Patricia Modispacher - Bananenangst

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Die 23-jährige Scarlett sieht ein, dass ein BMI von 15 nicht mehr lustig ist. Einst fettleibig, hat sie sich zur Magersucht gehungert und traut sich mittlerweile nicht einmal mehr, eine Banane zu essen – so groß ist ihre Angst, auch nur ein Gramm zuzunehmen. In einer psychosomatischen Klinik nimmt sie den Kampf gegen ihre Krankheit auf. Sportzwang wird durch Sportverbot und Salat durch Butter ersetzt. Bei vielen unterschiedlichen Therapieeinheiten erlebt sie Höhen und Tiefen und lernt vor allem in Interaktion mit anderen Patienten, was es heißt, das Leben zu lieben – und sich selbst.

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„Das hat seine Richtigkeit. Es ist nicht ganz genau der gleiche Fragebogen, aber ja, viele Fragen überschneiden sich. Das lässt sich leider nicht vermeiden.“

Weil ich so doof gewesen war, einzuwilligen, bei einigen Studien teilzunehmen, musste ich noch zwei weitere Formulare bearbeiten. Ich würde also in den ersten Tagen ordentlich zu tun haben. Vielleicht war das gut. Nein. Nicht nur vielleicht. Das war einfach genial. Dann würde ich keine Zeit haben, auf dumme Gedanken zu kommen.

Arielle führte mich weiter herum, zeigte mir den Aufenthaltsraum, erklärte den Therapieplan. Alles in allem war ich der Schnappatmung nahe. Mein Gehirn konnte gar nicht all die Informationen verarbeiten, die sie mir in so kurzer Zeit mitteilte. Und bevor ich verstand, was genau hier eigentlich vor sich ging und warum ich mich dazu entschlossen hatte, auf dieser Station mit Menschen zusammen zu sein, die wirkliche Probleme hatten, gab es auch schon Mittagessen.

Auf der Station waren drei Arten von Psychos untergebracht: Stresspatienten, Schmerzpatienten und Esspatienten. Wir Essgestörten saßen nicht mit den anderen am Tisch, sondern in einem eigenen Raum, wobei immer jemand vom Pflegepersonal bei den Mahlzeiten dabei war. Das war die „Essbegleitung“, wie es so schön hieß. Die Essbegleitung kontrollierte uns Essgestörte bei Tisch, sah zu, wie wir aßen, ob wir zu langsam oder zu schnell futterten. Zu viel nachwürzten oder zu viel tranken. Das Butterbrot einmal zu oft durchschnitten, als es „normal“ war. Wir mussten die Regeln einhalten. Mitunter war es wichtig, alles zu essen. Am Anfang der Therapie sollte man zumindest von allem, was auf dem Teller war, probieren. Aber das höchste Ziel war es, eine ganze Portion zu essen und dann auch an den Esstisch im Aufenthaltsraum zu den anderen zu können. Klang einfach. War es aber nicht.

Das erste Essen war Nudelauflauf mit Sahnesoße und als Nachtisch gab es Sahneschokopudding. Ich wusste nicht, ob ich lachen oder weinen sollte. Nudeln hatte ich jahrelang nicht mehr gegessen. Bis zu dem Zeitpunkt, an dem ich gemerkt hatte, dass ich etwas ändern musste. Vor drei Wochen hatte ich mich durchgerungen, welche zu kochen. Es waren etwa zehn Stück. Und dazu gab es eine große Schüssel Salat und Schuldgefühle. Sahne oder Fett hatte ich seit Jahren nicht mehr zum Kochen benutzt. An meinen letzten Schokopudding konnte ich mich gar nicht mehr erinnern. Aber mein Hunger war da, real. Mein Magen zog sich schmerzhaft zusammen, aber ich aß nur ein paar Gabeln. Es schmeckte widerlich. Das ganze Fett glänzte auf dem Teller und der Gabel. In meinem Mund hinterließ es einen Film auf meinen Zähnen. Nein. Das würde ich nicht essen. Ich legte die Gabel hin und starrte auf die Uhr. Wir mussten 30 Minuten lang sitzenbleiben. Das war wohl eine „normale“ Essenszeit.

„Frau Schweighart, möchten Sie es nicht noch einmal versuchen?“, stichelte Frau Hahn, die heutige Essbegleitung. Sie war gleichzeitig die Leiterin der Station und sah aus, als würde sie wissen, was ich denke, bevor ich mir dessen selbst bewusst war. Ihre Haare waren kurzgeschnitten, pflegeleicht. Um ihre Augen lagen Falten, die zeigten, wie sehr sie sich in den Jahrzehnten ihres Lebens mit den Sorgen anderer beschäftigt hatte.

Tränen stiegen in mir auf. Ich hatte ja Hunger. Großen Hunger. Bei mir war es nicht so wie bei vielen Magersüchtigen, dass das Hungergefühl komplett verschwunden war. Oh nein. Hunger war mein täglicher, stündlicher und minütlicher Begleiter. Sehr gerne hätte ich jetzt einen riesengroßen Berg Salat gegessen. Was hätte ich nicht für eine Salatgurke gegeben! Aber diese pampigen, totgekochten, widerwärtigen Nudeln und die Soße erst – nein. Noch war mein Hunger nicht groß genug, als dass ich die Sahnesoße hätte essen können. Noch war die Krankheit stärker als der Hunger.

Kapitel 2: Der erste Tag

Du weißt, dass es schlimm ist, wenn das Essen deinen Tag strukturiert. Du schaust auf die Uhr und rechnest aus, wann du die nächste Mahlzeit einnehmen darfst. Du sehnst dich danach, denn du hast fürchterliche Magenschmerzen. Hungerschmerzen. Um den Bauch zu füllen, trinkst du Wasser. Sehr viel Wasser. Mindestens fünf Liter am Tag. Deswegen musst du ständig auf die Toilette und je mehr du trinkst, umso stärker wird dein Durst. Du meinst, innerlich zu verdursten, aber der Hunger hört nicht auf. Während der Anfangszeit hast du noch zuckerfreie Bonbons gegessen. Gegen den Hunger. Nun weißt du es aber besser. Ein Bonbon hat zwischen sieben und zehn Kalorien. Seit dir das bewusst ist, isst du nur noch Kaugummi. Und hasst dich für jeden einzelnen, der den Weg in deinen Mund findet, denn ein Kaugummi hat zwei Kalorien. Deswegen kaust du den ganzen Vormittag auf demselben herum, obwohl der schon nach wenigen Minuten an Geschmack verloren hat und sich dein Gaumen nach Abwechslung sehnt. Am Nachmittag gönnst du dir einen zweiten Kaugummi und du schließt die Augen, weil du die Süße genießen willst. Die Schmerzen im Magen sind aber immer noch da, denn dein Mittagessen war eine Scheibe Vollkornbrot mit Salat. Du legst den Eisbergsalat so darauf, dass man meinen könnte, es sei Aufschnitt. Dazu isst du Gurken. Sie enthalten viel Wasser. Machen satt. Für ein paar Stunden. Wirklich Energie zum Denken liefert so ein Essen aber nicht, deswegen fühlst du dich um 14 Uhr schon wie ein ausgelaugtes Häufchen Elend. Dein Kopf zieht sich genauso wie dein Magen zusammen. Es fällt dir schwer, Unterhaltungen zu folgen oder gar selbst zu denken. All deine Gedanken kreisen um das Abendessen. Da du den ganzen Tag gehungert hast, willst du abends deinen Magen so richtig füllen. Deswegen kochst du ausgiebig. Kohl, Pilze, Spinat, Salat. Dazu ein Knäckebrot. Während du alles auf deinen Teller schaufelst, ist dir bewusst, dass dieser Berg an Essen nicht normal sein kann. Aber im Hinterkopf hast du die Kalorien deines Essens beim Kochen genau mitgezählt und weißt, 260 Kalorien ist nicht zu viel für das Abendessen. Das ist noch okay. Du zerteilst das Essen in winzige Stückchen, willst lange brauchen. Denn das Sättigungsgefühl kommt erst nach 20 Minuten, das weiß doch jeder. Du schaust auf die Uhr und merkst, dass du schon seit 40 Minuten isst. Im Hintergrund läuft eine Dokumentation über den Klimawandel auf dem Laptop. Du fragst dich, warum die Welt so ungerecht ist und warum du denn einfach nicht satt wirst. Natürlich kennst du die Antworten auf die Fragen. Zumindest auf die zweite: Ohne Kohlenhydrate wird man schlecht satt. Neben dem Teller liegt ein Knäckebrot. Du wirst es aber nicht anrühren. Genau wie gestern. Und vorgestern. Du legst es immer nur neben den Teller, um es nach dem Aufessen des Gemüses wieder in den Schrank zu packen. Dabei wirst du dich gut fühlen. Wieder ein Erfolg. Du bist so diszipliniert! Glückwunsch. Während du den Teller wäschst, kullern deine Tränen in das Spülwasser und du fragst dich, wie lange du diese Einsamkeit noch aushalten kannst.

***

Nach dem ersten Essen in der Klinik ging es mir furchtbar und ich dachte ernsthaft darüber nach, mir den Finger in den Hals zu stecken und die fettige Sahnesoße direkt wieder aus mir heraus zu befördern. Mein Magen schmerzte und brodelte. Er war solche Art von Essen nicht gewöhnt. Dazu kam die Stimme in mir, die mich für jede Gabel Nudelauflauf rügte. Die mir sagte, dass ich zu fett war und so etwas nicht essen sollte. Ich hasste mich und jeder Bissen, den ich aß, verschlimmerte dieses Gefühl. Im Grunde liebte ich Essen. Immer schon habe ich gerne geschlemmt, weswegen ich wohl so dick gewesen war. Dann entwickelte sich das schlechte Gewissen, sobald ich Essen genießen wollte, weil immer der Hintergedanke mitschwang, dass jeder Bissen mich noch dicker machte. Jede Mahlzeit war ein Zeugnis meines Versagens. Ich wollte aber eine Gewinnerin sein. Ich wollte etwas leisten, auf das ich stolz sein konnte. Ich wollte Erfolge. Und Abnehmen war ein Erfolg. Der größte Erfolg in meinem Leben. Vielleicht auch der einzige. Und ich bekam Komplimente zu meiner neuen Figur. Dabei fror mein Herz jedes Mal zu Eis. Warum meinen die Leute, dass es toll ist, sich herunterzuhungern? Wieso gratulieren sie mir? Das ist nicht gesund, was ich tue. Warum sieht es denn keiner?

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