Sabine Deubler - Der Bruch

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Hinfallen. Aufstehen. Stärker weitergehen
In fast jedem Leben klopft das Schicksal das eine oder andere Mal an die Tür und zwingt die Menschen grausam nieder. Sabine Deubler hat mit Frauen und Männern gesprochen, die am Boden lagen, aber die Kraft fanden, sich wieder aufzurichten und sogar gestärkt aus der Krise hervorzugehen: Manager Peter bricht während eines Kundengesprächs in Tränen aus. Er steckt in einem Burnout. Mit Psychotherapie und Sport bringt er Balance in sein Leben und absolviert sogar einen «Ironman». Heute hilft er mit seiner Geschichte Berufskollegen. Soziologin Claudia hat zwei Fehlgeburten. Sie lernt über das Trauma zu sprechen und damit ihr Schicksal allmählich anzunehmen. Nach einiger Zeit bringt sie ein gesundes Kind zur Welt und macht heute anderen Frauen Mut, über das Tabuthema «Fehlgeburt» zu reden. Mechaniker Jawid muss Frau und Kind in Afghanistan zurücklassen. Jahrelang arbeitet der Flüchtling ehrenamtlich und lernt täglich Deutsch. Als ihn beinahe der Lebensmut verlässt, darf seine Familie endlich nachkommen. Heute lebt er glücklich mit ihr und beweist sich in seinem Job.
Sabine Deublers Buch macht Mut, einen Bruch im Leben als Chance zu begreifen.

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Die machen sich aber erst bemerkbar, als Schwester Michaela sie bereits lange überschritten hat. Sie geht so weit über ihre physischen und psychischen Grenzen hinaus, dass sie sich immer weniger spürt und schließlich ihre einstige Lebensfreude verliert. An einem sonnigen Apriltag 1994 kommen ihr zum ersten Mal Suizidgedanken.

Ich habe gedacht: Jetzt schaffe ich es nicht mehr. Ich habe mich ausgebrannt gefühlt und daran gedacht, mein Leben zu beenden. Es ist so aussichtslos gewesen. Damals bin ich in eine lange suizidale Lebensphase gerutscht. Aber kaum jemand hat davon etwas bemerkt. Ich bin eine ausgezeichnete Schauspielerin gewesen. Meine Familie hat am wenigsten davon erfahren. Die Mitschwestern haben es teilweise mitbekommen. Sie sind aber mit dieser schwierigen Situation überfordert gewesen .

Gewohnt, keine Schwäche zu zeigen, überspielt die Pflegedienstleiterin ihre Depression und ihre bedrohliche Situation. Sie ist am Ende, kann es sich aber nicht leisten, vor 100 Angestellten schwach und psychisch krank zu sein. Dann könnte sie ja ihre Rolle als Führungsperson nicht mehr erfüllen. Die Arbeit ist da, doch ihre Kraft ist verschwunden. Theoretisch ist sie nicht mehr arbeitsfähig. Praktisch ist das für sie aber undenkbar. Dafür ist sie viel zu leidenschaftlich Krankenschwester und Pflegedienstleiterin.

Dieser bedrohliche Zustand geht über Jahre. Schwester Michaela nimmt zwar neben der Arbeit eine Zeit lang Psychotherapiestunden, lässt diese aber bald wieder sein. Einmal nimmt sie eine Auszeit, hofft, dass drei freie Monate ihre Situation verbessern. Doch das passiert nicht. Im Gegenteil. Jahr um Jahr sieht sie weniger Sinn im Leben. Sie wird kraftlos, verliert ihre Lebensfreude und jeglichen Antrieb. Nach einem kurzen Krankenhausaufenthalt kehrt sie sofort wieder in ihr Arbeitsfeld zurück. Was sie damals noch nicht weiß: Wenn sie immer wieder zurück in ihre Arbeit und in ihr Umfeld geht, kann sie nicht gesund werden. Sie selbst gesteht sich nicht zu, ihre Stelle zu verlassen. Niemand erkennt, wie dramatisch die Lage ist. Wie sehr die Depression durch die anhaltende Überlastung schon fortgeschritten ist. Die Pflegedienstleiterin steht in diesen Jahren direkt am Abgrund.

Das Schlimme war, dass ich in dieser Zeit immer daran gedacht habe, mein Leben zu beenden. Meine Gedanken haben so ausgesehen: „Wenn ich diese Stunde noch aushalte, gut. Wenn ich die nächste nicht mehr aushalte, dann nicht mehr.“ Mit meinem Leben Schluss zu machen, wäre für mich damals überhaupt kein Problem gewesen. Ich bin voll davon überzeugt gewesen: „An einer psychischen Krankheit kann man genauso sterben, wie an einem Karzinom.“ Ich nehme mir selber ja nur dann das Leben, wenn ich keinen anderen Ausweg mehr sehe .

Trotz allem habe ich weitergearbeitet. In ganz schlimmen Zeiten habe ich mich jede Stunde bei meiner Ärztin melden müssen. Eigentlich kann man da nicht mehr von Arbeiten sprechen. Das Ganze war grenzwertig. Für eine Krankenschwester ist es kein Problem, das eigene Leben mit Medikamenten zu beenden. Ich habe Zugang zu allen Medikamenten gehabt und hätte mir einfach eine Infusion legen können. Im schlimmsten Fall hätte ich alles gehabt, um Schluss zu machen. Durch meinen Kopf ist immer wieder derselbe Satz gegangen: „Wenn ich es nicht mehr aushalte, brauche ich nicht mehr lange zu überlegen. Dann weiß ich, was ich tue.“

Letztlich zögert die schwerkranke Frau aber immer wieder. Dass sie sich nicht das Leben nimmt, hat mit ihrer langen Erfahrung zu tun. Gemeinsam mit ihren Kolleginnen im Krankenhaus hat sie oft erlebt, dass jemand aus Verzweiflung 20 Tabletten geschluckt hatte. Dass sie diesen Patientinnen und Patienten den Magen ausgespült haben. Dass diese danach fünf Stunden geschlafen haben und die Sache ist erledigt gewesen – oder auch nicht. Die Krankenschwestern haben es bei etlichen Betroffenen mitbekommen, dass diese durch ihren Suizidversuch eine dauerhafte Beeinträchtigung erlitten haben. Einzelne sind bis an ihr Lebensende pflegebedürftig geblieben. Das schreckt die Pflegedienstleiterin ab.

Du hast keine Gewähr, dass der Suizid gelingt. In der richtigen Minute kommt dann noch wer und es geht schief. Ich wollte nicht mit 50 Jahren irgendwo als Pflegefall liegen. Also habe ich meine Rolle weiterhin ausgefüllt. Das Überspielen meiner Krankheit ist mir später auf den Kopf gefallen. Meine Mitschwestern haben meine Not nicht verstehen können und gemeint, es fehle mir doch an nichts. Nur zwei haben meine stumme Sprache verstanden .

Die Spirale dreht sich unaufhörlich abwärts. Schwer depressiv empfindet die Pflegedienstleiterin ihr Leben zunehmend als aussichtslos. Sie hat keine Kraft und keine Hoffnung mehr. Im Jahr 2006 bricht sie völlig zusammen. Erst jetzt, als sie ihre Krankheit nicht mehr überspielen kann, bespricht sie mit ihrer Psychiaterin, was sie tun und in welches Krankenhaus sie gehen soll.

Es wird zehn Jahre dauern, bis Schwester Michaela wieder gesund ist. Neun Wochen wird sie in der Psychiatrie behandelt. Am Ende der neun Wochen erlebt sie keine Änderung, keine Besserung – so weit ist ihre Erkrankung schon fortgeschritten. Doch sie wird entlassen. Nach den Worten der Oberärztin ist sie „austherapiert“. Für sie ist das eine schlimme Aussage. Austherapiert zu sein heißt für die Schwester: Da kann man nichts mehr machen. Es geht ihr so schlecht, dass sie für eine Psychotherapie nicht geeignet ist. Manchmal kann sie nicht einmal „ja“ oder „nein“ sagen. Sie hat oft das Gefühl, dass sie völlig leer ist. Die Luft ist raus. Eine vertraute Mitschwester begleitet sie während dieser schlimmen Zeit. Was ihr damals geholfen hätte? Das weiß sie erst heute.

Ich hätte mir jemanden gewünscht, der das „Nicht-Aushaltbare“ mit mir aushält. Jemanden, der gesagt hätte: „Ich habe auch einmal so eine schlimme Zeit erlebt. Die Zeit wird wieder besser.“ Jemanden, zu dem ich hätte sagen können: „Es ist immer noch gleich schlecht und das Ganze ist einfach ‚scheiße‘.“

So eine Person gibt es damals nicht für Schwester Michaela. Durch die Arbeitsunfähigkeit und durch ihren schlechten Allgemeinzustand rutscht ihr Selbstwert unter null. Allein für das morgendliche Aufstehen, Duschen und Anziehen braucht sie manchmal zwei Stunden. Ihre größte Sorge ist, dass sie allein nicht mehr leben kann. Dass sie Sachen von der Apotheke nicht mehr selbst holen kann, dass sie immer jemanden um Hilfe bitten muss. Sie hat das Gefühl, überhaupt nichts mehr allein tun zu können. Doch wer sollte diesen Zustand wirklich ermessen können, wenn er ihn noch nicht am eigenen Leib erfahren hat?

Nur wer eine Depression selbst erlebt hat, weiß, wie sich das anfühlt. Das habe ich schmerzlich zu spüren bekommen. Psychiater lernen im Studium, welche Krankheitsbilder es bei psychischen Krankheiten gibt und welche Psychopharmaka sie verordnen müssen. Selber erleben sie die Krankheit aber nicht und verstehen daher auch nicht wirklich, wie schlecht es schwer depressiven Menschen geht. Ich erinnere mich deutlich an zwei Beispiele .

Eine Oberärztin der Psychiatrie hat mich stets mit folgenden Worten begrüßt: „Gell, heute geht es Ihnen schon ein bisschen besser.“ Mir ist es aber um kein Haarbreit besser gegangen, sondern Tag für Tag hundselendig schlecht. Und sie hat immer wieder gesagt: „Gell, heute ist es schon besser.“

Eine fromme Assistenzärztin ist tagelang zur Visite gekommen. In ihrer Hilflosigkeit hat sie begonnen, mit mir zu beten. Ohne mich zu fragen, ob ich das möchte. Ich habe nicht beten können. In meiner Kraftlosigkeit habe ich mich damals nicht wehren können. Im Glauben habe ich überhaupt keine Kraft gefunden. Von der Vernunft her wusste ich, woraus mein Ordensschwesterdasein besteht. Aber der Begriff „Glaube“ war zehn Jahre lang so weit weg, als wäre er nie da gewesen .

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