Fjodor M Dostojewski - Ein Werdender
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Und dabei gibt es vielleicht reichlich viele achtbare, kluge und sparsame Leute, die (soviel sie sich darum plagen mögen) weder drei noch fünf Tausende haben, und die sie doch überaus gern haben möchten. Woher kommt das? Die Antwort ist klar: weil nicht ein einziger von ihnen, so gern er es auch wollte, so viel Willen besitzt, um zum Beispiel, wenn er es sich auf keine andere Weise verdienen kann, selbst zum Bettler zu werden, weil keiner von ihnen, selbst wenn er Bettler geworden ist, hartnäckig genug ist, um die ersten Kopeken, die er bekommt, nicht gleich für ein überflüssiges Stück Brot für sich oder seine Familie auszugeben. Und bei dieser Methode, Geld zu verdienen, das heißt, beim Betteln, darf man, wenn man soviel Geld zusammenhäufen will, nur von Brot und Salz leben und nach weiter gar nichts Verlangen tragen; wenigstens fasse ich das so auf. So haben es auch sicherlich die oben erwähnten Bettler gemacht, das heißt, sie haben nur trockenes Brot gegessen und fast ausschließlich unter freiem Himmel gelebt. Zweifellos haben sie nicht die Absicht gehabt, Rothschilds zu werden; es waren bloß Harpagons oder Pliuschkins in ihrer reinsten Erscheinungsform, weiter nichts; aber auch beim bewußten Geldzusammenraffen in einer ganz anderen Form, mit dem Ziele, ein Rothschild zu werden, braucht man nicht weniger Energie und Willenskraft als diese beiden Bettler. Ein Familienvater bringt diese Kraft nicht auf. Die Kräfte auf der Welt sind verschieden geartet, besonders die Kraft des Wollens und Strebens hat sehr mannigfache Abstufungen. Es gibt eine Temperatur, bei der das Wasser zu sieden anfängt, es gibt auch eine Temperatur, bei der das Eisen in Rotglut gerät.
Das ist ebenso schwer, wie ins Kloster zu gehen, so schwer wie die Selbstüberwindung asketischer Mönchsorden. Hier geht es ums Gefühl, nicht um die Idee. Und warum? Wozu? Ist das denn moralisch, und ist es nicht ganz ungeheuerlich, sein Leben lang in groben Gewändern zu gehen und nichts als Schwarzbrot zu essen, wenn man so einen Haufen Geld bei sich trägt? Von diesen Fragen später, jetzt will ich nur klarmachen, daß es möglich ist, mein Ziel zu erreichen.
Als ich mir »meine Idee« ausgedacht hatte (und in der Rotglut besteht sie eben), begann ich mich zu prüfen, ob ich fähig wäre zu Kloster und Askese. Zu diesem Zwecke genoß ich den ganzen ersten Monat hindurch nur Brot und Wasser. Ich brauchte nicht mehr als zweieinhalb Pfund Schwarzbrot für den Tag. Um das durchführen zu können, mußte ich Nikolaj Semionowitsch betrügen, der sehr klug war, und Maria Iwanowna, die mir wohlwollte. Ich bestand darauf, daß mir das Essen in mein Zimmer gebracht wurde, zu ihrer Betrübnis und zur zweifelnden Verwunderung des sehr korrekten Nikolaj Semionowitsch; dort schaffte ich das Essen einfach beiseite: die Suppe goß ich zum Fenster hinaus, in die Nesseln oder sonstwohin, das Fleisch warf ich entweder durchs Fenster dem Hunde zu, oder ich wickelte es in ein Stück Papier, steckte es in die Tasche und brachte es nachher fort, und so mit allem übrigen. Da mir zum Mittagessen natürlich viel weniger als zweieinhalb Pfund Brot heraufgeschickt wurde, so kaufte ich mir heimlich für mein eigenes Geld welches dazu. Das hielt ich einen Monat aus und verdarb mir nur vielleicht ein bißchen meinen Magen dabei; im nächsten Monat fügte ich die Suppe zum Brot, und morgens und abends je ein Glas Tee – und ich kann versichern, so habe ich ein ganzes Jahr gelebt, vollkommen gesund und zufrieden und moralisch in einem Taumel und einer fortwährenden heimlichen Ekstase. Nicht nur, daß es mir um die Speisen nicht leid tat, nein, ich war geradezu in einer Verzückung. Als das Jahr zu Ende war und ich mich überzeugt hatte, daß ich jedes beliebige Fasten ertragen konnte, begann ich wieder zu essen wie sie und ging zu Mittag zu ihnen hinunter. Aber mit dieser Probe war ich noch nicht zufrieden und machte noch eine zweite. Als Taschengeld, für meine kleinen Ausgaben, bekam ich außer dem Geld für meinen Unterhalt, das direkt an Nikolaj Semionowitsch gezahlt wurde, monatlich fünf Rubel. Ich beschloß, nur die Hälfte dieses Geldes auszugeben. Das war eine sehr schwere Prüfung, aber nach zwei Jahren, als ich in Petersburg ankam, befanden sich in meiner Tasche, außer anderem Geld, siebzig Rubel, die ich mir nur auf diese Art erspart hatte. Das Resultat dieser beiden Versuche war für mich einfach gewaltig: ich hatte jetzt die sichere Gewißheit, daß ich genug Willenskraft besaß, um mein Ziel zu erreichen, und darin, ich wiederhole, liegt meine ganze Idee begründet – alles andere sind jämmerliche Kleinigkeiten.
2
Aber betrachten wir auch die Kleinigkeiten.
Ich habe meine beiden Versuche beschrieben; in Petersburg machte ich, wie schon bekannt, einen dritten – ich ging auf eine Auktion und verdiente mit einem Schlage sieben Rubel fünfundneunzig Kopeken. Natürlich, das war kein wirklicher Versuch, sondern nur eine Spielerei, ein kleines Amüsement; ich hatte Lust, eine Minute aus der Zukunft vorwegzunehmen und zu erproben, wie ich dann umhergehen und handeln würde. Überhaupt hatte ich den wirklichen Beginn meines Werkes von allem Anfang an, schon in Moskau, bis dahin verschoben, wo ich gänzlich frei sein würde; ich wußte gut genug, daß ich wenigstens zum Beispiel erst mit dem Gymnasium fertig sein müßte. (Die Universität hatte ich, wie schon bekannt, geopfert.) Unstreitig, ich reiste in einem geheimen Zorn nach Petersburg; ich hatte eben das Gymnasium absolviert und war zum erstenmal frei geworden, und da auf einmal sah ich, daß Wersilows Angelegenheiten mich für unbestimmte Zeit vom Beginn meines Werkes abzogen! Aber wenn ich auch zornig war, so kam ich doch ohne die geringste Unruhe meines Zieles wegen hin.
Es ist ja richtig, die praktische Kenntnis fehlte mir; aber ich hatte alles drei Jahre lang ununterbrochen überdacht und konnte keinen Zweifel haben. Ich hatte es mir tausendmal vorgestellt, wie ich anfangen würde: ich würde auf einmal, wie vom Himmel gefallen, in einer von unsern beiden Hauptstädten auftreten (ich hatte mir für den Anfang unsere Hauptstädte ausgesucht und in erster Linie Petersburg, dem ich nach einiger Überlegung den Vorzug gegeben hatte), und so würde ich denn dastehen, wie vom Himmel gefallen, aber vollkommen frei, von niemand abhängig, gesund und mit einem heimlichen Schatz von hundert Rubel in der Tasche als erstes Anlagekapital. Ohne diese hundert Rubel wollte ich nicht anfangen, weil ich sonst auch schon die erste Periode des Erfolges gar zu weit hinausschieben müßte. Außer den hundert Rubeln brachte ich, wie schon bekannt, Mut, Hartnäckigkeit, Ausdauer, die vollste Einsamkeit und das tiefste Geheimnis mit. Die Einsamkeit war die Hauptsache; ich habe bis zur letzten Minute keinerlei Beziehungen zu anderen Menschen oder Verbindungen mit ihnen leiden können; im allgemeinen gesprochen, ich hatte beschlossen, mit der Ausführung meiner Idee unbedingt ganz allein anzufangen, das ist mein sine qua. Die Menschen bedrücken mich, und wenn ich innerlich unruhig wäre, müßte diese Unruhe meinem Ziele schädlich sein. Und es ist mir bis heute, mein Leben lang, immer so gegangen; wenn ich davon träumte, wie ich mit den Leuten umgehen würde, so dachte ich mir immer sehr kluge Dinge aus; aber sobald es in Wirklichkeit dazu kam, benahm ich mich in der dümmsten Weise. Ich bekenne das mit Unwillen und aufrichtig; ich habe mich mit Worten immer selbst ausgegeben, und darum beschloß ich, dem Umgang mit Menschen zu entsagen. Ich gewinne dadurch Unabhängigkeit, Seelenruhe, Klarheit in der Verfolgung meines Zieles.
Ungeachtet der entsetzlichen Petersburger Preise hatte ich ein für allemal beschlossen, nicht mehr als fünfzehn Kopeken täglich für Essen auszugeben und wußte, daß ich mein Wort halten würde. Diese Frage wegen des Essens hatte ich mir lange und umständlich überlegt; so hatte ich zum Beispiel beschlossen, hier und da einmal zwei Tage nacheinander nichts als Brot und Salz zu essen, aber mit dem Vorbehalt, am dritten Tage wieder ausgeben zu dürfen, was ich mir in den beiden anderen erspart hatte; ich meinte, das würde besser für meine Gesundheit sein als die ewig gleiche Fastenkost auf Grundlage des Minimums von fünfzehn Kopeken. Außerdem brauchte ich, um leben zu können, einen Winkel, buchstäblich einen Winkel, nur damit ich mich nachts ausschlafen konnte und hier und da einmal bei ganz entsetzlichem Wetter auch tags eine Unterkunft hätte. Leben wollte ich auf der Straße und war im Notfall auch bereit, in den Asylen für Obdachlose zu übernachten, wo man außer seinem Lager ein Stück Brot und ein Glas Tee bekommt. Oh, ich würde es nur zu gut verstehen, mein Geld zu verstecken, damit es mir in meinem Winkel oder in den Asylen nicht gestohlen würde, ja, nicht einmal eine Ahnung sollte man davon haben, dafür verbürge ich mich! Auf der Straße habe ich einmal gehört, wie einer lustig sagte: »Mir soll man was stehlen? Ich hab' nur Angst, daß ich nicht am Ende einem andern was stehle.« Natürlich eigne ich mir für mich aus diesem Satze nur die Vorsichtigkeit und Listigkeit an; zu stehlen beabsichtige ich nicht. Mehr noch, ich hatte noch in Moskau, vielleicht am ersten Tage meiner »Idee«, fest beschlossen, nicht einmal Geld auf Pfänder und gegen Prozente zu verleihen; dazu sind die Juden da und solche Russen, die weder Verstand noch Charakter haben. Pfänder und Prozente – das ist nur was für ordinäre Menschen.
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