Kristof Magnusson - Zuhause

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Auf Weihnachten in Reykjavik hat sich Larus Ludvigson dieses Jahr richtig gefreut. Er hat ja nichts gegen Weihnachten. Das Problem ist, dass Weihnachten oft etwas gegen ihn hat. Es fängt damit an, dass Larus laut isländischem Melderegister tot ist und deswegen keine Videos ausleihen kann. Und endet damit, als Dagur sich in ihn verliebt und kurz darauf mit seinem Defender in eine Raststätte rast. Selbstmord? Larus hat damit nichts zu tun, kommt aber einem Geheimnis auf die Spur und verwickelt sich in eine Familiengeschichte, die ihn mit seiner isländischen Herkunft auf eine Weise konfrontiert, die er sich nie hätte träumen lassen. Mit großer Leichtigkeit, subtilem Humor und hinreißenden Dialogen erzählt Magnusson eine wilde Geschichte aus dem Großstadtleben am Polarkreis. Fast eine Familiensaga, spannend wie ein Krimi und nebenbei das Portrait einer Generation, die ihr «Zuhause» erst noch finden muss.

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Vielleicht war es also doch eine gute Idee gewesen, dass ich mit aller Kraft versucht hatte, die letzte Zeit zu vergessen. Bei den beiden Freunden vor Milan hatte es immerhin funktioniert. Sofort nachdem sie mich verließen, zwang ich mich, an etwas anderes zu denken, sobald sie mir in den Kopf kamen. Auch Dinge, die ich in diesen Zusammen-Zeiten alleine erlebt hatte: Kinobesuche, Bücher, kleine Reisen – alles bekam einen Betonfuß und wurde versenkt. Ich behandelte meine Erinnerungen wie die Mafia ihre Mordopfer. Sogar die Filme, die ich in diesen Zeiten gemacht hatte, sah ich nie wieder an, weil sie mich daran erinnert hätten, wer damals so untrennbar zu mir gehörte. Dadurch hatte jede Liebe ganze Jahre meines Lebens rückwirkend kontaminiert. Was von meinem Leben übrig blieb, waren die Zeiten, in denen ich alleine war. Die Alleine-Zeiten, die Matilda-Zeiten.

Die Holztür zur Ankunftshalle schob sich erneut auf. Als Erstes kam eine nach geologischen Vorkenntnissen aussehende Reisegruppe hindurch: Ein knappes Dutzend älterer Frauen in knitterfreien Hosen, mit Bergstiefeln und Wanderstöcken, die erbarmungslose Fitness ausstrahlten. Ihnen folgten ähnlich gekleidete Männer, wobei es insgesamt weniger Männer waren als Frauen. Wer zu wem gehörte, ließ sich an den Farben der Allwetterjacken zuordnen. Ich stand neben einem Mann in einem Fleecepullover, der ein Schild mit der Aufschrift »Mr. Schulz for Lundi Tours« in den Händen hielt. Es gab viele solcher Männer mit Schildern: »Lucio Gregoretti, LTU Hotel-Transfer, Mrs. Minwhi Lee«. Nachdem alle diese Menschen erschienen waren, überlegte ich einen Moment, mir ein Schild mit der Aufschrift »Milan« zu schreiben.

»Vielleicht kauft er sich noch was, oben, zollfrei«, sagte ich.

Als nach Milans Flugzeug auch die Maschinen aus Oslo, Helsinki und London gelandet waren, wollte Matilda ihn ausrufen lassen, da spürte ich, wie sich die Wahrheit nicht mehr unterdrücken ließ. Ich hatte meine Wohnung verlassen, die Stadt und schließlich das Land. Hier war das Ende der Halbinsel Reykjanes. Weiter konnte ich nicht mehr fliehen. Ich konnte nicht mal ein Flugzeug nehmen, denn das hier war die Ankunftshalle.

»Wir können fahren.« Ein Nilpferd sprang auf mein Herz. Auf den Flügeln der Drehtür stand »Nicht anfassen«.

Draußen blieb ich an einem der Betonaschenbecher stehen. Irgendwo dort in der Dunkelheit, auf den weiten Lavafeldern, hatten die Amerikaner vor über dreißig Jahren ihre Mondautos ausprobiert.

»Er hat mich verlassen.«

»Wann?«

»Vorgestern.«

»Das erzählst du mir jetzt?«

»Es war nicht ganz eindeutig.«

»Inwiefern?«

»Er hat mir den Zweitschlüssel zu meiner Wohnung zurückgegeben.«

»Klingt ziemlich eindeutig.«

»Er hat nur gesagt, er macht Schluss. Er hat nicht gesagt, er macht Schluss mit mir.«

»Lárus … «

»Ich dachte, man soll die Dinge nicht unnötig dramatisieren.«

»Idiot!«

Matilda sprach deutlich lauter als sie musste, um den Lärm der Flugzeugturbinen zu übertönen.

»Ich habe dir nichts verheimlicht«, sagte ich.

»Du hast tagelang direkt vor meiner Nase den glücklich verliebten Helden gespielt …«

»… einen Tag.«

»… einen Tag den glücklich verliebten Helden gespielt.«

»Ich habe nichts gespielt. Ich habe mir nur vorgestellt, dass ich nicht alleine bin, sondern nur woanders«, sagte ich.

»Und mir ein schlechtes Gewissen gemacht. Ein doppelt schlechtes Gewissen sogar: Erstens, weil ich mit Svend Schluss gemacht habe, und zweitens, weil ich dir nichts davon gesagt habe. Dabei warst du viel schlimmer! Ich war wenigstens ehrlich, sobald wir uns gesehen haben. Du hingegen schleppst mich in aller Herrgottsfrühe raus zu diesem sturmumtosten Arschloch von internationalem Flughafen … Du Idiot! Und ich erst! Ich kam mir vor wie das letzte Schwein, weil ich dich nicht sofort angerufen habe.«

»Okay, du bist nicht das letzte Schwein. Ich bin das letzte Schwein. Aber du bist das vorletzte Schwein!«

»Wie meinst du das?«

»Ich kann wenigstens nichts dafür. Milan hat mit mir Schluss gemacht.«

»Lárus«, sagte sie, mit einem Lächeln, das mich an Kindergärtnerinnen denken ließ, »das war doch klar.«

»Was kann ich dafür, dass er sich nicht damit abfinden konnte, dass es schön war?«

»Das kommt mir irgendwie bekannt vor. Genau das hast du mir gestern vorgeworfen.«

»Wenigstens mache ich nicht auf einmal alles anders.«

»Was meinst du damit?«

»Suppen. Überhaupt. Warum muss immer alles anders sein. Ich dachte, wir sind doch jetzt … «

»Was?«

Ich schwieg.

»Erwachsen? Fertige Menschen?«, sagte Matilda und fragte dann: »Warum hat er dich verlassen?«

Auf dem Gehweg vor mir platt getretene graue Kaugummis.

Aus ihren Jackentaschen friemelte Matilda Papierreste und Zigarettensilberfolien, die sie in den Aschenbecher legte, die dann wegflogen. Wieder einmal hatte Matilda verlassen, und ich war verlassen worden. Diesmal waren wir sogar gleichzeitig Single geworden, ohne voneinander zu wissen. Als würden wir über die Entfernung miteinander kommunizieren, ähnlich verschränkten Quantenzuständen. Diskrete Zustände. Auf einmal hatte ich das Gefühl, Matilda sehr nahe zu sein. Vielleicht sahen wir auch deswegen zusammen hässlich auf Fotos aus, weil wir zwei verschiedene Liebeskonzepte verkörperten: Matilda war die Katze, der man hinterherlief. Ich war der Hund, der jemandem auf den Schoß springen und ihm das Gesicht ablecken wollte.

Ich nahm noch eine Halstablette. Die Plastikfolie um die gelbe Rose in Matildas Hand knisterte. Ich rieb mir die Augen. Matilda sah mich an, lächelte, und ich erschrak ein wenig, denn sie hob nur einen Mundwinkel. Ich kannte dieses halbe Lächeln: Sie sah mich an wie eine wahnsinnige Ingenieurin, die mich entworfen und nun eine neue Fernsteuerung für mich gebaut hatte, mit einem großen roten Knopf darauf, den sie begierig war auszuprobieren. Ein roter Knopf, der mir den Befehl gab, trinkend durch das Land zu ziehen und in einem Anfall von melancholischer Tobsucht die Siedlungen der Schafbauern zu verwüsten und über die Söhne der aufs Meer hinausgefahrenen Fischer herzufallen, wonach man mich ins Hochland verbannen und noch nach Generationen warnend von mir sprechen würde.

»Komm«, sagte sie und legte einen Arm um mich. »Wir fahren.«

Zurück in Reykjavík hielten wir bei dem staatlichen Alkoholladen neben IKEA, kauften finnischen Gin und dicken Moorbeerensaft. Dann wurde es fünfzehn Uhr und dunkel. Wir fuhren in meine Wohnung und erklärten den Nachmittag zum Abend.

»Und was machst du jetzt an Weihnachten?«, fragte Matilda.

Eine Frau, die mir einmal in Hamburg half, einen Film zu schneiden, hatte ich vor fünf Jahren mit einer ähnlichen Frage sehr aufgeregt. Es war Dezember, und ich fragte sie in einer Rauchpause, ob sie Weihnachten nach Hause fahre. Daraufhin war die Frau, die sechs oder sieben Jahre älter war als ich, so beleidigt, dass sie mich fast mit dem halbfertigen Film aus ihrem Studio geworfen hätte. Was ich denn denke, wo sie zu Hause sei, wenn nicht hier! Sie sei jedes Weihnachten bei sich zu Hause, wo auch immer sie sei, wenn Zuhause nicht sowieso ein Konstrukt sei, genau wie freier Wille und Geschlechter.

»Ich weiß nicht«, sagte ich.

Matilda legte Múms Album loksins erum við engin – endlich sind wir niemand auf, das schon ein Klassiker geworden war.

»Ich finde, das klingt wie die Weiterentwicklung der Musik, die wir als Kinder hörten«, sagte Matilda. Sie hatte Recht. Irgendwas in Múm ließ auch mich an die Zeit denken, als wir noch Musik hörten, von der man große Augen bekam. Bevor wir angefangen hatten, Musik zu hören, zu der man die Augen zusammenkniff und in dunklen Räumen umhersprang. Jetzt waren wir offensichtlich alt genug, um wieder Lust zu haben auf Musik, von der wir große Augen bekamen.

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