Sabine Deubler - Der Bruch

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Hinfallen. Aufstehen. Stärker weitergehen
In fast jedem Leben klopft das Schicksal das eine oder andere Mal an die Tür und zwingt die Menschen grausam nieder. Sabine Deubler hat mit Frauen und Männern gesprochen, die am Boden lagen, aber die Kraft fanden, sich wieder aufzurichten und sogar gestärkt aus der Krise hervorzugehen: Manager Peter bricht während eines Kundengesprächs in Tränen aus. Er steckt in einem Burnout. Mit Psychotherapie und Sport bringt er Balance in sein Leben und absolviert sogar einen «Ironman». Heute hilft er mit seiner Geschichte Berufskollegen. Soziologin Claudia hat zwei Fehlgeburten. Sie lernt über das Trauma zu sprechen und damit ihr Schicksal allmählich anzunehmen. Nach einiger Zeit bringt sie ein gesundes Kind zur Welt und macht heute anderen Frauen Mut, über das Tabuthema «Fehlgeburt» zu reden. Mechaniker Jawid muss Frau und Kind in Afghanistan zurücklassen. Jahrelang arbeitet der Flüchtling ehrenamtlich und lernt täglich Deutsch. Als ihn beinahe der Lebensmut verlässt, darf seine Familie endlich nachkommen. Heute lebt er glücklich mit ihr und beweist sich in seinem Job.
Sabine Deublers Buch macht Mut, einen Bruch im Leben als Chance zu begreifen.

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Zwei Monate lang schauen die Ärzte nach. In dieser Zeit muss Arno Fischbacher regelmäßig in die Blutambulanz zur Blutabnahme gehen. Die Ärzte verschreiben ihm Medikamente und beobachten in engen Abständen, wie diese seine Blutwerte verändern. Der Coach ist jetzt auf einmal Patient. Im August 2015 bekommt er die niederschmetternde Diagnose: Eine lebensbedrohliche Bluterkrankung breitet sich in seinem Körper aus. Als der Arzt dazu anhebt, die Diagnose auszusprechen, drückt der Sprechtrainer gedanklich einen Knopf. Er schaltet um auf Geschäftsmodus.

Am Tag der Diagnose bin ich in der Ambulanz dem Arzt gegenübergesessen. Und der schaut mich so an. Da habe ich gewusst: Der will mir jetzt etwas sagen, das haarig wird. Als Stimmcoach trainiere ich ja auch Ärzte. Wie durch eine Kamera habe ich den Arzt beobachtet. Die Art, wie er es machte, fand ich ganz professionell. Der hat nicht lange herumgeeiert. Er hat mir ganz nüchtern gesagt: „Sie haben eine lebensbedrohliche Bluterkrankung und hätten schon einen Hirnschlag haben können. Wir müssen einen Spender finden. Sie brauchen eine Blutstammzellentransplantation.“

Wie betäubt geht der Stimmtrainer nach Hause. Kurz vernebelt die niederschmetternde Diagnose seine Gedanken. Dann schaltet der Patient um – er ist Geschäftsmann. Als solcher geht er in den Kalkulationsmodus: Stellt zu seiner Krankheit Fragen. Sucht im Internet nach Antworten. Was genau ist diese Krankheit? Bin ich selbst daran schuld? Was tut man mit dieser Diagnose?

Für diese Blutkrankheit ist nicht mein Lebensstil ausschlaggebend gewesen. Ich hätte sie nicht verhindern können. Irgendwelche Gene in meinem Körper haben plötzlich verrückt gespielt. Wegen dieser spontanen Genmutation ist meine Blutproduktion aus dem Ruder gelaufen. Ich habe zu viele Thrombozyten produziert. Ohne Transplantation wäre meine Blutproduktion ganz entgleist und ich wäre in relativ kurzer Zeit gestorben .

Sterben kann der Patient aber auch an der Transplantation. Mit zunehmendem Alter sinken die Chancen, dass man den massiven Eingriff überlebt. 20 Prozent beträgt das Sterberisiko in der Altersgruppe 60 plus. Arno Fischbacher geht zu diesem Zeitpunkt direkt auf die 60 zu. Um keine Angst aufkommen zu lassen, sammelt er weiter Fakten. Er versucht, sich möglichst viele Details aus dem Internet zu beschaffen. So will er sich vorbereiten auf das, was kommen wird.

So wie ich mir das vorgestellt habe, ist es aber leider nicht gegangen. Meine Krankheit war eine Individualistenkrankheit. Die kannst du nicht googeln. Das hat meinen Elan, alle offenen Fragen zu beantworten, gebremst. Damals bin ich zum ersten Mal nachdenklich geworden. Dass ich an etwas Gravierendem erkrankt bin, hat mir auch ein Schreiben meiner Krankenkasse gezeigt. Es ist eine Kostenaufstellung gewesen. Es ging um die Medikamente, die ich bis zur Transplantation habe nehmen müssen. Meine Krankenkasse hat dafür 5 000 Euro bezahlt. Und das jeden Monat. Erst beim Lesen dieser Kostenaufstellung ist mir klar geworden: Das ist etwas, das begleitet mich länger .

So vieles ist in diesen Monaten offen. Besonders der richtige Zeitpunkt für die Transplantation. Einen fixen besten Zeitpunkt gibt es nicht. Die Ärzte können nur so viel sagen: Es wird ein Zeitfenster geben, in dem die Transplantation erfolgen muss. Wann sich dieses Fenster auftun werde, das zeige sich erst mit der Zeit. So viel Ungewissheit kann einen lähmen. Damit das nicht passiert, nimmt Arno Fischbacher wieder die Dinge in die Hand. Er ruft eine frühere Arbeitskollegin an, die mittlerweile in München lebt. Kann sie ihm dabei helfen, eine Checkliste für wirklich alle Fälle zu erstellen?

Mir war mulmig, als ich in mein Handy gesagt habe: „Hallo Kathleen. Ich brauche dich. Hast du einen Tag Zeit für mich?“ Sie hat gleich ja gesagt. Ich war so erleichtert. Da war ja so viel zu organisieren. Einen ganzen Tag lang haben wir gemeinsam eine Checkliste geschrieben. Die eine Frage hat gelautet: Was muss ich alles veranlassen, damit mein Unternehmen einen viermonatigen Komplettausfall überlebt? Erst nach der Transplantation sollte mir klarwerden: Dass ich nur vier Monate ausfallen werde, habe ich viel zu optimistisch angesetzt. Erst einmal habe ich mein Unternehmen schrumpfen müssen. Aber nur so weit, dass ich es nach der Transplantation jederzeit wieder hochfahren konnte. Ich habe meine Mitarbeiterin kündigen müssen. Auch verschiedene Versicherungen, Internetpakete und Abos, um die Grundkosten zu senken. Die zweite Frage ist noch viel schwieriger gewesen: Was muss ich tun, um für meinen Todesfall vorzusorgen? Mit Kathleen habe ich alle Besuche notiert, die ich in den nächsten Tagen machen würde: Zum Notar gehen, zum Steuerberater, zum Bankberater – Ich habe sie dann auch alle persönlich abgeklappert. Wir haben festhalten, wo alle meine Unterlagen sind, wo die Passwörter zu finden sind. Wir haben nachgeschaut, wo meine Frau Zugang hat, falls ich nicht mehr heimkomme. Ich wollte das alles einfach geklärt haben.“

Nur so gut vorbereitet kann der Stimmtrainer unbelastet nach Graz in die Klinik fahren. Der Patient ist immer noch Unternehmer. Als solcher lebt er sein Leben jetzt erst recht unter Hochdruck weiter. In der Zeit vor der Transplantation muss mehr Geld als früher hereinkommen, um die erwarteten Ausfälle abzufedern. Zwei Jahre lang arbeitet der Salzburger mit Vollgas weiter. Er gibt noch mehr Seminare als früher und weiß zugleich um seinen bedrohten Gesundheitszustand: Seine Blutproduktion wird von Monat zu Monat schlechter. Ein Lichtblick in diesen zwei Jahren voller Ungewissheit: Nach langer Suche wird ein Spender gefunden. Ein Mann aus Berlin „passt“. Und: Er ist bereit dazu, sich mit Hormonen behandeln zu lassen. Bereit dazu, sich in einer Art Blutwäsche Blutstammzellen entnehmen zu lassen. Bereit zu dieser Prozedur, sobald sich Arno Fischbachers Zeitfenster öffnen wird. Jenes Zeitfenster, in dem sich sein Gesundheitszustand und das Eingriffsrisiko ungefähr die Waage halten. Die Transplantation kann ja auch tödlich enden. Der Patient soll am Tag Null also nicht mehr zu gesund, aber auch noch nicht zu krank für die fremden Blutstammzellen sein.

Tag Null war der 13. November 2017. Neun Tage davor musste ich in die Grazer Klinik einrücken. Sechs Wochen sollte ich dort verbringen. Körperlich habe ich mich fit gefühlt. Ich war bereit. Mein Leben habe ich in Gedanken in die Hände der Ärzte gelegt und ihnen gesagt: Egal was nötig ist, macht es mit mir .

Die neun Tage vor der Transplantation habe ich heftige Chemococktails bekommen. Die sollten meine Blutproduktion zerstören, damit mein Körper die neuen Stammzellen annehmen kann. Über einen Dauerzugang in meinen Brustkorb ist aus Infusionsbeuteln eine Flüssigkeit nach der anderen in meinen Körper geflossen. Der erste dieser neun Vorbereitungstage ist ein Montag gewesen. Er hat „Tag minus 9“ geheißen. Die Tage nach dem Eingriff heißen Plustage. Das hat sich angehört, als wären diese Tage ein Geschenk .

Die neun Vorbereitungstage sind bis ins Detail durchgetaktet. Arno Fischbacher ist fasziniert. Der penible Ablauf von früh bis spät erinnert ihn an einen großen Flugbetrieb. Eineinhalb Jahre lang hat er für die Austrian Airlines fliegendes Personal trainiert. Da war auch alles durchgetaktet. In die Klinik hat er sich seinen Laptop mitgenommen. Der hilft ihm, noch ein letztes Mal vor der Transplantation den Kalkulationsmodus einzuschalten. Im Internet liest er nach, was er alles noch wissen will. Sucht Antworten auf die Fragen, die ihn jetzt im Moment betreffen: Was genau fließt da in mich hinein? Was macht es mit mir? Die Flüssigkeiten zerstören seine Blutproduktion und fahren sein Immunsystem herunter. Der Berliner Stammzellenspender hat eine andere Blutgruppe als er. Würde Arno Fischbachers Körper die gespendeten Zellen abstoßen, wäre alles vorbei. Da sein Körper dann nicht mehr selbst Blut produzieren kann, würde er sterben.

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