In seiner Rede vom 10. September 2001 erklärte Rumsfeld der Pentagon-Bürokratie den Krieg und hob die Gesetzesreformen hervor, die er einleiten wollte, um die falsche Art und Weise zu korrigieren, in der die Mittel für Verteidigungszwecke bisher eingesetzt wurden, damit sie nicht mehr auf unerklärliche Weise um die Bürokratie herumgeleitet werden konnten. Dabei forderte Rumsfeld die CIA heraus, die zusätzlich zu ihrer gesetzlichen Befugnis zur Finanzierung der Geheimdienste auch noch – über das Pentagon – Geld für die Finanzierung von Geheimprojekten wusch:
»Das heutige Thema ist ein Gegner, der eine Bedrohung, sogar eine ernsthafte Bedrohung für die Sicherheit der Vereinigten Staaten von Amerika darstellt. Dieser Gegner ist eine der letzten Bastionen der zentralen Planwirtschaft in der Welt und regiert, indem er Fünf-Jahres-Pläne diktiert und einzigartige Geldmittel bewegt, durch die er versucht, allen sein Kommando aufzuzwingen, über Zeitzonen, Kontinente und Ozeane hinweg. Mit brutaler Konsequenz unterdrückt er das freie Denken und zerstört neue Ideen, stört die Verteidigung der Vereinigten Staaten und gefährdet das Leben von Männern und Frauen in Uniform. Vielleicht klingt dieser Gegner wie die Sowjetunion, aber dieser Feind ist verschwunden. Unsere Feinde sind heute subtiler und unerbittlicher.
Sie mögen denken, ich beschreibe einen der letzten hinfälligen Diktatoren der Welt, aber auch deren Tage sind gezählt und sie können nicht mit der Stärke und Größe dieses Gegners mithalten. Der Gegner sitzt näher bei uns Zuhause, es ist die Pentagon-Bürokratie. Es sind nicht die Menschen, sondern die Prozesse, nicht die Zivilisten, sondern die Systeme, nicht die Männer und Frauen in Uniform, sondern es ist die Einheitlichkeit des Denkens und Handelns, die wir ihnen zu oft auferlegen. In diesem Gebäude verschwindet Geld trotz der Ära knapper Ressourcen, in der durch wachsende Bedrohungen immer mehr Steuern erhoben werden, in mehrfach vergebene Aufträge, eine aufgeblähte Bürokratie, nicht wegen Gier, sondern wegen Stillstand. Innovation wird nicht durch schlechte Absichten, sondern durch institutionelle Trägheit erstickt.« 5
Nie zuvor hatte ein Verteidigungsminister die Pentagon-Bürokratie so scharf kritisiert wie Rumsfeld. Seine außerordentliche Rede wiederholte die berühmte Abschiedsrede von Präsident Dwight D. Eisenhower vom 17. Januar 1961, in der er vor der Macht des Militärisch-Industriellen Komplexes warnte. Rumsfeld machte deutlich, dass er bei seiner Kritik an der Pentagon-Bürokratie nicht die einzelnen Militärdienste oder die Männer und Frauen in Uniform angriff, sondern den undurchsichtigen bürokratischen Prozess, der jede Erneuerung erstickte und die Umsetzung notwendiger Reformen aus dem Bericht der Weltraumkommission von 2001 vereitelte. Das eigentliche Ziel von Rumsfelds vehementem Angriff waren die riesigen Geldsummen, die durch das Pentagon flossen, zu hochklassifizierten Nachbau- und anderen weltraumbezogenen Projekten, die unter Schichten von Bürokratie vor Rumsfeld und den Chefs der verschiedenen Militärdienste geschützt waren:
»Wir kennen den Gegner, wir kennen die Bedrohung. Und mit der gleichen Entschlossenheit und Absicht, die jede Anstrengung gegen einen entschlossenen Gegner erfordert, müssen wir uns darauf einlassen und dranbleiben. Einige mögen mich fragen, wie in aller Welt der Verteidigungsminister das Pentagon vor den Augen der Öffentlichkeit derart angreifen kann. Ich antworte ihnen, ich habe keine Lust, das Pentagon anzugreifen, ich möchte es befreien. Wir müssen es vor sich selbst retten. Die Männer und Frauen dieses Ministeriums, die Zivilisten und das Militär sind unsere Verbündeten, nicht unsere Feinde. Auch sie haben die Bürokratie satt. Auch sie leben in ständiger Frustration, ich höre es jeden Tag …
Wir haben uns, wie sie sagen, in unserer Ankerkette verheddert. Unsere Finanzsysteme sind Jahrzehnte alt. Mehreren Schätzungen nach können wir Transaktionen in Höhe von 2,3 Billionen Dollar nicht nachverfolgen. Wir können in diesem Gebäude keine Informationen von Etage zu Etage weitergeben, da diese auf Dutzenden verschiedener technischer Systeme gespeichert sind, auf die nicht zugegriffen werden kann oder die nicht miteinander kompatibel sind. Wir unterhalten zwanzig bis fünfundzwanzig Prozent mehr Basisinfrastruktur als wir zur Unterstützung unserer Streitkräfte brauchen. Bei einer jährlichen Verschwendung von rund drei bis vier Milliarden Dollar – Geld der Steuerzahler. Sage und schreibe die Hälfte unserer Ressourcen fließt in die Infrastruktur und in die Gemeinkosten, und zusätzlich zum Abzug von Ressourcen durch die Kriegsführung ersticken diese kostspieligen und veralteten Systeme, Verfahren und Programme auch noch Innovationen …« 6
Rumsfeld kündigte Gesetzesinitiativen an, die er mit dem Kongress durchführen wollte, um in der Bürokratie verstecktes Geld in Richtung innovativer Verteidigungsprojekte zu lenken. So sollten die verschiedenen Militärdienste direkt bei der Bewältigung der Herausforderungen des einundzwanzigsten Jahrhunderts unterstützt werden:
»Zu diesem Zweck kündigen wir heute eine Reihe von Schritten an, die das Verteidigungsministerium unternehmen wird, um unseren Fokus und unsere Ressourcen von der Bürokratie auf das Schlachtfeld zu verlagern, von unten nach oben. Die heutigen Ankündigungen sind nur die ersten von vielen. Wir werden andere ins Leben rufen und den Kongress auch da um gesetzgeberische Hilfe bitten.« 7
Zu den von Rumsfeld in Betracht gezogenen gesetzgeberischen Maßnahmen gehörte die Schaffung eines Space Corps, das für die Bewältigung künftiger Bedrohungen wie ein Pearl Harbor im Weltraum, das im Bericht der Weltraumkommission klar umrissen wird, von wesentlicher Bedeutung ist. Leider führte das, was am nächsten Tag geschah, am 11. September 2001, dazu, dass die Etablierung eines Space Corps um fast zwei Jahrzehnte effektiv zurückgestellt wurde.
Rumsfelds außerordentliche Rede vom 10. September macht deutlich, dass er zu einer Gruppe von Pentagon-Reformern oder »White Hats« gehörte, welche die Kontrolle über die riesigen Summen erlangen wollten, die durch das Pentagon fließen, um innovative neue Verteidigungsprojekte zu finanzieren, wie sie im Bericht der Weltraumkommission von 2001 empfohlen wurden. Die wahre Absicht von Rumsfelds Rede vom 10. September und für den Krieg, den er der Pentagon-Bürokratie damit erklärte, seine Unterstützung innovativer Pentagon-Projekte wie das Space Corps und schließlich auch für seine heimliche Beteiligung an streng geheimen Nachbauprojekten ist in diesem entscheidenden Kontext zu sehen; nur so lässt sich die volle Bedeutung der Anschläge vom 11. September 2001 verstehen. Wenn Rumsfelds Rede eine Kriegserklärung an das »Böse Reich« der Pentagon-Bürokratie war, dann handelte es sich beim 11. September um den Gegenschlag des Imperiums.
Die Angriffe vom 11. September & das Reich des Bösen
Es gibt überzeugende Beweise dafür, dass die Anschläge vom 11. September nicht allein auf terroristische Aktionen zurückzuführen waren, die Osama bin Laden und Al-Qaida aus Höhlen in Afghanistan inszeniert hatten, sondern dass es sich um einen »Angriff unter falscher Flagge« handelte, an dem wichtige Elemente innerhalb der amerikanischen Regierung beteiligt waren. Gleich mehrere überzeugende Tatsachen stützen eine derart verstörende Schlussfolgerung. Erstens waren für den Morgen des 11. September zwei Übungen vorgesehen und bekannt gemacht worden, die einen Terroranschlag simulierten: »Vigilant Warrior« und »Vigilant Guardian«. Das sorgte für große Verwirrung bei Piloten des NORAD (= North American Aerospace Defense Command), der zentralen Führungsstelle für die Luftverteidigung und Frühwarnung der amerikanischen und kanadischen Luftstreitkräfte. Dies geht deutlich aus dem Protokoll eines Gesprächs zwischen dem Boston Control Center der US-Bundesluftfahrtbehörde oder FAA (Federal Aviation Administration) und einem Militärbeamten hervor, das wegen ungewöhnlicher Flugaktivitäten stattfand:
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