Wolfgang Müller-Funk - Kulturtheorie
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[…] so fährt die Theorie der ‚Zeichen‘ […] fort, die SpracheSprache der Abbildtheorie der ErkenntnisErkenntnis zu sprechen; – aber der Begriff des ‚Bildes‘ hat nun in sich selbst eine innere Wandlung erfahren. Denn an die Stelle einer irgendwie geforderten inhaltlichen Ähnlichkeit zwischen BildBild und Sache ist jetzt ein höchst komplexer logischer Verhältnisausdruck, ist eine allgemeine intellektuelleIntellektueller, intellektuell Bedingung getreten, der die Grundbegriffe der physikalischen Erkenntnis zu genügen haben. Ihr Wert liegt nicht in der Abspiegelung eines gegebenen Daseins, sondern in dem, was sie als Mittel der Erkenntnis leisten, in der Einheit der Erscheinungen, die sie selbst aus sich herausstellen.16
Was CassirerCassirer, Ernst zu Eingang des Zitates festhält, ist bemerkenswert und gilt bis heute: Während wir heute wissen, dass das Denken die Welt nicht abbildet, sondern semiotisch konstruiert und erfasst, sind wir in unserem Alltagsdenken Abbildtheoretiker geblieben. Die Analogie mit der kopernikanischen Wende drängt sich auf: Körperlich und alltäglich verhalten wir uns als Ptolemäer, als Anthropozentriker, obschon wir doch wissen, dass die Sonne sich nicht um die Erde und somit nicht um uns dreht. Alltagswahrnehmung und komplexe Theorien kommen nicht zur Deckung: Wir sehen eine Frau oder einen Mann als eine plastische Epiphanie und nicht eine semiotisch vermittelte, mit unserem Wahrnehmungsapparat korrespondierende, durch bestimmte Traditionen der symbolischen Formensymbolisch (allgemein)Formen, symbolische unserer Kultur bedingte KonstruktionKonstrukt, Konstruktion eines an sich unbestimmten, symbolisch offenen Seienden.
Unermüdlich betont CassirerCassirer, Ernst den Entwurfscharakter jener Mittel der Weltschaffung, ohne dass ihm freilich eine konsistente Zeichentheorie als Grundlage einer modernenModerne, modern, -moderne Kulturtheorie gelänge. Im Gefolge von Heinrich HertzHertz, Heinrich definiert er das SymbolSymbol als ein „Scheinbild “, „um die Welt der sinnlichen Erfahrung zu beherrschen und als gesetzlich-geordnete Welt zu übersehen“, dem „aber in den sinnlichen Daten selbst unmittelbar nichts entspricht“.17
Lange hat die SpracheSprache als bloßer Ausdruck, als Hülle und Gewand, als neutrales MediumMedium des Denkens bzw. des Seins gegolten, das auch unabhängig von ihm gegeben ist. CassirerCassirer, Ernst hingegen spricht dem Zeichen im Hinblick auf die Erfassung der Welt eine konstituierende Rolle zu:
[…] das Zeichen ist keine bloß zufällige Hülle des Gedankens, sondern sein notwendiges und wesentliches Organ. Es dient nicht nur dem Zweck der MitteilungMitteilung eines fertiggegebenen Gedankeninhalts, sondern ist ein Instrument, kraft dessen dieser Inhalt selbst sich herausbildet und kraft dessen er erst seine volle Bestimmtheit gewinnt.18
Was CassirerCassirer, Ernst entgeht, ist indes, dass das sprachliche Zeichen, so wie es Ferdinand de SaussureSaussure, Ferdinand de als erster Sprachphilosoph in dieser Schärfe analysiert hat, zwar keine zufällige Hülle des Gedankens, wohl aber zufällig in seiner Gestalt ist, kontingentKontingenz, kontingent und arbiträrArbitrarität, arbiträr. In den Symbolischen Formen wird zwar eine Theorie des Zeichens, eine SemiotikSemiotik also, eingefordert, doch findet sich bei CassirerCassirer, Ernst weder eine systematische Analyse des Zeichens noch eine Unterscheidung von sprachlichen und explizit visuellenvisuell Zeichen. Der schwankende Gebrauch von oftmals synonym gebrauchten Begriffen wie „Scheinbild“, „Zeichen“, „MediumMedium“ und „SymbolSymbol“ macht dies sinnfällig. Deshalb fällt es CassirerCassirer, Ernst schwer, die Ebene der Zeichen und die der verschiedenen Weltzugänge zunächst einmal analytisch zu unterscheiden. So werden die symbolischen Formensymbolisch (allgemein)Formen, symbolische einigermaßen nebulös als Ausdruck wohl ein und derselben geistigen Energie verstanden, die einen intellektuellenIntellektueller, intellektuell Bedeutungsinhalt an ein konkretes Zeichen bindet. Dabei ist unübersehbar, dass CassirerCassirer, Ernst an einer gewissen Form des IdealismusIdealismus (philosophisch) festhält, wenn er etwa schreibt:
In diesem Sinn bedeutet jede neue ‚symbolische Form‘, bedeutet nicht nur die Begriffswelt der ErkenntnisErkenntnis, sondern auch die anschauliche Welt der KunstKunst, Kunstwerk, wie die des MythosMythos, Mythologie, mythologisch oder der SpracheSprache nach dem Wort GoethesGoethe, Johann W. eine von dem Inneren an das Äußere ergehende Offenbarung, eine ‚Synthese von Welt und Geist‘, die uns der ursprünglichen Einheit beider erst wahrhaft versichert.19
Wissenschaft (und TechnikTechnik, -technik), MythosMythos, Mythologie, mythologisch und ReligionReligion, religiös, KunstKunst, Kunstwerk sowie SpracheSprache werden als je eigene ModiModus, -modus der Wirklichkeitskonstruktion, wenn auch als Ausformung einer geistigen Energie verstanden. Dabei wird deutlich, dass die Wissenschaft selbst eine symbolische Form und eine semiotische „Objektivierungobjektiv, Objektiv-“ darstellt, so wie alle anderen symbolischen Formationen auch. Auch sie ist das – im Übrigen historisch späte – Ergebnis einer schöpferischen EinbildungskraftEinbildungskraft, auf deren Bedeutung bereits KantKant, Immanuel hingewiesen hatte. Die Kritik der Kultur ist zwangsläufig ästhetisch amalgamiert. Ästhetik meint hier, wie schon gesagt, nicht länger eine Unterdisziplin der Philosophie, sondern wird konstitutiv für eine Philosophie der symbolischen Formensymbolisch (allgemein)Formen, symbolische. Mit der ästhetischen Wende in der Epistemologie geht zwangsläufig ein PluralismusPluralismus, pluralistisch einher: KantKant, Immanuel, von GoetheGoethe, Johann W. aus gesehen. Denn was CassirerCassirer, Ernst hier vorstellt, ist eine Art MorphologieMorphologie des Geistes:
Nicht nur der Wissenschaft, sondern auch der SpracheSprache, dem MythosMythos, Mythologie, mythologisch, der KunstKunst, Kunstwerk, der ReligionReligion, religiös ist es eigen, dass sie die Bausteine liefern, aus denen sich für uns die Welt des ‚Wirklichen‘ wie die des Geistigen, die Welt des Ich aufbaut. Auch sie können wir nicht als einfache Gebilde in eine Welt hineinstellen, sondern wir müssen sie als Funktionen Funktion begreifen, kraft deren je eine eigentümliche Gestaltung des Seins und je eine besondere Teilung und Scheidung desselben sich vollzieht.20
Was entsteht, ist eine Kultur, die in sich gegliedert und – im Gefolge der Systemtheorie würde man sagen – ausdifferenziertAusdifferenzierung, ausdifferenziert ist. Kultur lässt sich mit CassirerCassirer, Ernst als Gesamtheit symbolischer FormenFormen, symbolische, Prozesse und Akte begreifen und bestimmen. Ob es noch mehr als diese vier Formen gibt, die von CassirerCassirer, Ernst erwähnt werden, ist nicht ganz klar. Ausgearbeitet hat CassirerCassirer, Ernst in seinem voluminösen Werk vor allem die symbolischen Formensymbolisch (allgemein) MythosMythos, Mythologie, mythologisch, SpracheSprache und ErkenntnisErkenntnis, während – die rekonstruierte Bibliographie zum Werk, die zahllose philosophische, sprachtheoretische und ethnologische Standardwerke enthält, macht dies überdeutlich – die KunstKunst, Kunstwerk nur marginal und ganz am Rande behandelt wird. Ausgespart bleibt daher nicht nur die moderneModerne, modern, -moderne abstrakte Kunst, die sich doch, wie später der amerikanische Kunsttheoretiker Clement GreenbergGreenberg, Clement21 zeigen sollte, wie eine Parallelaktion zur Kantischen Philosophie (nämlich als selbstreferenzielles Tun, das sich mit den Bedingungen der Möglichkeit bildender Kunst wie Form und Farbe auseinandersetzt) ausnimmt, es fehlt – und das ist 1928 schon einigermaßen erstaunlich – jeglicher Hinweise darauf, wie man kulturelle Phänomene wie Photographie, FilmFilm oder Radio, ohne die KulturanalyseKulturanalyse heute undenkbar ist, den vier symbolischen Formensymbolisch (allgemein) zuordnen soll.
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