Grundwissen für die Ermittlungspraxis
Von
Prof. Dr. med. Dr. phil. Ingo WirthBerlin
und
Prof. Dr. med. Andreas Schmeling, M. A.Institut für Rechtsmedizin Universitätsklinikum Münster
Mitbegründet von
Prof. Dr. med. Hansjürg Strauch †
4., neu bearbeitete Auflage
www.kriminalistik.de
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ISBN 978-3-7832-0755-2
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Der Band „Rechtsmedizin. Grundwissen für die Ermittlungspraxis“ erscheint 20 Jahre nach seiner Erstveröffentlichung nun in 4. Auflage. Mit dieser Bilanz darf das spezielle Konzept des Buches, dem Ermittlungsbeamten und auch dem Juristen die nötigen Grundkenntnisse aus der Rechtsmedizin zu vermitteln, als erfolgreich bezeichnet werden.
Für die vorliegende Neuauflage war wiederum die rasche Entwicklung in einigen Teilgebieten des Faches zu berücksichtigen. Nach wie vor erweist sich der Fortschritt in der Molekularbiologie als außerordentlich förderlich für die rechtsmedizinische Spurenuntersuchung. Hierbei sind insbesondere die weiter erhöhte Aussagekraft der DNS-Identifizierung und die verfeinerten Techniken für die Analyse von Problemspuren zu nennen. Auch im Vergiftungskapitel waren zahlreiche Ergänzungen erforderlich. Von den neuen psychoaktiven Substanzen, die Jahr für Jahr den illegalen Drogenmarkt überschwemmen, haben sich einige besonders rasch verbreitet. Diese Drogen mussten hinsichtlich ihrer Konsumformen, Wirkungen und Gefahren beschrieben werden, um deren Erkennung im polizeilichen Alltag zu ermöglichen. Nicht zuletzt konnten zu den Folgen äußerer Gewalteinwirkung einige neue Erkenntnisse hinzugefügt werden. Durchweg wurden auch die einschlägigen rechtlichen Regelungen aktualisiert und ergänzt.
Es bleibt unser erklärtes Ziel, mit diesem Band das Zusammenwirken von Ermittlern und Rechtsmedizinern im Interesse der Rechtssicherheit weiter zu fördern.
Berlin und Münster, im Januar 2020
Ingo Wirth Andreas Schmeling
Vorwort zur ersten Auflage
Das Zusammenwirken des Kriminalisten mit dem Rechtsmediziner hat sich besonders bei der Untersuchung von Tötungsdelikten und verdächtigen Todesfällen seit Langem bewährt. Um effektiv miteinander zu arbeiten, müssen beide über Grundkenntnisse aus dem jeweils anderen Spezialfach verfügen. Für den Kriminalisten ist es wichtig, sich über Möglichkeiten und Grenzen der Rechtsmedizin zu informieren. Dazu soll der vorliegende Band dienen. Sein Inhalt orientiert sich an den praktischen Belangen kriminalistischer Ermittlungstätigkeit. Deshalb weicht die Gliederung zwangsläufig von solchen rechtsmedizinischen Lehrbüchern ab, deren Konzept dem Gegenstandskatalog für das Examen von Medizinstudenten folgt.
Einige Aufgabenbereiche der Rechtsmedizin, die sich nicht unmittelbar aus dem Strafrecht ableiten, konnten unberücksichtigt bleiben. Beispielsweise wurden das komplexe Gebiet der Vaterschaft, die ärztliche Rechts- und Berufskunde und die Versicherungsmedizin nicht aufgenommen. Die Bezüge zum Recht und zur Kriminaltechnik brauchten nur angedeutet zu werden, weil der Kriminalist über entsprechende Kenntnisse verfügt. Auf Fallbeispiele wurde weitgehend verzichtet. Den Vorrang erhielt die systematische Darstellung der Grundlagen und typischer Erscheinungsbilder. Durchweg wurde versucht, auf die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten der DNS-Analytik hinzuweisen.
Bei weiteren Aufgabenbereichen der Rechtsmedizin wie Toxikologie und Psychopathologie, die sich inzwischen zu umfangreichen Spezialgebieten entwickelt haben, beschränkt sich die Darstellung auf einen Überblick. Für die genannten Fächer gibt es eigene Lehrbücher, von denen einige im Literaturverzeichnis aufgeführt sind. Auch die übrigen Literaturangaben betreffen grundlegende und oft ausführliche Werke mit vertiefenden Informationen für den speziell Interessierten. Zur Illustration wesentlicher Abläufe und Befundmuster konnte vielfach auf die informativen Zeichnungen aus dem „Lehrbuch der Gerichtlichen Medizin“ von Albert Ponsold zurückgegriffen werden. Ergänzend sind rechtsmedizinische Atlanten zu empfehlen, die charakteristische Spurenbilder am Körper als Folgen äußerer Gewalteinwirkung zeigen.
Das Anliegen des Buches ist es, dem Kriminalisten rechtsmedizinisch relevante Zusammenhänge aufzuzeigen. Dadurch soll das Miteinander von Kriminalisten und Rechtsmedizinern im Interesse einer erfolgreichen Ermittlungstätigkeit weiter gefördert werden.
Berlin, im März 2000
Ingo Wirth Hansjürg Strauch
Vorwort
Vorwort zur ersten Auflage
Literaturverzeichnis
Abbildungsnachweis
I. Rechtsmedizin und Kriminalistik
II. Tod und Leichenuntersuchung
1. Ablauf des Sterbens
2. Frühe Leichenveränderungen
2.1 Totenflecke
2.2 Totenstarre
2.3 Erkalten der Leiche
3. Späte Leichenveränderungen
3.1 Fäulnis und Verwesung
3.2 Tierfraß
3.3 Konservierende Leichenveränderungen
4. Ärztliche Leichenschau
4.1 Feststellung des Todes
4.2 Schätzung der Todeszeit
4.3 Feststellung der Todesursache
4.4 Beurteilung der Todesart
4.5 Personalienfeststellung bei der Leichenschau
4.6 Ausstellen der Todesbescheinigung
4.7 Meldepflichten
5. Kriminalistische Leichenuntersuchung
6. Gerichtliche Leichenöffnung
III. Vitale Reaktionen
1. Allgemeine Vitalreaktionen
2. Örtliche Vitalreaktionen
3. Wundaltersschätzung
IV. Gewaltsamer Tod
1. Stumpfe Gewalt
1.1 Verletzungen der Haut
1.2 Verletzungen von Knochen und Muskeln
1.3 Verletzungen innerer Organe
1.4 Kopfverletzungen
1.5 Sturz aus der Höhe
1.6 Faustschläge und Fußtritte
1.7 Reanimationsverletzungen
2. Pfählungsverletzungen
3. Scharfe Gewalt
3.1 Stichverletzungen
3.2 Schnittverletzungen
3.3 Hiebverletzungen
4. Ersticken
4.1 Erwürgen
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