Nachdem ich meinen Lohn bekommen hatte, hatte ich ein noch besseres Gefühl und entschied mich, in dem Nachtclub zu bleiben. Später verdiente ich im Monat doppelt so viel wie das, was ich mir damals gewünscht hatte. So war es meistens: Ich bekam stets viel mehr als das, was ich mir vorgestellt hatte.
Fast alle Stripperinnen arbeiten freiberuflich und wechseln oft die Nachtclubs. Im nächsten Club entschied ich mich dann, zu tanzen.
Nun kam der große Moment: Ich stand da und alle starrten mich an, so wie ich damals die Stripperinnen bewundert hatte. Ich ging auf die Bühne und spürte, wie ich nervös wurde. Die 15 cm hohen Schuhe taten meinen Füßen weh. Ich fand zu der Musik keinen Takt und bewegte mich einfach nur, so gut ich konnte. Anstatt die Stange zu halten, hielt die Stange mich. Allein der Gedanke, dass man mir beim Tanzen zusehen würde, war mir schon peinlich. Ich verließ die Bühne und bekam Applaus. Wie gut, dass es halbdunkel war und man mein Gesicht nicht sehen konnte, das rot war wie eine Tomate!
Das erste Mal ist immer schwer, aber dann gewinnt die Gewohnheit die Oberhand und man geht völlig in der Situation und dem Moment auf.
Stripperinnen untereinander
In den folgenden Jahren kamen und gingen viele Stripperinnen, so wie ich auch. In jedem neuen Striplokal geschieht immer das Gleiche: Die »Neue« wird beobachtet und eingeschätzt, ob der Laden mit ihr gut verdienen würde und wie sie mit anderen Frauen umgeht. Ich habe oft erlebt, dass manchen gekündigt wurde wegen bösen Geredes. Viele Stripperinnen sind oft gemein zu neuen Kolleginnen. Mit der Zeit fand ich jedoch einen Weg, mit jeder Einzelnen gut auszukommen.
Meine Prinzipien waren: Eine Stripperin …
… soll stark sein und andere sofort auf ihren Platz verweisen, das heißt, nicht zulassen, dass sie einem auf der Nase herumtanzen.
… ist ehrlich gegenüber dem Chef oder der Chefin sowie den Kolleginnen.
… redet niemals schlecht über den Chef, die Chefin oder die Kolleginnen.
… mischt sich nirgendwo ein.
… bleibt immer neutral.
… behält anvertraute Geheimnisse für sich.
… ist zu neuen Kolleginnen immer freundlich.
Ich lernte viel in den folgenden Monaten und Jahren. Es war faszinierend zu erleben, wie viele völlig verschiedene Menschen in das Striplokal kamen: Studenten und Bauarbeiter, Verkäufer, Ingenieure, Kaufleute und Manager, Banker, Unternehmer, Künstler, Soldaten, Polizisten, Aristokraten, Verheiratete ebenso wie Singles. Es waren sehr junge Gäste darunter, aber auch Rentner, attraktive und äußerlich wenig ansprechende Menschen, arme Schlucker, Millionäre. Manche waren hochgebildet, andere kaum fähig zu einfachster Konversation. Es gab Athleten, aber auch körperlich behinderte Menschen und auch einige Lesben und Schwule.
Oft wurde ich gefragt, worin denn der Unterschied zwischen Stripperinnen und Prostituierten bestehe. Darauf sagte ich immer: »Prostituierte verkaufen Sex, aber Stripperinnen verkaufen Erotik und jede Stripperin ist eine Sextherapeutin.« Warum ist das so? Die Gäste würden sich niemals trauen, mit ihren Partnern, Freunden, Kollegen oder Verwandten über die Themen zu sprechen, über die in Striplokalen geredet wird.
Als ich Anfang zwanzig eines Morgens aufstand, sahen die Farben dunkler aus als sonst. Ich spürte eine Schwere in meinem Körper und wollte nur noch heulen. Ich weinte und weinte. Wenn mich jemand etwas fragte, konnte ich nicht einmal eine Antwort geben, sondern brach sofort in Tränen aus. Ich fühlte mich, als wäre ich in ein Loch gefallen und würde keinen Weg mehr nach draußen finden. Zwei ganze Wochen lang weinte ich und erfuhr, was Depression ist. Ich stellte mir die Fragen »Wer bin ich? Warum bin ich hier?« und suchte nach Antworten.
In dieser Zeit begann ich, mich mit der Welt der alternativen Heilmethoden auseinanderzusetzen. Ich beschäftigte mich mit positivem Denken, mit den Geheimnissen und der Kraft des Unterbewusstseins, mit verschiedenen Meditationsformen und Heilenergien. Wenn man sich für diese Welt öffnet, tun sich zahlreiche Möglichkeiten auf, um das Leben zu verbessern. Ich lernte viele interessante Menschen und Methoden kennen, die mir halfen, eigene Methoden zu entwickeln. Mit diesen konnte ich mir selbst und auch anderen Menschen schon vielfach helfen.
Und auch dieses Buch wird, ausgehend von meinen Erfahrungen als Stripperin, weiterführen zu Methoden, wie Sie, liebe Leserin, ihr Leben in allen Lebenslagen ganzheitlich und damit glücklicher leben können.
Zentral ist natürlich für viele Leserinnen die ewige Partnerschaftsfrage. Die einen leben in einer Partnerschaft, sind aber unglücklich, andere sind Single und wollen das ändern. Darum schauen wir zunächst einmal, was Männer an Frauen NICHT mögen.
Während meiner Zeit als Stripperin begann ich, die Männer zu befragen, was sie an Frauen nicht mögen, was sie an Frauen toll finden und was ihnen insbesondere an den Stripperinnen gefällt. Ihr Antworten schrieb ich sofort in der Garderobe auf. Zunächst wusste ich nicht, weshalb ich diese Antworten aufgeschrieben hatte, konnte so richtig damit noch nichts anfangen. Ich war einfach neugierig. Doch dann, als ich einmal einkaufen ging, sagte meine innere Stimme, dass ich ein Buch schreiben müsse. Im nächsten Kapitel finden Sie zunächst die häufigsten Antworten der Männer auf die Frage, was sie an Frauen nicht mögen.
Es ist wichtig, diese Punkte einmal unvoreingenommen zu betrachten.
Und dann schauen wir genau hin, wenn es um die umgekehrte Frage geht, nämlich was konkret Männer an Frauen lieben, um sie dann am Ende des Buches mit den »Waffen der Stripperinnen« vollends zu betören. Dazwischen gibt es eine ganze Menge an Wissenswertem, wie Sie auch jenseits der Partnerschaftsfrage Ihr Leben glücklicher gestalten können.
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