Susanne Scheibler - Im Palast der sieben Sünden

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Hinter dem Titel «Im Palast der Sieben Sünden» verbirgt sich die Familiengeschichte des Grafen Lasarow. Während der Regierungszeit des letzten russischen Zaren Nikolaus werden die ältesten Lasarow-Töchter in die gehobene St. Petersburger Gesellschaft eingeführt. Vor dem Hintergrund der überkochenden Stimmung der russichen Revolution wirbelt die Liebe die Gefühlswelt der jungen Frauen gehörig durcheinander…-

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Die Frau stand in der Nähe des Feuers, und der Flammenschein beleuchtete ihr hageres Gesicht mit den tiefliegenden Augen. Sie war in einen schmutzigen, löcherigen Kutschermantel gehüllt, und noch während sie sprach, waren etliche, die in ihrer Nähe waren, zurückgewichen, so daß sich auf einmal ein kleiner freier Platz um sie gebildet hatte.

Aber die Frau ließ sich dadurch nicht abschrecken. Furchtlos blickte sie in die Runde und fuhr in der gleichen Lautstärke wie vordem fort:

»Was seid ihr doch für Dummköpfe! Für ein bißchen Fressen kriecht und winselt ihr und küßt noch den Fuß, der sonst nach euch tritt! Was ist es denn schon, was der allergütigste, allergnädigste Graf Lasarow und seinesgleichen euch zukommen lassen? Ein elendes Almosen! Dort drinnen fressen sie Kaviar und saufen französischen Champagner. Sie tragen Samt und Pelze, und von einer einzigen Kette, die so ein adliges Hürchen um den Hals hängen hat, könnten ein paar Dutzend von euch ein ganzes Jahr lang leben!«

»Halt’s Maul!« mischte sich ein alter Mann ein und drohte ihr mit der Faust. »Willst du, daß man die Polizei ruft und uns hinausjagt? Die Leute, die noch nichts gekriegt haben, stehen bis an die Straße hinunter. Sollen sie leer ausgehen nur wegen der Hetzreden eines verdammten Frauenzimmers?«

Die Frau lachte und zog ihren Mantel enger um sich. »Hast du Angst, Ziegenbart? Dann geh und mach dir in die Hose. Aber vergiß nicht, noch ein paar Segenswünsche für Seine Gnaden, den Grafen Lasarow, anzufügen. Vielleicht verwandelt das deinen Gestank in puren Weihrauch!«

Einige Umstehende fielen in ihr Lachen ein, und ein jüngerer Mann in einer abgerissenen Uniform, dem der rechte Arm fehlte, rief: »Sie hat recht. Es ist wirklich nur ein Almosen, das wir hier kriegen, und dafür muß man nicht in Dankbarkeit zerfließen. Sie haben so viel, die Herren, und können jeden Tag Tausende von Rubeln verprassen, während wir vor Hunger nicht in den Schlaf kommen. Man sollte ihnen ihre Kohlsuppe ins Gesicht schütten und den Palast stürmen, um zu sehen, wie sie dort fressen und saufen. Erbärmliche Ausbeuter sind es, die durch unsere Not reich und immer reicher werden!«

»Stopft ihm die Schnauze, dem Aufwiegler!«

»Jagt ihn und das Frauenzimmer zum Teufel!«

»Weg mit den beiden, bevor die Diener die Hunde auf uns hetzen!« So erhoben sich laute, aufgebrachte Stimmen, doch andere widersprachen:

»Nein, laßt sie weiterreden. Wir sind ein paar hundert, und wenn man uns fortjagen will, können wir uns wehren! Viel zu lange haben wir gekuscht und uns ducken lassen!«

Die Frau im Kutschermantel hob den Arm. »So ist’s recht! Laßt euch nichts gefallen! Wenn wir nur wollten, Brüder, wir könnten das reiche Pack zu Paaren treiben und aus seinem eigenen Palast hinausjagen. Tun wir’s doch und feiern oben in den Prunksälen auf unsere Art das Verlobungsfest der Grafentochter. Ich wette, jeder von uns wird satt und besoffen und kann sich noch die Taschen vollstopfen mit goldenem Tafelgerät und Juwelen. Wir brauchen nur zuzugreifen!«

Sie verstummte, weil einer aus der Menge – ein hünenhafter, bärtiger Kerl war es – ihr den Mund zuhielt.

»Willst du uns alle ins Unglück bringen, Hexe? Du weißt wohl nicht, wie sie mit Aufrührern umgehen? Oder bist du schon mal vor einer Schwadron Kosaken hergerannt, während sie hinter und neben dir die Leute niederritten? Sind dir schon mal Kugeln um die Ohren gepfiffen, und du hast dich in den Dreck geworfen, um ihnen zu entgehen? Ich sage dir, da lernst du beten!«

»Beten – ja, du krummbeiniger Idiot!« schrie die Frau. »Zu wem? Zu einem Phantom, das nur in deinem dämlichen Hirn existiert? Wann hätte dieser Gott dich, falls es ihn gäbe, denn jemals vor einem Übel bewahrt? Ich sage euch, es gibt keinen Gott, und wenn ihr euer himmelschreiendes Elend bessern wollt, dann müßt ihr euch selbst helfen!«

»Sie lästert Gott!« rief eine dicke Frau aus der Menge. »Stopft ihr das Maul! Schlagt ihr die Zähne ein! Heilige Schmerzensmutter, was für eine verkommene Hure!«

Die Frau im Kutschermantel wich zurück, als etliche mit erhobenen Fäusten sie bedrängten. Die dicke Frau spuckte ihr ins Gesicht, und in diesem Moment fiel der erste Schuß.

Einer der Diener war, gleich nachdem die Unruhe sich unter den Leuten ausgebreitet hatte, ins Haus gelaufen und hatte die Wachen alarmiert, die das Hauptportal bewachten, da das Zarenpaar erwartet wurde.

Nun drängte ein halbes Dutzend Uniformierte in den Innenhof. Ihr Anführer hatte zunächst nur in die Luft geschossen.

»Geht auseinander, Leute!« schrie er. »Es gibt nichts mehr zu fressen! Bedankt euch bei denen dafür, die die Freigiebigkeit und Güte Seiner Gnaden mißbraucht haben, um euch aufzuwiegeln. Los, los, nehmt die Beine in die Hand und verschwindet!«

Angesichts der Soldaten liefen die ersten tatsächlich davon. Sie drängten zu der Seitenpforte, durch die sie eingelassen worden waren. Andere dagegen, die den Suppenkesseln am nächsten standen, reckten flehend ihre Töpfe und Schüsseln hoch.

»Habt Erbarmen!« riefen sie. »Wir haben noch nichts bekommen, und wir haben Hunger! Gebt uns Kascha und Brot!«

Die Diener versuchten, sie zurückzuschieben, doch die Menge der Nachdrängenden war stärker. Ein Mann riß einem Diener die Schöpfkelle aus der Hand und füllte seinen Topf mit Suppe, den er sofort gierig an den Mund setzte.

Die Kelle wurde weitergereicht, während andere einfach ihre Töpfe in die Kessel tauchten oder sich an den Tischen die Taschen mit Brot und Speck füllten.

»Ja, nehmt euch alles! Nehmt, soviel ihr tragen könnt!« rief jemand. Es war der Invalide, dem der rechte Arm fehlte. Er war auf einen Mauersockel geklettert. »Vorwärts, Brüder, gebt es dem verfluchten Gesindel, das euch nicht einmal für ein paar Stunden einen vollen Magen gönnt!«

Seine letzten Worte gingen im Lärm der Menge unter. Noch immer wollten etliche auf die Straße hinaus, doch sie wurden von denen, die sich nach vorn zu den Kesseln drängten, einfach mitgerissen.

»Zurück, ihr Idioten!« schrie der Anführer der Wachen. Es war ein junger Leutnant, der noch nie auf Menschen hatte schießen müssen. Ihm graute davor. Andererseits gefiel er sieh darin, forsch und schneidig aufzutreten. Er wußte, er dürfte sich keine Blöße geben.

Zudem hatte er Angst. Was war, wenn die Meute der Hungrigen, Aufgewiegelten tatsächlich den Palast zu stürmen versuchte? Dann würde man ihm die Schuld geben, daß er sie nicht aufgehalten hatte.

»Zurück!« brüllte er abermals, und seine junge Stimme überschlug sich. »Seid ihr wahnsinnig, ihr stinkendes Lumpenpack? Ich zähle bis drei, und wenn ihr dann nicht kehrtgemacht habt, kriegt ihr Blei zwischen die Rippen! Eins – zwei ...« Er zögerte, sah, wie wiederum einige vergeblich versuchten, zum Ausgang zu gelangen, während die meisten immer noch vorwärts drängten, und fügte schreiend »Drei!« hinzu.

Seine Soldaten hatten schon angelegt, während er zu zählen begonnen hatte. Bei ›Drei‹ schossen sie. Ihre Kugeln rissen die ersten zu Boden. Die hinter ihnen waren, wurden von den Nachdrängenden einfach weitergeschoben. Man trat auf die Verletzten, Wehklagen und Wutschreie erfüllten die Luft, wurden von einer erneuten Gewehrsalve übertönt.

Die Diener waren ins Haus geflüchtet, verriegelten die Türen und schoben Möbelstücke davor. Ein paar Fensterscheiben gingen zu Bruch, als die aufgebrachte Menge mit Töpfen und Kannen und was sie sonst noch bei sich hatte, auf die Wachsoldaten losging. Andere rissen brennende Holzscheite aus dem Feuer und schleuderten sie gegen die Schützen. Tische und Kessel kippten um, und Kascha und Kohlsuppe ergossen sich in den Schnee.

Bei der nächsten Gewehrsalve wandten sich freilich die meisten zur Flucht, und es wiederholte sich, was zuvor mit den von den ersten Kugeln Getroffenen geschehen war: Wer stürzte und am Boden liegenblieb, wurde niedergetrampelt.

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