Wolfgang Müller-Funk - Theorien des Fremden

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Was heißt es, fremd zu sein, sich fremd zu fühlen, als Fremder gesehen zu werden?
Dieser Band beschreibt, diskutiert und reflektiert die wichtigsten Ansätze von Fremdheit und Fremdsein.
Über mehrere transdisziplinäre Zugänge wird sowohl die Figur des und der Fremden als auch die Erfahrung von Fremdheit betrachtet.
Das Buch führt umfassend in ein hochaktuelles Thema ein.

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ManMan, Paul de könnte den ÜbergangÜbergang von der einen Position zur anderen als die Radikalisierung eines rationalitätskritischen Denkens in FrankreichFrankreich, dem Land der AufklärungAufklärung und des RationalismusRationalismus, betrachten. Dieses entzündet sich an der Figur des Anderen und des Fremden als eines prinzipiell Unzugänglichen. Das Fremde ist durch eine GrenzeGrenze markiert, die freilich nicht genau festlegbar ist.

Das klassische, nicht-dialektischeDialektik Denken hat eine klare GrenzeGrenze zwischen dem RationalenRationale und dem IrrationalenIrrationale gezogen. Die dialektische Denkfigur wird nun als eine Möglichkeit begriffen, bisherige Grenzen zu überschreiten, die der klassischen VernunftVernunft verschlossen blieben. Aber damit geht eine Umkehrung der Auffassung von RationalitätRationalität einher. In dieser Denkbewegung kommt es zu einem strukturellen Bezug der Vernunft auf ein ihr ganz Fremdes, ihr Anderes. DescombesDescombes, Vincent schreibt in diesem Zusammenhang:

Die FrageFrage bleibt also, ob diese BewegungBewegung dazu führt, dass das Andere zum Selben gemacht wird, oder ob die VernunftVernunft, um gleichzeitig das RationaleRationale und das IrrationaleIrrationale, das Selbe und das Andere zu umfassen, eine Metamorphose vollziehen, ihre ursprüngliche IdentitätIdentität verlieren, dieselbe zu sein aufhören und mit dem Anderen eine andere werden wird . Das Andere der Vernunft aber ist die Unvernunft, der Wahnsinn. So stellt sich das Problem eines Weges von der Vernunft zum Wahnsinn oder zum Irrtum, eines Weges, ohne den es keinen Zugang zu wahrhafter Weisheit gibt.12

DescombesDescombes, Vincent’ Kommentar weist daraufhin, dass in der von DerridaDerrida, Jacques maßgeblich beeinflussten Denkbewegung das Selbe und das Andere nicht mehr einander gegenüberstehen, sondern auf paradoxe Weise einen Platzwechsel vollziehen. Das, was in der traditionellen LogikLogik im Sinne einer negativen Definition zur Bestimmung des SelbstSelbst als des Eigenen diente, nämlich das Andere, wird nunmehr zum Bestimmungsmoment dieses Selbst, das dadurch aber sein ‚Eigen-SeinSein‘ verliert. Damit wird auch die VernunftVernunft gleichsam deplatziert, weil sie weder das bestimmende Moment in der nunmehr paradoxen RelationRelation zwischen dem Selbst und dem Anderen darstellt, noch diese paradoxe Relation in ihren ‚klassischen‘ Figuren (NegationNegation, DialektikDialektik) erfassen kann.

Indem die VernunftVernunft aber ihr vorgängig Anderes, das Nicht-Vernünftige, den ‚Wahnsinn‘, nicht länger kategorisch ausschließt, verändert diese ihren Charakter. Es geht also nicht darum, die Vernunft in einem Akt klassischer NegationNegation zu verabschieden, sondern das Andere als ihren paradoxen Bestandteil zu begreifen. Das Denken der DifferenzDifferenz ist eines, das die GrenzeGrenze stark macht: Es handelt sich um jene Grenze, die sich das SelbstSelbst und das Andere ‚teilenteilen‘ (→ Kapitel 1). Der Terminus „Weisheit“, der von KojèveKojève, Alexandre entlehnt ist, steht in DescombesDescombes, Vincent’ Kommentar offenkundig für eine neue FormForm von Wahrheit, die den Wahnsinn umschließt.

Ganz offenkundig interpretiert DescombesDescombes, Vincent beide Perioden der französischen NachkriegsphilosophieFranzösische Nachkriegsphilosophie in diesem Sinne. Denn die Umkehrung des Verhältnisses des Selben und des Anderen ist der Tendenz nach schon bei Denkern wie LévinasLévinas, Emmanuel, Merleau-PontyMerleau-Ponty, Maurice oder KojèveKojève, Alexandre gegeben. Die Radikalisierung besteht vornehmlich darin, dass sich nachfolgende Denker wie DerridaDerrida, Jacques von jenen Denkfiguren verabschieden, die implizit noch immer die Vorstellung eines autonomenAutonomie SelbstSelbst tradieren. Der Andere13, von dem Descombes spricht, ist Derselbe oder fällt mit diesem in der DifferenzDifferenz zusammen.14 In diesem Sinn kommt es zur Überwindung der EntfremdungEntfremdung (→ Kapitel 11), aber auch zu einem Ende des MenschenMensch als eines handlungsmächtigen Wesens.

2.3. HegelsHegel, Georg Wilhelm Friedrich Phänomenologie des Geistes . Lektüre des Abschnitts über HerrHerr und KnechtKnecht

Wenden wir uns zunächst einmal jenem Text zu, der in der französischen NachkriegsphilosophieFranzösische Nachkriegsphilosophie eine so erstaunliche wie nachhaltige Wirkung erfahren hat, nämlich dem Abschnitt aus HegelsHegel, Georg Wilhelm Friedrich Phänomenologie Phänomenologie des Geistes Geist. Diese Abhandlung hat – neben der RechtsphilosophieRechtsphilosophie – für die KonstitutionKonstitution der Marxschen Theorie, etwa seines Konzepts des KlassenantagonismusKlassenantagonismus, eine bemerkenswert untergeordnete Rolle gespielt. Es ist, wie gesagt, jener Text, in dem die Figur des Anderen als einer bestimmenden InstanzInstanz in der okzidentalen Philosophie debütiert.

HegelsHegel, Georg Wilhelm Friedrich Philosophie lässt sich vielleicht am besten verstehen, wenn man sie als Teil jener Philosophie begreift, die die idealistische Philosophie Immanuel KantsKant, Immanuel und Johann Gottlieb FichtesFichte, Johann Gottlieb unter anderen Vorzeichen fortschreiben und zur Vollendung bringen möchte. Dabei steht sie in einem merkwürdigen Nahe- und zugleich Abgrenzungsverhältnis zu einer Zeitströmung, in der die AlteritätAlterität schon eine wichtige Rolle spielt. Gemeint ist die RomantikRomantik, in der das Andere, als Gegenpart zur VernunftVernunft, in der Gestalt des DoppelgängersDoppelgänger und des Spiegelbildes auftritt (→ Kapitel 3). Die Romantik ist der feindliche Bruder von Hegels Vernunftphilosophie, ihr Gegenpart. Es lässt sich sagen, dass es ein Schreckbild der ModerneModerne gibt, gegen das Hegels Denken anschreibt. Es hat mit der Konfiguration des Fremden als eines UnheimlichenUnheimliche, das zu tun. Mehrfach erwähnt sein Œuvre die Gestalt des schrecklichen Gespenstes E.T.A. HoffmannHoffmann, E.T.A.. Hegel selbst scheint diese Unheimlichkeit gekannt und reflektiert zu haben, denn in einer seiner Jugendschriften, der Jenaer Realphilosophie (1805/06), die vor dem endgültigen Bruch mit seinem Weggefährten und Studienkollegen Friedrich Wilhelm Joseph SchellingSchelling, Friedrich Wilhelm Joseph, dem zeitweiligen Weggefährten der deutschendeutsch Frühromantiker, verfasst wurde, findet sich folgende, sprachlich beeindruckende Passage:

Der MenschMensch ist diese leere NachtNacht, dieses leere NichtsNichts, das alles in ihrer Einfachheit enthält, ein Reichtum unendlich vieler Vorstellungen, BilderBild, deren keines ihm gerade einfällt oder die nicht als gegenwärtige sind. Dies (ist) die Nacht, das Innre der NaturNatur, das hier existiert – reines Selbst Selbst. In phantasmagorischen Vorstellungen ist es ringsum Nacht; hier schießt ein blutig Kopf, dort eine andere weiße Gestalt plötzlich hervor und verschwinden ebenso. Diese Nacht erblickt man, wenn man dem Menschen ins Auge blickt – in eine Nacht hinein, die furchtbarwird; es hängt die Nacht der WeltWelt hier einem entgegen. – Macht Macht , aus dieser Nacht die Bilder hervorzuziehen oder sie hinunterfallen zu lassen: Selbstsetzen, innerliches Bewusstsein, Tun, Entzweien. 1

Abb 1 Johann Heinrich FüssliFüssli Johann Heinrich Der Nachtmahr 1790 - фото 1Abb. 1

Johann Heinrich FüssliFüssli, Johann Heinrich, „Der Nachtmahr“ (1790)

Johann Heinrich FüsslisFüssli, Johann Heinrich proto-romantisches BildBild aus dem Jahr 1790 lässt sich – neben Francisco de GoyasGoya, Francisco de berühmtem Capriccio – als Veranschaulichung der philosophischen ‚Urszene‘ des jungen HegelsHegel, Georg Wilhelm Friedrich nutzen. Denn auch bei Hegel ist es die NachtNacht, die ZeitZeit des Traumes und dunkler, non-rationaler unbewussterunbewusst Kräfte, der das ‚leere‘ SelbstSelbst ausgeliefert ist. Es ist in Füsslis Darstellung nicht zufällig, dass das ausgelieferte Selbst durch eine junge schutzlos hingestreckte FrauFrau repräsentiert wird, deren Gestik Schrecken und Hingabe an die fremdefremd GewaltGewalt versinnbildlicht. Dieses Befremdliche und Unbekannte ist das Andere der VernunftVernunft. Aber weil das Selbst in dieser nächtlichen Situation leer ist, wird es zugleich zum Anderen der Vernunft, das hier als erschreckend und unheimlichunheimlich aber zugleich auch als widersprüchlich dargestellt ist: „blutiger Kopf und weiße Gestalt“. Die von Hegel hervorgehobene LeereLeere hat zwei Bestimmungen, wird sie doch mit dem „reinen Selbst“ verbunden, das in dem Schrecken der Nacht – um eine spätere Denkfigur Hegels zu verwenden – gleichsam zu sich kommt. Diese Nacht wird beim intensiven Blick in die Augen des Anderen gewärtig. Aber dies scheint nicht der Endpunkt der narrativen Szene zu sein. ManMan, Paul de kann diese Bilder der Nacht auch „hinunterfallen“ lassen. An dieser Stelle kündigt sich der Wille und das Vermögen („MachtMacht“) des vernünftigen SubjektsSubjekt an, es nicht bei diesem schrecklichen Ausgeliefert-SeinSein des Selbst zu belassen, sondern sich selbst zu setzen. Interessant ist, dass diese Selbst-Setzung von Hegel selbst als eine AntwortAntwort auf die Schrecken der Nacht, in der sich das Selbst als leer und nichtig erfährt, verstanden wird.

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