Jan Zweyer - Ein Königreich von kurzer Dauer

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Anno 1531: Die von Lindens gehören zu den angesehensten Handelsfamilien Hattingens. Doch bereiten dem Patriarchen Jorge seine Söhne Kopfzerbrechen: Linhardt bekommt die Probleme der Niederlassung in Lübeck nicht in den Griff. Hinrick ist zwar blitzgescheit, hat aber keinerlei kaufmännische Ambitionen. Genauso wenig wie Lukas, der sogar mit seinem Vater bricht, um Instrumentenbauer in Münster zu werden. Dort reißen gerade die Wiedertäufer die Herrschaft an sich. Ungewollt steht Lukas bald im Zentrum der Auseinandersetzungen …
Jan Zweyer erzählt die große Historiensaga Das Haus der grauen Mönche in der zweiten Generation weiter.

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Brunnen und Abort lagen im Garten, so weit auseinander wie möglich. Und da der Brunnen sehr tief gegraben worden war, schmeckte sein Wasser weniger brackig als in vielen anderen Haushalten.

In der Stube brannte wie immer das Feuer im Kamin. Dieser konnte auch von der angrenzenden Küche beschickt werden, wo die Speisen zubereitet und die Kochgeräte gelagert wurden. Im Boden war eine schwere Holzklappe eingelassen, die über eine Stiege in den Keller führte, in dem verderbliche Nahrungsmittel kühl gelagert wurden. Eine schmale Tür öffnete sich von der Küche in den Nutzgarten, in dem Kräuter und allerlei Gemüse wuchsen.

Die Stube selbst war so gestaltet, wie der Hausherr es aus Lübeck kannte. Ledertapeten aus Flandern schmückten die Wände, die Deckenbemalung ließ den Raum niedriger erscheinen, als er war. Blau-weiße Fliesen ersetzten hier die sonst üblichen Holzdielen. Möbliert war der Raum mit einem mächtigen Tisch aus massiver Eiche, der zwölf Personen ausreichend Platz bot. Darum standen Bänke und zwei Holzstühle mit hohen Lehnen, die vor dem Kamin platziert waren und den Eheleuten oder hohem Besuch vorbehalten blieben. An einer Wand befand sich ein mannshoher Schrank, in dem die wertvollen Zinnteller und – schüsseln sowie die kostbaren Trinkbecher aus Glas aufbewahrt wurden.

Jorge von Linden hatte auf der langen Bank neben dem Fenster Platz genommen, sein Sohn Lukas saß ihm gegenüber.

»Ich werde kein Kaufmann.« Der Siebzehnjährige warf seinen Kopf in den Nacken und schob das Kinn angriffslustig vor. »Das macht keinen Spaß.«

Diese Pose seines jüngsten Sohnes erinnerte Jorge von Linden an dessen Mutter Marlein. Als diese in Lukas’ Alter gewesen war, hatte sie in Auseinandersetzungen ähnlich reagiert. Jorge hatte ihr Durchsetzungsvermögen immer bewundert. Sein jüngster Sohn schien es geerbt zu haben. Aber er durfte nicht nachgeben, auch wenn ihm Lukas’ konsequente Haltung im Grunde imponierte.

»Du solltest an später denken. Bald willst du eine Familie gründen, musst für sie sorgen. Wie willst du das als Spielmann tun?«

Vor sechs Monaten hatte Lukas seine Eltern zum ersten Mal mit der Idee konfrontiert, nicht in das Handelsgeschäft seines Vaters einzutreten, sondern sein Glück als Musikant zu versuchen.

Anfangs hatten sie das Ansinnen als einfältig abgetan. Aber der Junge ließ sich nicht beirren. Er sei für den Kaufmannsberuf ungeeignet, hatte Lukas selbstbewusst verkündet. Seine Zukunft gehöre der Musik.

Jorge wusste nicht, woher dieses Interesse rührte. Gewiss, Marlein hatte ihrem Jüngsten, wie auch seinen Geschwistern, Lieder vorgesungen, als er noch klein war. Aber niemand in der Familie beherrschte ein Instrument. Und wenn sie tatsächlich einmal einen Gesang anstimmten, war er zwar laut, klang aber recht unmelodisch. Auch Marlein konnte sich nicht erinnern, dass sich in ihrer Verwandtschaft jemals jemand zur Musik hingezogen gefühlt hatte. Woher also kam nur diese seltsame Neigung seines Jüngsten?

»Ich will kein Spielmann werden, sondern Musikinstrumente bauen. Die Fidel zum Beispiel, die Laute. Oder eine Rebec. Natürlich muss ich sie dafür spielen können, um zu wissen, wie sie klingen sollen.«

Jorge seufzte. Er ahnte, dass dieses Streitgespräch ebenso enden würde wie die anderen zuvor. »Aber ich brauche dich.«

»Weshalb? Du hast doch Linhardt.«

»Du weißt, dass dein ältester Bruder unsere Interessen in Lübeck vertritt.«

»Dann hole ihn zurück. Du selbst hast mir mehr als einmal erzählt, dass unser Geschäft in Lübeck jahrelang von deinem Freund Clas Wibbeking geführt wurde.«

Das stimmte. Als Linhardt noch klein war und Jorges gesamte Kraft dem Aufbau und Erhalt der geschäftlichen Aktivitäten in Hattingen galt, hatte Clas Marleins Erbe in Lübeck verwaltet. Allen Beteiligten war klar gewesen, dass dieser Freundschaftsdienst nicht ewig währen konnte. Und als Clas’ älterer Bruder Konrad gestorben war, fehlte dem Freund schlicht die Zeit, sich neben seinem auch noch um den Besitz der von Lindens zu kümmern. Für lange Jahre hatte ein Verwalter die Geschicke der Lübecker Niederlassung gelenkt und die Firma trotz Jorges häufiger Kontrollbesuche in der Hansestadt fast zugrunde gewirtschaftet. Als Linhardt endlich alt genug war, um selbstständig zu arbeiten, hatte er die Vertretung übernommen und wieder nach vorn gebracht.

»Das geht nicht. Clas kann sich nicht zweier Handelshäuser annehmen.« Und ich will nicht, dass er es tut, setzte Jorge im Stillen hinzu.

Sein Sohn schob die Unterlippe trotzig vor. Ebenfalls eine Geste, die er von seiner Mutter geerbt hatte.

»Dann eben Hinrick.« Lukas war aufgestanden und hatte sich vor seinem Vater aufgebaut. »Bitte!«

Hinrick, der Grübler. Jorge musste lächeln, wenn er an seinen mittleren Sohn dachte. Natürlich würde Hinrick ihm diesen Wunsch nicht verwehren, sollte er je an ihn herangetragen werden. Er verweigerte sich niemals einer Bitte seiner Eltern. Nur würde Jorge ihn nicht fragen.

Der Achtzehnjährige war einfach kein Händler. Er war klug, sicher. Schon früh hatte er lesen gelernt. Er verschlang jedes Buch, das er finden konnte. Nur eins hatte er nach wenigen Stunden beiseitegelegt: Jorges abgegriffenes Lehrbuch der Mathematik, verfasst von Fibonacci.

Hinrick grauste vor Zahlen. Er tat sich selbst mit den einfachsten Rechenoperationen schwer. Eine schlechte Voraussetzung für ein Leben als Kaufmann. Ihr Geschäft wäre in wenigen Jahren ruiniert, müsste Hinrick die Rechnungen ausstellen.

Dafür sprach er recht ordentlich Latein, konnte eine Unterhaltung auf Italienisch und Französisch führen und verstand sogar einige Brocken der englischen Sprache. All das hatte er sich durch die Lektüre einschlägiger Bücher selbst beigebracht. Wie sein Vater vor Jahrzehnten auch. Jorge hatte Hinrick mehrmals mit auf Reisen genommen, damit er ihm als Übersetzer zur Seite stand. Sprachen und die Schriften von Philosophen, deren Namen Jorge, kaum gehört, schon wieder vergaß, waren Hinricks Welt.

Natürlich arbeitete auch der mittlere Sohn im Hattinger Kontor. Er war ein geschickter Verhandler, verstand es, Menschen für sich einzunehmen und zu überzeugen. Mehr als einmal war durch seine Vermittlung ein Auftrag gerettet worden, den Jorge schon verloren glaubte. Aber Hinrick brauchte jemanden an seiner Seite, der etwas von Finanzen verstand. Er bemühte sich nach Kräften, würde aber niemals einen guten Kaufmann abgeben.

Wann immer es seine Zeit erlaubte, ritt Hinrick nach Werden, um im dortigen Benediktinerkloster alte Schriften zu studieren. Wie sein Sohn die Mönche überredet hatte, ihm Zugang in die ansonsten verschlossene Welt eines Klosters zu gewähren, war Jorge ein Rätsel. Gläubig war Hinrick allerdings nicht, im Gegenteil. Wenn er sich überhaupt mit religiösen Dingen beschäftigte, dann nur mit der Diskussion über diesen Reformator Luther, von dem alle Welt sprach. An eine Mönchsgemeinschaft würde die Familie Hinrick jedenfalls nie verlieren, dessen war Jorge sich sicher. Aber ebenso wenig konnte sein mittlerer Sohn ein Geschäft allein führen. Nein, es blieb nur Lukas.

»Du wirst meinem Wunsch folgen.« Jorges Stimme klang strenger als beabsichtigt. »Ab morgen wirst du dich jeden Tag im Kontor einfinden und lernen, wie ein Kaufmann zu handeln. Du wirst sehen, es kommt der Tag, da wird dir diese Arbeit Spaß machen.« Er sah Unwillen in den Augen seines Sohnes aufblitzen. »Hast du mich verstanden?«

Lukas wagte keinen offenen Widerspruch und senkte gehorsam den Kopf. »Ja, Vater.«

Was wäre wohl gewesen, dachte Jorge, wenn die anderen drei Kinder, die Marlein ihm geschenkt hatte, nicht so früh verstorben wären? Hätte er den Wunsch seines Jüngsten dann erfüllt? Oder hätte er sich noch immer verweigert? Er wusste es nicht. »Gut. Du kannst gehen.«

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