Kurt Möller - Nur dämlich, lustlos und extrem?

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Nur dämlich, lustlos und extrem?: краткое содержание, описание и аннотация

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"Wir sind die letzte Generation, die was verändern kann."
Es ist die junge Generation, die mit den Folgen der politischen Entscheidungen, die jetzt getroffen werden, umgehen muss. Und anders als oft vermutet gibt es viele, die sich ein Mitspracherecht wünschen, eine Möglichkeit, Einfluss zu nehmen:
"Leider ist das manchmal frustrierend, wenn man probiert, was zu verändern. Alle sagen: 'Das ist wichtig, da muss sich was tun', und dann tut sich doch nur so minimal was. Durch Fridays for Future hat sich ganz, ganz viel schon geändert von wegen Umdenken und so. Aber es muss viel, viel, viel mehr werden."
"Wenn wir politische Entscheidungen demokratisch treffen wollen, ist breite politische Beteiligung vonnöten. Daher sind für den Bestand und die Weiterentwicklung von Demokratie Antworten auf die Frage unabdingbar, wie Mitsprache, Mitentscheidung und Mitwirkung für alle, insbesondere aber für die nachwachsenden Generationen, befördert werden können. Dafür müssen Lebensgestaltungsoptionen weiter geöffnet werden, damit diese dann auch in Demokratiegestaltung münden können. Wer sich nicht durch den über 600 Seiten starken Kinder- und Jugendbericht der Bundesregierung quälen will, findet auch im vorliegenden Buch einige Hinweise. Hier kommen sie nicht von titelgeschmückten und mit institutionellen Weihen versehenen Expert:innen, sondern von jungen Leuten selbst. Sie erzählen ihre eigene Geschichte, wie sie Politik für sich entdeckt haben. Die Vielfältigkeit, in der sie dies getan haben und weiterhin tun, zeigt auf, dass Politik(machen) beim Nachrichten gucken oder beim Wählen und Gewähltwerden weder anfängt noch aufhört." Kurt Möller

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Wer hingegen Kontrolle über das eigene Leben in Respekt vor der Gleichwürdigkeit aller und unter Einsatz demokratischer Mittel in den Arealen der Politik und des Politischen zu verspüren vermag und/oder auch wahrnehmen kann, dass Mitglieder derjenigen Gruppierung, die als Eigengruppe verstanden wird, vergleichbare Erfahrungen machen (können), muss gar keine Notwendigkeit darin sehen, Kontrolle außerhalb der Sphären solcher Dialog- und Auseinandersetzungsformen zu suchen, da sich hier Selbstwirksamkeit und Identitätsanker finden lassen.

INTEGRATIONSBILANZEN

Menschen sind zutiefst soziale Wesen. Sich irgendwo und irgendwelchen Kollektiven zugehörig zu empfinden, teilhaben zu können, sich anerkannt zu fühlen und Identifikationsmöglichkeiten zu verspüren, ist für sie daher basal. Jede*r will sich sozial integriert fühlen; dies gilt unabhängig von dem von Person zu Person schwankenden Ausmaß, in dem dies angestrebt wird, und auch unabhängig von der Art und Weise, in der das jeweils gesucht wird. Wo das politische System als prinzipiell integrativ, auch für die eigene Person, angesehen werden kann, werden Chancen ersichtlich, solche Bedürfnisse zu realisieren. Wenn aber die subjektive Bilanzierung des erreichten Integrationsniveaus zu dem Resultat kommt, Integrationshoffnungen durch die Beschreitung der gesellschaftlich dafür zur Verfügung stehenden legitimen Wege nicht eingelöst oder zukünftig einlösbar sehen zu können, gleichzeitig aber auch keine wesentlichen Abstriche an ihnen gemacht werden können, dann kann der Versuch attraktiv erscheinen, entsprechende Wünsche anderweitig umzusetzen, etwa durch Anbindung an einen politischen Kontext und politische Gruppierungen, die abseits dieser Wege Integrationserfahrungen versprechen, etwa in sich ethnisch-kulturell abschottenden, rechtsextremistischen, verschwörungsseparatistischen oder »islamistischen« Zusammenhängen.

Jugendliche können deshalb als für solche Angebote besonders ansprechbar gelten, weil sie sich in einer Lebensphase befinden, in der Antworten auf Fragen nach Zugehörigkeit, Anerkennung, Teilhabe und Identifikation im Zuge ihrer Identitätsentwicklung besonders vordringlich erscheinen. Bemerkenswerterweise erwerben Menschen, die aus derartigen »extremistischen« Bezügen aussteigen, im Prozess ihrer Distanzierung für sie neuartige Integrationsoptionen oder reaktivieren frühere, sodass sie mindestens gleichwertigen Ersatz für ihre vormaligen Einbindungen in »extremistische« Politikzusammenhänge gewahr werden. Dabei liegen diese Integrationserfahrungen zumeist gar nicht einmal in Räumen der Politik im engeren Sinne, sondern dort, wo das Politische den Alltag durchwirkt (vgl. z. B. Möller u. a. 2016; Möller/Neuscheler 2018).

SINNBILANZEN

Menschen wollen wissen, inwiefern ein bestimmtes Denken, Fühlen oder Handeln ihnen oder anderen »etwas bringt«, sie wollen Vorteile oder Gewinne darin absehen können – keinesfalls nur materielle – und sie wollen erkennen können, dass ihr Streben, Tun oder Unterlassen nicht völlig belanglos ist, sondern Spuren hinterlässt, kurzum: Sie wollen Sinn darin sehen. In Bezug auf politische Haltungsbildung heißt dies: Solange politische Positionierung und politische Aktivität(sbereitschaft) als etwas wahrgenommen werden kann, das Wirkungen hinterlässt, sind diesbezügliche Aufladungen mit Sinn möglich. Wo hingegen angenommen wird, dass »alles sowieso egal« ist, werden Sinnzuschreibungen und Sinnstiftung verhindert.

Wird mithin das demokratische System als eine Struktur wahrgenommen, über die Interessenabwägungen und öffentliche Belange nicht angemessen reguliert werden können, muss Unzufriedenheit mit ihm und seinen Institutionen nicht erstaunen. Wo das Personal, das in ihm Entscheidungen trifft, als abgehoben vom »Boden der Tatsachen«, wenig vertrauenswürdig, wenn nicht gar als Kundschaft in einem »Selbstbedienungsladen« gilt, fällt es schwer, es als Repräsentanz des Volkes wahrzunehmen und seiner Finanzierung aus Steuergeldern Sinn zuzuschreiben. Unzufriedenheit mit ihm und Skepsis gegenüber derartiger Umsetzung der demokratischen Idee können dann, wenn sie nicht in Resignation und Apathie führen, sowohl in systemkonformes Aufbegehren münden als auch zu Aggressionen verleiten, die einen Umsturz propagieren und dabei gegebenenfalls auch un- und antidemokratische Mittel mit sich bringen.

Und auch hier zeigt sich: Wo das Funktionieren von demokratisch ausgerichteten Kanälen politischer Mitsprache, Mitentscheidung und Mitwirkung erfahren werden kann, wird Distanz zu und Distanzierung von demokratiewidrigen Haltungen ermöglicht (vgl. ebd.).

SINNLICHKEITSBILANZEN

Menschliche Orientierung verläuft nicht ausschließlich kognitiv. Menschen sind bio-psychosoziale Wesen, sie haben Körper und Gefühle. Auch wenn Bedürfnisaufschub über einen gewissen Zeitraum hinweg möglich ist – die Befriedigung sinnlicher Bedürfnisse ist für sie auf Dauer unverzichtbar: sich und andere spüren, Interessantes sehen und hören, geschmackvoll genießen u. a. m. Dementsprechend beurteilen sie ihre Existenz auch danach, welche Erfahrungen ihnen hinsichtlich sinnlicher Befriedigungen zur Verfügung stehen.

Selbst Politik und Politisches sind hochgradig sinnlich aufgeladen: Die Personalisierung von Politik schreitet scheinbar unaufhaltsam voran, sodass Fragen von Sympathie und Aussehen für die, die um politische Gefolgschaft buhlen, immer wichtiger werden. Symbole, die sie verwenden, Metaphern, in die sie ihre Botschaften kleiden, Bilder und Fotos, mit denen sie sich bzw. ihre Themen in Szene setzen, Personen, mit denen sie sich umgeben, Gefühle, die sie zu wecken oder umzulenken vermögen – all das und vieles mehr an personaler Außendarstellung, Themenverpackung und Agendasetting wirkt zunehmend meinungsbildend. Und »das Politische« ist ohnehin in das Alltagsgeschehen und damit auch in dessen Wahrnehmung und emotionale Bewertung verwoben. Aus der Sicht besonders von Herkunftsdeutschen wird diesbezüglich immer wieder vorgebracht: die Anzahl und die Außenwirkung der Migrant*innen, die im ÖPNV mitfahren, die Multikulturalisierung der Nachbarschaft, die Sprachenvielfalt in der Kita, die ethnische Durchmischung von Schulen, die Verfügbarkeit von Lokalen mit internationaler Küche, aber auch die Furcht vor marodierenden Horden Rechtsextremer, die Angst vor mehr Luftverschmutzung und Umweltzerstörung, die Betroffenheit von (scheinbar wachsender) Unsicherheit im öffentlichen Raum u. a. m. Einerlei, ob solche Faktoren als Zumutungen und Bedrohungen oder Pluralitätsgewinne und Innovationsschübe (oder noch anders) erlebt werden: Sie verdeutlichen die emotionale Aufladung des Politischen und damit seine sinnlichen Erfahrungskomponenten. Die darüber vorgenommene Bewertung politischer Aspekte beeinflusst die politische Haltungsbildung enorm (vgl. auch Besand u. a. 2019)

MENTALE VERARBEITUNGEN

Phänomene wie die genannten existieren für das Subjekt nicht nur in der Außenwelt. Sie werden – ebenso wie Vorstellungen von sich und anderen – auch in bestimmter Art und Weise innerlich abgebildet: Jede*r macht sich ein Bild von ihnen. Diese mentalen Abbilder der Realität oder dessen, was für Realität gehalten wird, haben die Funktion, Wahrnehmungen und Erlebensweisen ikonografisch und figurativ im Erfahrungshaushalt abzulegen, sie dort einordenbar zu machen und für den kommunikativen Austausch über die von ihnen repräsentierten Phänomene zu »präparieren« (vgl. auch Moscovici 1988). Auf sie lässt sich intuitiv und ohne langes Überlegen assoziativ zurückgreifen. Auf leicht zugängliche Weise ist mit ihnen so Komplexität zu reduzieren. Insofern strukturieren diese mentalen Repräsentationen die gemachten Erfahrungen, treffen aber auch Vorentscheidungen zum einen über die Einordnung neu auftretender Eindrücke, zum anderen für das Aufsuchen neuer Erfahrungen. Sie wirken somit selektiv auf potenzielle Deutungen von Wahrgenommenem sowie auf die Wahl von Optionen, die in Handlungs- und Verhaltenshorizonten aufscheinen.

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