Der Autor
Dr. David Scheer lehrt als Professor für Pädagogik und Didaktik im sonderpädagogischen Förderschwerpunkt Lernen an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg. Als Förderschullehrer war er im Unterricht an Förder- und inklusiven Schulen tätig.
David Scheer
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1. Auflage 2021
Alle Rechte vorbehalten
© W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart
Gesamtherstellung: W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart
Print:
ISBN 978-3-17-037962-6
E-Book-Formate:
pdf: ISBN 978-3-17-037963-3
epub: ISBN 978-3-17-037964-0
Zur Diagnostik in (sonder-)pädagogischen Handlungsfeldern im Allgemeinen und in der Schule im Speziellen liegt eine Vielzahl an Lehr- und Handbüchern vor. Oftmals stellt es sich jedoch als herausfordernd dar, im pädagogischen Alltag praktikable Verfahrensweisen zu entwickeln, die einerseits den theoretischen Gütekriterien entsprechen und andererseits den Erfordernissen der Praxis gerecht werden. Praxisorientierte Arbeitshefte, die sich überwiegend als Materialsammlungen verstehen, stellen zwar eine wichtige Hilfe dar, sind aber oftmals so spezifisch, dass der Transfer auf andere diagnostische Fragestellungen schwierig wird.
Zu einzelnen – insbesondere verlaufsdiagnostischen – Methoden gibt es bereits detaillierte praxisorientierte Leitfäden (z. B. Casale et al., 2019; Gebhardt et al., 2021). Der vorliegende Band hingegen bietet einen theoretisch fundierten und dennoch praxisorientierten Überblick über aktuelle diagnostische Methoden und deren Anwendung, vor allem in Bezug auf eine inklusionsorientierte pädagogische Praxis.
Im ersten Kapitel ( Kap. 1 Theoretische Grundlagen
) werden die Grundannahmen, die diesem Band zugrunde liegen, skizziert und testtheoretische Grundlagen verständlich zusammengefasst. Außerdem wird aufgezeigt, wie sich mit den vorgestellten Methoden Diagnostik, Prävention und pädagogische Förderung in einem theoretisch und empirisch fundierten Rahmenmodell integrieren lassen.
Der Buchteil Methodenkoffer I befasst sich schwerpunktmäßig mit Methoden der Lernverlaufsdiagnostik ( Kap. 2
). Diese werden ergänzt durch aktuelle Empfehlungen für standardisierte Testverfahren in den Bereichen Mathematik ( Kap. 3
) und Schriftsprache ( Kap. 4
) sowie Hilfestellungen bzw. Hinweisen im Zusammenhang mit Problemen der Testdurchführung im sonderpädagogischen Schwerpunkt Lernen ( Kap. 5
).
Im Methodenkoffer II werden konkrete Verfahrensweisen zur Verhaltensbeobachtung ( Kap. 6
), Verhaltensbeurteilung ( Kap. 7
) und Verhaltensverlaufsdiagnostik ( Kap. 8
) vorgestellt. Kernstück dieses Buchteils bildet Kapitel 9 ( Kap. 9
), das aufzeigt, wie die unterschiedlichen diagnostischen Methoden in der funktionalen Verhaltensanalyse in einem pädagogischen Problemlöseprozess integriert werden können.
Den Lesern dieses Bands sei daher ans Herz gelegt:
• Wagen Sie sich Schritt für Schritt an die hier beschriebenen Methoden heran.
• Haben Sie nicht den Anspruch, sofort alles 1:1 umzusetzen, sondern fangen Sie gerne mit einzelnen Elementen an.
Einschränkend muss festgehalten werden, dass sich die Methoden aus dem Bereich des Lernens überwiegend auf Kompetenzen und weniger auf die im Unterricht gezeigte Performanz beziehen. Mit Bezug auf die im Unterricht gezeigte Performanz ließe sich – neben einem Einbezug von Arbeitsproben in den diagnostischen Prozess – auf eine Adaption von Beobachtungs- und Beurteilungsverfahren des Methodenkoffers II verweisen. Dem hingegen beziehen sich die skizzierten Methoden im Bereich der emotionalen und sozialen Entwicklung vor allem auf die manifeste Performanz des Verhaltens und Erlebens im schulischen Kontext – für Aussagen über sozial-emotionale Kompetenzen muss hier auf andere Verfahren verwiesen werden, die in der einschlägigen Literatur hinreichend diskutiert sind (z. B. Konzentrations- und Aufmerksamkeitstests, Selbstauskunftsfragebögen zu spezifischen emotionalen Kompetenzen etc.).
Mit den beiden Methodenkoffern beschränkt sich der Band bewusst auf die sonderpädagogischen Schwerpunkte Lernen sowie emotionale und soziale Entwicklung. Dies ist einerseits dem Umstand geschuldet, dass dies die vom Verfasser fachlich vertretenen Bereiche sind, und andererseits dem Anliegen, den Umfang des Bands trotz einer fundierten Darstellung begrenzt zu halten. Eine Erweiterung auf andere sonderpädagogische Schwerpunkte durch entsprechende Kolleginnen und Kollegen dürfte jedoch in der Schulpraxis positiv aufgenommen werden.
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