Wolfgang Müller-Funk - Kulturtheorie

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Dieses Einführungswerk nimmt auf aktuelle Diskurse und Themen in dem unübersichtlich gewordenen Feld der Geistes- und Kulturwissenschaften Bezug. In 16 Kapiteln stellt es verschiedene Begriffe und Zugänge vor. Jede theoretische Leitfigur in dem Buch wird zumeist durch einen zentralen Text mit Blick auf die jeweilige Theorie eingehend diskutiert und kommentiert.

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Ganz klein kann Kultur jenen Sektor bezeichnen, den man soziologisch als ein soziales FeldFeld (soziales) oder kulturwissenschaftlich vielleicht als einen symbolischen RaumRaum (symbolischer) wird bezeichnen können. Er umfasst ein Segment, einen mehr oder minder ausdifferenziertenAusdifferenzierung, ausdifferenziert Sektor einer bestimmten GesellschaftGesellschaft, gesellschaftlich, die Welt der Künste mit ihren Veranstaltungen und den ihm entsprechenden Sektor in den MedienMedien, Medien-, -medien, medien- (FeuilletonFeuilleton, Kultursendungen). Dieser Sektor hat seine ganz spezifischen Gesetze und Spielregeln und grenzt sich von anderen Bereichen ab (→ Kap. 5, 9).12 Dieses gesellschaftliche Partialsystem lässt sich erweitern, wenn man den Bereich der PopularkulturPopularkultur und des kommerziellen FilmsFilm als massenkulturellesMasse, Massenkultur, Massenmedien, Massen-, gegen die ‚HochkulturHochkultur‘ gerichtetes subkulturelles System innerhalb dieser ‚KunstKunst, Kunstwerk-Kultur‘ begreift. Zu dieser Kultur gehören die mittlerweile divergierenden literarischen, musikalischen, filmischen und künstlerischen Kulturen. Dabei geht es sowohl um die Produkte (Bücher, CDs, ArtefakteArtefakte) als auch um die Prozesse (InszenierungInszenierung, inszeniert, Produktion, Distribution) von Kultur. Sie ist dadurch charakterisiert, dass sie räumlich, zeitlich und modal festgelegt ist. Deren FunktionFunktion im Hinblick auf IdentitätIdentität und InnovationInnovation, innovativ ist eigens zu bestimmen. Es ist an dieser Stelle unübersehbar, dass die modernenModerne, modern, -moderne Kulturstudien diesen gegenüber anderen Feldern exklusiven Bereich beträchtlich ausgeweitet haben.

Ein zweiter Begriff von Kultur ergibt sich, wenn man die verdächtige Neigung des Begriffs Kultur betrachtet, sich in eine Liaison mit anderen Begriffen zu begeben und sich in einem Doppelnamen zu vereinigen: Ich meine solche Begriffe wie politische Kultur, Esskultur, Spielkultur, Weinkultur, Dialogkultur, erotische Kultur. Die Liste ließe sich beinahe beliebig erweitern. Ganz offenkundig handelt es sich hier um einen anderen Begriff von Kultur, den ich als ubiquitär ubiquitär bezeichnen würde: Das heißt, es gibt Phänomene in nahezu allen Bereichen der GesellschaftGesellschaft, gesellschaftlich, die man mit dem Phänomen des Kulturellen belegt. Dabei geht es um angelernte Fertigkeiten, Verhaltensweisen, eingeübte Selbstverständlichkeiten, kurz um kulturelle SozialisationSozialisation. Ubiquitär kommt aus dem Lateinischen und meint: überall. Kultur in diesem Sinn wäre nicht mehr nur etwas Exklusives, sondern etwas, das sich überall findet. Eine Parlamentsdebatte, eine Preisverleihung oder ein Staatsbegräbnis haben bestimmte Formen der RepräsentationRepräsentation, sie werden medial vermittelt, sie haben bestimmte RitualeRitual. Aber das macht sie noch lange nicht zu einem KunstwerkKunst, Kunstwerk, dessen symbolische Geltungsymbolisch (allgemein) auf das ihm zugeschriebene Feld begrenzt ist. Mit anderen Worten: Hier bildet die Kultur die formale Seite eines Geschehens, eines Ablaufs, eines Produktes, eines Materials, das selbst nicht Kultur ist, wenigstens nicht im engeren Sinn des Wortes.

Die kulturelle Wende, so lässt sich jetzt schon behaupten, ist dadurch charakterisiert, dass sie zum einen den partikularen Bereich der Kultur im engeren Sinn des Wortes erweitert (etwa um Popularkulturen, FilmFilm, MedienMedien, Medien-, -medien, medien-) und dass sie zum anderen diesem mittleren ubiquitärenubiquitär Bereich von Kultur erhöhtes Augenmerk schenkt.

Die dritte Bedeutung von Kultur erschließt sich, wenn wir uns Redewendungen wie die „Kultur der Griechen“, die „Kultur der Mayas“ oder auch die durch HuntingtonHuntington, Samuel bekannte Formel vom „Kampf der KulturenKampf der Kulturen“ vor Augen halten. Hier wird Kultur – noch immer im Schatten HerdersHerder, Johann G. und VicosVico, Giambattista und damit einer Tradition des 19. Jahrhunderts – als ein umfassendes Ganzes verstanden. Hier ist Kultur der Inbegriff dessen, was Menschen gemacht, hergestellt, erzeugt, erfunden haben, vom Rad bis zur agora, vom Weinbau bis zu Beethovens 9. Symphonie. Als Gegenbegriff bleibt hier nur der Grenzbegriff der NaturNatur als das, was nicht von Menschen gemacht ist.

Kultur leitet sich vom lateinischen Verbum colere pflegen, bearbeiten ab. In diesem Sinn bedeutet Kultur Arbeit an der NaturNatur. Heute wird dieser Gegensatz zuweilen ganz aufgelöst, indem die Natur ebenfalls als KonstruktKonstrukt, Konstruktion des Menschen angesehen wird. Das mag man für spitzfindig halten und bis zu einem gewissen Grad ist es das auch. Aber dass zum Beispiel der menschliche KörperKörper, körperlich nicht bloß ‚Natur‘, sondern auch ‚Kultur‘ darstellt und dass es gar nicht so einfach ist, dessen natürliche und kulturelle Seite voneinander zu scheiden, ist augenfällig.13

Dieser umfassende, holistischeholistisch Begriff von Kultur hat den Nachteil, dass er nur mehr zwei Unterscheidungen kennt: NaturNatur und Kultur. Man kann aber auch Kulturen gegeneinander stellen. Denn Kultur bedeutet immer, dass es mehrere Kulturen gibt, mehrere Sprachen, mehrere Religionen, verschiedene Künste, unterschiedliche Formen von TechnikTechnik, -technik. Kultur ist – auf allen Ebenen – ein Produzent von HeterogenitätHeterogenität, heterogen, VielfaltVielfalt und DifferenzDifferenz. Erst durch diese Differenz wird Kultur als menschlicher Prägefaktor perspektivisch erfassbar. Eine homogeneHomogenität, homogen, statische universale Monokultur, die ohne Vergleich wäre, würde wesentliche Bestimmungen des Kulturellen einbüßen: KontingenzKontingenz, kontingent, ArbitraritätArbitrarität, arbiträr, Produktion von Differenz, Mischung, Vielfalt.

Es gibt eine von HerderHerder, Johann G. initiierte, spezifisch deutsche Tradition, die mit diesem umfassenden, holistischenholistisch Begriff von Kultur operiert und die im Sinne einer MorphologieMorphologie kultureller Gebilde Kulturen vergleicht und miteinander kontrastiert. Sie tendiert dazu, diese Makrokulturen als mehr oder weniger homogeneHomogenität, homogen, d.h. in sich kompakte symbolische WeltenWelten, symbolische zu betrachten, während umgekehrt in den Cultural Studies Cultural Studies und den empirischen Kulturwissenschaften unserer Tage die Tendenz vorhanden ist, angesichts von Phänomenen wie GlobalisierungGlobalisierung, global und gesellschaftlicher AusdifferenzierungAusdifferenzierung, ausdifferenziert gerade das HeterogeneHeterogenität, heterogen großer (nationalerNation, Nationalismus, national und supranationaler) Kulturen zu akzentuieren.

Vereinfacht gesprochen, lassen sich also drei Ebenen von Kultur unterscheiden. Sie sind alle sinnvoll und keine hebt die andere auf. Anstatt des unsinnigen, (weil auch) vergeblichen Versuchs, eine Definition von Kultur fest- bzw. vorzuschreiben, kommt es darauf an, sich klar zu machen, welche Ebene von Kultur gemeint ist, wenn von Kultur die Rede ist. Es versteht sich von selbst, dass die Untersuchung kultureller Phänomene sich höchst selten nur auf einer Ebene abspielt. Das folgende Schema versteht sich als ein Hilfsmittel der Analyse. Wir beginnen mit dem umfassendsten Begriff, den wir zuletzt diskutiert haben, während Kultur II den mittleren, ubiquitärenubiquitär und Kultur III den exklusiven Begriff des Phänomens beschreibt:

Kultur I: Kultur als umfassendes Ganzes (alles ist Kultur außer der NaturNatur).

Kultur II: Kultur als Insgesamt symbolischer FormenFormen, symbolische und habitueller PraktikenPraktiken (Kultur ist überall, aber nicht alles).

Kultur III: Kultur als geschlossenes System (Kultur ist ein beschränkter, mehr oder weniger genau definierter Bereich).

An dieser Stelle ist es vielleicht angebracht darauf zu verweisen, dass der Begriff von Kultur I sich in einem erstaunlichen Verhältnis zum Begriff der ZivilisationZivilisation befindet. Denn es ist ganz evident, dass der Begriff der Kultur in diesem weiten, inklusiven Sinn tendenziell mit jenem Begriff der Zivilisation verschmilzt. Denn auch im Begriff der Zivilisation sind all jene Phänomene mitverstanden, die nicht Kultur im engeren Sinn von Kultur II und Kultur III sind: TechnikTechnik, -technik, Industrie, Zivilgesellschaft, Sitten und Gebräuche, Unterwerfung der NaturNatur, der inneren wie der äußeren. In der Tat wird der Begriff Zivilisation im Englischen und Französischen in diesem Sinn verstanden, und zwar zunächst als Inbegriff der modernenModerne, modern, -moderne (westlichen) Kultur. Wenn Sigmund FreudFreud, Sigmund, der nicht zuletzt ein Sohn der AufklärungAufklärung, aufklärungs- war, in seiner berühmten Abhandlung Das Unbehagen in der Kultur diese als Sublimation, aber auch als Einschränkung menschlicher Libido analysierte und beschrieb, dann verwendete er den Begriff der Kultur im Sinne von Zivilisation. Die englischen und französischen Übersetzer haben dem insofern Rechnung getragen, als sie das deutsche Wort „Kultur“ mit civilisation übersetzt haben. Demgegenüber gibt es eine spezifisch deutsche Tradition, in der Zivilisation und Kultur ausdrücklich und beinahe polemisch unterschieden werden (→ Kap. 2).14 Im Gefolge von KlassikKlassik, IdealismusIdealismus (philosophisch) und RomantikRomantik wird Kultur in einem inneren Sinn mit Persönlichkeit und BildungBildung gleichgesetzt, während die Zivilisation ‚nur‘ den äußeren technischen Aspekt meint. Diese Unterscheidung wird natürlich – Produktion der DifferenzDifferenz – gegen die AndereAndere(r), der, die, dasn gewendet: Die Anderen, das sind die Franzosen oder auch die Engländer, haben ‚nur‘ Zivilisation, aber die Deutschen haben zudem ‚Kultur‘. Norbert EliasElias, Norbert hat diesen Unterschied in seinem bahnbrechenden Werk Der Prozess der Zivilisation wie folgt festgehalten:

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