Sandra Andrea Huber
Fühl, was du fühlst
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Inhaltsverzeichnis
Titel Sandra Andrea Huber Fühl, was du fühlst Dieses ebook wurde erstellt bei
Prolog Prolog Die erste Liebe ist einfach, um nicht zu sagen unschuldig, weil wir uns aus und mit ganzem Herzen auf sie einlassen, ohne uns viele Gedanken um Dinge wie Sicherheitsnetze, Regeln oder Erwartungen zu machen. Natürlich, jeder geht anders an sie heran, nähert sich ihr auf unterschiedliche Art und Weise, weil jeder Mensch unterschiedlich ist, von anderen Straßen und aus anderen Häusern kommt, die ihn geprägt haben. Aber dennoch: Wir alle wollen die Liebe kosten, sie schmecken, in allen Facetten wahrnehmen, erfahren und spüren, sind neugierig auf alles, was sie zu bieten hat. Weil Liebe eine universelle Sehnsucht ist und das Leben lebenswert macht, ebenso wie Freundschaft, Mitgefühl und andere Attribute es in anderem Maße tun. Manches Mal ist die erste Liebe die große Liebe, die ein Leben lang andauert, manches Mal ist sie es nicht. Ist sie es nicht, stehen wir plötzlich und unversehens an einer Weggabelung, die es zuvor nicht gegeben hat. Wir sind nun vorbelastet, haben etwas über die Liebe gelernt, sind weniger naiv und wagemutig, dafür reicher an Erfahrung und weniger unbeholfen. Wir wissen nun, weil wir es am eigenen Leib erfahren haben, nicht, weil uns jemand davon erzählt hat oder wir es bei anderen gesehen haben, dass Liebe zerbrechen, schmerzhaft sein und uns allein zurücklassen kann. Genau an diesem Punkt liegt die Frage, die Herausforderung, der sich die meisten von uns stellen müssen, einmal oder mehrmals in ihrem Leben. Können und wollen wir uns nach allem, was wir inzwischen wissen, empfunden und erlebt haben, nochmals auf einen Menschen einlassen? Sind wir bereit zu riskieren, abermals allein zurückzubleiben? Mit gebrochenem Herzen? Enttäuscht und verletzt? Bauen wir eine Mauer um uns herum oder wagen wir die Liebe noch einmal? Und: Lohnt es sich überhaupt auf die Liebe zu setzen? Gewinnen oder verlieren wir durch sie mehr? Die Antwort darauf muss sich jeder selbst geben. Aber wer weiß, vielleicht sind Frage und Antwort identisch, wie zwei Seiten der gleichen Medaille: Wenn nicht Liebe, was dann?
1 – (Nicht) Die drei Worte
2 – Montagstrauma
3 – Alles Gute kommt von oben
4 – Verbales Ping-Pong 1.0
5 – Anders als geplant
6 – Kleider machen Leute
Damals
7 – Sehen und gesehen werden
8 – Literarisch angehauchter Gegenwind
Damals
9 – Erbsenzählerei
10 – Post hoch zwei
11 – Mittendrin im Abseits
12 – Endgültig-endgültig
13 – Nur ein Essen
Damals
14 – Viva la Mexico
15 – Auf scharf folgt süß
16 – Verbales Ping-Pong 2.0
Damals
17 – Autopilot
18 – Rotkäppchen lässt grüßen
19 – Scherben bringen Glück
20 – Man(n) braucht nicht
21 – Der große Tag
22 – Augen zu und durch
23 – Weiter im Text
24 – Wag einen Tanz
25 – Zeit für die Wahrheit
26 – Nackt und gelöst
27 – Wie Fahrradfahren
28 – Der Zauber des Anfangs
Danksagung
Über die Autorin
Headline: Liebe
Impressum neobooks
Die erste Liebe ist einfach, um nicht zu sagen unschuldig, weil wir uns aus und mit ganzem Herzen auf sie einlassen, ohne uns viele Gedanken um Dinge wie Sicherheitsnetze, Regeln oder Erwartungen zu machen.
Natürlich, jeder geht anders an sie heran, nähert sich ihr auf unterschiedliche Art und Weise, weil jeder Mensch unterschiedlich ist, von anderen Straßen und aus anderen Häusern kommt, die ihn geprägt haben. Aber dennoch: Wir alle wollen die Liebe kosten, sie schmecken, in allen Facetten wahrnehmen, erfahren und spüren, sind neugierig auf alles, was sie zu bieten hat. Weil Liebe eine universelle Sehnsucht ist und das Leben lebenswert macht, ebenso wie Freundschaft, Mitgefühl und andere Attribute es in anderem Maße tun.
Manches Mal ist die erste Liebe die große Liebe, die ein Leben lang andauert, manches Mal ist sie es nicht. Ist sie es nicht, stehen wir plötzlich und unversehens an einer Weggabelung, die es zuvor nicht gegeben hat. Wir sind nun vorbelastet, haben etwas über die Liebe gelernt, sind weniger naiv und wagemutig, dafür reicher an Erfahrung und weniger unbeholfen. Wir wissen nun, weil wir es am eigenen Leib erfahren haben, nicht, weil uns jemand davon erzählt hat oder wir es bei anderen gesehen haben, dass Liebe zerbrechen, schmerzhaft sein und uns allein zurücklassen kann.
Genau an diesem Punkt liegt die Frage, die Herausforderung, der sich die meisten von uns stellen müssen, einmal oder mehrmals in ihrem Leben. Können und wollen wir uns nach allem, was wir inzwischen wissen, empfunden und erlebt haben, nochmals auf einen Menschen einlassen? Sind wir bereit zu riskieren, abermals allein zurückzubleiben? Mit gebrochenem Herzen? Enttäuscht und verletzt? Bauen wir eine Mauer um uns herum oder wagen wir die Liebe noch einmal? Und: Lohnt es sich überhaupt auf die Liebe zu setzen? Gewinnen oder verlieren wir durch sie mehr? Die Antwort darauf muss sich jeder selbst geben.
Aber wer weiß, vielleicht sind Frage und Antwort identisch, wie zwei Seiten der gleichen Medaille: Wenn nicht Liebe, was dann?
1 – (Nicht) Die drei Worte
Ich blättere grübelnd zwischen den Seiten der in Leder gebundenen Speisekarte hin und her und registriere nur am Rande, dass Anne ihre eigene längst beiseitegelegt und die Finger ineinander verschränkt hat. „Weißt du schon, was du bestellst?“
„Mir ist heute nach Pizza Hawaii.“
„Schinken und Ananas? Hm.“ Da ich in der Mittagspause zum letzten Mal etwas gegessen habe und das Popcorn im Kino meinen Appetit nur noch mehr angeregt hat, könnte ich gefühlt die ganze Speisekarte ordern. Experimente erscheinen mir ebenso verlockend wie bekannte Gerichte, was etwas heißen will. Ich kenne das Angebot so gut wie auswendig – Anne und ich essen öfter hier –, habe allerdings erst einen kleinen Teil der Gerichte probiert. Meistens neige ich dazu, mein Leibgericht zu bestellen: Lasagne. Das kann ich überall und zu jeder Zeit essen.
Dass ich es irgendwann satt habe, im wahrsten Sinne des Wortes, kann ich mir nur schwer vorstellen. Insbesondere, wenn meine Mutter die gratinierten Nudelplatten zubereitet hat. In Sachen Pizza und Pasta mag Italien die Nase vor allen anderen Ländern haben, in Punkto Lasagne geht die Krone jedoch an meine Mutter. Das stellt sie nicht nur bei diesem Gericht, sondern auch bei Rouladen unter Beweis. Und bei Kartoffelsuppe. Und Schaschlik. Bei Muttern schmeckt´s eben doch am besten.
„Ich muss dir was erzählen.“
„Nur raus damit“, entgegne ich beiläufig, sehe aber nicht auf, weil ich immer noch nicht weiß, ob ich das Tagesgericht probieren, den gemischten Salat mit Pute und Ei oder doch wieder meinen persönlichen Klassiker bestellen soll. Oder vielleicht doch Pizza Hawaii?
„Ich bin schwanger.“
Eine Sekunde bin ich überzeugt, jemand hätte mir eine Ohrfeige verpasst. Nicht weil meine Wange heiß pocht, sondern weil Annes Worte so unerwartet auf mich nieder-gesaust sind, wie es auch eine Ohrfeige an sich hat. Die Karte, in die ich bis gerade eben vertieft war, sinkt langsam zur Tischplatte, während ich meine beste Freundin anstarre, als sähe ich sie zum ersten Mal.
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