Jan Arendt Fuhse - Soziale Netzwerke
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Zudem sind zentrale Begriffe in einem Glossar am Ende des Buches erläutert. Diese Begriffe sind im Text mit einem Pfeil ➔ gekennzeichnet.
In der Zeit der Entstehung dieses Buchs zeigte sich mir das Wunder des Lebens von zwei Seiten. Dieses Buch ist Paula gewidmet, die gerade viel lernt, und Wilmar, von dem ich so viel gelernt habe.
1. [13]Einleitung: Zur Logik der Netzwerkforschung
Wer über die soziale Welt nachdenkt oder redet, kommt heute wohl kaum noch um »Netzwerke« herum. Früher ordnete man Menschen in »Klassen« oder in » Schichten « ein. Die Gesellschaft war bei Marx und Engels wie auch bei neueren Konflikttheoretikern (Dahrendorf, Collins) als Widerstreit von Gruppen um Rang und Ressourcen angelegt. Ab den 1950er-Jahren sprach alle Welt von » Systemen «. Parsons und Luhmann sahen die Gesellschaft als weitgehend harmonisches Arrangement von Systemen wie der Wirtschaft, der Politik oder der Wissenschaft. Habermas setzte »System« und »Lebenswelt« gegenüber. Seit den 1980er-Jahren kam es zum Siegeszug des rational handelnden Akteurs (Becker, Coleman, Esser). Individuen sollten ihr »Humankapital« und auch ihr ➔»Sozialkapital« maximieren, und Feuilletons und Buchläden boten hierfür Ratgeber an.
Langsam aber sicher nehmen mittlerweile die » Netzwerke « überhand. Hierfür einige Belege:
(1) | Wir müssen inzwischen »netzwerken« und unser Sozialkapital optimieren. Über Netzwerke finden wir Jobs und erhalten wichtige Informationen; mit Beziehungen zu wichtigen Persönlichkeiten kann man Eindruck schinden. |
(2) | Interaktiv auf den Kontakt zwischen Benutzern ausgerichtete » Social Networking Sites « wie Xing, Academia oder Facebook werden zu unverzichtbaren Foren für Selbstdarstellung und Kommunikation. |
(3) | Wir leben in einer ➔» Small World «, in der angeblich jede mit jedem über höchstens sechs Zwischenschritte in persönlichen Beziehungen verbunden ist. Diese »Six Degrees of Separation« sind zum Gegenstand von Bestsellern, einem Broadway-Theaterstück und Party-Gesprächen geworden. |
(4) | Eine Reihe von prominenten Autoren (wie Castells und Wellman) sprechen von einer » Netzwerkgesellschaft «. Für sie sind inzwischen Netzwerke und nicht mehr Klassen oder Systeme die dominante soziale Struktur der Gegenwart (oder zumindest der Zukunft). |
Wir werden in diesem Buch den Begriff des Sozialkapitals und die Small World-Netzwerke diskutieren. Social Networking Sites berühren wir nur am Rande, weil sie nur einen sehr kleinen Ausschnitt aus der Welt sozialer Netzwerke[14] bilden. Und ob wir inzwischen oder bald in einer Netzwerkgesellschaft leben, ist empirisch schwer zu beantworten.
1.1 Netzwerkforschung
Der Fokus des vorliegenden Buchs liegt auf der empirisch orientierten Netzwerkforschung in den Sozialwissenschaften . Deren Aufstieg in den letzten 60 Jahren hat wohl den Siegeszug der Netzwerkmetapher im öffentlichen Diskurs mitgetragen. Sie will aber eigentlich etwas anderes: Ihr geht es um die empirische Untersuchung von sozialen Strukturen mit Blick auf die Beziehungsgeflechte zwischen den beteiligten Akteuren. 1
Eine beeindruckende Reihe von Studien zeigt in ganz unterschiedlichen sozialen Bereichen Effekte von sozialen Netzwerken:
Oft werden Arbeitsstellen über ganz bestimmte soziale Beziehungen (»weak ties«) gefunden (Granovetter 1973: 1371ff).
Auch innerhalb von Unternehmen fördern bestimmte Positionen in persönlichen Netzwerken den beruflichen Aufstieg (Burt 1992: 115ff).
Soziale Beziehungsnetze bestimmen den Wechsel von Regimes – etwa von der Republik zur Herrschaft der Medici im Florenz der Renaissance (Padgett/Ansell 1993).
Für den Erfolg sozialer Bewegungen braucht es soziale Netzwerke zur Rekrutierung von Aktiven (McAdam 1988; Opp/Gern 1993) wie auch zur Bildung von Koalitionen zwischen unterschiedlichen Bewegungsorganisationen (Osa 2003; Baldassari/Diani 2007).
Die Liste ließe sich lang fortsetzen. Netzwerke spielen offensichtlich auf unterschiedlichen Ebenen – zwischen Individuen, aber auch zwischen Organisationen – und in ganz verschiedenen Phänomenen eine wichtige Rolle. Diese empirisch nachgewiesenen Effekte sind ein Beleg für die wichtige Rolle von Netzwerken im Sozialen.
Hinzu kommt, dass es uns sehr leicht fällt, in Netzwerken zu denken . Wir alle können uns intuitiv etwas unter einem Netzwerk von Sozialbeziehungen etwa in einer Schulklasse oder in einem Unternehmen vorstellen.
[15]Empirische Befunde und intuitive Zugänglichkeit sind die großen Pluspunkte des Netzwerkbegriffs. Um beide ist seit den 1950er-Jahren eine reichhaltige und interdisziplinäre Forschungstradition entstanden. Erste systematische Verwendung fand das Netzwerkkonzept in der britischen Sozialanthropologie . Schnell wurden in der Soziologie und in der Mathematik Verfahren für die formale Analyse von Beziehungsmustern entwickelt. Diese wurden u. a. in der Politikwissenschaft , in der Pädagogik , der Ökonomie und der Geschichtswissenschaft aufgenommen. In den letzten Jahren wendet sich sogar die Physik der Modellierung sozialer Netzwerke zu.
(a) Was ist ein Netzwerk?
Was aber genau ist ein soziales Netzwerk? Rein formal-mathematisch besteht ein ➔ Netzwerkaus Knoten und aus Verbindungen (»Kanten«) zwischen ihnen. Im hypothetischen Beispielnetzwerk in Abbildung 1sind die Knoten a bis p in 24 Verbindungen miteinander verknüpft.
Angewandt auf soziale Netzwerkebedeutet das: Akteure sind die Knoten, und die Verbindungen zwischen ihnen stehen für Sozialbeziehungen . Dabei bleibt zunächst offen, um was für Akteure oder Sozialbeziehungen es geht.
(1) | Soziale➔ Beziehungenkönnen ungerichtet oder symmetrisch sein (wie im Beispielnetzwerk). Dies erwarten wir etwa für Freundschaften, Liebesbeziehungen oder auch für Konflikte. Daneben gibt es verschiedene, oft asymmetrisch angelegte Beziehungsarten wie Zuneigung, Loyalität oder [16] Machtbalancen. Allgemein bestehen Sozialbeziehungen aus beobachtbaren Regelmäßigkeiten der Interaktion zwischen Akteuren. Diesen Regelmäßigkeiten liegen meist entsprechende Erwartungen zugrunde (Fuhse 2009a: 52ff). |
(2) | ➔ Akteuresind oft Individuen. Aber auch Organisationen oder Staaten können als Knoten in sozialen Netzwerken auftreten. Wie im allgemeinen Sprachgebrauch geht es um soziale Einheiten, denen wir Handeln zurechnen und bei denen wir erwarten, dass sie sich gegenüber anderen sozialen Einheiten unterschiedlich verhalten . So beobachten wir derzeit zwischen den Staaten Deutschland und Frankreich eine bessere Beziehung als zwischen Deutschland und China. |
Abb. 1: Hypothetisches Beispielnetzwerk

Quelle: Eigene Darstellung
Definition: Ein soziales Netzwerk steht für das Muster an Sozialbeziehungen zwischen einer Menge von Akteuren. Sozialbeziehungen bezeichnen beobachtbare Regelmäßigkeiten der Interaktion zwischen Akteuren und entsprechende Verhaltenserwartungen.
(b) Forschungslogik und Abgrenzungen
In der praktischen Forschung bedeutet das: Soziale Phänomene werden mit Blick auf das Muster von Sozialbeziehungen untersucht. Andere Aspekte wie die Verteilung von Attributen und Ressourcen, Kultur und Normen sind dabei nicht völlig unwichtig. Aber sie werden gegenüber den Beziehungsnetzen als zweitrangig betrachtet oder auch als Effekte derselben.
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