Fjodor M Dostojewski - Ein Werdender

Здесь есть возможность читать онлайн «Fjodor M Dostojewski - Ein Werdender» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Ein Werdender: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Ein Werdender»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Arkadij kehrt als 19-jähriger Jüngling zurück nach St. Petersburg. Er hat sein bisheriges Leben auf einem Internat in Moskau verbracht. Nun ist der junge Mann auf der Suche nach seinem Vater und sich selbst. In Arkadijs Erinnerung erscheint sein Vater Wersilow als Ritter in strahlender Rüstung, doch die Wirklichkeit ist anders. Als Arkadij in den Besitz von zwei Dokumenten kommt, muss er sich entscheiden, welchem Beispiel er folgen will. Dem seines leiblichen Vaters oder den ideologischen Vorstellungen von Makar Dolgorukij? Kann Arkadij sich selbst finden oder verliert er sich in seiner Orientierungslosigkeit?-

Ein Werdender — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Ein Werdender», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Mit einem Wort, es wäre unnatürlich, wenn ich nicht Geld verdienen sollte, wenn ich nicht lernen sollte, wie man das macht. Und unnatürlich wäre es auch, ich wiederhole es, unnatürlich, wenn einer nicht Millionär werden sollte, der ununterbrochen und gleichmäßig Geld aufhäuft, der ununterbrochen Acht gibt und die Nüchternheit seines Denkens bewahrt, der ewig enthaltsam, ökonomisch und von einer Energie ist, die alles überflügelt. Wodurch hat sich jener Bettler sein Geld erworben, als durch den Fanatismus seines Charakters und seiner Hartnäckigkeit? Bin ich vielleicht schlechter, als dieser Bettler? »Und schließlich, mag ich auch gar nichts erreichen, mag meine Berechnung falsch sein, mag ich verspielen und zugrunde gehen, ganz einerlei – ich gehe meinen Weg. Ich gehe ihn, weil ich nun einmal will.« Das habe ich schon gesagt, als ich noch in Moskau war.

Man wird einwenden, hier wäre überhaupt gar keine Idee vorhanden, und ebenso nichts Neues. Ich aber sage, und jetzt zum letztenmal: es liegt eine sehr große Idee und unendlich viel Neues darin.

Oh, ich habe schon so ein Vorgefühl gehabt, wie trivial alle Einwände sein würden, und wie trivial ich selbst, wenn ich meine »Idee« erläuterte. Ja, und was habe ich ausgesprochen? Nicht den hundertsten Teil habe ich ausgesprochen, ich fühle, daß es kleinlich, plump, oberflächlich und sogar jugendlicher herausgekommen ist, als es für meine Jahre paßt.

3

Es bleiben noch die Antworten auf die Fragen »Warum?« und »Weshalb?« und »Ist das moralisch oder nicht?« übrig, – ich habe eine Antwort darauf versprochen.

Es tut mir leid, daß ich den Leser mit einem Streich enttäuschen muß, es tut mir leid und freut mich. Möge man doch wissen, daß wirklich keine Spur von einem Gefühl der »Rache« mit meiner Idee etwas zu tun hat, nichts Byronisches, – keine Flüche, keine Waisenklagen, keine Bankerttränen, nichts, gar nichts. Kurz und gut, die romantisch veranlagte Dame, der meine Memoiren in die Hände fallen könnten, würde sogleich die Nase hängen lassen. Das ganze Ziel meiner »Idee« ist – die Einsamkeit.

»Aber Einsamkeit kann man auch erlangen, ohne sich darum zu reißen, ein Rothschild zu werden. Was hat Rothschild damit zu tun?«

» Das hat er damit zu tun, daß ich außer der Einsamkeit auch Macht haben will.«

Ich will ein kurzes Vorwort machen: der Leser wird sich vielleicht über die Aufrichtigkeit meines Bekenntnisses entsetzen und sich naiv fragen: warum errötet der Verfasser hierbei nicht? Meine Antwort ist: ich schreibe nicht, um gedruckt zu werden; und einen Leser werde ich vielleicht erst in zehn Jahren haben, wenn alles bis zu einem Grade klar geworden, vorübergegangen und erwiesen ist, daß zu einem Erröten nicht mehr die geringste Veranlassung sein wird. Und wenn ich mich daher manchmal in meinen Memoiren an einen Leser wende, so ist das nur eine Manier. Mein Leser ist nur eine gedachte Person.

Nein, nicht meine uneheliche Geburt, mit der ich bei Touchard so viel aufgezogen wurde; nicht meine traurigen Kinderjahre, kein Rächersinn und kein berechtigtes Protestgefühl haben den Keim zu meiner »Idee« gelegt; schuld daran ist ganz allein mein Charakter. – Mit zwölf Jahren, glaube ich, das heißt also, fast mit demselben Moment, wo das richtige Bewußtsein in mir erwachte, fing ich an, die Menschen nicht mehr leiden zu können. Es war eigentlich nicht, daß ich sie nicht hätte leiden können, aber sie fielen mir gewissermaßen schwer. Es ist mir selbst manchmal furchtbar traurig gewesen, in meinen reinsten Minuten, daß ich mich auch gegenüber den mir am nächsten stehenden Leuten nie habe ganz aussprechen können; das heißt, ich könnte es wohl, aber ich will nicht, ich halte mich zurück und weiß selbst nicht, warum; es hat mich oft betrübt, daß ich so mißtrauisch, verdrießlich und unumgänglich bin. Und so habe ich auch seit lange noch einen Zug an mir entdeckt: ich klage zu häufig an, ich bin zu sehr geneigt, andere Leute zu beschuldigen; aber wenn ich dieser Neigung nachgebe, folgt gleich darauf sehr oft ein anderer Gedanke, der für mich etwas erdrückend Schweres hat, und der lautet: »Bin ich nicht am Ende selber der Schuldige, und nicht sie?« Und wie oft habe ich mich grundlos beschuldigt! Um nicht genötigt zu sein, solche Fragen zu entscheiden, habe ich natürlich die Einsamkeit gesucht. Und zu alledem habe ich nichts in der Gesellschaft der Menschen gefunden, so sehr ich mich gemüht habe, und ich habe mich bemüht; wenigstens alle meine Altersgenossen, alle meine Kameraden haben sich, vom ersten bis zum letzten, niedriger erwiesen, als meine Gedanken waren; ich weiß keine einzige Ausnahme.

Jawohl, ich bin finster, ich verstecke mich ununterbrochen. Ich fühle oft den Wunsch, aus der Gesellschaft auszutreten. Ich werde den Menschen vielleicht Gutes tun, aber häufig erblicke ich nicht die geringste Ursache, ihnen Gutes zu tun. Und überhaupt sind die Menschen nicht so wundervoll, daß es sich verlohnte, sich um sie Sorgen zu machen. Warum treten sie nicht gerade und offen an mich heran, und warum bin ich unbedingt verpflichtet, selbst und als erster zu ihnen zu kommen. Das war es, wonach ich mich gefragt habe. Ich bin ein dankbares Geschöpf und habe das schon durch ein ganzes Hundert Dummheiten bewiesen. Ich möchte dem Offenen momentan mit Offenheit erwidern und gleich anfangen, ihn zu lieben. Und das habe ich auch getan; aber alle haben sie mich sofort übers Ohr gehauen und sich mit spöttischem Lächeln vor mir versteckt. Der offenste von allen war Lambert, der mich in meinen Kinderjahren so viel geprügelt hat: aber auch der war nur ein offener Schuft und Bandit; und auch diese Offenheit entsprang nur aus seiner Dummheit. Das waren so meine Gedanken, als ich nach Petersburg kam.

Als ich damals von Dergatschow kam (wohin es mich weiß Gott warum gezogen hatte), ging ich auf Wasin los und sang dem, in einem Anfall von Begeisterung, sein Lob. Und was folgte dann? Noch am selben Abend fühlte ich schon, daß ich ihn jetzt viel weniger gern hatte. Warum? Eben darum, weil ich sein Lob gesungen und mich selbst dadurch vor ihm heruntergesetzt hatte. Und dabei schien mir doch, es müßte gerade das Umgekehrte der Fall sein: ein Mensch, der so gerecht und so großdenkend ist, daß er einem andern gibt, was ihm gebührt, auch wenn er sich selbst dabei etwas vergibt, so ein Mensch steht doch an wirklicher Würde beinahe höher, als sonst irgend jemand. Und doch – ich begriff das sehr wohl; aber trotzdem hatte ich Wasin jetzt weniger gern, sogar sehr viel weniger. Ich habe absichtlich ein Beispiel gewählt, das dem Leser schon bekannt war. Sogar an Kraft dachte ich mit einem bitteren und säuerlichen Gefühl zurück, weil er mich so einfach selbst hinausgeleitet hatte, und das dauerte bis zum nächsten Tage an, bis mir alles, was Kraft anging, ganz klar geworden war und ich ihm nicht mehr zürnen konnte. Wenn mich, auch noch in den untersten Gymnasialklassen, irgendein Mitschüler in einem Unterrichtsgegenstand überflügelte oder mich in witzigen Antworten übertraf, so hörte ich sofort auf, mich mit ihm abzugeben und mit ihm zu sprechen. Nicht, daß ich ihn gehaßt oder ihm Mißerfolge gewünscht hätte; ich wandte mich nur einfach von ihm ab, weil das eben in meinem Charakter lag.

Ja, ich habe mein ganzes Leben lang nach Macht gedürstet, nach Macht und Einsamkeit. Meine Träume waren davon sogar schon in einem Alter erfüllt, wo mir ganz bestimmt jedermann ins Gesicht gelacht hätte, der erfahren hätte, was in meinem Kopfe vorging. Deswegen habe ich die Heimlichkeit so lieb gewonnen. Ja, ich träumte mit meiner ganzen Kraft und so viel, daß mir keine Zeit blieb, mich mit anderen Menschen zu unterhalten; daraus schloß man, ich wäre menschenscheu, und aus meiner Zerstreutheit wurden viel häßlichere Schlüsse gezogen, aber meine roten Backen bewiesen das Gegenteil.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Ein Werdender»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Ein Werdender» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Fjodor Dostojewski - Der Idiot
Fjodor Dostojewski
Fjodor Dostojewski - Die Brüder Karamasow
Fjodor Dostojewski
Fjodor Dostojewski - Dostojewski - Die Dämonen
Fjodor Dostojewski
Fjodor M Dostojewski - Ein Werdender - Erster Band
Fjodor M Dostojewski
Fjodor M Dostojewski - Briefe
Fjodor M Dostojewski
Fjodor M Dostojewski - Ein Werdender - Zweiter Band
Fjodor M Dostojewski
Fjodor M Dostojewski - Ein Werdender - Dritter Band
Fjodor M Dostojewski
Отзывы о книге «Ein Werdender»

Обсуждение, отзывы о книге «Ein Werdender» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x