Bernhard Schäfers - Sozialstruktur und sozialer Wandel in Deutschland

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Sozialstruktur und sozialer Wandel in Deutschland: краткое содержание, описание и аннотация

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Die 9., völlig überarbeitete Auflage dieses Standardwerkes gibt einen aktuellen Überblick über die Sozialstruktur Deutschlands und ihren Wandel seit 1945. Bernhard Schäfers führt anschaulich in die erforderlichen Grundbegriffe ein und berücksichtigt ausführlich die wirtschafts- und sozialgeschichtlichen Zusammenhänge.
Ausgehend von den Grundlagen des Staats- und Gesellschaftssystems werden folgende Themen behandelt: politisches System und Parteienstruktur; der Vereinigungsprozess 1990 und die bisherige Entwicklung; Grundlagen des Wirtschaftssystems, der Arbeits- und Berufsstrukturen; Bevölkerungsstruktur, Ausländer und Integration; Familie, Ehe und Lebensgemeinschaften; Bildung und Ausbildung, Religionen und Kirchen; Struktur und Wandel des Sozialstaats; Wandel der Klassen- und Schichtungsstruktur und soziale Ungleichheit; Gemeinden, Städte und Wohnverhältnisse; Deutschland in Europa.
Ein ausführliches Sachregister erleichtert das Auffinden wichtiger Begriffe und Sachverhalte.

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In mehreren sozialwissenschaftlichen Untersuchungen zur Sozial- und Bewusstseinslage in der unmittelbaren Nachkriegszeit, an denen auch bekannte Soziologen aus den USA teilnahmen, wurden die dominanten Lebensgefühle wie folgt beschrieben: introvertiert, apathisch, gebrochener Lebenswille, das Gefühl, »nun endgültig erledigt zu sein« (Articus/Braun 1984 : 716). Nicht alle Deutschen empfanden die Niederlage als Akt der Befreiung von einer menschenverachtenden Diktatur, verbunden mit der Hoffnung auf einen demokratischen Neubeginn.

Im Alliierten Kontrollrat , der Entscheidungen, die ganz Deutschland betrafen, einstimmig zu treffen hatte, wurde die Konsensbasis zwischen den Alliierten immer schmaler. Daran konnte auch die Potsdamer Konferenz, die vom 17. Juli bis zum 2. August 1945 abgehalten wurde, nicht viel ändern. Die Konferenz hatte zwar den Neuaufbau des demokratischen Lebens zugestanden, aber die Auffassungen von Demokratie differierten zwischen den zwei Westmächten (Frankreich war in Potsdam nicht vertreten) und der Sowjetunion erheblich. In der sowjetisch besetzten Zone (SBZ) zeichnete sich ein Sonderweg ab.

Auch in den osteuropäischen Ländern Polen, der Tschechoslowakei und Ungarn wurden unter dem Diktat der Sowjetunion kommunistische Regimes errichtet, die nicht aus freien Wahlen hervorgingen. Der Kalte Krieg hatte begonnen. Die Besatzungspolitik wurde mehr und mehr zum Anlass, die aus den unterschiedlichen Gesellschaftssystemen resultierenden Differenzen zu Vehikeln auf eigenen Wegen zu nutzen. Am 20. März 1948 zerbrach der Alliierte Kontrollrat endgültig und damit die gemeinsame Basis der vier Besatzungsmächte im Hinblick auf die Neuordnung Deutschlands.

1.2 Die territoriale und demographische Situation

Grundvoraussetzung für einen Staat ist die Souveränität über ein klar abgegrenztes Territorium mit zugehöriger Bevölkerung. Nach dem 8. Mai 1945 war dies für Deutschland nicht mehr gegeben. Neben der Machtausübung durch den Alliierten Kontrollrat in den Besatzungszonen und Berliner Sektoren gab es Gebietsverluste in erheblichem Umfang. Die bisherigen deutschen Gebiete östlich der Oder-Neiße-Linie wurden formell unter sowjetische und polnische Verwaltung gestellt, faktisch aber diesen Staaten einverleibt. Die deutschen Ostgebiete umfassten 1939 insgesamt 114 296 qkm und hatten 9,6 Mio. Einwohner; der geringere Teil mit 13 205 qkm und 1,16 Mio. Einwohnern (1939) fiel unter die sowjetische, der Rest unter polnische Verwaltung (u. a. Ostpommern, Ostbrandenburg und Schlesien). Auch vor dem Zweiten Weltkrieg waren diese Grenzen nicht unstrittig; der »Korridor« in die Freie Stadt Danzig und nach Ostpreußen war ein Dauerproblem.

Von den 11,73 Mio. Vertriebenen und nationalen Flüchtlingen der Jahre 1945– 1947 in den vier Besatzungszonen kamen 6,94 Mio. aus den deutschen Ostgebieten (Ostpreußen, Ostpommern, Ostbrandenburg und Schlesien) und 4,79 Mio. aus deutschen Siedlungsgebieten im Ausland, die Mehrzahl aus der Tschechoslowakei (2,92 Mio. Sudetendeutsche; vgl. Brockhaus-Enzyklopädie in 20 Bänden, Bd. 19).

Im Westen des ehemaligen Deutschen Reiches fielen Elsass und Lothringen nach kurzem deutschem »Zwischenspiel«, das von 1940 bis 1945 dauerte, an Frankreich zurück. Das Saarland blieb bis zum 1. Januar 1957 unter französischer Verwaltung und Teil des französischen Wirtschaftsraums. In einer Volksabstimmung wurde die Rückgliederung an Deutschland entschieden.

Eine besonders gravierende Einschränkung der gesellschaftlichen und staatlichen Erneuerung lag in der Zerstörung der Städte . Auf insgesamt 131 deutsche Städte waren Großangriffe aus der Luft geflogen worden, in Berlin allein 29 Mal. Die Zentren großer Städte waren zu etwa vier Fünfteln zerstört, unter ihnen Berlin, Dresden, Hamburg, Hannover, Kassel, Köln, Mainz, Münster und Würzburg. Für einige Städte, z. B. Hannover und Dresden, wurde erwogen, sie an der bisherigen Stelle nicht wieder aufzubauen (vgl. die Dokumentationen zum Bombenkrieg und dem Zerstörungsgrad der Städte bei von Beyme 1987, Groehler 1990, Friedrich 2002). Eine vergleichbar chaotische territoriale und demographische Situation gab es in der deutschen Geschichte in der Zeit des 30-jährigen Krieges und nach der Zerstörung der Pfalz und Badens durch französische Truppen Ende des 17. Jahrhunderts.

Einige Fakten können die Ausgangssituation 1945 beschreiben:

Die 11,7 Mio. Flüchtlinge und Vertriebene der Jahre 1945–1947 verteilten sich sehr disproportional auf die vier Besatzungszonen, vor allem auf die amerikanische und britische Zone, und wegen des hohen Zerstörungsgrades der Städte überwiegend auf die ländlichen Räume. In Schleswig-Holstein und in Niedersachsen (britische Zone) nahm bis 1946 die Bevölkerung gegenüber 1949 um 62 % bzw. 37 % zu, in Bayern, wohin ca. drei Mio. Sudetendeutsche flüchteten, um 24 %.

Die Rückkehr der ca. 9 Mio. Evakuierten aus den großen Städten zog sich über viele Jahre hin.

Am 1.4. 1947 gab es unter den 65,9 Mio. Einwohnern der vier Besatzungszonen noch 3,1 Mio. Evakuierte.

Ein Evakuierungsproblem besonderer Art stellten die Displaced Persons (DPs) dar. Bei Kriegsende sollen es etwa neun Mio. gewesen sein, der Großteil von ihnen ins Reich verschleppte Zwangsarbeiter aus fast allen Ländern Europas.

Die Verkehrsinfrastruktur lag weitgehend brach, über den Rhein gab es keine Brücke mehr; was Bombardierungen an Eisenbahnlinien nicht getroffen hatten, wurde nun zum Teil demontiert und in die Länder der Alliierten gebracht (»Reparationen«). Die SBZ war hiervon besonders stark betroffen.

Die Disproportionalität zwischen Frauen- und Männeranteilen an der Gesamtbevölkerung war gravierend. Am 1. April 1947 kamen auf 100 Männer 125 Frauen. In der Altersgruppe der 25- bis 45-Jährigen betrug um das Jahr 1950 der Frauenanteil bezogen auf 100 Männer 164 (Köllmann 1983).

2. Wiedererwachen des politischen Lebens

2.1 Die Entwicklung in den westlichen Besatzungszonen

Die Not der Nachkriegszeit führte zur Dominanz familien- und verwandtschaftsbezogener Sozialverhältnisse. Die schlechten bzw. nicht vorhandenen Verkehrsmöglichkeiten, die weitgehende Zwangsbewirtschaftung, die Suche nach Wohnraum, die große Bedeutung des Naturaltausches und des Schwarzmarktes und die Beschränkungen der Freizügigkeit – auch die Besatzungszonen waren untereinander mit Grenzen und Schlagbäumen abgeriegelt – reduzierten das ökonomische und soziale Leben auf lokale und enge regionale Grenzen. So verwundert es nicht, dass es in der Bevölkerung an den erforderlichen Möglichkeiten, aber auch Interessen und Einstellungen fehlte, über den Tag hinaus zu denken und zu planen.

Die politische Situation war für die deutsche Bevölkerung noch undurchschaubarer als für die alliierten Politiker und Militärs, die häufig auch nicht wussten, wie weit ihre Kompetenzen in der Auslegung der Direktiven reichten. Theodor Eschenburg (1983 : 402) resümierte: »Deutsche Politiker, die den Ehrgeiz hatten, eine profilierte Rolle bei der Entstehung eines zukünftigen Deutschland zu spielen, befanden sich im Jahre 1945 in keiner beneidenswerten Lage. Sie standen im Kreuzfeuer höchst divergierender Konzeptionen der Alliierten, und es erforderte schon prophetische Gaben, um die künftige Kräftekonstellation richtig einzuschätzen«.

Vor allen anderen Politikern besaß Konrad Adenauer (1876–1967) die politische Gabe, sich die Neugestaltung Deutschlands in neuen Grenzen vorzustellen. Adenauer war von 1917 bis 1933 Oberbürgermeister von Köln und während der Weimarer Republik populärer Politiker der katholischen Zentrumspartei (der nach 1870/71 gegründeten Partei des politischen Katholizismus). In einem Brief vom Oktober 1945 (abgedruckt in: Kleßmann 1982 : 425) stellte Adenauer u. a. heraus, dass die Trennung in ein von der Sowjetunion beherrschtes Osteuropa und ein von Frankreich und Großbritannien dominiertes Westeuropa eine Tatsache sei und daher die »Schaffung eines zentralisierten Einheitsstaates nicht möglich« sein würde. Weiter stellte Adenauer fest, dass »der nicht von Russland besetzte Teil Deutschlands ein integrierender Teil Westeuropas« sei und dass »dem Verlangen Frankreichs und Belgiens nach Sicherheit auf die Dauer nur durch wirtschaftliche Verflechtung von Westdeutschland, Frankreich, Belgien, Luxemburg, Holland wirklich genüge geschehen« könne (vgl. auch die Dokumentation bei Adenauer 1965).

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