Georg Eckert - Historisch Arbeiten
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Konkrete Beispiele, die freilich keinerlei Anspruch auf die ohnehin unmögliche vollständige Erfassung der jeweiligen Quelle erheben, veranschaulichen im Folgenden die einzelnen Arbeitsschritte. Sie beziehen sich in diesem Buch vorwiegend auf den Ersten Weltkrieg: ein intensiv erforschtes Geschehen, das unsere Welt und unsere Weltauffassung bis heute formt, das deshalb auch bis in unsere Gegenwart hinein immer wieder zu großen Debatten führt, unter Historikern wie in der Gesellschaft, 15 das sich multiperspektivisch und weit jenseits der eigentlichen Kriegshandlungen untersuchen lässt – und ein Geschehen, an dem besonders deutlich wird, inwiefern Historiker sich in die Wahrnehmung der Zeitgenossen hineinversetzen müssen. Selbst Fotografien aus dem Krieg waren keine Abbilder, sondern auf ihre Weise jeweils Simulationen und Stimulationen der Wirklichkeit; wer historisch arbeitet, befasst sich nicht allein, aber eben auch mit vergangenen Bedeutungszuweisungen, wie sie etwa auf einer Feldpostkarte mit der Motivbeschriftung „Mittagspause im Feindesland“ erfolgte (siehe S. 143).
Bei allen Aha-Erlebnissen, die sich aus den Beispielen ergeben mögen, gilt: Historisch Arbeiten geschieht in der Manufaktur, nicht am Fließband. 08/15 ist eine höchst ungeistige Angelegenheit – und als Metapher übrigens ein Beleg für die anhaltende Bedeutung des Ersten Weltkriegs: 08/15 war ursprünglich nur die Bezeichnung eines deutschen Maschinengewehres, ist aber zur Chiffre für die im Krieg forcierte Standardisierung geworden. 16 Auch deshalb lädt dieses Buch zu verschiedenen Lektüren ein. Die Lektüre primär anhand der typographisch abgesetzten Beispiele (vor allem im Abschnitt „Lesen & Denken“) ist eine unter mehreren Möglichkeiten. Wer mag, kann umgekehrt vorgehen und auf die konkreten Beispiele gerade verzichten – um sich an den etwas abstrakter gefassten Regeln zu orientieren. Wer sich einen ersten Überblick verschaffen möchte oder bereits intensive eigene Erfahrungen erworben hat, mag wiederum nur einzelne Teile des gesamten Buches ausführlich studieren und seine Lektüre auf die Rubrik Kurzum konzentrieren wollen, oder sich von fett gedrucktem Merksatz zu fett gedrucktem Merksatz hangeln. Wer hingegen ganz am Anfang des Studiums (oder vielleicht auch einer Hausarbeit in der Schule) steht, dürfte von einer geschlossenen Lektüre des Buches von der ersten bis zur letzten Seite besonders profitieren: Es soll als genereller Ratgeber ebenso dienen wie als konkreter Begleiter für die einzelnen Arbeitsschritte. Ein Anhang mit diversen Checklisten, die auch unabhängig von der weiteren Lektüre zur Anwendung kommen können, soll eine Selbst-Überprüfung ermöglichen; dieser Anhang umfasst zudem Reflexionen zu den diversen Vertiefungs-Übungen, die am Ende der einzelnen Buchkapitel stehen.
Suchen und Finden, Lesen und Denken, Schreiben und Reden sind die tragenden Elemente des Historisch Arbeitens. Sie ruhen auf dem Fundament der Formalia. So wie die nebenstehende Abbildung ist auch dieses Buch insgesamt notwendigerweise idealtypisch angelegt. Es beschreibt das Wesen des Historisch Arbeitens und bildet es auf einen idealen und zugleich einen typischen Verlauf eigener Studien ab. Die drei Elemente Suchen und Finden, Lesen und Denken sowie Schreiben und Reden stellen drei Arbeitsphasen dar – die sich in der Theorie gut scheiden lassen, in der Praxis allerdings zeitlich wie gedanklich überlagern. Die Recherche, die hier am Anfang dargestellt ist, begleitet selbstverständlich den gesamten Arbeitsablauf; gelesen und gedacht werden muss bereits beim Suchen und Finden. Während des Schreibens, ja selbst beim Reden wiederum findet immer ein Denkprozess statt, der bisweilen zu neuen Rechercheaufträgen führt. Das geschieht nicht, weil man es sich vornimmt, sondern ist eine List der Vernunft, gegen die sich niemand schützen kann: glücklicherweise!

Abb. 1: Elemente des Historisch Arbeitens
Daraus geht hervor, was das vorliegende Buch nicht darstellen kann: eine Patentlösung für alle denkbaren Fälle des Historisch Arbeitens oder für die Analyse einzelner Quellen. Jeder Handwerker hat seine eigenen Fertigkeiten, individuell angeeignet aus allgemeinen Anleitungen; er passt seinen Werkzeugkasten stets an seine Erkenntnisbedürfnisse und die Beschaffenheit seines Materials an, nutzt seine eigenen Methoden, seine eigenen Kniffe, seine eigenen Techniken der Selbstüberlistung. Zu jeder Fragestellung und Darstellung gehört immer auch die Persönlichkeit des Fragenden beziehungsweise Darstellenden. Deshalb versteht sich dieses Buch vornehmlich als erfahrungsgesättigte und systematisierte Sammlung von Hinweisen, worauf es beim Historisch Arbeiten ankommt.
Kurzum
Historisch Arbeiten macht Lust: zunächst einmal Ihnen selbst, dann aber Ihrem Publikum – konkret etwa durch einen neugierig stimmenden Titel, durch eine anregende (gerne auch kontroverse) These, durch eine transparente Gliederung Ihrer Darstellung, nicht zuletzt durch eine schöne sprachliche Ausgestaltung.
1Auch den großen Meister macht die Übung, wie etwa die folgende Sammlung von Schreiberfahrungen prominenter Gelehrter lehrt: Narr, Wolf-Dieter/Stary, Joachim (Hg.): Lust und Last des Wissenschaftlichen Schreibens. Hochschullehrerinnen und Hochschullehrer geben Studierenden Tips, Frankfurt am Main 22000.
2Darunter wären etwa zu empfehlen: Jordan, Stefan: Einführung in das Geschichtsstudium, Stuttgart 2005; Freytag, Nils/Piereth, Wolfgang: Kursbuch Geschichte. Tipps und Regeln für wissenschaftliches Arbeiten, Paderborn 52011. Mit Blick auf das Internet: Danker, Uwe/Schwabe, Astrid: Geschichte im Internet, Stuttgart 2017.
3Daran orientieren sich auch empfehlenswerte praxisnahe Einführungsdarstellungen wie: Blum, Hartmut/Wolters, Reinhard: Alte Geschichte studieren, Konstanz 22011; Hartmann, Martina: Mittelalterliche Geschichte studieren, Konstanz 2004; Emich, Birgit: Geschichte der Frühen Neuzeit studieren, Konstanz 2006; Wolbring, Barbara: Neuere Geschichte studieren, Konstanz 2006.
4Details etwa bei: Jordan, Stefan: Theorien und Methoden der Geschichtswissenschaft, Stuttgart 32015; Cornelißen, Christoph (Hg.): Geschichtswissenschaften. Eine Einführung, Frankfurt am Main 42000.
5Brandt, Ahasver von: Werkzeug des Historikers. Eine Einführung in die Historischen Hilfswissenschaften, Stuttgart 182012.
6Jannidis, Fotis/Kohle, Hubertus/Rehbein, Malte (Hg.): Digital Humanities. Eine Einführung, Stuttgart 2017.
7Orientierung stiften etwa: Eibach, Joachim/Lottes, Günter (Hg.): Kompass der Geschichtswissenschaft. Ein Handbuch, Göttingen 22011; Goertz, Hans-Jürgen (Hg.): Geschichte. Ein Grundkurs, Reinbek bei Hamburg 32007.
8Baberowski, Jörg: Der Sinn der Geschichte. Geschichtstheorien von Hegel bis Foucault, München 2005. Einen Überblick anhand von Quellentexten ermöglichen: Hardtwig, Wolfgang (Hg.): Über das Studium der Geschichte, München 1990; Rau, Susanne/Studt, Birgit (Hg.): Geschichte schreiben. Ein Quellen- und Studienhandbuch zur Historiographie (ca. 1350–1750), Berlin 2010.
9Tac. Ann. I 1.
10Jaeger, Friedrich/Rüsen, Jörn: Geschichte des Historismus. Eine Einführung, München 1992; Nordalm, Jens (Hg.): Historismus im 19. Jahrhundert. Geschichtsschreibung von Niebuhr bis Meinecke, Stuttgart 2006.
11So besagt das vielzitierte Fragment: Schlegel, Friedrich: Athenaeum, Band 1 (1798), Zweytes Stück, S. 20.
12Ranke, Leopold von: Geschichten der romanischen und germanischen Völker von 1494 bis 1514, Leipzig/Berlin 1824, S. Vf.
13Oder in Humboldts Formulierung: Der Historiker sucht nach „Ideen, die, ihrer Natur nach, ausser dem Kreise der Endlichkeit liegen, aber die Weltgeschichte in allen ihren Theilen durchwalten und beherrschen“: Humboldt, Wilhelm von: Über die Aufgabe des Geschichtschreibers, in: Wilhelm von Humboldt: Werke in fünf Bänden, Band 1: Schriften zur Anthropologie und Geschichte, hg. v. Andreas Flitner/Klaus Giel, Darmstadt 1960, S. 585–606, hier: S. 601.
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