Susan Taubes - Nach Amerika und zurück im Sarg

Здесь есть возможность читать онлайн «Susan Taubes - Nach Amerika und zurück im Sarg» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Nach Amerika und zurück im Sarg: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Nach Amerika und zurück im Sarg»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Die brillante Sophie Blind steht vor den Trümmern ihrer Ehe und beschließt, sich von Ezra, ihrem Ehemann, scheiden zu lassen. Ein fast skandalöser Schritt, und auch ihr Mann verspricht ihr, sie werde an der Scheidung zugrunde gehen, ist ihm die Ehe 1960 doch eine heilige Institution. In dieser schmerzhaften Situation erkennt Sophie, dass sich ein Riss durch ihr Leben zieht, den weder die unglückliche Ehe noch deren Ende zu heilen imstande sind. Sie beginnt sich zu erinnern: an die Kindheit in Budapest in den 1930er-Jahren, an den Vater, einen praktizierenden Psychoanalytiker, der die Affären ihrer Mutter als Symptom abhakt und der kleinen Sophie schon im Kindesalter erklärt, sie würde am Elektrakomplex leiden. 1939 emigriert die jüdische Familie in die USA, doch auch nach drei Jahrzehnten fühlt sich Sophie, als sei sie nie vom Schiff gestiegen. Einer steilen akademischen Karriere folgte die Ehe mit dem Intellektuellen Ezra, für den sie erst dann die «beste Frau der Welt» ist, wenn er sie endlich zum Schweigen gebracht hat. Haltlose Gewalt und Erniedrigung konterkarieren das nach außen perfekte Leben. Je tiefer sie ihre Vergangenheit reflektiert, desto unwirklicher erscheint ihr die Gegenwart.

Nach Amerika und zurück im Sarg — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Nach Amerika und zurück im Sarg», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

»Wenn du dich weigerst, das Abkommen zu unterzeichnen, bring’ ich dich vor Gericht.«

»Aha, so ist das also. Du bist eine Schlampe. Na ja . Ich bin ja nicht der erste Mann, der …« Er brummt in sich hinein und geht ärgerlich auf und ab. Er will die Papiere sehen. »Bitte«, fordert er, es ist ein unwürdiger Gedanke, dass sie annimmt, er könne sie zerreißen. Er ist beleidigt, angewidert. Sie hat ein völlig falsches Bild von ihm, hält ihn für einen gemeinen Rohling, ungehobelt – das beweist nur, wie realitätsfremd –, er verlangt, die Papiere zu sehen, muss er denn so schreien? Die Blätter in der Hand, starrt er auf die erste Seite. »Juristisches Kauderwelsch, was soll denn das für eine Sprache sein? Ein Stück Papier. Zum Arschabwischen

»Manchmal kann das Leben von einem Stück Papier abhängen.«

Er kann das jetzt nicht lesen. Es ergibt keinen Sinn. Wenn sie Probleme hat, soll sie zu einem Psychiater gehen, nicht zum Rechtsanwalt. Ja, sie braucht einen Psychiater. Oder einen Liebhaber oder eine Tracht Prügel. Grün und blau schlagen müsste man sie. »Ich verprügel’ dich aber nicht, o nein, ich nicht.« Er stößt die Schuhe von den Füßen, wirft Hose und Jacke ab, deckt das Bett auf und legt sich hinein, deutsch und hebräisch vor sich hin murmelnd.

Sie steht da, starrt ihn sprachlos an.

»Gefall’ ich dir nicht in meinen Unterhosen? Ich weiß, ich bin lächerlich. Du hast mich dazu gemacht.« Er liegt auf dem Rücken, lächelt mit verschleiertem Blick. »Ich weiß, du hältst mich für unwürdig, für einen Lümmel«, er äfft den Widerwillen nach, den ihre ausdruckslose Maske von Würde verbirgt. »Ich weiß, ich weiß. Ich weiß, was du denkst und fühlst, alles. Du bist ein Kind, Sophie, ein reines, vornehmes Kind; ich verstehe dich«, er lädt sie ein, ins Bett zu kommen, mit ausgestrecktem Arm und verzücktem Lächeln. »Setz dich zu mir; morgen muss ich fort, und es ist vielleicht das letzte Mal, dass wir …«

Sie wünschte, sie wäre nicht mehr in diesem Zimmer. Ihr Mantel liegt über der Stuhllehne; sie möchte einfach rausgehen, einfach weglaufen und atmen können. Aber sie kann nicht einfach fortgehen, wegen der Kinder und weil sie seine Unterschrift braucht. Mit leiser Ironie fährt er fort: »Sieh es doch als Geschäftsvorschlag an. Ich bettle nicht, und ich werde dich nicht zwingen. Wir leben im zwanzigsten Jahrhundert; als Frau hast du deine Freiheit, und ich will, dass du eine rationale Entscheidung triffst. Ich hoffe, dass du mich vielleicht eines Tages gern haben wirst. Hoffen kann ich ja schließlich, aber ich akzeptiere auch deine feindseligen Gefühle. Ich möchte, dass du dies als ein Angebot betrachtest, das deinen Interessen, beruflichen Vorstellungen und deinem Geschmack entgegenkommt. Ich weiß, wie wichtig es für dich ist, in der richtigen Umgebung zu leben. Wir haben so schwierige Jahre hinter uns; jetzt kann ich dir zum ersten Mal das bieten, was du dir immer gewünscht hast.« Eine Kulturstadt, fügt er hinzu und erinnert sie, dass sie schon immer in Europa hatte leben wollen; den Sommer könnte sie immer in Griechenland verbringen. Was ihre Pariser Wohnung beträfe, dazu fielen ihm alle möglichen Lösungen ein. »Klingt das nicht vernünftig?« fragt er und sagt: »Sei doch vernünftig.«

Sie kann nicht vernünftig sein, wenn sein Vorschlag auch noch so vernünftig klingt – vernünftig und verlockend für jemand anders. Sie kann aber nicht dieser andere Jemand sein. Auch wenn ihre eigene Stellung unbegründbar ist, sie hat eigentlich gar keine Stellung, gar keine Pläne, hat gar nichts. Sie kann sich nur auf ihre Gefühle verlassen. Daher muss sie ablehnen. Vielleicht befindet sie sich in Wirklichkeit in einem anderen Zimmer, eine junge Frau, die Ezra Blinds Heiratsantrag vor fünfzehn Jahren anhört. Diesmal muss sie nein sagen.

»Sicher haben wir Fehler gemacht«, sagt er gerade, »aber wir sind keine Kinder mehr. Ich habe mich verändert, Sophie, ich verspreche es dir.«

Auch wenn es ihm wirklich ernst ist, sie kann es sich nicht verzeihen, dass sie beim ersten Mal den Fehler gemacht hat, noch kann sie riskieren, diesen Fehler zu wiederholen. Auch wenn es vernünftig sein sollte. Manchmal ist es absolut erforderlich, unvernünftig zu sein.

»Ich will dich nicht bedrängen, du musst dich jetzt nicht entscheiden. In zwei Wochen komme ich wieder nach Paris. Denk inzwischen darüber nach, Sophie«, sagt er abschließend, »und jetzt, nachdem wir uns in aller Freundschaft ausgesprochen haben …« Er bittet sie, ins Bett zu kommen. Es ist nach drei Uhr früh, bemerkt er, und schließlich gehört sich das so. »Aber warum denn nicht, Sophie?« Er lacht. »Komm, ich werde um dich werben. Sophie, du weißt doch, auch wenn ich mich mit anderen Frauen rumtreibe, du bist doch die Einzige, die ich je geliebt habe. Du bist die einzige Frau, die mich wirklich erregt hat.« Er wird es ihr beweisen, auf der Stelle. Sie legt sich nicht hin. Sie verlangt, dass er ihr Bett verlässt. Lachend steht er auf, legt den Arm um sie und zieht sie aufs Bett.

»Nein, Ezra, bitte nicht. Die Kinder wachen sonst auf.«

»Aber warum denn nicht? Merkwürdig. Du bist wirklich seltsam.« Er lächelt sie erstaunt an. Nicht mit ihrem eigenen Mann schlafen, wo sie doch mit anderen Männern schläft? Er weiß Bescheid – ihre Affäre mit Roland und die mit einem reichen, jungen Kunstliebhaber, den sie über seine Freundin kennengelernt hat. Er weiß alles, und es ist ihm ja recht, wenn sie ihren Spaß dran hat. Man kann ihm wirklich nicht vorwerfen, dass er nicht großzügig sei, ihr Ehemann. »Komm schon, sei doch nett zu mir. Leg deinen Kopf ruhig auf meinen Arm, hab keine Angst«, lacht er. »Na gut, dann leg ihn aufs Kopfkissen.«

»Ich kann nicht«, flüstert sie.

Seine Hand beginnt, ihre Brüste zu streicheln, er lacht noch immer. »Aber Sophie. Baby. Weinst du? Ich weiß, wie du dich fühlst. So schlimm kann es doch nicht sein. Tu einfach so, als wär’ ich ein Fremder. Nicht weinen, bitte nicht weinen …« Sie steht vom Bett auf. »Was ist denn los? Komm zurück, Sophie.«

»Ich kann nicht«, sagt sie, während sie ihren Mantel anzieht.

»Was kannst du nicht?«

»Ich kann nicht vergessen, dass ich dich einmal geliebt habe.«

»Wo gehst du denn hin?«

Sie muss sich etwas Bewegung verschaffen, sagt sie ihm ruhig. Nein, allein, sie muss jetzt allein sein. Es ist schon in Ordnung, versucht sie ihn zu beruhigen. Um sieben ist sie zurück, wenn die Kinder aufwachen.

»Geh wieder ins Bett. Ich gehe schon. Zieh deinen Mantel aus.« Sie wird den Mantel nicht ausziehen, bis er nicht fort ist. Sie will, dass er geht. »Jetzt. Sofort.«

»Ich darf mich doch hoffentlich anziehen. Du willst also wirklich, dass ich gehe?« Man könnte beim Zuschauen rasend werden – er bringt es nicht fertig, sein Hemd ordentlich reinzustecken. Er plärrt schamlos wie ein Kind, die dicken Tränen fallen auf seinen Schuh. Vielleicht wäre es besser gewesen, mit ihm ins Bett zu steigen – einfach so, irgendwas machen, einander an den Ohren ziehen oder was … »Ich geh’ schon, ich gehe …«, schluchzt er, während sie vor Wut zittert. Aber er geht sehr langsam. Er ist draußen. Sie verriegelt die Tür. Aber er ist gar nicht weg. Sie hört ihn noch auf dem nächsten Treppenabsatz heulen. »Die Einzige, die mich je wirklich geliebt hat … ich weiß … ich weiß … keine Frau wird mich je …«, hört sie ihn im Stiegenhaus jammern. Er will es ja so haben. Ezra gewinnt immer. Nach einer Weile geht er. Natürlich. Seine Verrücktheit geht immer nur bis zu einem gewissen Punkt.

Und in zwei Wochen ist er wieder zurück und spielt dieselbe komische Todesnummer von vorne.

*

Es läuft darauf hinaus, dass sie keine Wahl haben. Sie liest den langen Brief aus New York noch mal, eigentlich kein Liebesbrief, findet sie, aber es wird daraus deutlich, dass er ihre Beziehung ebenso wenig abbrechen kann wie sie. Er kann ihr Schweigen als Abbruch der Beziehung nicht akzeptieren. Ein richtiges Ende ist unter den Umständen unmöglich, aber kein Ende ist unerträglich. Wie ein unvollständiges Buch, zum Verrücktwerden; man weiß, dass irgendwer die fehlenden Seiten besitzt; die Adresse auf dem Umschlag, der vor ihr liegt – oder, wenn in Schicksalshand, umso mehr Grund für sie, diese Reise zu unternehmen. Ein Wahn … Eine Notwendigkeit … Sie muss die Reise unternehmen, allein schon um den Mythos zu zerstören, der sich von menschlicher Zeit nährt, der mit jedem Brief wächst, der geschaffen wird von einer Wasserschranke, Meilen bloß, die sich in Flugstunden umwandeln lassen, und diese wiederum in französische Francs …

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Nach Amerika und zurück im Sarg»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Nach Amerika und zurück im Sarg» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Nach Amerika und zurück im Sarg»

Обсуждение, отзывы о книге «Nach Amerika und zurück im Sarg» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x