Michael Siefener - Die magische Bibliothek

Здесь есть возможность читать онлайн «Michael Siefener - Die magische Bibliothek» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Die magische Bibliothek: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Die magische Bibliothek»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Der Rechtsanwalt und Büchernarr Albert Moll wird auf die Burg des undurchsichtigen Grafen Roderich von Blankenstein gerufen, um mit diesem ein Testament aufzusetzen. Dabei stößt er auf zwei betörende Frauen und den Hinweis auf eine wertvolle magische Bibliothek, die auf der Burg verborgen sein soll. Eine Bibliothek, von der er schon immer geträumt hat. Und bald steckt er mitten in Ereignissen, die den Geschichten Stokers, Blackwoods, Lovecrafts und Poes entsprungen sein könnten …

Die magische Bibliothek — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Die magische Bibliothek», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Ihre Bewegungen waren wie im Traum: langsam, fließend, unsicher. Je länger Albert sie ansah, desto verwirrter wurde er, desto stärker keimte in ihm der Wunsch, sie anzufassen, nur um festzustellen, ob sie wirklich aus Fleisch und Blut war.

Die junge Frau aß kaum etwas; sie legte das Besteck zur Seite und sah durch Albert hindurch. Und auch er hatte bald das Gefühl, als könne er durch sie hindurchsehen und hinter ihr verschwommen das Fenster und den Burghof erkennen. Er hielt den Atem an. Seine Hände zitterten. Aber war es nicht das, was er sich immer gewünscht hatte: einem Gespenst zu begegnen? Nein, nicht … nicht so.

Er hielt sich an der Nachspeise fest. Noch immer sagte die junge Frau kein Wort.

Da kam ihm ein Gedanke.

Er bemerkte, wie seine Hände ruhiger wurden und der Löffel nicht mehr zitterte, wenn er ihn mit Schokoladenpudding gefüllt an den Mund führte. Natürlich! Wie hatte er nur so närrisch sein und an ein leibhaftiges Gespenst glauben können! Selbstverständlich war die junge Dame ihm gegenüber die zweite Frau des Grafen. Er hatte nach dem Tod der ersten Gemahlin einfach wieder geheiratet! Bestimmt liebte die junge Gräfin das Leben in Luxus, auch wenn es hinsichtlich gewisser körperlicher Bedürfnisse offenbar Probleme gab, denn sonst hätte ihn der Graf nicht so angefahren. Nun, das ging Albert nichts an. Er lächelte breit.

»Warum grinsen Sie wie ein Honigkuchenpferd?«, raunzte ihn der Graf an.

»Oh, Verzeihung, mir war gerade ein Gedanke gekommen …«

»Das ist natürlich etwas anderes. Bei einem so seltenen Ereignis muss man ja einfach die Fassung verlieren«, meinte der Graf und grinste nun seinerseits den Anwalt an.

Nur weg von hier! Wie hatte ihm sein Bruder so etwas antun können? Albert hätte allerdings damit rechnen müssen, denn sein Bruder hatte ihm noch nie etwas Gutes erwiesen. Wenn doch nur das Testament schon aufgesetzt wäre.

»Ich sehe, Sie sind mit dem Essen fertig«, sagte der Graf grob. »Gehen Sie schon mal in die Bibliothek; sie liegt genau gegenüber dem Speisezimmer. Ich mache erst ein Nickerchen. Fühlen Sie sich zwischen den alten Scharteken ganz wie zu Hause. Nun gehen Sie schon!«

Albert stand auf; Wut und Erleichterung hielten sich bei ihm die Waage. Er schenkte der jungen Gräfin einen absichtlich langen Blick und verneigte sich vor ihr, sagte aber nichts. Dann drehte er sich um und verließ den Raum. Paulus, der diskret bei der Tür gewartet hatte, öffnete ihm und schloss dann das zweiflügelige Portal wieder. Albert hörte, wie der Schlüssel umgedreht wurde. Warum ließ sich der Graf im Speisezimmer einschließen?

Albert schüttelte den Kopf, schritt quer durch den Korridor und stieß die Tür gegenüber dem Speisezimmer auf.

Vergessen.

Vergessen waren alle Kränkungen durch den Grafen, all seine Widerwärtigkeiten und alle Rätsel, die seine junge Frau umgaben.

Vergessen war alles angesichts dieses Zimmers.

Die Bibliothek war genauso groß wie der angrenzende Salon. Jeder verfügbare Raum war von der Decke bis zum Fußboden mit eingebauten Regalen bedeckt; manche davon waren verglast, manche besaßen Gittertüren. Die Fenster waren mit Regalen umbaut; unendlich fern und tief kauerte das Dorf.

Das Heer der Bücher wartete geduldig. Lederrücken, Goldprägungen, Pergamentbände, Kostbarkeiten über Kostbarkeiten. Wahllos nahm Albert einige Bände aus den Regalen. Es waren reich illustrierte Kräuterbücher, Ansichtenwerke mit unzähligen Stahlstichen, Klassikerausgaben, kulturgeschichtliche und theologische Werke.

Bücher ohne Geheimnis.

Albert verspürte nach der ersten Atemlosigkeit eine gelinde Enttäuschung. Die Bibliotheken in den Büchern, die er so liebte, enthielten zumeist dunkle Rätsel: Bücher über zauberische Riten, Geisterbeschwörungen und Teufelsanbetungen. Solche Bücher waren seine große Leidenschaft. Er selbst besaß kein einziges dieser düsteren Gattung und wusste natürlich, dass es die meisten derartigen Werke, die in seinen geliebten fantastischen Erzählungen vorkamen, nicht wirklich gab, doch in seinen Fantasien stellte er sich oft vor, wie es sein mochte, wenn er irgendwo – nie dachte er sich dafür einen konkreten Ort aus – eine solche magische Bibliothek finden würde. Dies war ein Traum, in dem er stundenlang schwelgen konnte. Er durchblätterte die vor verbotenem Wissen strotzenden Folianten, zog geheime Kenntnisse aus ihnen, mit denen er seiner Umwelt die Stirn bieten konnte, rettete diese Bücher aus irgendeiner unterirdischen Halle, reihte sie in die heimische Bibliothek ein, katalogisierte sie und begann den Traum von Neuem. Er war unausträumbar.

Auf den ersten Blick hatte die Bibliothek des Grafen ihm jene Wunder versprochen, nach denen er sich schon immer gesehnt hatte. Warum konnte er nicht einmal für kurze Zeit der versponnene Wissenschaftler sein, der nach vergessenem Wissen forschte, so wie H. P. Lovecraft ihn unzählige Male beschrieben hatte? Warum fand er nicht das Mysterium Arcanum aus der Erzählung Das Grimoire des Reverend Montague Summers? Warum entdeckte er nie Bücherhorte wie jene, in denen das ungeheuerliche Werk Thomas Ligottis lauerte, das den Weg nach Vastarien eröffnete? Warum war diese Bibliothek nicht wie die des Roderick Usher mit all ihren Merkwürdigkeiten und Bizarrerien?

Goethe und Schiller, Herder und Wieland, Kotzebue und Raimund. Wo war das Geheimnis? Eine kindische Frage, natürlich.

Doch in einer unverschlossenen Vitrine entdeckte Albert nach kurzer Suche einige Bände, die sein Herz höher schlagen ließen. Es waren Bücher über Geistererscheinungen.

Das Nonnengespenst von Gehofen , anonym.

Die Gewissheit der Geister , von Baxter.

Das Gespenst von Annaberg , von Zobel.

De Spectribus , von Lavater.

Und vieles mehr.

Gespenster. Sofort stürmten alle Fragen, die Albert während des Essens gequält hatten, zurück. Hatte er tatsächlich einem Gespenst gegenübergesessen? Da hatte er vielleicht zum ersten Mal in seinem Leben eine Berührung mit dem Unerklärlichen gehabt, und wie hatte er darauf reagiert? Er war geflohen. Aber sehnte er sich wirklich nach einer solchen Berührung? Sie war schließlich etwas völlig anderes als seine papiernen, ungefährlichen Träume. Und wenn die junge Gräfin nun doch …

Verunsichert durchblätterte er die kleinen Gespensterbüchlein. Dabei fiel ihm ein Umstand besonders auf. Nur äußerst selten waren die wiederkehrenden Toten mit der Gabe der Rede gesegnet; meistens blieben sie stumm.

Wie die Gräfin.

Sie hatte während des ganzen Essens kein Wort gesagt. Sie hatte bei der Begrüßung nicht einmal seine Hand ergriffen.

Albert fühlte sich, als werde ihm der Boden unter den Füßen fortgezogen. Er musste einfach Gewissheit haben. Mit einer entschiedenen Bewegung legte er das Buch, in dem er gerade gelesen hatte, aus der Hand und ging hinaus auf den Korridor. Gerade als er an die Tür zum Speisezimmer klopfen wollte, hörte er hinter ihr seltsame Geräusche herausdringen.

Es war ein Keuchen und Ächzen, das merkwürdig erstickt klang. Ganz eindeutig war es die Stimme des Grafen. Sonst war niemand zu hören. Schon hatte Albert die Hand auf die Klinke gelegt, denn er befürchtete, dass dem Grafen unwohl war und er der Hilfe bedurfte. Behutsam drückte er die Klinke herunter.

Die Tür war noch immer abgeschlossen.

Jetzt nahm das erstickte Keuchen an Intensität zu. Etwas daran verwirrte Albert. Es war kein angstvolles oder schmerzgeborenes, sondern ein höchst ekstatisches Keuchen. Angewidert ließ er die Klinke los und lief zurück in die Bibliothek. Er ließ sich in einen der ledernen Sessel fallen und hielt sich die Ohren zu. Was für schreckliche Laute! Aber wie … Der Graf war doch gelähmt … Nein, er musste sich verhört haben. Doch er wollte nicht noch einmal hinaus auf den Korridor gehen. War es überhaupt die Stimme des Grafen gewesen? Hätte es nicht jemand anderes sein können – oder etwas anderes?

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Die magische Bibliothek»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Die magische Bibliothek» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Die magische Bibliothek»

Обсуждение, отзывы о книге «Die magische Bibliothek» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x