Zuerst entsteht es im Kopf, in Ihren Gedanken, dann im Körper (Materie). Wenn Sie negative Gedankenmuster in positive umwandeln, kommt es in Ihrem Körper zu einer Veränderung. Der kranke Körper wird gesund. Man könnte sagen: Du bist, was du denkst, oder wie Martin Luther es ausgedrückt hat:
„Du bist das, was du gestern gedacht hast.“ 3
Vielleicht hadern Sie jetzt mit Ihrem Schicksal und bezweifeln, dass Sie selbst an Ihrem Leid schuld sein sollen. Sicherlich ist es einfacher, die Verantwortung auf andere Menschen oder schlechte Umstände zu schieben.
Es ist die Luftverschmutzung schuld, das fette Essen, der Lärm, die Zigaretten, die viele, stressige Arbeit, der Chef, die lärmenden Nachbarn, der Elektrosmog, die Computerarbeit... „Außerdem sind sowieso die anderen schuld an meiner Krankheit, weil ich mich immer kränken muss. Was soll ich denn tun, ich nehme mir eben alles zu Herzen, ich bin schließlich ein ernster Mensch. Alle sind gegen mich. Niemand liebt mich. Alle starren mich an, sobald ich einen Raum betrete. Wenn ich auf die Straße gehe, werde ich verfolgt. Niemand versteht mich. Ich bin einfach besser als die anderen, nur erkennt das niemand. Ich muss leiden, denn Leid ist gut und normal. Der Mensch braucht Schmerzen, damit er weiß, dass er lebt. Durch meine Krankheit werde ich wenigstens ernst genommen. Meine Mutter hat auch immer gelitten, das liegt bei uns in der Familie. Ich kann meine grässliche Kindheit nicht vergessen.“
Vielleicht haben Sie die eine oder andere Aussage schon einmal geäußert oder gehört. Wir sind, was wir denken. Wenn Sie von sich denken und dazu noch sagen, dass Sie ein ernster Mensch sind, sind Sie auch ein ernster Mensch, der nicht viel Spaß am Leben hat (und in den Keller zum Lachen geht). Wenn Sie von sich behaupten, dass alles seine Ordnung haben muss, sind Sie wahrscheinlich ein Mensch, der alles sehr genau nimmt, dessen Leben straff geregelt ist und wenig Variation zum Ausweichen hat. Und behaupten Sie von sich, dass Sie sich immer kränken und alles zu Herzen nehmen müssen, was die anderen von oder zu Ihnen sagen, dann weinen Sie viel und bei jedem Anlass. Sehen Sie, Sie sind das, was Sie selbst von sich denken. Sie sagen es ja förmlich (oder denken, was Sie selbst sind). Ihr Leben ist so, wie Sie darüber denken und sprechen.
Patientenbeispiele:
Ein Patient von mir beschrieb seine Krankheit folgendermaßen:
„Frau Doktor, meine Krankheit verläuft seit Jahren immer gleich. Zuerst bekomme ich ein Kratzen im Hals, zu dieser Zeit ist mein Hals noch nicht rot, aber ich muss mich öfters räuspern, und am nächsten Tag habe ich Schmerzen in der Lunge und eine eitrige Bronchitis. Wenn ich dieses Kratzen im Hals bekomme, weiß ich bereits, dass ich morgen Bronchitis haben werde.“ Sehen Sie, der Patient erwartet förmlich, dass die Krankheit exakt so abläuft. Möglicherweise wäre er enttäuscht, wenn er nur ein Kratzen im Halse bekäme und die erwartete Bronchitis ausbliebe.
„Frau Doktor, im Winter bekomme ich alle paar Wochen eine starke Erkältung, ich kann mich gar nicht erholen, sondern falle von einer Erkältung in die nächste.“ Und dann passiert es auch so, wie man es sich „wünscht“ und denkt.
„Ich spüre schon Stunden, bevor es zu regnen beginnt, mein kaputtes Knie. Es schmerzt, und ich habe Schwierigkeiten beim Gehen.“
„Wenn ich mich in einem Lokal mit Klimaanlage aufhalte, erkälte ich mich immer. Sobald nur der geringste Luftzug auf meinen Rücken bläst, bekomme ich einen steifen Hals und habe tagelang Schmerzen.“
Sehen Sie, was man sich alles einreden und dieses sogar noch verstärken kann?
„Dann habe ich tagelang Schmerzen“, meint der Patient. Nicht einen Tag, nicht einige Stunden, nein, gleich tagelang gewährt sich der arme Mensch seine Schmerzen. Vielleicht haben Sie so starke Schmerzen, dass Sie zu Ihrem Partner sagen müssen: „Wenn ich in diesem Zustand bin, hilft mir gar nichts mehr, nicht einmal eine Schmerztablette.“ Und das glauben Sie dann auch, denn Sie sind davon überzeugt.
Na toll, dann leiden Sie ruhig weiter. Vielleicht haben Sie erkannt, dass Sie auch manchmal solche oder ähnliche Sprüche loslassen. Dadurch bekräftigen Sie Ihr Leiden und sagen „Ja“ zum Schmerz. „Schmerz, sei willkommen, du darfst mich einige Tage lang richtig quälen, denn bei mir ist es immer so, und es wird immer so sein!“
Jetzt sagen Sie vielleicht, Sie könnten nichts dafür, Ihre Schmerzen kommen von allein, ohne dass Sie etwas tun. Sie wollen diesen Schmerz auch gar nicht. Bei Ihnen ist er nicht willkommen. Sicher ist, dass Sie sich ein falsches Schmerzmuster zugelegt haben. Durch Ihre Gedanken geben Sie dem Schmerz Kraft, bestärken ihn und gewähren ihm, sich in Ihrem Körper auszubreiten, niederzulassen, und Sie zu peinigen. Sie halten den Schmerz in Ihrem Unterbewusstsein durch Ihre Gedanken fest und sagen unbewusst: „Krankheit, sei willkommen.“
Wie innen, so außen
Wie sieht es in ihrem Inneren aus? Sind Sie aufgewühlt, verärgert, verstört, rastlos, haltlos, hilflos, verängstigt, am Boden zerstört? Man könnte diese Liste unendlich fortführen. Vielleicht wissen Sie, worauf ich hinauswill. Denken Sie nach, wie Sie sich fühlen. Wie ist Ihre Grundstimmung? Wie war Ihr heutiger Tag oder wie waren Ihre letzten Tage? Wie haben Sie sich gefühlt, was haben Sie gedacht, und wie haben Sie gehandelt? Ihr Fühlen (innen, Gedanken) spiegelt Ihr Außen (Krankheit im Körper, Umgebung). Sind Sie krank, stimmt mit Ihrem Innenleben etwas nicht. Möglicherweise haben Sie viele Probleme, Sorgen, Partnerstreitereien, Klagen, Schulden, die Sie auffressen, Kredite zu zahlen, kein Geld im Haus, Kinder, die viel Geld kosten und noch dazu „undankbar“ sind. Sie sind enttäuscht vom Leben, von Ihrem Partner, Ihrer Familie, niemand unterstützt Sie, Sie sind allein, fühlen sich einsam unter vielen Menschen, niemand versteht Sie, oder Sie finden keinen geeigneten Partner.
Warum denken Sie, ist das so? Wer ist schuld daran? Bin ich schuld an Ihrer Situation, sind die anderen schuld an Ihren Schulden, Ihren Krediten, Ihren Streitereien mit den Kindern und Ihrem Leben? Ihr Leben, wie es momentan ist, haben Sie sich selbst zuzuschreiben. Niemand sonst. Liebe Leserin, lieber Leser, fassen Sie sich einmal an die Nase und seien Sie ehrlich zu sich.
Wenn Sie sich einsam fühlen, dann doch nur, weil Sie nicht unter Leute gehen, und wenn Sie unter Menschen sind, verschließen Sie sich, gehen auf niemanden zu. Möglicherweise will niemand etwas mit Ihnen zu tun haben, weil Sie eine unangenehme Art haben, mit anderen zu sprechen und immer recht haben müssen.
Wer ist schuld an Ihren hohen Krediten? Sind wirklich die „anderen“ schuld? Die Bank ist schuld, weil Sie Ihnen zu leicht Kredite gewährt hat, Ihre Exfrau ist schuld, weil sie in Luxus leben wollte, oder die Familie hat Sie zu teuren Investitionen überredet? Wer hat Ihrer Meinung nach den Kreditvertrag unterschrieben? Waren das die anderen? Nein, Sie waren es, also sind Sie auch schuld daran. Tut mir leid, Ihnen das so hart sagen zu müssen, aber alles, was in Ihrem Leben geschieht, haben Sie sich selbst zuzuschreiben. Wow, das ist jetzt nicht gerade angenehm, oder? Es ist immer einfach, die Schuld auf andere abzuwälzen. Alle sind schuld, nur Sie nicht. Durch Ihre Gedanken haben Sie sich das Leben aufgebaut, wie es heute ist: Ihre Schulden, Ihr Haus, Ihren Partner, Ihre Freunde, Ihr Auto und Ihre Krankheit. Alles schön „zusammengedacht“.
Vielleicht legen Sie jetzt das Buch weg und sagen: „Das ist doch idiotisch, ich soll schuld sein, das ist nicht wahr, wie kann diese Frau das wissen, bei mir ist das doch alles anders.“
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