Ich wurde an den Ablenkungen des plappernden Verstandes vorbei zu einer riesigen kristallinen Pyramide geleitet, einem Gebäude, das keinerlei Beschilderungen oder Türen aufwies. Dennoch wusste ich, dass ich die Außenwand der Pyramide durchdringen konnte, indem ich einfach meine Hand an einer bestimmten Stelle auf die Außenwand legte, denn ich gehörte »zum Priesterstand«. Ich erklärte dem Rückführungstherapeuten, dass wir, die Privilegierten von Atlán, in der linken Handfläche die geheimen Codes trugen, die uns Zutritt in jeden Tempel und jede Energiestation von Atlantis ermöglichten.
Im nächsten Moment – als würde ich den Blick auf ein anderes Bild richten – befand ich mich im Inneren der Pyramide, und ich wusste genau, dass ich in ihrem absoluten Epizentrum stand und dass eine solche strategische Position wichtig war, um mich auf die kosmischen Energien dort einzustimmen. Als Lehrerin der Geheimen Weisheit unterrichtete ich eine Gruppe von zwölf Initianten, die alle innerhalb der winkligen Begrenzung der Pyramidenwände auf dem Boden saßen. Die Priester trugen einfache indigofarbene Roben, ähnlich denen der Benediktinermönche, aber der Stoff war ein brillantes, schillerndes Gewebe, das, weil es Licht speicherte, im Dunkeln leuchtete. Es gibt nichts Vergleichbares in unserer modernen Welt, was mir ein starker Hinweis darauf zu sein schien, warum ich zu diesem Moment in meiner unterbewussten Erinnerung zurückgekehrt war.
Ich wurde dazu angehalten, die Szene genauer zu untersuchen, und mir wurde bewusst, dass ich, jedenfalls im Moment, gar nicht die Initianten unterrichtete, sondern selbst eine Art Übertragung empfing. Es schien, dass die Quelle, die mir dieses Wissen übermittelte, sich unter den anderen Anwesenden in der Pyramide befand, aber ich hatte Schwierigkeiten, sie zu identifizieren. Während ich durch die Rückführung geleitet wurde, schaute ich mich unter den Initianten um. Da sah ich, dass eine Frau – eine leuchtende, eindrucksvolle Gestalt – aufgestanden war. Ihre Augen sandten goldene, laserähnliche Strahlen aus, die unmittelbar in meine Augen trafen. Auf diesem Weg fand eine Form der Gedankenübertragung statt, die als »Die Weisheit« in mein Bewusstsein drang. Dieses Licht, so erkannte ich, wandelte ich dann in Sprache für die Priester um, die gekommen waren, um das Wissen zu empfangen … denn als neue Initianten waren sie noch nicht darauf eingestimmt, die Frequenz direkt von der Quelle zu empfangen.
Mir wurde der Name der Frau mitgeteilt: Kataar, eine Führerin aus einer anderen Dimension. Ich erfuhr, dass sie mich seit meinem ersten Erscheinen in Atlantis durch alle meine physischen Inkarnationen begleitet hatte. Erst einige Jahre später, als ich begann, die Botschaften des Rates für Kosmos der Seele zu empfangen, erkannte ich das Unglaubliche: Ich hatte nicht nur schon damals in direktem Kontakt mit den Sirianern gestanden, sondern dieses brillante Wesen, Kataar vom Hohen Rat, hatte mir auch als persönliche Führerin bei allen meinen Missionen auf der Erde gedient.
Der Rückführungstherapeut forderte mich auf, die Szene noch gründlicher zu untersuchen. Ich beobachtete den tatsächlichen Energieaustausch, der in der Pyramide stattfand und sich als dreieckige Formation aus goldweißem Licht zwischen uns bewegte. Kataar, die Meisterin, schickte die »kosmische Weisheit« mittels der Strahlen konzentrierten Laserlichts. Ich, das Medium, entschlüsselte die eintreffenden Frequenzen und gab sie als gesprochene Sprache an die Priester weiter. Sie, die Empfänger, schickten eine telepathische Bestätigung an Kataar, wodurch sich ein Kreislauf schloss.
Während ich die Szene beobachtete, vervielfachte sich das Energiegebilde zu einem leuchtenden Netzwerk goldener Dreiecke, und auf einmal waren wir von einer atemberaubenden Lichtshow aus Symmetrie und Form umgeben. Es war ein goldener Strahlenglanz, der bis in die galaktische Unendlichkeit reichte, ein spektakuläres Schauspiel der Energieentfaltung: das Kosmische Lichtgewebe.
Mitten in diesem Geschehen wurde mir bewusst, dass einer der Initianten, er saß in einer Ecke links von der Gruppe, verdächtig verstohlen wirkte und tatsächlich sehr dunkel aussah – der Judas. Als er spürte, dass ich ihn anschaute, zog er sich die Kapuze über die Augen, um meinem Blick auszuweichen, und versuchte, unentdeckt zu bleiben. Als der Mantel der Dunkelheit ihn einhüllte, begannen Wellen von negativer Energie den Raum zu durchdringen. Ich fühlte, wie sie in mich eindrangen – eine unheilvolle, bedrohliche Kraft –, und wusste sofort, dass seine heimliche Anwesenheit Teil des dunklen Plans war.
Im selben Moment, als der mächtige Strahl schwarzer Energie mich traf, schickte Kataar die Nachricht: »Wir haben hier eine Störung … Ich breche die Übertragung ab.«
Die Lichtstrahlen zwischen ihren und meinen Augen verschwanden abrupt, und das Netzwerk der goldenen Dreiecke fiel in sich zusammen und erlosch.
Die Dunkelheit unter der Kapuze verfolgte mich noch lange nach der Rückführungssitzung. Sie war aus den nebelhaften Tiefen meines Unterbewusstseins freigesetzt worden und nun Teil eines noch ungelösten Rätsels. Ich spürte, dass sie die Vorankündigung einer Initiation war, die mich irgendwo ein Stück weiter auf dem Weg erwartete, und ich wusste, dass der in einen dunklen Mantel gehüllte Eindringling sich früher oder später manifestieren würde, an einem Punkt dieses Weges.
Oder war das längst geschehen, damals in ferner Vergangenheit … Waren es Schatten aus meinem Leben in Atlán?
Dass ich in einem atlantischen Leben eine Kristallarbeiterin war, erklärt sicherlich, warum ich so sehr vom Reich der Mineralien fasziniert bin und mich jahrelang hingebungsvoll der Heilarbeit mit Kristallen widmete.
Meine erste Sammlung bestand aus Quarziten und anderen Exemplaren, die ich auf eigene Faust in den Hügeln hinter unserem Haus sammelte, wo ich auf den fruchtbaren Äckern allerlei Steine, Fossilien, indianische Pfeilspitzen und andere Geschenke ausgrub. Die Sammlung solcher Funde aus dem Erdreich füllte bald mein Kinderzimmer und schwappte auf den Flur über. Glücklicherweise war ich mit einer liebevollen und großzügigen Mutter gesegnet, die meine kindliche Leidenschaft und meinen Wissensdurst förderte, wie sie es auch heute noch tut – aus der Geistigen Welt heraus.
Ich erinnere mich noch an den Augenblick, als sie mit mir in einen Mineralienladen ging, um mir meinen allerersten Quarzkristall zu kaufen. Heute wissen wir beide, dass es der Ruf von Atlantis war, der uns dorthin führte – Mutter und Kind – und dass es ein viel magischerer Moment war, als sie damals ahnte: ein Moment, der ewig dauern würde.
Wenn ich zurückblicke, stelle ich fest, dass ich schon in der ersten Klasse von Kristallen besessen war, damals, als ich panische Angst vor Brücken hatte und mich Albträume vom Ertrinken im Ozean quälten. Ich verbrachte Stunden in meinem Zimmer und spielte mit den Steinen und Mineralien, die ich gesammelt hatte … Aber unaufhörlich war ich fasziniert von der Quarzspitze, die meine Mutter mir gekauft hatte. Sie war der Stolz meiner Sammlung, denn sie trug einen unglaublichen Regenbogen in sich, und ich verlor mich in den Prismen ihres Lichts … meine ersten bewussten Astralreisen. Das war im Jahr 1958 ein ziemlich sonderbares Verhalten, lange bevor die Beschäftigung mit Kristallen in Mode kam, und sicherlich kein typischer Zeitvertreib für eine Sechsjährige. Ich kann mich noch genau erinnern, dass ich stundenlang in diese brillante Quarzspitze starrte und über die Brücke ihres Regenbogens reiste, so wie ein Lichtstrahl durch einen Spalt in der Jalousie eines verdunkelten Zimmers fällt.
Was meine Mutter als »Tagträumerei« abtat, war in Wirklichkeit die für ein Kind ungewöhnliche Aktivität, Fähigkeiten und Erinnerungen aus anderen Leben abzurufen. Ohne dass es einer von uns damals ahnte, reaktivierte dieser Generator-Kristall meine innere Verbindung zu Atlantis. Aber es sollte noch vierzig Jahre dauern, bis ich die Erinnerung endlich entschleiern und meine Erfahrungen aus der Zeit der Letzten Generation von Atlantis in mein Bewusstsein zurückholen konnte. Erst da erinnerte ich mich endlich an den Zweck meiner heutigen Reinkarnation: die finale Konfrontation zwischen den hellen und dunklen Kräften – ein Vorspiel für die Transmutation Gaias: den Aufstieg unserer Welt in die nächste Dimension.
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