Georg Eckert - Historisch Arbeiten
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Das ist auch der Sinn eines vielfach und vielfach falsch zitierten Mottos, das einer der wirkungsmächtigsten deutschen Historiker des 19. Jahrhunderts ausgegeben hat, Leopold von Ranke: „Man hat der Historie das Amt, die Vergangenheit zu richten, die Mitwelt zum Nutzen zukünftiger Jahre zu belehren, beygemessen: so hoher Aemter unterwindet sich gegenwärtiger Versuch nicht: er will bloß sagen, wie es eigentlich gewesen“. 12 Das schließt ein, Aussagen der Zeitgenossen nicht für bare Münze zu nehmen. Vielmehr gilt es, sie zu durchschauen und unausgesprochene Absichten oder Annahmen zwischen den Zeilen zu entdecken. Am Ende kommt es darauf an, die Zeitgenossen zu verstehen: eigentlich sogar besser, als sie selbst ihr eigenes Handeln verstanden hätten. 13
In diesem Sinne heißt Historisch Arbeiten also: Geschehnisse, Entwicklungen, Strukturen, Personen et cetera aus der Vergangenheit nachvollziehen und verstehen zu wollen. Das bedeutet vor allem, sich auf die zeitgenössische Sicht der Dinge einzulassen, statt posthume Besserwisserei zu betreiben; es beinhaltet auch, das nachträgliche Wissen um die spätere Entwicklung hintanzustellen – und alles aus seiner Vor- statt Nachgeschichte zu erklären. Historisch arbeitet, wer zu fragen versucht, wie es hat kommen können, nicht aber, wer zu beweisen strebt, wie es habe kommen müssen.
Zahlen, Daten, Fakten sind dabei höchst relevant – als Voraussetzung jeglicher Erkenntnis. Historisch Arbeiten erfordert unbedingt die Kenntnis der handelnden Personen, der Chronologie der Ereignisse, der Geographie und vieler Aspekte mehr. Aber intellektuelle Ordnung entsteht nicht durch bloße Aneinanderreihung von Phänomenen, sondern letztlich durch die Suche nach kausalen Zusammenhängen. Abzuwägen, wo sich tatsächlich Ursache und Wirkung aufeinander beziehen lassen und wo eher nicht, gehört zu den anspruchsvollsten Anforderungen an den Historiker. Das Wissen darum, was geschehen ist, ist erst die notwendige Bedingung für das Ringen um Erklärungen, wie und warum es wahrscheinlich geschehen ist.
Kurzum
Historiker sammeln keine Fakten. Historiker machen Fakten: indem sie entscheiden, welche vergangenen Ereignisse und Entwicklungen ihre Aufmerksamkeit verdienen – und welcher weiteren Ereignisse und Entwicklungen es wiederum bedarf, um sie zu erklären. Historiker müssen begründen, welche ausgewählten Phänomene der Vergangenheit sie für darstellenswert halten und welche nicht. Historisch Arbeiten zwingt zum Weglassen!
Zum Aufbau des Buches: Ein Wegweiser
Dieses Buch folgt idealtypisch den drei großen Schritten auf dem Weg zu einer guten schriftlichen Arbeit oder zu einem gelungenen Vortrag – den gängigsten Darstellungsformen für Erkenntnisse, die aus Historisch Arbeiten entstehen. In der Realität finden diese Schritte nicht nacheinander, sondern nebeneinander statt: nur eben mit unterschiedlichen Schrittweiten in den unterschiedlichen Etappen. Am Anfang des Weges steht meist „Suchen und Finden“, darauf folgt „Lesen und Denken“, am Ende steht „Reden und Schreiben“.
Kurzum
Wissenschaft ist ein Prozess, der niemals abgeschlossen ist. Er endet immer nur vorläufig – als großer Dialog mit allen, die schon einmal zum Thema gearbeitet haben.
Dass der Weg zur Hausarbeit im Folgenden besonders anschaulich dargestellt wird, beruht auf zwei pragmatischen Erwägungen. Erstens stellt die Hausarbeit in allen Teilgebieten der Geschichtswissenschaft eine Art Königsdisziplin des Studiums dar. Dieser auch in vielen Prüfungsordnungen festgelegte Vorrang ist zweitens gut zu rechtfertigen: Wer eine Hausarbeit zu erstellen und also die Resultate seiner Quellenanalyse kompetent darzulegen versteht, wird um so leichter einen anregenden Essay verfassen oder ein überzeugendes Referat halten – oder gar eine Doktorarbeit 14 erstellen können.
Suchen und Finden begleitet das Historisch Arbeiten fortwährend, prägt es indes von Anfang an. Die Recherche ist nicht bloß Voraussetzung, sondern bereits wesentlicher Bestandteil des Historisch Arbeitens: Je besser die „Rohstoffe“, desto besser am Ende das „Produkt“. Vorzügliche Bedeutung trägt also die Recherche nach Quellen – sowie nach dem jeweils passenden Instrumentarium: vor allem einschlägige Literatur und Bearbeitungsmittel wie Wörterbücher, Kommentare oder Nachschlagewerke. Anregungen aus anderen Epochen und Disziplinen können eine informierte und interessante Thesenbildung enorm bereichern.
Kurzum
Wer gut sucht, hat also schon gefunden: reichhaltige Quellen, das passende Instrumentarium der Fachliteratur, Anregungen für die eigene Deutung und bereits die erste inhaltliche Ausrichtung der eigenen Studien.
Darauf folgen Lesen und Denken: die konkrete Analyse der entdeckten Quellen mithilfe der recherchierten Literatur – inklusive der Entwicklung einer klaren, im Laufe des Arbeitsprozesses verfeinerten Leitfrage. Sie stellt den Ausgangspunkt jeder Untersuchung dar und bereitet den Weg zur These, das heißt zur umfassenden Erklärung der Quellenbefunde. Erster, aber keineswegs letzter Schritt ist die Be- und Umschreibung der Quellen: um jenen Aspekt zu identifizieren, dem sich die Deutung dann im Besonderen widmet.
Kurzum
Jede Auseinandersetzung mit Quellen zielt darauf ab, ein bestimmtes, genauer: selbst zu definierendes historisches Phänomen besser erklärbar zu machen.
Reden und Schreiben heißt, den sprichwörtlichen roten Faden in die verschiedenen Darstellungsformen hineinzuweben. Indem Sie historisch arbeiten, arbeiten Sie für sich – und zugleich für andere. Wer eine Hausarbeit einreicht, kommuniziert auf wissenschaftlichem Niveau mit seinem Hochschullehrer. Egal ob universitärer Essay oder Zeitungsbeitrag, ob Fachvortrag oder Museumsführung, ob private Diskussionsrunde oder Schulstunde: Vermittlung meint einerseits, sich an den fachlichen Standards für gängige Genres zu orientieren. Andererseits gilt es, die eigene Darstellung dem jeweiligen Publikum und dessen Vorwissen anzupassen – und so in einen Dialog einzutreten.
Kurzum
Worin besteht das Ziel einer historischen Darstellung?
Lehren: Dem Publikum etwas in klarer, wissenschaftlich nachvollziehbarer Weise erklären – zum Beispiel ein Ereignis, eine Entwicklung oder eine Struktur aus der Vergangenheit.
Bewegen: Das Publikum zum Nachdenken bringen, zur Diskussion anregen – nicht darüber, ob „gut“ war, was geschehen ist, sondern darüber, wie und warum es geschehen ist.
Erfreuen: Dem Publikum durch eine schöne Erzählung großes Vergnügen bereiten – also durch eine gute, überzeugende Sprech- und Schreibweise, die eine These erst diskutabel macht.
Die äußere Form ist keine lästige Nebenwirkung des Historisch Arbeitens, sondern gehört zu seiner Eigenart. Formalia schaffen einen äußeren Rahmen für jedwede Erkenntnis. Dazu gehört neben Rechtschreibung, Zeichensetzung & Co. vor allem: eine angemessene, eine präzise, ja eine schöne und gute Sprache, ein Bewusstsein für Stile und Formen überhaupt. Die diversen wissenschaftlichen Genres weisen ihre spezifischen Eigenheiten auf und unterscheiden sich durch ein wesentliches Merkmal von nichtwissenschaftlichen Darstellungen: durch den sogenannten Apparat. Er beinhaltet vollständige, eindeutige Nachweise von Zitaten und Paraphrasen aus Quellen wie Literatur – üblicherweise in Gestalt von Fußnoten, einer Bibliographie, gegebenenfalls Abbildungsnachweisen et cetera. Fehlt der Apparat, verkommt der Künstler zum Banausen, zum Imitator, im schlimmsten Fall gar zum Plagiator.
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