Jan Zweyer - Ein Königreich von kurzer Dauer

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Anno 1531: Die von Lindens gehören zu den angesehensten Handelsfamilien Hattingens. Doch bereiten dem Patriarchen Jorge seine Söhne Kopfzerbrechen: Linhardt bekommt die Probleme der Niederlassung in Lübeck nicht in den Griff. Hinrick ist zwar blitzgescheit, hat aber keinerlei kaufmännische Ambitionen. Genauso wenig wie Lukas, der sogar mit seinem Vater bricht, um Instrumentenbauer in Münster zu werden. Dort reißen gerade die Wiedertäufer die Herrschaft an sich. Ungewollt steht Lukas bald im Zentrum der Auseinandersetzungen …
Jan Zweyer erzählt die große Historiensaga Das Haus der grauen Mönche in der zweiten Generation weiter.

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Dummerweise verspürte einer der Fischer noch Hunger und kehrte allein zum Teich zurück. Dort wurde er verhaftet und in einer nahe gelegenen Festung inhaftiert.

Am nächsten Tag hatte sich die Festnahme herumgesprochen. Der Stadttrommler rief die Bevölkerung an der Kapelle zusammen. Auch der Magistrat erhob keine Einwände gegen die Versammlung, im Gegenteil: Er überließ den wütenden Bürgern Waffen und Pferde.

»Dann hieß es, der Häftling sei getötet worden«, berichtete Wilbolt. »Da gab es für uns kein Halten mehr. Wir haben Schloss Eichicht gestürmt, den Bewohnern aber kein Haar gekrümmt. Das schwöre ich!« Er hielt demonstrativ drei Finger in die Höhe. »Die Schlossherrin hat uns sogar ihre Küche geöffnet. Mann, was haben wir geschmaust. So besoffen wie an diesem Tag war ich schon lange nicht mehr. Mittlerweile hatten sich uns auch die Bauern der Umgebung angeschlossen. Die waren arm und hatten noch mehr Hunger als wir. Tja, und dann sind wir doch in die Wohnräume der hohen Herren und haben dort das eine oder andere mitgenommen.«

Zurück in Neustadt, so Wilbolt weiter, hätte sich der Stadtrat gegen sie verschworen. Er habe insgeheim mit dem Landesfürsten Kontakt aufgenommen und sie verraten. Der bewaffnete Haufen solle vor den Toren bleiben, baten die Räte, um der Stadt mögliche Repressalien zu ersparen. Während sie noch verhandelten, um ihren Protest niederzuschreiben, wurden die Aufständischen von Stadtsoldaten entwaffnet und interniert. Die Erhebung war in sich zusammengebrochen, bevor sie richtig angefangen hatte.

»Viele von uns wurden in den Kerker geworfen, gefoltert oder verstümmelt. Mir gelang die Flucht. Die Stadt musste ihre Waffen abgeben und eine Strafsteuer bezahlen.« Wilbolt schüttelte den Kopf. »Wie dumm wir waren. Aber warum sollte es uns besser ergehen als den anderen.«

»Welchen anderen?«, wollte Hinrick wissen.

»Na, dem Baltringer Haufen«, erläuterte Wilbolt. »Er hat in Memmingen die Zwölf Artikel verfasst.« Der Vertriebene kramte in seiner Hosentasche und zog ein zerknittertes Stück Papier hervor. Er strich es mit den Händen glatt. »Darin steht, dass wir unsere Pfarrer selbst wählen, keinen Zehnten mehr bezahlen, weniger Frondienst leisten und keine Todesfallsteuer mehr zahlen wollen. Auch weniger Pacht wird gefordert. Außerdem sollen die Leibeigenschaft abgeschafft, Jagd- und Fischereifreiheit gewährt und die dem Adel gehörenden und von den Städten geraubten Wälder zurückgegeben werden. Waren das jetzt zwölf Forderungen?« Er zählte leise nach. »Nein, nur acht.« Wilbolt lachte und reichte Hinrick das Flugblatt. »Du kannst ja lesen. Also lies.«

Die Kirchtürme Werdens erschienen über den Baumspitzen. Sie erreichten eine Weggabelung. Wilbolt blieb stehen. »Jetzt hast du dein Ziel fast erreicht. Ich werde dich nicht länger begleiten, sondern die Stadt rechts liegen lassen. Sicher schaffe ich den Weg bis Sonnenuntergang.«

»Was willst du in Düsseldorf?«

»Ich kenne dort einige Leute. Vielleicht gelingt es mir, wieder als Schneider zu arbeiten und mich dort niederzulassen. Zu lange war ich auf der Flucht vor den Schergen des Adels, die wahrscheinlich immer noch nach mir suchen.« Er klopfte seinem Begleiter auf die Schulter. »Mach’s gut, mein junger Freund. Und danke für das Essen.« Dann wandte er sich nach links.

Nachdenklich sah der junge Hattinger ihm hinterher.

Wenig später grüßte Hinrick freundlich den alten Mönch, der an der Pforte seinen Dienst tat, meldete sich an und betrat nach Genehmigung das Innere des Klosters. Er musste nicht weit bis zur Bibliothek laufen. Sie lag im Obergeschoss des nördlichen Kreuzgangflügels, direkt bei der kleinen Kapelle des Abtes, die wiederum an die mächtige Basilika Sankt Ludgerus grenzte.

Hinrick stieg die ausgetretenen Stufen hinauf und klopfte an die schwere Eichentür. Bruder Gregor, dem die Bibliothek unterstand, öffnete. Er lächelte, als er den Besucher erkannte.

Vor etwa einem Jahr waren sie sich das erste Mal begegnet. Gregor war im Auftrag seines Ordens unterwegs gewesen, um Federkiele und anderes Schreibmaterial zu kaufen. Hinrick sollte nach dem Wunsch seiner Mutter auf dem Markt in Werden nach seltenen Kräutern suchen. Für den Mönch war es der erste Aufenthalt außerhalb der Klostermauern seit mehr als dreißig Jahren. Ein Händler versuchte, seine Unwissenheit auszunutzen und ihm die Waren zu völlig überteuerten Preisen zu verkaufen. Hinrick hatte eingegriffen und Bruder Georg so davor bewahrt, über den Tisch gezogen zu werden. Im anschließenden Gespräch hatte er von seiner Sehnsucht nach Büchern erzählt. Seitdem genoss er die Gunst des Bibliothekars.

»Ist schon wieder Samstag?«, erkundigte sich der Mönch im Scherz. »Gott lässt die Tage so schnell vergehen, dass wir armen Sünder kaum mitbekommen, wie wir altern. Aber einen so jungen Spund wie dich muss das ja nicht interessieren.«

Hinrick beugte ehrerbietig den Kopf zum Gruß.

»Heute musst du dich besonders ruhig verhalten«, schärfte Bruder Georg ihm ein. »Unser Abt ist im Bibliothekssaal. Er hat einen Gast mitgebracht. Ein Berater unseres Landesfürsten. Also störe die Herren nicht.«

Hinrick nickte. Er würde niemals etwas tun, was ihm den Zugang zu den Büchern verwehren könnte.

Der Mönch ließ ihn eintreten und schloss vorsichtig die Tür. Hinrick erkannte an einem der Tische, an denen üblicherweise die beiden Schreiber arbeiteten, den Abt und einen ihm unbekannten Mann. Der Fremde trug eine schwarze Schaube mit großem Pelzkragen, seinen dunklen Filzhut hatte er auf dem Schreibtisch neben sich abgelegt. Beide Männer beugten sich über eine Karte und schenkten Hinrick keine Beachtung.

Bruder Gregor führte seinen Gast zu einem Fensterplatz. »Möchtest du wieder das Werk des Professors Eck studieren?«

Hinrick nickte. Ihn interessierte die Kampfschrift des Theologen aus Ingolstadt, die dieser gegen Luther verfasst hatte. Bruder Gregor holte das Buch aus einem der Schränke und schon bald war Hinrick dermaßen in den Text versunken, dass er seine Umgebung nicht mehr wahrnahm.

»Ein junger Mann Eures Alters, der seine Freizeit in der Bibliothek und nicht in Schenken verbringt. Wirklich sehr lobenswert.«

Unbemerkt war der Unbekannte an Hinricks Lesepult getreten. Der schreckte hoch. Hektisch sah er sich um. Hatte er den anderen Besucher etwa gestört? Aber der Mann vor ihm schien nicht verärgert zu sein, im Gegenteil. Seine Stimme klang freundlich und er lächelte fein. Allerdings waren der Abt und Bruder Gregor nicht mehr in der Bibliothek.

»Was lest Ihr da?«, erkundigte sich der Fremde.

»Ecks Kampfschrift gegen Luther.«

»Und? Was haltet Ihr davon?«

»Ich weiß nicht so recht.«

Der Mann zog erstaunt die Augenbrauen hoch. »Versteht Ihr womöglich Ecks Argumentation nicht?«

»Doch. Das ist es nicht. Wenngleich …«

»Ja?«

»Es fällt mir immer noch recht schwer, Latein zu lesen. Trotz der Grammatik und des Wörterbuches, die mir mein Vater gab. Mein Problem liegt an anderer Stelle.«

»Und die wäre?«

»Ich habe nur über diesen Luther gelesen, nie eines seiner Bücher. Und so kann ich nicht überprüfen, ob Ecks Argumente, die er gegen ihn ins Feld führt, richtig sind.«

»Hoho. Ihr traut Euch zu, die Argumentation eines Theologieprofessors infrage zu stellen?«

»Das habe ich nicht gesagt«, erwiderte Hinrick. Er war entschlossen, sich nicht einschüchtern zu lassen. »Ich kann sie nur nicht überprüfen. Wenn Eck behauptet, Luther habe dieses oder jenes gesagt, muss ich das glauben. Hätte ich Luthers Schriften zur Verfügung …«

Der Mann lachte laut auf. »Luther in einer Bibliothek der Benediktiner? Das wäre ein gelungener Scherz.«

»Warum denn nicht?«, erwiderte Hinrick. »Die besseren Argumente sollten sich durchsetzen. Wie sonst soll man wissen, was wahr oder falsch ist?«

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