroatischen Herrschaftsgebietes, auf Krk und in Ostistrien, also dort, wo auch die kirchenslawisch-glagolitische Liturgie seit dem 10. Jahrhundert neben der lateinischen zu Hause war. [<<124]

2.4.4 Ein Steppenvolk erobert den östlichen Balkan: Bildkultur und Schriftlichkeit in proto-bulgarischen Inschriften

Daniel Ziemann, Budapest

Bei den als „proto-bulgarische Inschriften“ bezeichneten epigraphischen Zeugnissen handelt es sich um überwiegend in griechischen Buchstaben eingemeißelte oder eingravierte, meist fragmentarisch erhaltene Inschriften unterschiedlichen Inhalts aus der von der Forschung als „heidnische Periode“ des Ersten Bulgarischen Reichs bezeichneten Zeit des 7. bis 9. Jahrhunderts. Neben in Stein gemeisselten werden auch einige in Siegel, Ringe oder Becher eingravierte Inschriften hinzugezählt. Der überwiegende Teil der bisher entdeckten Inschriften ist nicht nur in griechischen Buchstaben, sondern auch in griechischer Sprache verfasst. Jedoch werden bisweilen auch Inschriften in altbulgarischer/altkirchenslawischer Sprache und kyrillischen Buchstaben aus späterer Zeit in die Inschriftensammlungen aufgenommen. Einige wenige Inschriften verwenden zwar griechische Buchstaben, sind aber in „proto-bulgarischer“ Sprache verfasst, also einer nicht mehr vollständig zu rekonstruierenden Sprache, die von der Mehrheit der Forschung den Turksprachen zugeordnet wird. Es handelt sich dabei um die Sprache der wohl aus dem asiatischen Raum eingewanderten Gruppen, die ab Ende des 7. Jahrhunderts die politisch-militärische Führungsschicht des Ersten Bulgarischen Reichs bildeten und im Gegensatz zur übrigen Bevölkerung des Ersten Bulgarischen Reichs weder der slawischen noch einer romanisierten oder gräzisierten Sprachgemeinschaft zuzuordnen sind.

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