Thomas Bornhauser - Rüeggisberg

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Es hätte ein entspannter Kreuzfahrturlaub werden sollen, doch eines Abends ist Fiona Decorvet plötzlich verschwunden. Joseph Ritter steht wieder einmal vor einem scheinbar unlösbaren Rätsel. Niemand weiss, was passiert sein könnte – auch nicht die vier besten Freundinnen von Fiona Decorvet, welche ebenfalls mit an Bord waren. Doch die Ermittlungen halten einige Überraschungen bereit. Zwischen Dänemark, der Ukraine und der Schweiz finden sich überall Indizien. Ob internationaler Kunsthandel, dubiose Psychologen oder eine zweifelhafte Sekte – die Untersuchungen haben es in sich. Bei der Entwirrung der Verstrickungen um die Vermisste eröffnen sich dem Ermittlerteam um «J.R.» auch dieses Mal wieder unerwartete Abgründe.

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«Frau Antoniazzi, ich war schon in Bern, dreimal, genauer gesagt, unter anderem bei Kollega Ritter, und liebe die Toblerone. Die Fabrik hinter ihrer silbernen Hülle habe ich leider nur von aussen sehen können, aber die 400-Gramm-Version der dreieckigen Schokolade im Einkaufscenter Westside nebenan gekauft. Stellen Sie sich nun die vielen Hochhäuser im Westen von Bern vor und multiplizieren diese mit zehn. Samt Läden zum Einkaufen, Stadtverwaltung, Kinos, Fussballstadion, Vergnügungspark, Spital, Polizei- und Feuerwehrkasernen, Kongresshotel, um nur einige Beispiele zu nennen.»

«Und diese Häuser stehen jetzt alle leer?», stellte Luzia Cadei eine Anschlussfrage.

«Nicht nur die Häuser, Frau Cadei, es handelt sich um eine totale Geisterstadt, ohne jegliches Leben. Nicht einmal Hunde oder Katzen gibt es.» «Und weshalb das?»

«Die Haustiere wurden damals alle getötet, weil sie in ihrem Fell möglicherweise kontaminiert wurden. Es gibt heute einzig wilde Tiere – Füchse, Rehe, Hirsche –, die in der Umgebung zu sehen sind.»

Schweigen in der Runde. Nach einigen Sekunden meldete sich HH wieder zu Wort.

Für die Nacht des Freitags, 25. auf den 26. April 1986, war lediglich eine Sicherheitsübung geplant, in deren Verlauf ein vollständiger Stromausfall in Reaktorblock 4 simuliert werden sollte. Eigentlicher Grund dafür: ein längst vorgesehenes Herunterfahren der Anlage im Hinblick auf Routineunterhaltsarbeiten. Im Rahmen des Experiments sollte gezeigt werden, dass selbst nach einer Reaktorabschaltung aufgrund von Stromausfall die noch vorhandene Rotationsenergie der auslaufenden Turbinen ausreicht, um die Zeit bis zum vollen Anlaufen der Notstromaggregate zu überbrücken. Was aber passierte, erinnert zwingend an den bekannten Zauberlehrling mit seinen Besen.

Den entscheidenden Konstruktionsfehler der Anlage konnten die Ingenieure im Verlaufe des Abends nicht kennen: Dass die gelieferten Angaben bei geringer Leistung extrem unzuverlässig waren, sodass plötzlich von überall her Alarmsignale aufheulten, was zu einem Chaos im Kontrollraum mit einer Kettenreaktion von menschlichen Fehlmanipulationen führte. Von diesem Moment an war die bevorstehende Katastrophe nicht mehr aufzuhalten, der Reaktor RBNK-1000 nicht mehr zu beherrschen. Es floss – aufgrund der Fehlüberlegungen – viel zu wenig Wasser in das System, der Druck im Kern stieg unaufhaltsam an, was die Ingenieure veranlasste, die sofortige Notabschaltung des Reaktors einzuleiten.

Eine Notabschaltung führt in der Regel dazu, dass sämtliche Kontrollstäbe gleichzeitig in den Reaktorkern eingefahren werden. Da die Steuerstäbe im Reaktorblock 4 aus Grafit bestanden, wurde die Kettenreaktion statt gebremst sogar noch gefördert, der Leistungsanstieg betrug innert weniger Minuten mehr als das Hundertfache. Durch die enorme Hitze von über 3000 Grad und den unglaublichen Druck kam es zu zwei Explosionen, die dazu führten, dass das Dach des Reaktors weggesprengt wurde. Durch das jetzt offene Dach gelangte Luft in den Reaktor und das heisse Grafit geriet in Brand. Resultat: Ein noch nie erlebter oder simulierter GAU in einem Atomkraftwerk.

Dieser Spielpark in Prypjat hätte am 1 Mai 1986 eröffnet werden sollen Es kam - фото 6

Dieser Spielpark in Prypjat hätte am 1. Mai 1986 eröffnet werden sollen. Es kam nie dazu.

«Was passierte nach dieser Explosion?», fragte Ruth Bär nach.

«Frau Bär, sowohl die AKW als auch die Stadt waren Vorzeigeobjekte der damaligen UdSSR, die Behörden der Region stolz darauf. Um den Ruf ihrer beiden Juwelen nicht zu schädigen, hielten sie sich mit Informationen 36 Stunden zurück, die Bevölkerung wurde im Ungewissen gelassen, Moskau schon gar nicht orientiert. Höhepunkt dieser Desinformationskampagne: Der damalige Generalsekretär der Kommunistischen Partei der Sowjetunion, Michael Gorbatschow, erfuhr vom GAU erst drei Tage nach dem Unfall – und das erst noch von schwedischen Ingenieuren, die, in einem eigenen Atomkraftwerk arbeitend, eine ungewohnte atmosphärische Veränderung über Europa festgestellt hatten.»

Als man endlich das Ausmass der Katastrophe realisiert hatte, war es für viele Menschen zu spät, die ersten Helfer am Unfallort – mit völlig unzureichender Schutzkleidung – bereits Stunden später tot. Niemand war auf diesen GAU vorbereitet, entsprechend mangelte es an allem, nicht einmal für die Kinder waren genügend Jodtabletten vorhanden, die Feuerwehr und Polizei unterdotiert, Schwangeren befahl man umgehend eine Abtreibung. Erstaunlicherweise kam es zu keiner Massenpanik, weil die Behörden immer wieder beteuerten, die Sache vollständig unter Kontrolle zu haben. Sie sprachen denn auch nur von einem «Störfall», der sich erst noch mitten in der Nacht ereignet hatte und somit praktisch von niemandem wahrgenommen wurde.

«Was man sich unbedingt in Erinnerung rufen muss», erklärte Herrlich, «ist der Umstand, dass die Rettungskräfte seinerzeit einfach abkommandiert wurden, sie Befehle auszuführen hatten. Es gab keine Befragungen, wer sich denn freiwillig melden würde. Tausende von Arbeitern und Armeeangehörigen wurden in den Wochen und Monaten nach der Katastrophe zu Tätigkeiten am und im Reaktor gezwungen, die den sicheren Tod bedeuteten, auch Jahre später. Widerstand zwecklos.»

Am Nachmittag des 27. April, 36 Stunden nach der Explosion, musste es plötzlich schnell gehen, sehr schnell. Mit über 1000 Bussen wurden die 45 000 Bewohnerinnen und Bewohner aus Prypjat innerhalb weniger Stunden evakuiert und in die Region von Kiew gefahren. Überall, wo gerade Betten zur Verfügung standen, brachte man sie unter: in Turnhallen, Altersheimen, Spitälern. Um eine Massenpanik zu verhindern, versprach man ihnen, dass sie in drei Tagen nach Prypjat zurückkehren könnten und somit nur das Notwendigste mitzunehmen hatten. Tiere mitzunehmen war nicht erlaubt, aus den bereits erwähnten Gründen. Aber: Die Menschen aus Prypjat sollten ihre Wohnungen und Tiere nie mehr sehen. Ähnlich erging es den Bewohnenden unzähliger Dörfer in der Region, die Menschen wurden zwangsumgesiedelt, viele ihrer Wohnorte zerstört und die Häuser vergraben, weil kontaminiert.

«Holger, ich habe gelesen, dass die Häuser in Prypjat leer und zerstört sind. Wie denn das?»

«J. R., das ist korrekt. Alles, was nicht niet- und nagelfest war, wurde gestohlen, die Stadt im grossen Stil geplündert. Das alles passierte vor allem in den Jahren 1990 und 1991, als die Sowjetunion zerbrach, sich auch aus der Ukraine zurückziehen musste und die örtlichen Behörden mit der Situation völlig überfordert waren. »

«Was ist mit dem Diebesgut passiert?»

«Praktisch ausnahmslos wurde es auf dem Schwarzmarkt verkauft: Möbel, Velos, Motorräder, Autos – wobei viele Fahrzeuge gar nicht mehr funktionierten, weil von der Radioaktivität fahruntüchtig gestrahlt. Speziell Elektronik wurde gut verkauft, zum Teil aus der Kommandozentrale einer riesigen Radarstation ausgebaut und gestohlen.»

«Stimmt, ich habe einen Bericht darüber gelesen. Streng geheim, hiess DUGA Radar.»

«J. R., brillant», sagte HH zum Erstaunen aller, er, der mit Komplimenten normalerweise hinter dem Berg hielt. «Er war 800 Meter lang, bis zu 150 Meter hoch, riesig, und ist noch heute aus grosser Distanz zu sehen.»

Was weder Plünderer noch Käufer, die sich ein vermeintliches Schnäppchen gesichert hatten, wussten: Praktisch ausnahmslos wiesen die gestohlenen Güter eine starke radioaktive Strahlung auf.

«Holger, wie kann aber eine Stadt unbewohnbar bleiben, du aber konntest sie besuchen? Da geht für mich etwas nicht auf …», argumentierte Ritter.

Es war in der Tat eine gute Bemerkung, die HH jedoch leicht zu kontern wusste: Der 2017 über die Havarie gestülpte Sarkophag verhindert zwar das Austreten von Radioaktivität in die Luft. Die Böden aber bleiben auf ewig mit Plutonium 239, Cäsium 137 und Strontium 90 belastet, ganz zu schweigen von den 190 Tonnen mit schwerst radioaktivem Material im Inneren des Sarkophags, die nicht entsorgt werden können und in Zukunft weitere schwere Umweltschäden anrichten werden. Diese Schwermetalle sinken im Laufe der Zeit immer tiefer ins Erdreich. Zwar hat man mit dem Errichten des Sarkophags – der mit seiner silbernen Aussenhülle und mit viel Fantasie an die silberne Toblerone-Produktionsstätte in Bern erinnert – in seinem Innern auch eine ferngesteuerte Art von Entsorgungsanlage gebaut, welche die vorhandenen 190 Tonnen Material umlagern und neu in Särge umverteilen soll – aber wohin damit?

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