Patricia Modispacher - Bananenangst

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Die 23-jährige Scarlett sieht ein, dass ein BMI von 15 nicht mehr lustig ist. Einst fettleibig, hat sie sich zur Magersucht gehungert und traut sich mittlerweile nicht einmal mehr, eine Banane zu essen – so groß ist ihre Angst, auch nur ein Gramm zuzunehmen. In einer psychosomatischen Klinik nimmt sie den Kampf gegen ihre Krankheit auf. Sportzwang wird durch Sportverbot und Salat durch Butter ersetzt. Bei vielen unterschiedlichen Therapieeinheiten erlebt sie Höhen und Tiefen und lernt vor allem in Interaktion mit anderen Patienten, was es heißt, das Leben zu lieben – und sich selbst.

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„Was treiben Sie für Sport?“

„HIIT-Workouts. Also, High Intensity Intervall Trainings bei mir in der Wohnung. Ich mache nicht gern draußen Sport, wenn mir jemand beim Schwitzen zusieht.“

„Leben Sie alleine?“

„Ja.“

„Keine Beziehung?“

„Nein.“

„Wie lange sind Sie schon Single?“

„Bitte?“

„Wie lange sind Sie schon Single?“

Langsam wurde mir dieses Aufnahmegespräch mehr als unangenehm. Frau Kleist hingegen wiederholte die Frage ein drittes Mal und beäugte mich mit einem Röntgenblick, der mir eine Gänsehaut bereitete.

„Wieso ist das wichtig?“

Lächelnd wechselte sie ihr übereinandergeschlagenes Knie. „Frau Schweighart, wichtig ist alles, was Ihnen auf dem Herzen liegt. Dinge, die Ihnen auch noch so kleinlich erscheinen, sollten in diesem Raum trotzdem gesagt werden. Trauen Sie sich ruhig, spontane Gedankengänge mit mir zu teilen! Jedes Wort, jeder Gedanke, kann Ihnen bei der Genesung helfen. Welche Themen wir auf der Prioritätenliste für Ihren Therapiefolg nach oben oder unten schieben, entscheiden wir im Therapieverlauf gemeinsam.“

Langsam konnte ich mich etwas entspannen. Mir gefiel die Tatsache, dass meine Worte nicht auf die Goldbahre gelegt werden sollten. Eine ganz neue Erfahrung für mich.

„Etwa zwei Jahre“, sagte ich.

„Haben Sie vor oder nach der Trennung mit der rapiden Gewichtsabnahme begonnen?“

„Danach.“

„Ah ja.“

„Behaupten Sie jetzt bloß nicht, dass ich ‘nen Kerl brauche, um gesund und glücklich zu sein!“, sagte ich bestimmt und krallte mich in die Stuhllehnen. Angriffsstellung.

„Ich behaupte gar nichts, Frau Schweighart. Ich sitze hier, höre Ihnen zu und notiere mir die ein oder andere Äußerung. Da Sie es aber ansprechen: Glauben Sie, dass Sie eine Beziehung brauchen, um glücklich zu sein?“

„Nein, natürlich nicht! Ich bin sehr glücklich. Allein sein tut mir gut. Ich mag die Einsamkeit.“ Wieder sah mich die Frau einschüchternd an, sodass ich ihren Blick nicht halten konnte. Mir wurde heiß und ich hatte das Gefühl, mich selbst verraten zu haben. „Ich meine, ich bin nicht einsam. Ich lebe allein, aber ich bin nicht einsam.“

„Wie lange hat Ihre Beziehung gehalten?“

„Fast drei Jahre.“

„Ihre erste Beziehung?“

Ich nickte und nutzte den kurzen Moment des Schweigens, um tief Luft zu holen und mich zu beruhigen. Frau Kleist merkte wohl, dass ich zutiefst gestresst war und wechselte das Thema. Nur war das nicht weniger stressig.

„Wie viel wollen Sie zunehmen? Ihr BMI beträgt 15,1. Unteres Normalgewicht läge bei einem BMI von 18,5 in Ihrem Alter. Um die elf Kilo müssen drauf.“ - Mein Herz begann zu rasen – „Das ist stattlich, wenn Sie das in zehn Wochen schaffen wollen. Normalerweise pendeln wir im Gewichtsvertag um die 750 Gramm pro Woche an. Das schaffen die meisten.“

„Ich habe von dieser Klinik gar keinen Gewichtsvertrag online gefunden …“

„Nein, das stimmt. Wir haben keine vorgefertigten Verträge auf unserer Webseite. Aber“ - sie reichte mir ein Blatt - „Hier ist eine Vorlage, an der Sie sich orientieren können. Sie schreiben den Vertrag selbst. Zu Beginn notieren Sie die Motivation für Ihre Gewichtszunahme. Dann fügen Sie eine Tabelle ein, in der Sie Ihre wöchentliche Zunahme als Richtwert eintragen. Last but not least, erstellen Sie eine Belohnungsliste für jeden erreichten Soll-Wert.“

„Ich soll mich dafür belohnen, wenn ich zugenommen habe?“

„Genau!“ Sie strahlte über das ganze Gesicht, mir aber wurde übel und ich musste darüber nachdenken, wie ich mich denn belohnen könnte.

„Ich mag Tee. Ist Tee trinken Belohnung genug?“

„Es wäre besser, wenn Sie Genussmittel nicht in Ihr Belohnungssystem aufnehmen würden.“

Na toll. Für mich war Essen und Tee stets mit dem Gedanken verbunden, „sich etwas zu gönnen“. Wie sollte ich mich sonst belohnen, wenn nicht mit einem schönen Tee? Oder einem saftigen Apfel? Was blieb übrig, wenn Essen wegfiel?

„Sich selbst zu belohnen, fällt vielen Patienten mit Anorexie schwer. Deswegen schreiben Sie sich Ideen zur Belohnung am besten auf. Machen Sie sich einfach bis zum nächsten Mal Gedanken. Am Freitag reden wir über Ihren erstellten Vertrag.“ Erneut klickte sie mit dem Kugelschreiber. „Zum Gewichtsvertrag gehört auch ein Abschnitt mit Konsequenzen. Was tun Sie also, wenn Sie am Wiegetag nicht genug zugenommen haben? Meist wird dann eine Bewegungseinschränkung vereinbart. Viele Patienten beschließen, auf der Station zu bleiben. Für etwa acht Stunden. Bei einer weiteren Konsequenz sind es bereits 16 Stunden. Bei der dritten erfolgt Stationsgebot. Wenn Sie partout nicht zunehmen, kann auch Bettruhe verordnet werden. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, Ihnen hochkalorische Trinknahrung zu verabreichen.“ Angespannt überflog ich die Vorlage des Gewichtsvertrages und kämpfte gegen die Tränen. Plötzlich war alles real. Ich opferte also tatsächlich meine Semesterferien, um in einem Mastbetrieb als Mastschwein zu leben und meine Erfolge der letzten Jahre zunichtezumachen. „Sie enthält alle lebenswichtigen Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente in einem ausgewogenen Verhältnis. Die Aufbaunahrung ist aber nur unser Ass im Ärmel. Uns wäre es lieber, wenn Sie auf konventionellem Weg Gewicht aufbauen. Dazu essen Sie drei volle Mahlzeiten am Tag. Später kommen bis zu drei Zwischenmahlzeiten hinzu. Aber Schritt für Schritt, um das Refeeding-Syndrom zu umgehen.“ Frau Kleist war im Redefluss und ich maßlos gestresst. „Es tritt auf, wenn massiv mangelernährte Menschen zu schnell auf eine normale Nahrungszufuhr umsteigen. Der Körper braucht Zeit, um sich an vollwertige Kost zu gewöhnen.“

Lachend verschränkte ich die Arme. „Das würde bei mir nicht zutreffen. Ich habe nie nichts gegessen.“ Nein, ich war nicht magersüchtig. Ich war kein Klischee. „Ich hatte immer meine drei festen Mahlzeiten. Ich weiß, wie man gesund isst.“

„Ach so? Ja und was wollen Sie dann überhaupt hier?“ Das Kugelschreiber-Klicken passte zu ihrem aufmerksamen Wimpernaufschlag. „Wollen Sie überhaupt zunehmen?“

Tränen schossen in meine Augen. Nein, ich will nicht zunehmen. Natürlich nicht. Aber ich musste. Denn so ging es einfach nicht mehr weiter.

„Ich will einfach ganz normal essen, ohne mich dafür zu hassen.“

„Das klingt doch nach einem guten Ziel für Ihren Gewichtsvertrag.“ Frau Kleist lächelte und mir lief der Rotz die Nase hinunter. Ich musste schniefen und sah mich nach einem Taschentuch um. Sie musste doch sehen, dass ich eins brauchte. Warum bot sie mir keins an?

„Kann ich vielleicht ein Taschentuch haben? Bitte?“, wimmerte ich.

„Natürlich.“ Ohne hinzusehen, griff Frau Kleist hinter sich auf den Boden und reichte mir eine Nachfüllbox Papiertaschentücher. Herzhaft schnäuzte ich mich und zwang mich dazu, ruhig sitzen zu bleiben und nicht heulend aus der Klinik zu rennen. Nein. Ich werde es versuchen. So schnell gebe ich nicht auf.

„Dann bitte ich Sie noch, bis zur nächsten Sitzung eine Liste Ihrer Tabu-Lebensmittel anzufertigen.“

„Tabu-Lebensmittel?“

„Es gibt bestimmt einige Lebensmittel, die Sie schon eine Weile nicht mehr gegessen haben?“

„Bananen“, fiel mir als Erstes ein und wieder erntete ich einen skeptischen Blick, der in mir das Bedürfnis wachrief, mich zu erklären. „Also, weil – Ich meine, Bananen sind-“ Offensichtlich konnte ich es aber nicht erklären. Ich war aufgelöst und am Ende mit meinen Nerven. Nie und nimmer wollte ich zum Mastschwein werden. Nicht wieder. In mir pochte die wilde Angst, innerhalb weniger Wochen wieder so fett zu werden wie früher. „Sexy Scar“, sang es in meinem Inneren und ich erschauderte. Mit diesem Gewichtsvertrag würde ich innerhalb weniger Tage den Erfolg von mehr als zwei Jahren ruinieren. Meine Errungenschaften wegessen.

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