Die Herausgeberinnen
Madeleine Kreutzmann ist Diplom-Psychologin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fachbereich Erziehungswissenschaft und Psychologie der Freien Universität Berlin. Sie promovierte zum Thema Peerbeziehungen und ihrer Bedeutung für die schulische und sozio-emotionale Entwicklung von Kindern. Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt in der Untersuchung förderlicher Bedingungen für eine erfolgreiche Einbindung in das Peernetzwerk der Schulklasse und das Erleben sozialer Zugehörigkeit.
Lysann Zander ist Diplom-Psychologin und Professorin für Empirische Bildungsforschung an der Leibniz Universität Hannover. In ihrer Forschung interessiert sie besonders, welche Bedeutung soziale Beziehungen für lernrelevante Selbstwahrnehmungen und Bildungsverläufe von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen haben. Ein besonderer Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt dabei auf der Entwicklung von Präventions- und Interventionsstrategien zur Stärkung der sozialen Einbindung in heterogenen Lernkontexten.
Bettina Hannover ist Diplom-Psychologin und Professorin am Fachbereich Erziehungswissenschaft und Psychologie der Freien Universität Berlin. In ihrer Forschung interessiert sie sich dafür, welches Bild Menschen von sich selbst entwickeln und wie dieses Selbstbild sie in ihrem Denken, Fühlen und Handeln beeinflusst. Angewandte Fragestellungen betreffen z. B. die Entwicklung von Geschlechtsunterschieden in Interessen und Kompetenzen oder den Einfluss der Peers auf die Identitätsentwicklung Jugendlicher.
Madeleine Kreutzmann, Lysann Zander, Bettina Hannover (Hrsg.)
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1. Auflage 2022
Alle Rechte vorbehalten
© W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart
Gesamtherstellung: W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart
Print:
ISBN 978-3-17-036680-0
E-Book-Formate:
pdf: ISBN 978-3-17-036681-7
epub: ISBN 978-3-17-036682-4
Dieser herausgegebene Band ist in einer Zeit entstanden, in der die Welt von einer Pandemie im Griff gehalten wird, die die Menschen nur überwinden können, indem sie ihre Kontakte zueinander auf ein absolutes Minimum reduzieren. Jede und jeder von uns hat in dieser Zeit auf ganz individuelle Weise erfahren, dass der tägliche Austausch mit anderen einen essenziellen Bestandteil des Lebens darstellt und dass der Verzicht darauf nicht nur dramatische volkswirtschaftliche und versorgungstechnische Konsequenzen hat, sondern auch soziale und psychologische. Der verminderte Kontakt zu anderen verändert insbesondere den Alltag vieler Kinder und Jugendlicher auf negative Weise. Denn auch dann, wenn sie das Glück haben, in sozial begünstigten Verhältnissen zu leben, müssen sie auf die emotionale Unterstützung, aber auch die kognitive Orientierungsfunktion verzichten, die Peers in regelmäßigen Interaktionen in Kita, Schule und Freizeit bieten – in einem Lebensalter, in dem die eigene Biographie erst in Grundzügen geschrieben, die Identität noch nicht gefestigt oder vollständig entwickelt ist.
Auch wenn das Planen und Schreiben dieses Buches schon in der Zeit vor der Pandemie begannen, so hat sich doch die Relevanz der Themen, über die hier berichtet wird, in der Zeit der Krise besonders deutlich gezeigt: Die Sozialisation von Kindern und Jugendlichen können wir nicht angemessen oder erschöpfend beschreiben, ohne die Einflüsse zu berücksichtigen, die sie wechselseitig aufeinander haben. Der Einfluss der Peers entfaltet sich in kleinen oder größeren Gruppen; er wird deutlich in formellen Bildungskontexten, z. B. in Kitas und Schulen, ebenso wie an informellen Lernorten, z. B. in den Familien oder Freizeiteinrichtungen.
Die für die Beschreibung und Analyse von Peerbeziehungen bedeutsamen sozialökologischen und entwicklungspsychologischen Dimensionen werden in dem einleitenden Beitrag von Peter F. Titzmann und Philipp Jugert aufgespannt. Sie zeigen die Komplexität von Peerbeziehungen auf, die sich auf der Ebene von Freundschaften zwischen zwei Menschen, in Cliquen und der Jugendkultur ausdrückt. Besondere Aufmerksamkeit erfährt in ihrem Kapitel das Jugendalter, denn diese Lebensphase bringt Entwicklungsaufgaben mit sich, die insbesondere auch innerhalb von Peerbeziehungen bearbeitet und gelöst werden. Im Einführungsteil des Buches wird weitergehend auf die methodischen Herausforderungen eingegangen, denen sich Forschende und pädagogische Fachkräfte gegenübersehen, wenn sie Peerbeziehungen systematisch beschreiben und analysieren wollen. Thorsten Henke stellt Verfahren für die Messung von Peerbeziehungen im Klassenzimmer dar, mit denen u. a. auch wechselseitige Einflüsse zwischen Peers abgebildet werden können. Studierende und in der Praxis tätige Lehrkräfte lernen in diesem Kapitel Fragebögen zur Erfassung der subjektiven Integration in Peerbeziehungen kennen und erhalten Hinweise darauf, wie sie soziometrische Befragungen im Klassenzimmer durchführen und auswerten können.
Der zweite Abschnitt des Buches, »Förderliche und hinderliche Einflüsse der Peers auf den Erwerb fachlicher und fachübergreifender Kompetenzen«, vereint Aufsätze, in denen Auswirkungen von Peerbeziehungen analysiert werden. Dabei wird deutlich, dass Peers sich in der Entwicklung ihres Verhaltens, ihrer Kompetenzen und Einstellungen sowohl in günstiger als auch ungünstiger Weise wechselseitig beeinflussen können. Marion Reindl beschreibt in ihrem Beitrag die verschiedenen Mechanismen, über die sich Peerbeziehungen auf Merkmale auswirken, die im Kontext der Schule von besonderer Bedeutung sind, nämlich auf die Motivation und die schulischen Leistungen der Lernenden.
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