Jan Zweyer - Ein Königreich von kurzer Dauer

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Anno 1531: Die von Lindens gehören zu den angesehensten Handelsfamilien Hattingens. Doch bereiten dem Patriarchen Jorge seine Söhne Kopfzerbrechen: Linhardt bekommt die Probleme der Niederlassung in Lübeck nicht in den Griff. Hinrick ist zwar blitzgescheit, hat aber keinerlei kaufmännische Ambitionen. Genauso wenig wie Lukas, der sogar mit seinem Vater bricht, um Instrumentenbauer in Münster zu werden. Dort reißen gerade die Wiedertäufer die Herrschaft an sich. Ungewollt steht Lukas bald im Zentrum der Auseinandersetzungen …
Jan Zweyer erzählt die große Historiensaga Das Haus der grauen Mönche in der zweiten Generation weiter.

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Lukas trottete zur Tür und wäre dort beinahe mit seiner Mutter zusammengestoßen, die die Stube betrat und ihm im Vorbeigehen zärtlich über das Haar strich. Mit einer schnellen Kopfbewegung wehrte Lukas diese Geste ab. Jorge erkannte daran, wie sehr es in ihm brodelte.

Marlein schloss die Tür hinter ihrem Jüngsten. »Ich sehe, du hast mit ihm gesprochen?«

Jorge lächelte. »Hast du nicht hinter der Tür gestanden und jedes Wort der Unterhaltung verfolgt?«

Seine Frau senkte ertappt den Kopf.

»Also hast du«, stellte Jorge belustigt fest.

Er konnte Marlein nicht böse sein. Schon als Kinder spielten sie miteinander, später vermittelte er ihr das Wissen, das ihm Dominikanermönche beigebracht hatten. Dann verloren sie sich aus den Augen, vergaßen einander aber nicht. Und als sie sich in Lübeck wiedertrafen, war es, als ob sie nie getrennt gewesen wären. Aus ihrer kindlichen Zuneigung wuchs Liebe und sie heirateten. Selbstverständlich gab es in ihrem Leben auch Streit. Jedoch überdauerten ihre Auseinandersetzungen keinen Tag und hatten nie wirklich verletzt. So war es bis heute geblieben.

»Natürlich. Schließlich liegt mir das Wohlergehen unserer Kinder am Herzen.«

»Höre ich da Missfallen in deiner Stimme?«

Sie sah ihn an. Es war dieser Blick, der Jorge als unreifen Knaben vor fast drei Jahrzehnten in den Bann gezogen hatte und der ihn auch als Mann immer wieder schwach werden ließ. Marlein war trotz ihrer fast vierzig Jahre eine schöne Frau. Ihr feuerrotes Haar fiel wallend auf ihre Schulter, ihre sommersprossige Haut schien fast durchsichtig. Jorge hätte sie auch heute vom Stand weg geheiratet.

»Nein, kein Missfallen. Ich weiß, dass du an die Zukunft denken musst. Und es bleibt auch keine andere Wahl. Aber Lukas tut mir leid. Er wünscht sich nichts sehnlicher, als Musikinstrumente zu bauen.«

»Vieles von dem, was ich mir in meinem Leben gewünscht habe, ist auch nicht eingetreten«, erwiderte Jorge. »Er muss lernen, mit Niederlagen umzugehen.«

»Sicher. Aber hast du auch so gedacht, als du vor Jahren aus Hattingen fortmusstest?«

Jorge wusste, dass sie recht hatte. Nachdem die Dominikaner, bei denen er erzogen worden war, ihr Haus unweit der Kirche Sankt Georg nicht ganz freiwillig aufgegeben hatten, musste auch Jorge als knapp Vierzehnjähriger Hattingen verlassen und war, völlig auf sich allein gestellt, auf eine lange Wanderung gegangen. Er spürte seine damalige Verzweiflung auch heute noch so, als ob seine Vertreibung gestern gewesen wäre.

»Lukas geht es genauso. Also sei nicht zu streng mit ihm. Er wird sich in sein neues Leben schon einfinden.«

»Hoffentlich.«

2

– Kleve, 5. April 1531

Heftiger Regen prasselte gegen die Butzenglasscheiben des Rittersaals im herzoglichen Schloss Schwanenburg bei Kleve. Der kräftige Wind, der draußen um das Backsteingebäude wehte, ließ das Feuer im Kamin in einem Moment hell auflodern, kurz darauf fast erlöschen. Trotz der schweren Teppiche, mit denen die kalten Mauern behängt waren, lag klamme Feuchtigkeit in der Luft, die auch die Flammen, welche von Bediensteten immer wieder angefacht wurden, nicht vertreiben konnten.

Herzog Johann III. von Jülich-Kleve-Berg hielt nur noch selten Hof in dem Schloss, das auf einer Anhöhe über dem Ort thronte, meistens residierte er in Jülich oder Düsseldorf. Heute jedoch hatte er sich mit seinen wichtigsten Beratern in Kleve getroffen und diesen Entschluss angesichts der Kälte, die den Raum durchzog, schon längst bereut.

Der Herzog schaute in die prasselnden Flammen und rieb sich die Hände, um sie zu erwärmen. Hinter seinem Rücken stand ein schwerer Eichentisch, an dem drei Männer, keiner von ihnen älter als vierzig, saßen und schweigend warteten.

Endlich drehte sich der Regent um, ging die wenigen Schritte zu seinen Ratgebern und stützte sich mit beiden Händen auf die Tischplatte. »Und sie lehnen die Kindstaufe ab?«, fragte er mit sorgenvoller Miene.

Ein Mann mit spitzem Bart und halblangem Haar beugte sich vor und ergriff das Wort. »Ja, Durchlaucht. Sie berufen sich dabei auf Jesus, der ihre Form der Taufe am Jordan praktiziert habe. Aber nicht nur das. Sie behaupten, dass jeder, der des Lesens mächtig ist, deshalb die Bibel verstehen und nach seinem Gutdünken auslegen kann. Deshalb fühlen sie sich auch zu Predigern berufen, ziehen durchs Land und setzen dem einfachen Volk Flausen in den Kopf.« Johann von Vlatten lehnte sich zurück und strich mit der rechten Hand durch seinen Bart. Dann griff er zum Weinkrug, warf den anderen beiden Männern am Tisch einen fragenden Blick zu und schenkte sich, nachdem diese dankend abgelehnt hatten, ein.

Der Herzog wandte sich dem Mann zu, der zu seiner Linken saß. »Was meint Ihr, Kanzler?«

Johann Ghogreff zögerte ein wenig mit der Antwort. Dann erwiderte er bedächtig: »Nun, wenn die Wiedertäufer nur dieses Ziel hätten, könnte man sie als ungefährliche Wirrköpfe betrachten. Aber immer lauter werden ihre Forderungen nach Abschaffung des Eigentums. Zins und Zehnter seien ebenso wie kirchlicher Besitz gegen Gottes Gebot. Kein Mönch und keine Nonne sollten Handel treiben, Vieh züchten, Korn anbauen.«

»Wovon sollen die Klöster dann leben?«, wunderte sich der Herzog.

»Von Spenden. Solche Einnahmen sollen allerdings nach deren Vorstellungen durch Bürgerausschüsse verwaltet werden, die den Mönchen und Nonnen nur das zubilligen, was diese benötigen, um nicht zu verhungern.«

»Und die Kirchenherren?«

»Dürften wohl leer ausgehen.«

Herzog Johann schüttelte entgeistert den Kopf.

»Es gibt unter diesen selbst ernannten Prädikanten sogar einige, die die Bibel als nicht von Gott kommend anerkennen. Sie erklären sie zum Menschenwerk, dem man nicht folgen müsse, sondern nur seinem eigenen Gewissen.«

Der Herzog schlug mit der Faust so heftig auf den Tisch, dass die Becher erzitterten. »Das ist Häresie! Und diese Leute treiben an unseren Landesgrenzen ihr Unwesen?«

Kanzler Ghogreff nickte. »Nur wenige Meilen westlich von Jülich gewährt ihnen der Droste von Wassenberg Schutz und Unterkunft. Von dort ziehen sie ins Westfälische, um ihre Lehren zu verbreiten, aber auch in Euer Herzogtum.«

»Wie reagiert das Volk?«

»Viele Bürger lassen sich in die Irre führen.«

Herzog Johann zog seinen Stuhl an den Tisch heran und setzte sich. Mit einer schnellen Handbewegung gab er zu verstehen, dass er zu trinken wünsche. Ein Diener sprang herbei und kredenzte seinem Herrn den roten Wein. Als der Herzog den Becher abgesetzt und sich mit dem Handrücken den Mund trocken gewischt hatte, fragte er: »Wir haben doch in unserem Edikt den Klerus zur Mäßigung aufgefordert, Reformen angemahnt und die Gläubigen zur Einheit aufgerufen. Reicht das den Leuten nicht?«

»Ich fürchte nein, Durchlaucht.« Konrad Heresbach, der dem Gespräch bisher schweigend gefolgt war, erhob seine Stimme. Er war schlank, trug ebenfalls einen Bart und war wie die anderen beiden Berater ganz in Schwarz gekleidet. »Vielleicht wäre es klüger, Euch eindeutig für eine der Seiten zu entscheiden. Das Volk erwartet von seinem Herrscher Führung.«

Johann griff erneut zum Becher. »Ich weiß schon, was Ihr meint, Heresbach. Ich soll mich Eurem Luther zuwenden und einen Konflikt mit dem Kaiser riskieren. Wir haben das schon Dutzende Male besprochen. Ich kann mich nicht gegen ihn und die anderen Landesfürsten stellen.«

»Ihr habt mich falsch verstanden, Durchlaucht. Ich bin keineswegs ein Lutheraner. Auch wenn ich nicht verhehlen möchte, dass mir manches an seinen Schriften gefällt.«

»Mir etwa nicht?«, unterbrach ihn der Herzog. »Aber es geht hier nicht um Gefallen, sondern um das Herzogtum. Wir sind nicht nur von Freunden umgeben. Gerade Ihr solltet das wissen.«

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