Ludger Tebartz van Elst - Vom Anfang und Ende der Schizophrenie

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Die Schizophrenie gehört zu den dramatischsten Diagnosen der Medizin. Kaum eine andere Diagnose wird so sehr gefürchtet und von Betroffenen wie Angehörigen als Makel, Stigmatisierung und Omen einer umfassenden gesellschaftlichen Abwertung und Ausgrenzung erlebt. In diesem Buch werden Symptome, Klassifikation, Geschichte, Ursachen und Therapie der Schizophrenie umfassend beschrieben. Darauf aufbauend wird begründet, weshalb auf der Grundlage neuester neuropsychiatrischer Erkenntnisse nach Überzeugung des Autors die Schizophrenie in 100 Jahren Geschichte sein wird.
In der 2. Auflage wurden u.a. die neuesten Entwicklungen im Bereich der klinischen Forschung zu immunologischen Psychosen berücksichtigt und denkbare Standards der neuropsychiatrischen Diagnostik und Therapie ergänzt.

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Kasuistik 1: Das Drama schizophrener Symptome

Eine 24-jährige Musikstudentin stellt sich in der psychiatrischen Ambulanz vor, weil sie sich nach einer gescheiterten Prüfung völlig hilflos und ausgeliefert fühlt. Die Prüfung habe vor zwei Wochen stattgefunden. Die Nächte vorher habe sie nicht schlafen können. Zur Beruhigung habe sie nach langer Zeit wieder einmal einen Joint gekifft. Das habe aber alles nur noch schlimmer gemacht. Sie habe plötzlich die Stimme ihres Ex-Freundes gehört, mit dem sie das erste Mal gekifft habe. Der habe ihr gedroht, habe sie beschimpft und beleidigt. Er habe Sätze gesagt wie: »Na, du Schlampe, nun kiffst du also wieder? Mit mir wolltest du nicht mehr kiffen!« oder drohend: »Und jetzt machst du es doch! Aber das wird dir nicht helfen!«, »Alles wird den Bach runter gehen!« Später seien auch noch andere Stimmen von früheren Freunden und Fremden dazu gekommen, die sie überwiegend beschimpft hätten. Es seien aber auch nettere Stimmen dabei gewesen. Es seinen Männer- und später auch Frauenstimmen gewesen. Manche habe sie anhand des Stimmklangs benennen können, andere nicht. Es habe sich für sie wirklich und echt angefühlt. Die Stimmen habe sie im Raum gehört.

Sie berichtet, sie spiele Querflöte und sei eigentlich eine sehr talentierte Musikerin. Sie habe schon zahlreiche Preise gewonnen, den Studienplatz ohne Probleme erhalten und in den ersten Semestern auch keinerlei Beeinträchtigungen gehabt. Erste Probleme hätten sich vor zwei Jahren ergeben. Damals habe sie einen Freund gehabt, mit dem sie eine wilde Zeit durchlebt habe. Sie sei mit ihm viel auf Partys gegangen, habe deutlich mehr Alkohol getrunken als in den Jahren zuvor und immer wieder auch einen Joint geraucht. Einmal habe sie auch auf einer Party eine Tablette eingenommen, von der sie aber nicht wisse, was das gewesen sei. Eigentlich sei sie ein eher misstrauischer Typ, aber an dem Abend habe sie schon zu viel getrunken gehabt und sei leichtsinnig gewesen. Diese Nacht habe sie komplett durchgetanzt und gefeiert. Sie sei anfangs »super drauf« gewesen. Gegen Morgen sei sie dann aber reizbar und aggressiv geworden. Damals habe sie erstmalig in ihrem Leben eine Stimme halluziniert. Es sei eine Frauenstimme gewesen, die laut zu ihr gesprochen habe: »Rege Dich nicht auf, es wird alles gut!« Die Stimme habe ihr vielleicht zwei Stunden gut zugeredet. Sie habe sich gewundert, dass die anderen sie nicht gehört hätten. In der Situation habe sie das aber nicht geschockt. Dass sie halluziniere, sei ihr da nicht wirklich in den Sinn gekommen. Vielmehr habe sie sich über den Zuspruch gefreut und sei, wie die Stimme es ihr gesagt habe, dann auch ins Bett gegangen. Später habe sie sich von dem damaligen Freund getrennt. Die Frauenstimme habe ihr dazu geraten. Sie habe mit dem Alkohol und mit dem Kiffen aufgehört und habe bald auch wieder Ruhe vor den Stimmen gehabt. Das sei nun etwa vier Jahre her.

Ihre Mutter sei Lehrerin und ihr Vater Kunsthistoriker. Sie habe noch zwei Geschwister. Zu allen habe sie guten Kontakt. Bislang sei sie noch nie bei einem Psychiater oder Psychologen gewesen. Schwangerschaft und Geburt mit ihr seien normal gewesen. Epileptische Anfälle, Fieberkrämpfe, Hirnhaut- oder Hirnentzündungen habe sie nie gehabt. Allerdings habe sie die Masern durchlitten, weil sie nicht geimpft worden sei. Damals als Kind habe sie lange sehr hohes Fieber gehabt und sei wohl auch für drei Wochen im Krankenhaus gewesen. Es sei damals auch eine Gehirnwasseruntersuchung durchgeführt worden. An die Lumbalpunktion könne sie sich noch erinnern. An Anfälle oder ähnliche Symptome könne sie sich aus der Zeit aber nicht erinnern. Ansonsten habe sie keine Krankheiten oder Operationen gehabt. Sie lebe nun mit ihrem jetzigen Freund, einem Mediziner, in einer 4er WG. Besondere Probleme habe sie eigentlich nicht. Sie habe sich aber wahnsinnig viel Stress wegen der anstehenden Prüfung gemacht. Und nun sei noch alles viel schlimmer geworden. Anfangs habe sie geglaubt, die Stimmen seien wirklich. Früher habe sie gemeint, ein Engel würde zu ihr sprechen. Dieses Mal seien es aber wohl eher Teufel. Sie habe Angst, verrückt zu werden und wisse gar nicht wie es weitergehen solle. Sie habe schon überlegt, sich vom Balkon zu stürzen. Wenn sie eine »Schizo« sei, würde sie sich lieber gleich umbringen. Eine Tante väterlicherseits habe eine manisch-depressive Erkrankung. Die sei in der Familie isoliert. So wolle sie auf alle Fälle nicht enden.

2.2.3 Auffälligkeiten des Selbst-Erlebens (z. B. das Gefühl, dass eigene Gefühle, Impulse, Gedanken oder das Verhalten unter Kontrolle einer äußeren Macht stehen)

Dieses ICD-11 Kriterium ist im DSM-5 Kriterium A.1 (Wahn) enthalten.

Die mentalen Symptome, die im ICD-11 mit dieser Überschrift angesprochen sind, werden in der Tradition der deutschen Psychopathologie meist Ich-Störungen genannt (Ebert 2016; Berger 2015; Scharfetter 2010). Im klinischen Alltag werden die dahinterliegenden Erfahrungen im eigenen Erleben meist mit folgenden Formulierungen erfragt:

• »Haben Sie manchmal das Gefühl, dass das, was Sie denken, von anderen Menschen oder Kräften gemacht und Ihnen eingegeben wurde?«

• »Kennen Sie das Gefühl, dass sie über etwas nachdenken und plötzlich wird der Gedanke entzogen, so als würde er von außen manipuliert?«

• »Haben Sie schon einmal eine Situation erlebt, in der Sie an etwas dachten, und plötzlich stellen Sie fest, dass das, was Sie denken, sich auf andere ausbreitet, sodass später die anderen das Gleiche denken wie Sie?«

• »Kennen Sie das Gefühl, dass andere Menschen oder Kräfte Ihnen Ihre eigenen Gefühle eingegeben oder manipuliert haben?«

• »Kennen Sie das Gefühl, dass andere steuern können, was Sie denken und tun?«

• »Kennen Sie das Gefühl, dass Sie abgehört werden oder dass Ihr Kopf wie verwanzt ist und irgendwie ihr Denken für andere lesbar ist?«

Offensichtlich zielen all diese Fragen darauf ab, wie ein Mensch sein eigenes geistiges Funktionieren erlebt. Nun kann offensichtlich nicht beobachtet werden, wie ein anderer Mensch sein eigenes geistiges Funktionieren erlebt. Dieses Erleben der eigenen Wahrnehmung, des eigenen Denkens und des eigenen Fühlens kann prinzipiell nicht objektiv von außen gemessen oder in irgendeiner objektiven Form quantifiziert werden. Es ist zwingend nur der eigenen Perspektive zugänglich. In der Philosophie spricht man auch von der »First-Person-Perspective« (Vierkant 2008). Das ist der Grund dafür, dass diese Phänomene des Selbsterlebens nur im Dialog erfragt und erschlossen werden können. Die Psychopathologie ist dabei die phänomenologische Disziplin, die versucht, die so gewonnenen Erkenntnisse über das geistige Funktionieren von Menschen zu systematisieren. Das Gemeinte soll anhand einer weiteren Kasuistik ( картинка 26 Kasustik 2) illustriert werden.

Kasuistik 2: Wahn und Wirklichkeit

Ein 20-jähriger Medizinstudent berichtet, er könne auf der Straße den Leuten nicht in die Augen schauen. Zum einen fühle sich dies für ihn so aggressiv an. Wenn er anderen in die Augen schaue, habe er Angst, sie könnten ihm etwas antun. Zum anderen liege es aber vor allem daran, dass sobald Blickkontakt hergestellt sei, die anderen sofort wüssten, was er gerade denke.

Neulich habe er z. B. in der Straßenbahn gesessen. Ihm schräg gegenüber habe ein Mann mit Bart und roter Sonnenbrille gesessen. Das habe er seltsam gefunden. Die Brille sei nur leicht getönt gewesen. Auch habe der Mann nach Cannabis und Alkohol gerochen und sei sehr unruhig gewesen und auf seinem Sitz hin und her gerutscht. Er habe sich noch überlegt, was das wohl für ein seltsamer Vogel sei. In diesem Augenblick hätten sich ihre Blicke getroffen. Ihm sei sofort klar geworden, dass der andere seine Gedanken mitbekommen habe. Mit dem Blick hätten sich die Gedanken geändert. Das habe er an der Art ablesen können, wie der andere geschaut habe. Er habe schnell weggeblickt, damit der andere nicht noch mehr seiner Gedanken mitbekommen könne und am Ende noch wütend werde. An der nächsten Haltestelle sei er dann rasch ausgestiegen, obwohl er noch nicht an seinem Ziel angekommen gewesen sei. So etwas passiere ihm immer wieder, vor allem, wenn er müde und deprimiert sei. Einmal sei es auch passiert, als er eine hübsche junge Frau angeschaut und sich ihre Blicke getroffen habe. In dem Moment habe er nichts mehr denken können. Ihm seien alle Gedanken entzogen worden. Er habe auch nicht wegschauen können, weil er wie gelähmt gewesen sei. Dann sei die Frau plötzlich aufgestanden und habe sich weggesetzt. Solche Erlebnisse seien schon seltsam.

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