Kurt Möller - Nur dämlich, lustlos und extrem?

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"Wir sind die letzte Generation, die was verändern kann."
Es ist die junge Generation, die mit den Folgen der politischen Entscheidungen, die jetzt getroffen werden, umgehen muss. Und anders als oft vermutet gibt es viele, die sich ein Mitspracherecht wünschen, eine Möglichkeit, Einfluss zu nehmen:
"Leider ist das manchmal frustrierend, wenn man probiert, was zu verändern. Alle sagen: 'Das ist wichtig, da muss sich was tun', und dann tut sich doch nur so minimal was. Durch Fridays for Future hat sich ganz, ganz viel schon geändert von wegen Umdenken und so. Aber es muss viel, viel, viel mehr werden."
"Wenn wir politische Entscheidungen demokratisch treffen wollen, ist breite politische Beteiligung vonnöten. Daher sind für den Bestand und die Weiterentwicklung von Demokratie Antworten auf die Frage unabdingbar, wie Mitsprache, Mitentscheidung und Mitwirkung für alle, insbesondere aber für die nachwachsenden Generationen, befördert werden können. Dafür müssen Lebensgestaltungsoptionen weiter geöffnet werden, damit diese dann auch in Demokratiegestaltung münden können. Wer sich nicht durch den über 600 Seiten starken Kinder- und Jugendbericht der Bundesregierung quälen will, findet auch im vorliegenden Buch einige Hinweise. Hier kommen sie nicht von titelgeschmückten und mit institutionellen Weihen versehenen Expert:innen, sondern von jungen Leuten selbst. Sie erzählen ihre eigene Geschichte, wie sie Politik für sich entdeckt haben. Die Vielfältigkeit, in der sie dies getan haben und weiterhin tun, zeigt auf, dass Politik(machen) beim Nachrichten gucken oder beim Wählen und Gewähltwerden weder anfängt noch aufhört." Kurt Möller

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Unabhängig davon: Wer eher unzufrieden mit der Demokratie ist, Dinge nicht für änderbar hält und politisch (eher) nicht interessiert ist, zeigt sich politik(er)verdrossen und glaubt nicht, »dass sich Politiker darum kümmern, was Leute wie ich denken« (ebd., 96) – ein Eindruck, den insgesamt immerhin 71 % der 15- bis 25-Jährigen haben (ebd., 94).

POLITISCH-SOZIALES ENGAGEMENT

Hinsichtlich der Bedeutungseinschätzung politischen Engagements haben die weiblichen Befragten im Laufe der Jahre aufgeholt: Mit der Einschätzung, solches Engagement sei »wichtig«, liegen sie mit ihren Altersgenossen gleichauf (jeweils 34 %; ebd., 116). In der Höhe der prozentualen Zustimmungen zu den Werten »sich unter allen Umständen umweltbewusst verhalten« und »sozial Benachteiligten helfen« liegen sie sogar deutlich vor den gleichaltrigen männlichen Befragten (»umweltbewusst verhalten«: 77 % (w.) : 66 % (m.); »Benachteiligten helfen«: 67 % (w.) : 56 % (m.); ebd.).

Unterschiede zeigen sich bei diesen Haltungen aber auch schichtspezifisch: Umweltbewusstes Verhalten und Hilfe bei sozialer Benachteiligung zu leisten finden eher Jugendliche aus den oberen Schichten wichtig. Noch deutlicher fallen in dieser Hinsicht die Differenzen bei der Bedeutungszuweisung eigenen politischen Engagements aus: »Sich politisch engagieren« – dies ist für fast die Hälfte der Jugendlichen aus der oberen Schicht, aber nur rund ein Viertel der jungen Leute aus den unteren Schichten wichtig (vgl. ebd., 122 f.).

Selbst politisch oder sozial engagiert sind bei den 12- bis 25-Jährigen insgesamt 36 % oft, 33 % gelegentlich und 31 % nie. Auch hier zeigt sich, dass die Höhe der Herkunftsschicht und die Höhe des Bildungsniveaus (letztgenanntes allerdings nur leicht) positiv auf die Engagementintensität Einfluss nehmen.

Das Engagement selbst wiederum erstreckt sich inhaltlich vorrangig auf die Durchsetzung der Interessen von Jugendlichen, auf Einsatz für sinnvolle Freizeitgestaltung und auf Umwelt- und Tierschutz (vgl. ebd., 98 ff.). Das meiste davon erfolgt in alltäglichen Zusammenhängen durch persönliche Aktivität (bei 39 %), Mitarbeit in Vereinen (bei 37 %) oder in Form (hoch) schulischen Engagements (bei 26 %; ebd., 101). Jugendliche tragen aber auch ganz wesentlich soziale Bewegungen und politischen Protest. Aktivitäten in und Bezugnahmen auf Aktionsformen wie etwa Fridays for Future, Ende Gelände oder Black Lives Matter prägen ihre politische Sozialisation und ihr politisches Lernen (vgl. auch Bundesministerium 2020). In welcher Form dies geschieht, zeigen nicht zuletzt einschlägige Interviews zu solchem Engagement in diesem Band.

JUGEND UND POLITIK – EMPIRISCHES WISSEN AUS QUALITATIVEN UNTERSUCHUNGEN

POLITIKGESTALTUNG ALS LEBENSGESTALTUNGSCHANCE

Alles in allem zeigt sich bei der Betrachtung der oben aufgeführten quantitativen Befunde: Politisches Interesse und politisches Engagement hängen stark von den Lebenslagen ab, in denen junge Leute aufwachsen. Insbesondere werden sie offensichtlich beeinflusst von den Lebensgestaltungschancen, die von den Rahmungen und strukturellen Bedingungen jeweiliger Lebenslagen abgesteckt werden und in ihnen wahrgenommen werden können. Dieser Eindruck verstärkt sich, wenn auch Befunde von qualitativen Untersuchungen einbezogen werden, also von Studien, die nicht mit Fragebogenstatements und deren Ankreuzen operieren, sondern auf ausführlichen und im zeitlichen Verlauf der Biografie mehrfach durchgeführten Interviews mit jungen Menschen zu politisch und sozial relevanten Haltungen basieren. Sie sind in der Lage, detaillierter zu entschlüsseln, was die Befragten eigentlich konkret unter Formulierungen wie z. B. »sich umweltbewusst verhalten«, »durch den Islam unterwandert werden« oder »politisch engagiert sein« verstehen, welche eigenen politisch-sozialen Akzente sie innerhalb einer offenen Gesprächsatmosphäre setzen und wie(so) sich hierbei im Laufe der Zeit Stabilisierungen oder Veränderungen der Haltungen einstellen. Weiterführende Erkenntnisse können hierzu aus der letzten über drei Jahre hinweg erfolgten Langzeituntersuchung zu politisch-sozialen Haltungen von Jugendlichen, hier insbesondere zu Pauschalisierenden Ablehnungskonstruktionen (PAKOs) gegenüber Angehörigen als missliebig eingeschätzter Gruppierungen, entnommen werden (Möller u. a. 2016). Demnach sind es bestimmte biografische Erfahrungen und ihre Verarbeitungsweisen, die Weichenstellungen in Richtung auf die Entwicklung entweder un- und antidemokratischer oder demokratiekonformer Orientierungen und Aktivitäten begünstigen. Genauer gesagt handelt es sich dabei zum einen um Bilanzierungen, die die Befragten in Hinsicht auf ihre Lebensgestaltungsmöglichkeiten, genauer: in Hinsicht auf Kontroll-, Integrations-, Sinn- und Sinnlichkeitserfahrungen, vornehmen; zum anderen betreffen sie mentale Abbilder relevanter Sachverhalte und Personengruppierungen, sogenannte erfahrungsstrukturierende Repräsentationen, die bei der Erfahrungsverarbeitung eine Rolle spielen, und ihre persönlichen Möglichkeiten, bestimmte Selbst- und Sozialkompetenzen für die eigene Erfahrungsverarbeitung zur Verfügung zu haben.

KONTROLLBILANZEN

Menschen haben ein ganz grundlegendes Bedürfnis nach Realitätskontrolle (vgl. Holzkamp-Osterkamp 1975, 1976), d. h., sie sind motiviert, ihre eigenen Geschicke möglichst weitgehend im Griff zu haben, jedenfalls nicht fremden Mächten hilflos ausgeliefert zu sein. Das Gefühl, wie weit das »Heft des Handelns« in der eigenen Hand sein muss, ist allerdings nicht bei allen gleich stark ausgeprägt: Die einen setzen alles daran, z. B. ihren beruflichen Lebensweg bis in die kleinste Verästelung hinein völlig eigenständig zu lenken, die anderen ergeben sich eher dem Schicksal, das sich für sie auf dem Arbeitsmarkt ergibt. Den einen ist es wichtig, den Wohnort und die Wohnverhältnisse gänzlich selbstbestimmt wählen zu können, die anderen schließen weitreichende Kompromisse zugunsten beruflichen Fortkommens oder aus Gründen der Partnerschaft und des Familienlebens. Die einen bilden generell quer über alle Lebensbereiche ein hohes Level an persönlichen Kontrollerwartungen aus, die anderen geben sich mit vergleichsweise geringer Eigenkontrolle zufrieden – dies unter Umständen schon allein deshalb, weil sie wenig Kontrollbewusstsein haben, also annehmen, allenfalls zu einem kleinen Teil den Lauf der Dinge selbst bestimmen zu können.

So unterschiedlich jedoch auch das Niveau an Kontrollerwartungen beschaffen sein mag: Je stärker ich über das, was mich betrifft, verfügen können will, umso mehr leide ich darunter, wenn mir dies nicht im gewünschten Maße möglich erscheint. Wenn ich also eine Bilanz meiner Kontrollmöglichkeit anstelle, dann ist nicht das absolute Maß der mir »objektiv« gegebenen Kontrolle entscheidend dafür, wie sie von mir gewertet wird, sondern die Relation zwischen Erwartungshöhe und tatsächlich erfahrenem Realisierungsgrad von Kontrolle. Sofern nun die erlebten Kontrolldefizite als besonders groß und schmerzlich empfunden werden, liegt es zum einen nahe, äußere Umstände oder andere Personen(gruppierungen) für wahrgenommene Kontrollmängel verantwortlich zu machen, Verschwörungen als ursächlich zu wähnen und diese zu skandalisieren bzw. die dafür scheinbar Verantwortlichen anzugreifen, oder zum anderen Kontrollerfahrungen auch in Formen zu suchen, die außerhalb sozialer Akzeptanz liegen: in Gewaltanwendung, Proklamierung nationalistisch begründeter Privilegien, Diskriminierung Durchsetzungsschwächerer u. Ä. m.

Dass dafür gerade junge Menschen anfällig zu sein scheinen, könnte damit zusammenhängen, dass sie sich in einer Lebensphase befinden, der gesellschaftlich in herausgehobener Weise die Aufgabe zugewiesen wird, als Individuum eine eigenständige Identität zu entwickeln. An Jugendliche wird die Erwartung herangetragen, sich aus den Abhängigkeiten der Kindheit nach und nach zu lösen, sich in der Gesellschaft zu positionieren und damit den Nachweis zu erbringen, mehr und mehr »auf eigenen Beinen stehen« zu können. Dies nicht hinreichend auf gesellschaftlich akzeptierte Weise zu können, wird daher von ihnen nicht selten als Versagen und Schmach erlebt, die nicht hingenommen werden kann. Zur Identitätssicherung wird in der Folge Kontrolle durch den Ausweis von Selbstgewissheit und Durchsetzungsfähigkeit auf anderen Feldern zu belegen versucht. Deshalb ist es alles andere als verwunderlich, wenn die lebensgeschichtlich relevanten Wurzeln des »Nationalpopulismus« (wohl nicht nur) junger Leute auch durch quantitative Forschung in ihrem »Wunsch nach Rückgewinnung von Kontrolle« (Shell 2019, 85) lokalisiert werden.

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