Kurt W. Zimmermann
Echte Golfer
weinen nicht
Amüsantes von Fairway und Green
COPRESS
Vollständige eBook-Ausgabe der im Copress Verlag erschienenen Printausgabe (7. Auflage 2013; ISBN 978-3-7679-1021-8).
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© 2007, 2013 Copress Verlag
in der Stiebner Verlag GmbH, München
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Gesamtherstellung: Stiebner, München
ISBN 978-3-7679-1127-7
www.copress.de
Weitere lieferbare e-Books von Kurt W. Zimmermann:
Echte Golfer fahren links; ISBN 978-3-7679-1086-7
Echte Golfer bleiben treu; ISBN 978-3-7679-2002-6
Inhaltsverzeichnis
Vorwort oderGolf ist eine ernste Sache Vorwort oder Golf ist eine ernste Sache Es gibt mehr als 100 000 Bücher über Golf. Die Bücher heißen »Die Garantie für den erfolgreichen Schwung« oder »In 10 Schritten zum richtigen Griff« oder »Mit mentalem Training zum besseren Handicap«. Den 100 000 Büchern ist gemeinsam, dass es sich um golferische Montageanleitungen handelt, um Schwungfibeln, Griffkompendien und Mentalratgeber. Sie sagen uns detailliert, wie man es richtig macht. Die Bücher sind darum voll mit hochtechnischen Ausdrücken. Sie sind voll von Schwungebenen, Treffmomenten, Ansprechpositionen und Gesamtbewegungsabläufen. Weil Golf eine ernste Sache ist, gibt es dafür eine ganze Reihe von Ausdrücken, die in den 100 000 Büchern nur sehr selten vorkommen. Es sind Ausdrücke wie Spaß, Witz, Amüsement, Vergnügen und Ironie. Das vorliegende Buch versucht, hier etwas Gegensteuer zu geben. Es ist eine Sammlung von Kolumnen, die in der Schweizer »Sonntags-Zeitung« und dem Wirtschaftsmagazin »Bilanz« erschienen sind. Die Kolumnen erzählen vom harten Leben des durchschnittlichen Allerweltsgolfers, und sie nehmen Golf nicht immer ganz ernst. Das Buch ist für einen erfolgsorientierten Golfspieler darum vollkommen nutzlos. Es sorgt weder für einen erfolgreichen Schwung, noch für den richtigen Griff, noch für ein besseres Handicap. Es sorgt allenfalls für eine bessere Laune. Nützlich ist das Buch deshalb nur für Golfspieler, die bei ihrem Sport vor allem Fun haben wollen und die sich auf dem Platz und im Klubhaus gerne amüsieren. Oder wie es eine alte Golferregel sagt: Golf ist der beste Spaß, den man in Kleidern haben kann.
Was hat Golf mit Sex zu tun?
Selbstironisch ist der Mann
Die »Ich-fand-ihn«-Methode
Flucht unter die Gürtellinie
Echte Golfer weinen nicht
Als ehrenwerter Gast eines ehrenwerten Mitglieds
Passt Lila zu Gelb?
Par 114737 und 3511 verlorene Bälle
Darauf können Sie wetten
Es ist ja nur ein Spiel
Für Sekunden Weltklasse
Verlieren mit Bedacht
Meisterschaftsplätze sind bullshit
Mit Freud auf dem Green
Saison für den Golferus vulgaris
Am Anfang war der Swing
Die Börsenrelevanz des Handicaps
Testphasen für Sozialpräferenzen
Schwitzen kann man in der Sauna
Quantenphysik für bessere Scores
Eigentlich ging es nur um einen Drink
Marienglaube und Heiligenstatuen
Heruntergespielte Präsenz
Balduin, der Trockengolfer
Der Pygmalion-Effekt
»He du, ich bin der Hansi«
Das Ideal von Karl Marx
50000mal und immer anders
Das ideale Restaurant
Gespielte Emanzipation
Das Spiel zieht sich in die Länge
Schmutzige Hände
Notfalls in Uummannaq
Ich bin eine Zielgruppe
Zwischen Erfolg und Spiel
Unser Mann auf der Tour
Die Regeln der Samurai
Viel Schwein
Der Schwung im Quadrat
Kein Swimming-Pool, kein Federball
Golf ist Gesetz
Bauchmuskelzerrungen für höhere Weihen
Das Golf-Style-Time-Event-Journal
Wir Babyboomer
Patton und Eisenhower
Woods vs. Federer
Glauben an ein Wunder
SOS auf dem Fairway
Das Jahr wird schrecklich
Golf ist, wenn man trotzdem lacht
2,6 Millionen Kilometer mit einem Eisen 6
Vorwort oder Golf ist eine ernste Sache
Es gibt mehr als 100 000 Bücher über Golf. Die Bücher heißen »Die Garantie für den erfolgreichen Schwung« oder »In 10 Schritten zum richtigen Griff« oder »Mit mentalem Training zum besseren Handicap«.
Den 100 000 Büchern ist gemeinsam, dass es sich um golferische Montageanleitungen handelt, um Schwungfibeln, Griffkompendien und Mentalratgeber. Sie sagen uns detailliert, wie man es richtig macht. Die Bücher sind darum voll mit hochtechnischen Ausdrücken. Sie sind voll von Schwungebenen, Treffmomenten, Ansprechpositionen und Gesamtbewegungsabläufen.
Weil Golf eine ernste Sache ist, gibt es dafür eine ganze Reihe von Ausdrücken, die in den 100 000 Büchern nur sehr selten vorkommen. Es sind Ausdrücke wie Spaß, Witz, Amüsement, Vergnügen und Ironie.
Das vorliegende Buch versucht, hier etwas Gegensteuer zu geben. Es ist eine Sammlung von Kolumnen, die in der Schweizer »Sonntags-Zeitung« und dem Wirtschaftsmagazin »Bilanz« erschienen sind. Die Kolumnen erzählen vom harten Leben des durchschnittlichen Allerweltsgolfers, und sie nehmen Golf nicht immer ganz ernst.
Das Buch ist für einen erfolgsorientierten Golfspieler darum vollkommen nutzlos. Es sorgt weder für einen erfolgreichen Schwung, noch für den richtigen Griff, noch für ein besseres Handicap.
Es sorgt allenfalls für eine bessere Laune. Nützlich ist das Buch deshalb nur für Golfspieler, die bei ihrem Sport vor allem Fun haben wollen und die sich auf dem Platz und im Klubhaus gerne amüsieren. Oder wie es eine alte Golferregel sagt: Golf ist der beste Spaß, den man in Kleidern haben kann.
Was hat Golf mit Sex zu tun?
Zwei Dinge auf dieser Welt führen zu Übermut und hohem Adrenalinspiegel.
Es gibt eine Menge Witze über Blondinen. Meistens geht es darum, wie blöd Blondinen sind. Es gibt eine Menge von Witzen über Anwälte. Meistens geht es darum, wie schamlos Anwälte ihre Kunden ausnehmen. Es gibt auch eine Menge Witze über Golf. Meistens geht es um Sex.
Es ist schon bemerkenswert, wie oft es in Witzen und Anekdoten rund um Golf um das eine geht. Wir kennen sie ja alle, diese Pointen. Da ist jener, der sich mit einer tollen Golf-Lady auf und neben dem Green vergnügt, bis sich die Lady als Transvestit herausstellt, der/die Damenabschläge spielt. Da ist jener, bei dem einer mit einem Handtuch über dem Kopf nackt über den Golfkurs rennt und von einem Damen-Flight kenntnisreich identifiziert wird. Da ist jener über die Dame mit dem Schläger im Mund. Und so fort.
Als Hobby-Golfsoziologen fragen wir uns natürlich, warum das so ist. Man könnte nun wieder einmal auf die alte Einsicht verweisen, dass Golf und Sex die zwei einzigen Dinge sind, die auch dann Spaß machen, wenn man es nicht richtig kann. Man könnte darauf verweisen, dass viele Golfer schon etwas in die Jahre gekommen sind und man im Alter gerne von früheren Tätigkeiten erzählt.
Ich denke, es hat mit etwas anderem zu tun. Es hat zu tun mit diesem seltsamen Stimulans, den eine gute Golfrunde bietet. Es ist ja immer wieder auffällig, wie locker sich plötzlich der graue Bürohengst benimmt, kaum steht er auf dem Grün. Es ist immer wieder auffällig, wie beschwingt sich plötzlich die blaustrümpfige Gesellschaftsdame verhält, kaum hat sie den Fairway betreten. Er lacht laut, sie lacht laut. Er tänzelt herum, sie tänzelt herum. Golf verleitet zu Heitersinn, oft auch zu Übermut.
Das Stimulans Golf verändert, zumindest vorübergehend, die Seelenlage der Individuen. Ich habe auf dem Golfplatz oder im
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