Patricia Modispacher - Bananenangst

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Die 23-jährige Scarlett sieht ein, dass ein BMI von 15 nicht mehr lustig ist. Einst fettleibig, hat sie sich zur Magersucht gehungert und traut sich mittlerweile nicht einmal mehr, eine Banane zu essen – so groß ist ihre Angst, auch nur ein Gramm zuzunehmen. In einer psychosomatischen Klinik nimmt sie den Kampf gegen ihre Krankheit auf. Sportzwang wird durch Sportverbot und Salat durch Butter ersetzt. Bei vielen unterschiedlichen Therapieeinheiten erlebt sie Höhen und Tiefen und lernt vor allem in Interaktion mit anderen Patienten, was es heißt, das Leben zu lieben – und sich selbst.

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„Es wird sich bald einstellen“, meinte Herr Specht und stützte sein Kinn auf den Ellbogen ab. „Sie sind auf einem sehr guten Weg. Denken Sie zurück, wie Sie vor drei Wochen hier ankamen und-“

„Ja, ja. Ich hab doch gesagt, is okay.“ Penelope klang nicht verärgert, aber bestimmt. Sie zog die Hände unter den Tisch und meine Erfahrung sagte mir, dass sie sich gerade entweder kratzte oder kniff.

„Frau Schweighart? Wie geht es Ihnen jetzt nach dem Essen?“

„Nicht gut“, antwortete ich knapp. Noch wusste ich nicht, wie ausführlich ich meinen Selbsthass in diesem Rahmen schildern sollte oder wollte.

„Sie haben nicht die vereinbarte halbe Portion gegessen.“

„Nein.“ Die zwei Butterpackungen neben meinem Teller lachten mich aus. Auch das Vollkornbrot verhöhnte mich. „Aber ich hab mich bemüht.“

„Und darauf kommt es an. Aller Anfang ist schwer. In ein paar Tagen schaffen auch Sie eine volle Portion.“

Wollte ich überhaupt eine volle Portion „schaffen“? Wollte ich mir 20 Gramm Butter reinpfeifen?

Nach dem Blitz standen wir auf und mussten den Tisch abräumen. Lisa stellte nur ihren Teller in die Spüle und verschwand. Ich sah ihr hinterher, Pascal lachte aber nur und rieb mir über den Oberarm.

„Wundere dich nicht, Liebes. Lisa ist etwas speziell.“

„Und lass dich nicht von ihrem bösen Blick oder ihren Kommentaren runterziehen“, ergänzte Penelope. „Oder von der Art, wie sie frisst.“

„Penelope!“

Sie verdrehte die Augen. „Essen. Wie sie isst. Fressen soll man nicht sagen. Hast ja recht, Pascal.“

Etwas unbeholfen versuchte ich, meinen Teil zum Aufräumen beizutragen, stellte die Döschen mit Butter, Käse und Aufstrich in den Kühlschrank. Da spürte ich, wie mich jemand von hinten umarmte.

„Ich bin unglaublich stolz auf dich!“, flüsterte mir Pascal zu. All meine Kraft benötigte ich, um ihn nicht von mir zu stoßen und ihn anzuschreien, was er sich überhaupt erlaubte. Was er sich erlaubte, mich anzufassen und nett zu mir zu sein. Immer, wenn jemand etwas Nettes zu mir sagte, vermutete ich entweder Spott oder zwielichtige Absichten dahinter.

„Stolz? Dass ich einen Biss Brot gegessen habe?“

„Ja! Ich habe gemerkt, wie schwer es für dich war, aber du hast nicht aufgegeben und in der letzten Minute noch gezeigt, was für eine Kämpferin du bist.“

Ich? Eine Kämpferin?

„Wo bleibt ihr denn? Wir kommen schon wieder zu spät!“, rief es aus dem Gang. Penelope sah auf ihr Handy und packte noch schnell die letzten Gläser in die Spülmaschine.

„Kommen schon!“

Im Gang warteten zwei ältere Frauen, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Die eine klein, dick und sehr schick angezogen. Die andere groß und mit einem verwahrlosten Äußeren. Neben ihnen stand ein Mann im Anzug. Schnell stellte Pascal mich den Mitpatienten vor und ich hatte Mühe, mir die Namen zu merken. Alle drei wirkten recht nett, wenn auch zurückhaltend. Auf dem Weg zur Kapelle wollte keiner der drei mit mir reden. Dafür hielt Pascal alle bei Laune und erzählte, dass er sich wie ein Masthähnchen fühlte. Während er sprach, rieb er immer wieder seinen Bauch. Tatsächlich war eine deutliche Wölbung zu erkennen, die nicht zu seinem sonst so mageren Körper passte.

„Wie lange bist du nochmal hier?“, fragte ich ihn und hoffte, dass er mir die wiederholte Nachfrage nicht übelnahm. Schließlich hatte er mir das heute Mittag erst erzählt.

„Fünf Wochen. Und ich hoffe, dass ich bald im Aufenthaltsraum essen darf. Meine Bezugspflege meint, dass es nicht mehr lange dauern kann.“

„Das wären aber ausgesprochen gute Nachrichten“, sagte die Kleine. „Wir werden dir einen Platz an unserem Tisch freihalten.“

„Komm lieber an unseren Tisch, bei uns ist es viel lustiger“, sagte die Große und Pascal wurde rot, als sich die Damen um seine Anwesenheit stritten. Es war ein schöner Moment. Ich gönnte ihm die Anerkennung und sah zu Penelope. Ihr Blick war streng nach vorne gerichtet und seltsam leer. Wie mechanisch stellte sie einen Fuß vor den anderen, bewegte eine scheinbar leere Hülle zur Kapelle. Als wir ankamen, sangen sie bereits.

Es waren fünf weitere Patienten in der Kapelle, alte und junge. Die zwei Frauen sangen sehr gut, etwas hoch vielleicht, aber sie waren nett und forderten uns dazu auf, unsere Wünsche zu äußern. Die Große, die Kleine und Mr. Anzug hatten keine Bedenken, sich ständig neue Lieder zu wünschen. Wir sangen ältere, aber auch neuere Lieder. Singend Gott zu preisen, fühlte sich paradox an, denn wenn es einen Gott gäbe, warum hat er zugelassen, dass ich so in die Scheiße rutschen konnte? Nein, mit Gott hatte ich meine Probleme. Mein Vater war ein frommer Kirchgänger und meine Mutter quasi der Antichrist 2.0. Jeder hatte immer versucht, mich auf „den richtigen Weg“ zu bringen. Das hatte nur dafür gesorgt, dass ich immer das Gefühl hatte, in einer Zwischenwelt zu sein und niemals irgendwo richtig anzukommen.

In den kurzen Gesangspausen blätterte Penelope ständig zu einem bestimmten Lied und haderte wohl mit sich, ob sie ihre Bedürfnisse artikulieren sollte. Pascal stand links, ich rechts von ihr. Als die Gitarristin nach dem letzten Liedwunsch für heute fragte, meldete sich Pascal, schielte auf Penelopes Gesangsbuch und wünschte sich das Lied, das Penelope offensichtlich viel bedeutete. Sie lächelte und umarmte Pascal. Dann begann sie aus vollem Herzen zu singen. Zuvor hatte sie zwar auch gesungen, aber eher leise. Ich hatte sie gar nicht gehört. Jetzt stellte ich fest, dass sie die Stimme eines Engels besaß. Sie singen zu hören, ließ mich doch über die Existenz eines Gottes nachdenken. Als ich noch ein Kind war, war ich eher auf der Seite meines Vaters. An Gott zu glauben, war mir damals nicht schwergefallen. Mit zunehmendem Mobbing zweifelte ich aber immer mehr an der Existenz von jemandem, der alle Menschen liebte, egal, was sie sich für Verfehlungen leisteten. Penelopes Augen strahlten und ich beneidete sie dafür, offensichtlich etwas in ihrem Leben zu haben, aus dem sie Hoffnung schöpfen konnte. Es musste schön sein, sich geliebt und sicher zu fühlen. Das Lied war noch nicht vorbei, als ich mein Buch schloss. Auch wenn ich Singen noch so sehr liebte, bei diesem Lied brachte ich keinen Ton über meine Lippen. Die Worte schienen zu echt zu sein, um von jemandem wie mir gesungen zu werden, die nicht an Gott glauben konnte.

„Und, wie hat es dir gefallen?“

Pascal, Penelope, die drei anderen Mitpatienten und ich liefen aus der Kapelle wieder zur psychosomatischen Station.

„Sehr gut. Danke, dass ihr mich mitgenommen habt.“

„Gerne.“

Es brannte mir auf der Zunge, mich nochmal bei Penelope zu bedanken, ihr zu sagen, wie schön es für mich war, nicht mehr allein sein zu müssen, aber ich traute mich nicht. Deswegen dankte ich ihr schweigend und beschloss, in Zukunft meinen Teil dazu beizutragen, das Lächeln, das sie stets anderen schenkte, auch einmal für sich selbst aufbringen zu können.

Sophia machte spät abends noch etwas Gymnastik. Es war nicht annährend so schweißtreibend wie die HIIT-Einheiten, die ich jeden Morgen absolvierte, aber ihr zuzusehen genügte, um meinen Sportzwang wieder aufleben zu lassen. Ich musste mich bewegen. Jetzt. Ich brauchte das Gefühl meines pulsierenden Herzens, das Pochen in meinem Kopf, den Schweißfilm auf meinem ganzen Körper. Nein. Ich brauchte Ruhe und Entspannung. Mein Körper hatte die letzten Jahre genug Sport gemacht. Eine Auszeit war mehr als angemessen. Weil ich ihr aber nicht zusehen wollte und konnte, ging ich in den Aufenthaltsraum. Dort saß die große, schweigsame Frau von vorhin auf dem Sofa und sah fern. Weil sie ganz allein war, setzte ich mich zu ihr und dachte, ich beginne ein nettes Gespräch. Das ging allerdings recht schnell nach hinten los. Einfühlsamkeit zählte wohl nicht zu ihren Stärken.

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