Fjodor M Dostojewski - Ein Werdender

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Arkadij kehrt als 19-jähriger Jüngling zurück nach St. Petersburg. Er hat sein bisheriges Leben auf einem Internat in Moskau verbracht. Nun ist der junge Mann auf der Suche nach seinem Vater und sich selbst. In Arkadijs Erinnerung erscheint sein Vater Wersilow als Ritter in strahlender Rüstung, doch die Wirklichkeit ist anders. Als Arkadij in den Besitz von zwei Dokumenten kommt, muss er sich entscheiden, welchem Beispiel er folgen will. Dem seines leiblichen Vaters oder den ideologischen Vorstellungen von Makar Dolgorukij? Kann Arkadij sich selbst finden oder verliert er sich in seiner Orientierungslosigkeit?-

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»Entschuldigen Sie, Kraft, Sie sagten doch: ›diese Leute machen sich Sorgen darüber, was in tausend Jahren sein wird‹. Schön, aber Ihre Verzweiflung . . . an Rußlands Schicksal . . . ist das – ist das nicht eine Sorge von ähnlicher Art?«

»Das . . . das ist die aktuellste Frage, die es überhaupt gibt!« stieß er gereizt hervor und sprang auf.

»Ach ja! Ich habe ja ganz vergessen!« sagte er plötzlich mit einer ganz anderen Stimme und sah mich zweifelnd an, »ich habe Sie ja wegen einer ganz besonderen Angelegenheit hergebeten, und derweil . . . entschuldigen Sie, bitte.«

Es war, als wäre er plötzlich aus einer Art von Traum erwacht, und er war ziemlich verwirrt; er holte einen Brief aus einer Mappe, die auf dem Tisch lag und gab ihn mir.

»Das sollte ich Ihnen übergeben. Es ist ein Dokument, das von einer gewissen Wichtigkeit ist«, begann er äußerst geschäftsmäßig und ganz bei der Sache. Noch lange nachher hat es mich in der Erinnerung in Erstaunen versetzt, was er für eine Fähigkeit besaß, sich (und in Stunden, die für ihn so schwer waren!) so voll teilnehmenden Eifers mit einer fremden Sache zu befassen, sie so ruhig und energisch auseinanderzusetzen.

»Es ist ein Brief von eben jenem Herrn Stolbejew, nach dessen Tode, infolge seines Testamentes, der Prozeß zwischen Wersilow und den Fürsten Sokolskij entstanden ist. Die Sache schwebt jetzt beim Gericht und wird wahrscheinlich zu Wersilows Gunsten entschieden werden; das Gesetz ist auf seiner Seite. In diesem Briefe, einem Privatbrief, der vor etwa zwei Jahren geschrieben ist, interpretiert der Erblasser aber seinen wirklichen Willen, oder richtiger gesagt, seinen Wunsch, und zwar eher zugunsten der Fürsten als im Sinne Wersilows. Wenigstens erfahren die Punkte, auf die die Fürsten Sokolskij sich bei der Anfechtung des Testamentes stützen, durch diesen Brief eine starke Bekräftigung. Wersilows Gegner würden viel darum geben, wenn sie dies Dokument hätten, das übrigens eine entscheidende juristische Bedeutung nicht besitzt. Alexej Nikanorowitsch (Andronikow), der sich mit Wersilows Angelegenheiten befaßte, hatte diesen Brief in Aufbewahrung und übergab ihn mir kurz vor seinem Tode; ich sollte ihn ›an mich nehmen‹, – vielleicht ahnte er seinen Tod voraus und fürchtete für seine Papiere. Ich möchte mir über Alexej Nikanorowitschs Absichten in bezug auf diese Angelegenheit kein Urteil erlauben, und ich muß gestehen, ich befand mich nach seinem Tode in einer gewissen drückenden Unentschlossenheit, was ich mit diesem Dokument anfangen sollte, besonders da die Entscheidung der betreffenden Sache vor Gericht so nahe bevorstand. Aber Maria Iwanowna, der Alexej Nikanorowitsch, glaube ich, bei seinen Lebzeiten sehr viel Vertrauen geschenkt hat, hat mich aus diesem schwierigen Dilemma befreit: sie hat mir vor drei Wochen geschrieben, ich sollte das Dokument eben Ihnen übergeben und das würde auch, wahrscheinlich (das ist ihr Ausdruck), Andronikows Absichten entsprechen. Und da haben Sie also das Dokument, und ich bin sehr froh, daß ich es Ihnen endlich übergeben kann.«

»Hören Sie mal,« sagte ich bestürzt durch diese unerwartete Neuigkeit, »was soll ich jetzt mit diesem Briefe machen? Wie soll ich handeln?«

»Das hängt doch ganz von Ihrem freien Willen ab.«

»Das ist nicht möglich, ich bin entsetzlich unfrei, das müssen Sie zugeben! Wersilow hat so auf diese Erbschaft gewartet . . . Sie wissen ja doch, er ist ohne diese Hilfe ruiniert, – und auf einmal existiert da so ein Dokument!«

»Es existiert doch nur hier, in diesem Zimmer.«

»Ist das wirklich so?« fragte ich und musterte ihn aufmerksam.

»Wenn Sie in diesem Falle nicht selbst finden, was Sie zu tun haben, wie sollte ich Ihnen denn raten können?«

»Aber dem Fürsten Sokolskij kann ich den Brief auch nicht übergeben: ich vernichte alle Hoffnungen Wersilows damit, und außerdem stehe ich ihm gegenüber als Verräter da. Auf der anderen Seite, wenn ich ihn Wersilow gebe, bringe ich unschuldige Menschen an den Bettelstab und Wersilow bringe ich trotz alledem in eine Lage, aus der es keinen Ausweg gibt: er muß auf die Erbschaft verzichten, oder er muß zum Dieb werden.«

»Sie übertreiben die Bedeutung der Sache ein wenig.«

»Sagen Sie mir nur eins: hat dieses Dokument einen entscheidenden, endgültigen Charakter?«

»Nein, den hat es nicht. Ich bin kein sehr großer Jurist. Der Anwalt der Gegenpartei würde selbstverständlich wissen, auf welche Weise er sich dieses Dokumentes zu bedienen hätte und würde alle Vorteile aus ihm ziehen, die möglich wären; aber Alexej Nikanorowitsch war offenbar der Ansicht, daß die Produzierung dieses Briefes keine große juristische Bedeutung haben würde, und daß Wersilow seinen Prozeß trotzdem würde gewinnen können. Eher stellt also dieses Dokument wohl, sozusagen, eine Gewissenssache dar . . .«

»Ja, und das ist eben das allerwichtigste daran,« fiel ich ihm ins Wort, »und gerade deshalb kommt Wersilow in eine Lage, aus der es keinen Ausweg gibt.«

»Aber er kann das Dokument ja vernichten und dann ist er doch, ganz im Gegenteil, vor jeder Gefahr gesichert.«

»Haben Sie besondere Gründe, das von ihm zu erwarten, Kraft? Das ist es eben, was ich wissen will: gerade deshalb bin ich ja hier bei Ihnen!«

»Ich glaube, an seiner Stelle würde jeder so handeln.«

»Und würden Sie selbst so handeln?«

»Ich habe keine Erbschaft zu erwarten und deshalb weiß ich nicht, was ich täte.«

»Also, gut«, sagte ich und steckte den Brief in die Tasche. »Für den Augenblick mag diese Sache erledigt sein. Und jetzt hören Sie noch eins, Kraft. Maria Iwanowna, die mir im übrigen vieles mitgeteilt hat, das können Sie mir glauben, hat mir gesagt, von Ihnen und nur von Ihnen, könnte ich die Wahrheit darüber erfahren, was damals, vor anderthalb Jahren, in Ems passiert ist, zwischen Wersilow und den Achmakows. Ich habe auf Sie gewartet, wie auf die Sonne, die mir alles erhellen würde. Sie kennen meine Lage nicht, Kraft. Ich beschwöre Sie, sagen Sie mir die ganze Wahrheit. Es handelt sich für mich darum, was er für ein Mensch ist, und jetzt – jetzt habe ich es nötiger, das zu wissen, als je!«

»Ich wundere mich, daß Maria Iwanowna es Ihnen nicht selbst erzählt hat; sie konnte doch alles von dem verstorbenen Andronikow erfahren, und hat es natürlich auch gehört und weiß vielleicht mehr als ich.«

»Andronikow hat sich selbst in dieser Sache nicht zurechtgefunden, das sagte mir eben Maria Iwanowna. Es ist, als ob kein Mensch diese Sache entwirren könnte. Da kann sich der Teufel die Zähne dran ausbeißen! Und ich weiß ja, daß Sie damals in Ems waren . . .«

»Ich bin nicht bei allem dabei gewesen, aber was ich weiß, will ich Ihnen meinetwegen gern erzählen; nur weiß ich nicht, ob Sie das zufriedenstellen wird.«

2

Ich will nicht wörtlich wiederholen, was er mir erzählt hat, ich will nur in kurzen Worten das Wesentliche geben.

Vor anderthalb Jahren stand Wersilow, der die Familie Achmakow durch den alten Fürsten Sokolskij kennengelernt hatte, in sehr engen Freundschaftsbeziehungen zu dieser Familie (sie waren damals im Ausland, in Ems). Besonders hatte er einen starken Eindruck auf Herrn Achmakow gemacht, der General und noch kein alter Mann war, der aber die ganze große Mitgift seiner Frau, Katerina Nikolajewna, in den drei Jahren ihrer Ehe am Kartentisch verspielt hatte und schon einmal durch einen Schlaganfall für sein zügelloses Leben hatte büßen müssen. Davon hatte er sich im Ausland erholt und kuriert, und in Ems lebte er wegen seiner Tochter aus erster Ehe. Das war ein kränkliches junges Mädchen von siebzehn Jahren, brustleidend, wie man sagt, außerordentlich schön und dabei von äußerst phantastischer Gemütsart. Eine Mitgift besaß sie nicht; man hoffte in der Hinsicht, wie das so üblich war, auf den alten Fürsten. Katerina Nikolajewna soll eine gute Stiefmutter gewesen sein. Aber das junge Mädchen fühlte sich ganz besonders zu Wersilow hingezogen. Er predigte damals »irgend so einen verzückten Kram«, wie Kraft sich ausdrückte, eine Art von neuem Leben, und »war im höchsten Grade religiös aufgelegt«, wie das Andronikow sonderbar genug und vielleicht etwas spöttisch bezeichnet haben soll. Merkwürdig aber war, daß sie alle ihn bald nicht mehr leiden konnten. Der General hatte sogar Angst vor ihm; Kraft bezweifelte durchaus nicht die Wahrheit des Gerüchtes, daß Wersilow es verstanden hätte, dem kranken Manne die Idee beizubringen, Katerina Nikolajewna sehe den jungen Fürsten Sokolskij (der damals gerade Ems verlassen hatte und nach Paris gegangen war) durchaus nicht mit gleichgültigen Augen an. Er hätte das nicht direkt getan, sondern »nach seiner Mode«, mit allerlei Andeutungen, Anspielungen und Winkelzügen, »und darin ist er ja ein Meister«, sagte Kraft. Überhaupt muß ich sagen, daß Kraft ihn mehr für einen Schuft und einen geborenen Intriganten hielt und halten wollte, als für einen Menschen, der von etwas Höherem durchdrungen oder überhaupt auch nur originell wäre. Ich hatte auch schon vorher von anderer Seite gehört, daß Wersilow anfangs einen großen Einfluß auf Katerina Nikolajewna gehabt hat, daß es aber mit der Zeit bis zum gänzlichen Bruch zwischen ihnen gekommen ist. Eine Entwirrung aller Fäden dieses verwickelten Spieles konnte Kraft mir nicht geben, aber daß sie zuerst miteinander befreundet waren und sich nachher gegenseitig direkt gehaßt haben, das haben mir meine sämtlichen Zeugen einstimmig bestätigt. Und dann geschah etwas Merkwürdiges: Katerina Nikolajewnas kränkliche Stieftochter hatte sich augenscheinlich in Wersilow verliebt, oder sie war gleichsam von irgend etwas an ihm hypnotisiert, oder sie war von seinen schönen Worten so begeistert, oder – wer kann das schließlich wissen; jedenfalls ist es allgemein bekannt, daß Wersilow eine Zeitlang fast seine ganzen Tage in der Gesellschaft dieses jungen Mädchens verbrachte. Das Ende vom Liede war, daß das Mädchen eines schönen Tages ihrem Vater erklärte, sie wollte Wersilow heiraten. Daß dieses tatsächlich geschehen ist, haben mir alle bekräftigt, Kraft und Andronikow und Maria Iwanowna und sogar Tatjana Pawlowna hat sich mir gegenüber einmal in diesem Sinne verplappert. Und ebenso waren sich alle darin einig, daß Wersilow nicht nur den Wunsch gehabt hätte, das Mädchen zu heiraten, sondern auch sehr energisch an dieser Absicht festgehalten hatte, und daß das Einverständnis dieser beiden so ungleichartigen Menschen, des alten Mannes und des jungen Mädchens, gegenseitig gewesen sei. Aber ihren Vater erschreckte dieser Gedanke; er hatte im selben Maße, in dem er Katerina Pawlowna, die er früher sehr geliebt hatte, ferner getreten war, angefangen, seine Tochter förmlich zu vergöttern, besonders seit seinem Schlaganfall. Aber als die erbittertste Gegnerin der Möglichkeit einer solchen Ehe zeigte sich Katerina Nikolajewna. Es gab eine Menge heimlicher, äußerst unangenehmer Familienkonflikte, Zank, Verdrießlichkeit, mit einem Wort, allerlei widrige Geschichten. Der Vater begann schließlich nachzugeben, als er die Hartnäckigkeit seiner verliebten und von Wersilow »fanatisierten« Tochter erkannte, wie Kraft das bezeichnete. Aber Katerina Nikolajewna blieb mit unerbittlichem Haß bei ihrem Widerstand. Und an diesem Punkte beginnt der Wirrwarr, in dem kein Mensch sich zurechtfindet. Ich will übrigens hersetzen, was Kraft sich auf Grund der ihm bekannten Tatsachen zusammenkombiniert hat, es bleibt aber immer nur eine Kombination.

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