Angela Steinmüller - Macht und Wort

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Orwells Neusprech ist längst in Politik und Wirtschaft angekommen. «Alexa» hat für alles und jeden ein offenes Ohr. Satire darf alles – aber muss sie das auch?
Wer das Wort führt, führt auch Menschen, übt Macht aus. Das Verhältnis von Sprache und Macht ist unabhängig voneinander nicht zu denken. Die Sprache bestimmt unser Denken, und gleichzeitig sind wir es, die unsere Sprache bestimmen. Das wirft Fragen auf. Wer hat in Zukunft das Sagen? Und mit welchen Mitteln werden sich diejenigen ausdrücken, die das Sagen haben – wenn «alternative Fakten» als alternativlos erklärt werden? Welche Propaganda-Algorithmen werden uns zukünftig manipulieren? Und lässt sich künstliche Intelligenz überhaupt beherrschen? Macht die Macht uns am Ende sprachlos?
Nach «Der grüne Planet» und «Pandemie» ist «Macht und Wort» die dritte EXODUS-Anthologie, die im Hirnkost Verlag erscheint.

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Als ich mit zwei Einkaufstüten bepackt in meine winzige Bude trat, die zugleich mein winziges Büro ist (vielleicht ist’s auch genau andersherum), erwarteten mich Schnur, Schreiben, Stein und Scherben auf meinem Schreibtisch.

Vorsichtig fegte ich die Glassplitter zur Seite, säbelte die Schnur mit einem Messer auf, wickelte das Blatt vom Stein und stellte überrascht fest, dass mit dem Brief fünf zerknitterte Geldscheine gekommen waren, die für zwei Monatsmieten reichen sollten.

Ich strich das Papier glatt. Die Nachricht war kurz und in sauberen Druckbuchstaben geschrieben, die sich leicht zur Seite neigten. Es war ungewohnt, etwas Handschriftliches zu lesen, ohne Hintergrundbeleuchtung, ohne Zoomen und Scrollen.

Finden Sie 9783949452192 .

Wichtig: Ermittlung komplett offline .

Hälfte der Bezahlung vorab & anbei .

Tut uns leid wegen des Fensters .

Aber Scherben bringen Glück .

Suchen Sie uns, wenn Sie haben, was wir wollen .

Wir erwarten Sie .

Mein detektivisches Interesse war angesichts der Kontaktaufnahme und der Nachricht definitiv geweckt. Die Kohle tat ihr Übriges dazu, mich die Anfrage ernst nehmen zu lassen; selbst nach Austausch der Fensterscheibe würde allein von dieser ersten baren Hälfte des Honorars genug übrig bleiben.

Zudem hatten ich und mein Ego einen interessanten, in mehr als einer Hinsicht lohnenswerten Fall bitter nötig.

Leider hatte ich keinen Dunst, was 9783949452192 bedeuten sollte, und es war ewig her, dass ich einen Auftrag ohne Online-Recherche und -Schnüffelei bearbeitet hatte. Wieso auch, in einer durch und durch digitalisierten Welt?

Ich klebte notdürftig ein Stück Karton von innen über das kaputte Fenster. Anschließend rasierte ich mich, zog ein sauberes Hemd an, band eine Krawatte um, schlüpfte in mein Jackett, setzte meinen Hut auf und ging los, um auf die altmodische Art ein paar Erkundigungen einzuholen.

Im Erdgeschoss trat ich auf die Straße und blickte zum Himmel. Jenseits des ewigen, allgegenwärtigen Stroms aus Überwachungs- und Lieferdrohnen konnte ich ein annehmbares Blau ausmachen. Keine Regenwolke weit und breit. Meine Bleibe würde fürs Erste demnach nicht geflutet werden.

Na also.

Dieser Fall ließ sich doch ganz gut an.

2.

Zuerst musste ich herausfinden, wofür diese Zahlen standen.

Eine Adresse? Eine Serien- oder Rechnungsnummer? Ein Lotterielos? Ein Nummernschild? Eine Servernummer? Einen Schiffscontainer im Hafen? Eine Implantat-Registriernummer? Ein Schließfach in einer Bank oder an einem Bahnhof? Einen Flug, ein Flugzeug oder einen Zug? Ein Formular des Ministeriums? Eine Tracking-Nummer zur Sendungsverfolgung oder für ein Haustier?

Die Ziffernkolonne konnte alles Mögliche sein, zu allem Möglichen gehören. Und wenn wir schon dabei waren: war sie vollständig oder ein Fragment, und wenn, der Teil am Anfang, in der Mitte oder am Ende?

Viele Variablen.

Doch ich hatte über die Jahre ein paar nützliche Kontakte geknüpft, darunter Spezialisten für die obskursten Dinge und Disziplinen.

Einer dieser Experten war der alte Leo, der früher einmal mit allem gehandelt hatte, wofür es eine Nachfrage gab, egal wie abseitig, illegal oder gefährlich. Sie erwischten ihn, er saß seine Zeit ab, und nun hockte er hauptsächlich in der Kneipe im Erdgeschoss des Mietshauses gegenüber.

Dort erwischte ich ihn trotz der frühen Stunde. Wie üblich sah Leo aus, als hätte er in der Bar oder auf der Bank davor übernachtet. Ich setzte mich auf den Hocker neben ihm an die Theke, an der in einigem Abstand nur noch ein anderer alter Zausel saß und die Morgennachrichten in den Feeds und Blogs auf seinem Tablet las.

»So was schon mal gesehen?«, fragte ich Leo und schrieb die Zahlen, die ich mir eingeprägt hatte, mit dem Finger und etwas stinkendem Grauschwarz aus dem nächsten Aschenbecher auf den Tresen.

Leo nippte an seinem starken, schwarzen Kaffee, dem lange vor Mittag der erste starke, goldene Whiskey folgen würde, und zog an seiner Zigarette. »Ich glaub, solche Nummern haben sie früher für diese Dinger benutzt. Diese … wie hießen sie noch? Genau, diese … Bücher.«

Bücher? Da klingelte bei mir gar nichts; ich nickte, weil ich mir das nicht raushängen lassen wollte. Außerdem spürte ich wieder einmal, dass meine Gedanken wie ein Lesegerät über fehlende, lückenhafte Daten stolperten, die nicht mehr da waren, wo sie hätten sein sollen, wo sie einmal gewesen sind. Ältere Menschen wie Leo hatten vermutlich in manchen Bereichen noch ein paar Erinnerungsfragmente mehr. Wir anderen … wir spürten oft, dass etwas fehlte, ohne je zu wissen, was genau.

Wenn ich mich nicht irrte, waren diese Bücher so etwas wie eReads – sie gehörten einer nebulösen und wilden Ära der Unordnung an, der Zeit vor dem Krieg, der vieles verwandelt, einige Erinnerungen geraubt und verändert hatte. Vor der Zäsur. Vor dem Ministerium und der Ordnung.

Genau genommen sprachen wir hier über verbotene Dinge.

Nicht, dass mich das davon abgehalten hätte, mich weiter zu erkundigen. »Eine Idee, wo ich mehr erfahren könnte?«

»In einer Bücherei?«, schlug Leo müde vor. »Du weißt schon. Wo früher angeblich die ganzen alten Bücher standen.«

Ich hatte keinen blassen Schimmer. »Schall und Rauch, mein Alter.«

»Das«, sagte Leo nach einem weiteren Schluck Kaffee bewusst umständlich, »ist so nicht ganz korrekt.«

»Was soll das heißen?«

»Ich glaub, mit einem Whiskey könnt ich mich gleich viel besser erinnern, Junge …«

3.

Ich fand das Gebäude anhand von Leos Wegbeschreibung ohne Probleme. Es lag in einer miesen Gegend, in der kaum noch Drohnen flogen, erst recht keine Lieferdrohnen. Die mehrstöckige Bruchbude war außen wie innen total heruntergekommen. Die Menschen, die sie behausten, passten dazu: schmutzig wirkende, zottelige Männer und Frauen, Greise und Kinder und alles dazwischen. Sie trugen abgetragene Klamotten, rochen, husteten, kratzten sich und schnieften. Die meisten campierten mit ihrem wenigen, in Tüten oder Rucksäcke gestopften Hab und Gut auf dem versifften Teppich. Ein paar lange Regalreihen an den Wänden und mitten im Raum, deren Einlegebretter mit Gerümpel und Blumenkübeln vollgestellt waren, sorgten im Ansatz für einen Hauch von Privatsphäre, die Illusion von Wänden, Fluren und Zimmern.

Ich hielt nach einer Person Ausschau, die mehr als Altkleider und den Dreck von letzter Woche trug.

Die junge Frau, die ich erspähte, wirkte wie eine Lehrerin, deren Pensionierung in weiter Ferne lag und die schmerzlich genau wusste, wie viele Tage sie noch einem Haufen Kinder dabei zusehen würde, geistlos auf ihre Tablets zu glotzen und darauf herumzudrücken.

»Ich kenne diesen Ort nur als Obdachlosenheim«, beantwortete sie meine Frage. »Kann sein, dass es vor dem Krieg etwas anderes war.«

»Eine Bücherei?«

»Eine was? Keine Ahnung. Da war ich noch nicht mal auf der Welt. Vor dem Krieg, meine ich.«

Ich versuchte, mir meine Frustration nicht anmerken zu lassen. »Erinnert Sie diese Nummer an etwas?«, fragte ich stattdessen und sagte artig die Zahlenreihe auf - so einen Schüler wünschte sie sich bestimmt.

Sie hörte zu, runzelte die Stirn. »Nein, da klingelt nichts. Sorry. Ich muss jetzt auch weiter, heute kommt ein potenzieller Sponsor.« Sie rauschte davon, blieb aber plötzlich stehen und drehte sich noch einmal zu mir um. »Wenn Sie sich für diese alten Sachen interessieren, sprechen Sie mal mit Dimitri. Zweiter Stock, rote Brille, grauer Vollbart, dicker Zopf bis zum Arsch. Zeug von früher ist sein Thema.«

Hätte nicht gedacht, dass sie Arsch sagen würde.

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