Georg Eckert - Historisch Arbeiten

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Das Buch ist nicht einfach nur eine Einführung in das Studium der Geschichte – sondern eine Handreichung. Es vermittelt anhand zahlreicher Beispiele über alle Epochen hinweg das nötige Handwerkszeug zum Studium. Bis hin zu Abschlussarbeiten ist es daher ein idealer Begleiter für die gängigen Phasen des historischen Arbeitens: Suchen und Finden, Lesen und Denken sowie Reden und Schreiben.

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Man kann die steigende Spezialisierung beklagen, weil der Zusammenhang der gesamten Geschichte immer weniger sichtbar und darstellbar gerät. Aber sie wird mit jedem Fortschritt in Wissen und Methoden unvermeidlicher und schlägt sich zuerst in der Konzentration auf bestimmte Epochen nieder. Manche Historiker beschäftigen sich vornehmlich mit der griechisch-römischen Antike (ca. 1500 v. Chr. bis 600 n. Chr.), andere mit dem christlichen Mittelalter (ca. 600 bis 1450), andere mit der Frühen Neuzeit (ca. 1450 bis 1850), weitere wiederum mit der Geschichte unserer Gegenwart. Zusätzlich zu solchen Spezialisierungen in der Zeit bestehen unzählige andere wie etwa solche im Raum: für die Geschichte bestimmter Orte, Städte, Landschaften, Territorien, Länder, Staaten, Kontinente, ja der Welt insgesamt. Historisch Arbeiten reicht von der Früh- bis zur Zeitgeschichte, von der Lokal- bis hin zur Globalgeschichte.

Mitunter quer zu diesen Spezialisierungen liegen solche, die an bestimmte Quellen, an bestimmte Methoden und an besondere Gegenstände gebunden sind. Das spiegeln die Binnenfächer der Geschichtswissenschaft wider, darunter Politik-, Ideen-, Wirtschafts-, Sozial-, Kultur-, Wissenschafts-, Technik-, Migrations- oder Geschlechtergeschichte und viele mehr. Diese Auflistung gibt nur einen Vorgeschmack auf unterschiedliche Herangehensweisen. 4 Letztere stehen überdies oft in engem Kontakt mit Disziplinen außerhalb der Geschichtswissenschaft, die selbst historisch arbeiten: zum Beispiel die Literatur- oder die Rechts- oder die Religions- beziehungsweise Theologiegeschichte oder die Ethnologie.

Diese Zugänge zur Vergangenheit unterscheiden sich weniger im Prinzip als in den jeweiligen Quellen und im konkreten Umgang damit. Kunsthistoriker brauchen zur Analyse ihrer Bildquellen andere Kenntnisse und Methoden als Historiker, die aus Staatsverträgen und amtlichen Korrespondenzen die Geschichte der Internationalen Beziehungen rekonstruieren. Gleichwohl bestehen zwischen allen Binnenfächern sinnvolle Verbindungen, auch zwischen diesen exemplarisch genannten: Rembrandt war Künstler und Diplomat zugleich.

Historiker, die mit seriellen Quellen wie Taufregistern oder Steuerlisten arbeiten, nutzen wiederum andere Analysemethoden: quantitative, im weitesten Sinne statistische. Sie setzen eher sozialwissenschaftliche Verfahren ein als hermeneutische, die ihrerseits auf den Sinn einer Text-, Bild- oder sonstigen Quelle gerichtet sind. Wie viele Quellentypen, so viele besondere Merkmale, die es bei der Deutung zu beachten gilt. Deshalb widmet sich eine eigene Subdisziplin, die sogenannten Historischen Hilfswissenschaften, 5 der Nutzbarmachung vor allem vormoderner Quellen mit ihren spezifischen Bestandteilen: zum Beispiel Inschriften (Epigraphik), Münzen (Numismatik) oder Siegel (Sphragistik) – während sich „Digital Humanities“ 6 einerseits mit digitalen Quellen, andererseits mit der digitalen Aufbereitung von nicht-digitalen Quellen auseinandersetzen.

Zu vielen Teilfächern der Geschichtswissenschaft gehören daher spezielle Konventionen beziehungsweise Praktiken, die in anderen Teilfächern wiederum keine wesentliche Funktion hätten und deshalb kaum genutzt werden (können). Wer römische Inschriften studiert, bedarf anderer Werkzeuge als ein Filmhistoriker – beide brauchen Zitationsweisen, die ihren Quellen gerecht werden, beide benötigen eigene Standardwerke, Fachzeitschriften, Datenbanken und vieles mehr. Sämtliche Spezialdisziplinen und ihre Instrumente aufzulisten, würde den Rahmen dieser Einführung sprengen; 7 deshalb finden Sie im Folgenden nur gelegentlich kursorische Verweise auf das jeweils epochen-, disziplin- und quellenspezifische Handwerkszeug – und Beispiele, an denen sichtbar wird, was alle Teilfächer eben doch verbindet.

Denn egal, welche Epoche Sie anhand welcher Quellen und mit welcher Fragestellung untersuchen: Das Prinzip bleibt sich gleich. Historisch Arbeiten verbindet alle, die sich der wissenschaftlichen Erforschung der Geschichte beziehungsweise spezifischer Geschichten widmen. Es bezeichnet eine Denkweise, die wir gemeinsam pflegen – unabhängig vom Gegenstand, an dem wir arbeiten: Wir wollen Vergangenes erklären. Das ureigene Material aller Historiker dazu sind Quellen. Jenseits aller notwendigen Spezialisierungen lautet das besagte gemeinsame Prinzip: „ad fontes“, das heißt: „zu den Quellen“!

Kurzum

Wer historisch arbeitet, richtet seinen Blick immer ad fontes: Jede Untersuchung muss von Quellen ausgehen, dem Rohstoff aller historischen Erkenntnisbildung – und sich mit ihnen auf dem jüngsten Stand der Literatur befassen, also den Werkzeugen der Erkenntnis. Bindeglied zwischen beiden Elementen ist die jeweilige Fragestellung: der Aspekt, unter dem Sie die von Ihnen ausgewählte Quelle untersuchen und erklären.

Was heißt „Historisch Arbeiten“? Zur Orientierung

Umgangsweisen mit Geschichte gibt es viele. Nicht alle davon sind wissenschaftlich angeleitet. Das ist so, und wahrscheinlich muss es sogar so sein. Geschichte gehört nicht den Historikern allein, sondern ist formender Bestandteil kollektiver und individueller Identitäten. Sie dient persönlicher wie gesellschaftlicher Selbstverständigung. Deshalb werden selbst tagespolitische Diskussionen immer wieder im Medium der Geschichte geführt, deshalb betreiben Geschichts-philosophien 8 historische Standortbestimmungen.

Historisch Arbeiten hingegen meint mehr und zugleich weniger. Es beschränkt sich nicht auf die Geschichtswissenschaften, sondern lässt sich in allen Disziplinen anwenden. Ein Biologe, der die Entstehung der Arten erforscht, arbeitet im weitesten Sinne historisch, ebenso ein Ökonom, der frühere Wirtschaftskrisen untersucht. Beide möchten Phänomene der Vergangenheit erklären, ebenso wie ein Historiker – idealiter „sine ira et studio“, „ohne Zorn und Parteieifer“, 9 wie es der römische Geschichtsschreiber Tacitus formuliert hat. Dieser Rat soll vor einer großen Versuchung bewahren. Sie ist menschlich. Man darf ihr zwar nachgeben, muss es bisweilen womöglich gar: Es ist die Versuchung eines Richteramtes, das Gestalten oder Geschehnisse aus der Vergangenheit für gut oder schlecht, für fortschrittlich oder rückschrittlich befinden zu müssen meint. Jede Gegenwart urteilt über die Vergangenheit und vor allem über deren angebliche Moral oder Unmoral. Aber daraus kann kein wissenschaftlicher Beruf entstehen; Wissenschaft ist kein Weltgericht. Darauf haben die Pioniere der wissenschaftlichen Geschichtsschreibung bestanden, die Gelehrten des Historismus im 19. Jahrhundert. 10 Schauprozesse über die Vergangenheit sind das Gegenteil des Historisch Arbeitens, das verstehen statt verurteilen will.

Ähnliche Vorbehalte gelten für respektive wider Patentrezepte, die sich vermeintlich aus der Vergangenheit für die Gegenwart gewinnen ließen. Derlei gehört gewiss ebenso unvermeidlich zur gesellschaftlichen Auseinandersetzung mit Geschichte, gewiss aber ebensowenig zur wissenschaftlichen: Der Historiker ist eher „rückwärts gekehrter Prophet“ 11 als qualifizierter Glaskugelleser für die Zukunft. Wer Gedanken aus den Quellen als angemessen oder gar objektiv richtig beziehungsweise falsch bewerten möchte, arbeitet desgleichen nicht mehr historisch. Moralische, religiöse, ideologische oder psychologische Programmaussagen haben hier keinen Platz. Die Antike für besser oder kultivierter zu halten als das angeblich so dunkle Mittelalter, ist eher ein Urteil des Geschmacks als der wissenschaftlichen Präzision. Historisch Arbeiten heißt Beschreiben, nicht Bewerten.

Daraus folgt nicht, dass man jeder Quelle beizupflichten hätte oder gar gut respektive richtig finden müsste, was sie behauptet – ganz im Gegenteil: Manche Historiker arbeiten an entsetzlichen Quellen. Holocaust-Historiker beispielsweise nutzen die abstoßende Kraft ihrer Quellen, andere hingegen die anziehende. Aus dieser Reibungsenergie gewinnen sie Verständnis dafür, warum es so gekommen ist, wie es gekommen ist. Wer wirklich historisch arbeitet, muss sich seine Helden und seine Ideale vom Leibe halten. Historiker machen sich nicht einmal mit der besten Sache gemein.

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