Jan Zweyer - Ein Königreich von kurzer Dauer

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Anno 1531: Die von Lindens gehören zu den angesehensten Handelsfamilien Hattingens. Doch bereiten dem Patriarchen Jorge seine Söhne Kopfzerbrechen: Linhardt bekommt die Probleme der Niederlassung in Lübeck nicht in den Griff. Hinrick ist zwar blitzgescheit, hat aber keinerlei kaufmännische Ambitionen. Genauso wenig wie Lukas, der sogar mit seinem Vater bricht, um Instrumentenbauer in Münster zu werden. Dort reißen gerade die Wiedertäufer die Herrschaft an sich. Ungewollt steht Lukas bald im Zentrum der Auseinandersetzungen …
Jan Zweyer erzählt die große Historiensaga Das Haus der grauen Mönche in der zweiten Generation weiter.

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Demütig senkte Heresbach den Kopf. Aber als er weitersprach, klang seine Stimme keinesfalls unterwürfig. »Das ist mir wohl bewusst. Gerade deshalb ist der innere Friede in Eurem Reich so wichtig. Das Volk muss in solch gefährlichen Zeiten hinter seinem Herrscher stehen.«

»Und wie erreiche ich das?«, wollte der Herzog wissen. »Ich werde mich nicht bedingungslos auf die Seite der Lutheraner schlagen.«

»Das kann ich verstehen«, erwiderte Heresbach. »Ich rate Euch deshalb: Präzisiert Eure Vorstellungen vom Vollzug der religiösen Praxis und kritisiert erneut den Missbrauch, der im Namen des Herrn getrieben wird. Dann wird das Volk Euch folgen.«

»Euer Wort in Gottes Ohr«, knurrte Johann und nahm einen großen Schluck Wein. »Und wie soll ich das machen?«

»In einem Erlass, der neue Regeln für die Religionsausübung festschreibt. Eine Reformordnung.«

»Die Ihr zu verfassen gedenkt, nehme ich an?«

»Wenn Ihr es wünscht, Durchlaucht.«

Mit einem Ruck stellte der Herzog den Becher auf dem Tisch ab. »Gut. Verfasst mir ein solches Dokument, meine Herren. Gemeinsam.« Er warf Heresbach einen schnellen Blick zu. »Aber ich will keine strittigen Fragen in meiner Ordnung finden. Klammert diese Punkte aus. Ich möchte mir weder die Lutheraner noch den Papst zum Feind machen. Verweist meinetwegen auf ein Konzil, das berufener ist als ich, solche Fragen zu entscheiden. Aber nehmt eindeutig Stellung gegen diese Wiedertäufer. Ich dulde in meinen Grenzen niemanden, der das Volk aufwiegelt. Das wäre alles.«

Die Herren erhoben sich, um den Rittersaal zu verlassen.

»Ihr nicht, Heresbach«, befahl der Herzog. »Ich habe noch etwas mit Euch zu besprechen.«

Als Ghogreff und von Vlatten gegangen waren, meinte Johann: »Setzt Euch wieder, Heresbach. Was macht mein Sohn für Fortschritte in der französischen Sprache?«

»Es würde nicht schaden, Durchlaucht, wenn er mehr Zeit für das Lernen seiner Vokabeln aufbrächte als für die Ausritte mit den Offizieren Eurer Garde.«

»Höre ich etwa Kritik in Euren Worten?«

»Ich weiß, dass Ihr diese Ausflüge unterstützt, aber …«

»Mein Sohn wird einmal Herzog sein«, unterbrach ihn Johann. »Soll er etwa vom Pferde fallen, wenn er sich seinen Untergebenen zeigt?«

»Natürlich nicht. Aber er hält sich im Sattel schon besser als die meisten seiner Begleiter. Er springt mit dem Pferd über Mauern und Gräben, wie ich es nicht wagen würde. Ich glaube nicht, dass ernsthaft die Gefahr besteht, er könne vom Pferderücken stürzen.«

»Ihr widersprecht Eurem Herzog?«

»Habt Ihr mich an Euren Hof geholt, um die Riege der Bücklinge um einen Kopf zu erweitern? Dann bin ich fehl am Platze und Ihr solltet mich schleunigst aus Eurem Dienst entlassen.«

Der Herzog seufzte. »Immer diese Drohungen. Warum nur müsst Ihr mich ständig zum Rückzug zwingen, Heresbach?«

»Das ist nicht meine Absicht, Durchlaucht.«

»Mag sein. Aber immer wieder enden unsere Dispute damit, dass Ihr mich entweder um Entlassung bittet oder mit Eurer Abreise droht. Und immer tue ich weder das eine, noch akzeptiere ich das andere. Ihr seid der Erzieher des Prinzen. Ich kann auf Euch nicht verzichten.« Er machte eine Pause. »Und das gilt auch für Eure Funktion als Berater. Also gut. Wie oft finden diese Ausritte statt?«

»Jeden Nachmittag.«

»Und was haltet Ihr stattdessen für sinnvoll?«

»Jeden zweiten Nachmittag.«

Wieder ließ der Herzog einen tiefen Seufzer hören. »Und in der frei gewordenen Zeit soll Wilhelm Französisch lernen?«

»Und Latein.«

»Ich befürchte, das wird ihm nicht besonders gefallen.«

»Da bin ich Eurer Meinung. Aber wie soll er die Allianz mit Frankreich, die Ihr anstrebt, nach Eurem Tod festigen, wenn er die Sprache seines Verbündeten nur unvollständig spricht?«

»Einverstanden«, stimmte Johann zu. »Aber der Verkünder der schlechten Nachrichten seid Ihr.«

Konrad Heresbach nickte.

Der Herzog stand auf und brummte beim Verlassen des Saales halblaut: »Manchmal sind Arschkriecher die angenehmeren Zeitgenossen. Vor ihnen kann man wenigstens das Gesicht wahren.«

Konrad Heresbach lachte laut auf. »Das habe ich gehört, Durchlaucht.«

»Das solltet Ihr auch, elender Erpresser.«

3

– Lübeck, 6. April 1531

Obwohl gerade erst neunzehn geworden, führte Linhardt von Linden das Geschäft in Lübeck nun schon seit fast einem Jahr. Die Familie handelte mit allem, was sich transportieren ließ und Gewinn versprach: gesalzener Hering und Honig aus dem Norden, Holz und Pelze aus dem Osten, Wein und Bier aus dem Süden. Und Tuchwaren natürlich, die Linhardts Vater aus der Tuchstadt Hattingen schickte und die sich in Lübeck und auf anderen Märkten der Region gut verkaufen ließen.

Linhardt hockte in seiner Dornse im elterlichen Haus in der Fischergrube und studierte die Frachtlisten der Irmla. Die Kogge war einige Jahrzehnte alt und in die Jahre gekommen – immer häufiger fielen Reparaturen an. Der Kapitän lag Linhardt seit Monaten mit der Forderung in den Ohren, endlich ein neues Schiff zu kaufen. Aber dafür fehlte das Geld. Zu große Löcher hatte die Misswirtschaft der vergangenen Jahre in das Budget des Unternehmens gerissen. Löcher, die Linhardt nur langsam stopfen konnte.

Die Schläge des Türklopfers schallten durch das Haus. Da beide Mägde zum Markt gegangen waren, musste er sich selbst bemühen. Mit einem Seufzer legte er Papier und Feder beiseite und stand auf. Er hasste es, bei der Arbeit gestört zu werden.

Sein Freund Martin Wibbeking wartete im strömenden Regen vor der Tür und schüttelte das Barett und seinen Mantel aus, nachdem er sich an Linhardt vorbei in die Diele des Hauses gedrängt hatte.

Einige der Wassertropfen trafen Linhardt auf der Stirn. Unwillig wischte er sie ab. »Wir waren doch erst für morgen verabredet oder irre ich mich?«, fragte er Martin.

Der lachte. »Wenn du dein Gesicht sehen könntest. Was hat dir den Tag verhagelt? Um deine Frage zu beantworten: Ja, wir wollten uns morgen treffen. Und um einer weiteren zuvorzukommen: Nein, mein Vater ist noch nicht wieder zurück.«

Martin war nur zwei Monate jünger als Linhardt. Ihre Väter und Mütter waren in ihrer Jugend eng miteinander befreundet gewesen. Auch heute trafen sie sich noch dann und wann, allerdings kam es immer seltener vor, dass Linhardts Eltern die beschwerliche Reise nach Lübeck auf sich nahmen. Die beiden Söhne hingegen setzten die Familienfreundschaft fort und waren mittlerweile unzertrennlich geworden. Nur jetzt konnte Linhardt diesen überraschenden Besuch nicht gebrauchen und sagte das auch.

»Hast du mir eben nicht zugehört? Vater ist noch nicht von seiner Reise nach Riga zurückgekehrt. Du kannst dir also Zeit lassen mit der Kostenaufstellung.«

Natürlich hatte Linhardt die erforderlichen Daten, die er für das geplante Gespräch mit Martins Vater Clas benötigte, schon längst erstellt. Er wollte den anderen Kaufmann davon überzeugen, dass es sinnvoll sei, gemeinsam ein neues Schiff zu kaufen und auszurüsten. Das wäre für beide Seiten günstiger.

Die außenpolitische Situation der größten der Hansestädte hatte sich in den vergangenen Jahren weiter zugespitzt. Lübeck befand sich seit Längerem in einem unerklärten Krieg mit dem Dänenkönig Johann, der der Hanse den Handel mit Schweden untersagte und die Niederländer bei seinen Geschäften bevorzugte. Hinzu kamen innenpolitische Auseinandersetzungen zwischen den Anhängern des alten und des neuen Glaubens, die das Leben in der Stadt lähmten. All das erschwerte den Handel, was die Lübecker Kaufleute in ihren Geldkatzen spürten.

Linhardt interessierte weder Politik noch Religion. Er ging sonntags zur Kirche, gewiss. Und auch die Beichte legte er regelmäßig ab. Doch er besuchte die katholische Messe mehr aus Gewohnheit denn aus Überzeugung. Die heftigen Auseinandersetzungen in der Stadt um den wahren Glauben ließen ihn kalt, die Heftigkeit, mit der der Glaubenskrieg ausgefochten wurde, stieß ihn ab.

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