Hilmar Sack - Geschichte im politischen Raum

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Geschichte ist nirgends interessanter als da, wo sie politisch relevant wird. Erinnerungskultur ist immer (auch) eine Aufgabe staatlicher Kulturpolitik. Geschichtspolitik wiederum ist Gegenstand der Wissenschaft. Beide Aspekte werden in diesem Lehrbuch beleuchtet, das in akademische Forschungsfragen einführt, kulturpolitische Handlungsfelder benennt und praxis- wie berufsrelevante Hinweise gibt. Thematisiert werden u. a. Feier- und Gedenktage, Gedenkstätten, Museen und Denkmale, außerdem die großen geschichtspolitischen Debatten, die juristische und politische Aufarbeitung der doppelten Diktaturerfahrung sowie die politisch-historische Rede. Ein Gespräch über Geschichtspolitik in den Medien beschließt den Band, der sich vorrangig an Bachelor- und Masterstudenten richtet.

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Während beim Geschichtsbewusstsein das Individuum und sein subjektiver Umgang mit der Zeiterfahrung in den Blick genommen werden, bezieht sich Geschichtskultur auf die „Art und Weise, wie eine Gesellschaft mit ihrer Vergangenheit und ihrer Geschichte umgeht“ (Pandel 2009, 86). Geschichtskultur, die vor allem Jörn Rüsen und Bernd Schönemann theoretisch ausdifferenziert haben, wirkt weit über die Geschichtsdidaktik hinaus, ist aber ein Begriff der Wissenschaft geblieben (siehe Rüsen 1994; Schönemann 2006). Deutlich ist die inhaltliche Nähe zur Erinnerungskultur, die sich begrifflich auch im vorwissenschaftlichen Raum, sogar alltagssprachlich durchgesetzt hat. Auch der jüngste Terminus Geschichtspolitik hat längst die Grenzen der Wissenschaft verlassen und wird jenseits des eingegrenzten historischen Theorie- und Forschungsansatzes allgemein für den öffentlichen Umgang mit Geschichte benutzt. Gelegentlich wird als Synonym von Vergangenheitspolitik gesprochen. Das ist insofern begrifflich ungenau, als der Historiker Norbert Frei diesen Begriff 1996 nur für den zeitlich und thematisch begrenzten rechtlichen und materiellen Umgang mit der NS-Vergangenheit in der Frühphase der Bundesrepublik prägte (Frei 1996). Daran anknüpfend widmen sich inzwischen weitere Forschungen der Aufarbeitung von Diktatur und Gewalt in der Übergangsphase zur Demokratie in anderen Ländern (siehe Vergangenheitspolitik 2006; Oettler 2004). „Es gibt keine kollektive Erinnerung, wohl aber kollektive Bedingungen möglicher Erinnerungen“, postulierte im Jahr 2000 Reinhart KoselleckKoselleck, Reinhart (1923–2006). Er plädierte für ein Vetorecht persönlicher Erfahrungen gegenüber jeder Vereinnahmung in ein Erinnerungskollektiv: „So wie es immer überindividuelle Bedingungen und Voraussetzungen der je eigenen Erfahrungen gibt, so gibt es auch soziale, mentale, religiöse, politische, konfessionelle Bedingungen – nationale natürlich – möglicher Erinnerungen“ (Koselleck 2000, 20). Koselleck fand dafür das anschauliche Bild von Schleusen, die die persönlichen Erfahrungen filtern, damit sich klar unterscheidbare Erinnerungen festsetzen können. Die moderne Gedächtnisforschung fasst die Vergangenheit als eine kulturelle Schöpfung auf, die erst dadurch entsteht, dass man sich auf sie bezieht. Bereits 1925 betonte der Soziologe Maurice HalbwachsHalbwachs, Maurice (1877–1945) die sozialen Bezugsrahmen, ohne die sich kein individuelles GedächtnisGedächtnis konstituieren und erhalten könne (Halbwachs 1985; ders. 1985a; siehe Welzer 2001). Die Individuen erinnern sich demnach zwar an ihre eigene Geschichte, das Erinnern unterliegt aber gesellschaftlichen Wahrnehmungsrahmen ( cadres sociaux), die Menschen der gleichen Gruppe teilen. Erinnerung entsteht nach Halbwachs durch Kommunikation und bezieht nicht nur die selbst gemachten, sondern auch die von anderen mitgeteilten Erfahrungen ein. So besteht zwischen individuellem und kollektivem Gedächtnis eine enge Bindung. Letzteres definiert Halbwachs als den Gesamtbestand von Erinnerungen, die eine Gesellschaft in jeder Epoche mit ihren gegenwärtigen Bezugsrahmen rekonstruieren könne. Jan und Aleida AssmannAssmann, Jan entwickelten darauf aufbauend eine für zahlreiche nachfolgende Forschungsarbeiten instruktive Theorie des kollektiven GedächtnissesGedächtniskollektives (Assmann 1992; Assmann 1999). Darin kontrastieren die Begriffe Kommunikativesund Kulturelles GedächtnisGedächtnis zwei wesentlich voneinander zu unterscheidende Erinnerungsformen. Das „kommunikative GedächtnisGedächtniskommunikatives“ zielt auf einen Erinnerungsraum aus persönlich erlebter Vergangenheit und aus Kenntnissen, die durch Kommunikation mit Zeitgenossen angeeignet werden. Das kulturelle GedächtnisGedächtniskulturelles richte sich dagegen auf Fixpunkte bzw. schicksalhafte Ereignisse in einer absoluten Vergangenheit. Diese Erinnerung, die vorrangig im Fokus dieses Lehrbuches steht, sei gestiftet und geformt, ihre Pflege obliege Spezialisten. Das kollektive Gedächtnis rekonstruiere aber nicht nur die Vergangenheit, sondern es organisiere auch die Erfahrung von Gegenwart und Zukunft, sei also Teil der Sinnstiftung einer Gesellschaft. Neben dem sozial-konstruktivistischen Ansatz von HalbwachsHalbwachs, Maurice regten die Forschungen des französischen Historikers Pierre NoraNora, Pierre über die „lieux de memoire“ (dt.: ErinnerungsorteErinnerungsorte) die Auseinandersetzung mit der erinnerten Vergangenheit an (Nora 1990). An die Stelle eines ‚lebendigen‘ Gedächtnisses sieht Nora ‚Erinnerungsorte‘ treten, die sich als kulturelle Kristallisationspunkte historischer Erfahrung im kollektiven GedächtnisGedächtniskollektives ablagern und auf das historische Selbstverständnis einer Gesellschaft verweisen. Auch Nora interessierte sich in seinen Forschungen also nicht mehr für die Vergangenheit als solche, sondern für die kulturell überformte Gegenwartder Vergangenheit, die – in seinen Worten – Geschichte zweiten Grades. Von Frankreich aus trat das Konzept seinen Siegeszug durch ganz EuropaEuropa an, es folgten vergleichbare Mammutprojekte zu Erinnerungsorten in Italien (1996–1997), Österreich (2004–2005), den Niederlanden (2006/2007), Luxemburg (2007), Russland (2007) und auch in Deutschland (François/Schulze 2001). Es gibt aber auch Kritik. Etienne FrançoisFrançois, Etienne, der selbst zu Erinnerungsorten geforscht hat, verweist neben der begrifflichen Verschwommenheit, die zu missverständlicher und missbräuchlicher Verwendung verleite, vor allem auf den Primat des nationalenRahmens. Der ließe andere mögliche Perspektiven bei der Konstruktion von Gedächtniskulturen, z. B. lokale und regionale, unberücksichtigt (François 2009). Dafür hat sich die Wissenschaft bei der Erforschung von Gedächtniskulturen mit dem aufwändigen Projekt deutsch-polnischer Erinnerungsorte inzwischen transnationalen Ansätzen gegenüber geöffnet (Hahn/Traba 2011). Auch einen anderen Kritikpunkt unterschlägt François nicht: So würde die Perspektive der ErinnerungsorteErinnerungsorte-Forschung stark von institutionellen, politischen und kulturellen Akteuren dominiert. Die nicht-politischen, sozialen, emotionalen, ‚erlebten‘ Dimensionen des Gedächtnisses blieben hingegen unterbelichtet. Davon unbenommen betont FrançoisFrançois, Etienne die grundsätzliche Bedeutung der jüngeren Forschungsdisziplin: Das Bemühen um die Historisierung des Gedächtnisses habe nämlich dazu beigetragen, den Gegensatz zwischen GedächtnisGedächtnis und Geschichtswissenschaft zu überwinden. Historiker würden heute im Gedächtnis „eine grundlegende historische Wirklichkeit [erkennen], in die sie eingebettet sind und an der sie in gleichem Maße als Akteur wie als Beobachter teilnehmen“ (François 2009, 36) – oder in den Worten des Historikers Harald SchmidSchmid, Harald (2009a, 10): Der „Gegensatz zwischen dem auf Identitätsbildung zielenden, emotionalisierend-konfliktträchtigen Gedächtnis und der auf Erkenntnis zielenden, objektivierend-kritischen Geschichtswissenschaft [ist] durch eine Historisierung des ersteren in professionelle und fruchtbare Bahnen gelenkt.“ Weiterführende Literatur Assmann 1999: Aleida AssmannAssmann, Aleida, Erinnerungsräume: Formen und Wandlungen des kulturellen GedächtnissesGedächtniskulturelles (München 1999). Assmann 1992: Jan AssmannAssmann, Jan, Das kulturelle GedächtnisGedächtniskulturelles: Schrift, Erinnerung und politische Identität in frühen Hochkulturen (München 1992). NoraNora, Pierre 1990: Pierre Nora, Zwischen Geschichte und GedächtnisGedächtnis (Berlin 1990). François/Schulze 2001: Etienne François/Hagen Schulze (Hg.), Deutsche ErinnerungsorteErinnerungsorte, 3 Bde. (München 2001). 2.3 Zur Relevanz politischer MythenMythos, politischer Man könnte annehmen, die aufgeklärte Moderne mit ihrer „Entzauberung“ (Max WeberWeber, Max) schaffe eine mythenlose, weil rationale Welt.Читать дальше
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