Alberto Nessi - Miló

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In diesem Erzählband versammelt Alberto Nessi Geschichten von Menschen aus dem Grenzraum Schweiz-Italien. Er erzählt von einfachen Menschen im Aostatal, die während des Zweiten Weltkriegs in den Untergrund gehen und ihr Leben riskieren, von Männern, die gegen die Faschisten kämpfen, Masten sprengen, von Frauen, die Nachrichten und Lebensmittel in die Berge bringen. Aber er erzählt auch vom armen Samenhändler Roberto Donetta aus dem Bleniotal und seiner Leidenschaft, der Fotografie. Und er erzählt von Menschen von heute, vom alten Mann, der Papierschlösser baut und nicht begreift, warum sein Sohn Hitler bewundert, von der illegalen Senegalesin, die zur Überraschung des Einwohneramts zurück nach Dakar geht, von alten Tessinern, die nie den Schatten ihres Kirchturms verlassen haben, oder vom angehenden Schriftsteller, der Hermann Hesse einen Füllfederhalter stiehlt. «Es wäre nötig, dass hinter der Tür eines jeden glücklichen Menschen jemand steht, der ihn durch das Klopfen mit einem Hämmerchen ständig daran erinnert, dass es unglückliche Menschen gibt», schrieb Anton Cechov. Das tut Alberto Nessi: Auf eine anmutige und feinsinnige Art erinnert er uns daran, dass die Welt voller vergänglicher Wesen ist, die den Zeitraum eines Tages ausfüllen und das zarte Licht der Glühwürmchen in sich tragen, welche in unserer stockfinsteren Zeit die Kraft der Sonne besitzen.

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Miló flüchtet sich in den Bauch einer Felsspalte, um ge­schützt eine Zigarette zu rauchen. Sorgsam achtet er darauf, das Flämmchen zu verbergen. Wie viele Tage sind seit dem 8. September verbrannt, wie viele Vögel aus dem Nest fortgeflogen, seit die Rebellen entschieden hatten, nein zu sagen? Die ersten wohnten in der Berghütte von tante Pélagie, dann sind sie auf neunhundert Meter hinaufgestiegen, und jetzt noch höher, auf zwölfhundert, wo sich ein weiter Himmel über das Matterhorn und den Monte Rosa spannt: gegenüber das Valtournenche, das Tal mit den Strommasten, die gesprengt werden sollen. Von dort oben überblickt der Wachposten die große Straße am Talboden.

Miló denkt an die Bande: an den Backofen, der im Bau ist, den Generator, den sie zu konstruieren versuchen, das Holz, das auf die Axt wartet, die Auseinandersetzungen um die Gemeinschaftskasse, das Kalb, das geschlachtet werden soll, das Roggenmehl, das sie für die peilà beschlagnahmen müssen, die Unterstützung seitens der Bevölkerung, die immer mehr abnimmt. Und dieser miese Kerl aus Fénis? Man hat ihn sagen hören: «Wenn der Krieg noch zehn Monate weitergeht, brauche ich nie mehr zu arbeiten.» Und auch diesem anderen Erzfaschisten vom Schwarzmarkt muss man einen Besuch abstatten …

Ein Schritt, noch ein Schritt. Zur Bande gehört auch Victor, der Engländer: Eines Tages hat er sich im Dorf mit Grappa volllaufen lassen, die Genossen mussten ihn zurückschleppen und haben ihn mit Wassertragen und Ausschluss von den Aktionen bestraft. Außerdem ist da noch der andere Engländer, sie nennen ihn «Lord», und Italo ist eifersüchtig auf ihn, weil er ihm beim Tanz die Frau ausspannt. Es gibt Reibereien zwischen ihnen, und einige drohen, sich abzuseilen und wieder zu Cogne zu gehen. Kürzlich ist Michele zu uns gestoßen, der monatelang in Montenegro war als Maschinengewehrschütze beim vierten Regiment der Alpini. Er hängt an der Flasche, und wenn er betrunken ist, legt er sich mit jedem an. Aber es gibt auch gute Neuigkeiten: Am 25. Januar sind die Engländer bis vierzig Kilometer vor Rom vorgedrungen, hieß es in Radio London.

Mühsam setzt Miló im Schnee ein Bein vor das andere. Das Militärkommando fällt ihm ein, das seiner Bande kaum Beachtung schenkt, weil sie sagen: Das sind Kommunisten, die wollen keine Autonomie. Doch bedeutet es, wieder neue Zäune zu ziehen, wieder andere Mauern zu bauen, wenn man die Freiheit will? Das Aostatal ist nur ein kleines Fleckchen der weiten Welt, die man aus den Ketten befreien muss.

Sie haben einen Ofen in die drei Berghütten getragen, wo ihr neuer Sitz ist, haben Betten und Schränke gebaut, die Musketen gelagert, das Hotchkiss-Maschinengewehr und die Breda mit der Munition, die Handgranaten und die Pistolen. Nebendran steht ein alter Brunnen: La Suelvaz heißt der Ort. Es klingt wie der Name eines Indianerverstecks.

Im September sind als Erste Silvio, Toio, Pierino, Italo, Giovanni, Arturo und die beiden versprengten Engländer mit ihm hinaufgegangen. Eines Nachmittags erschien Chabloz in Begleitung eines ehemaligen Freiwilligen aus dem Spanienkrieg, der Gemsen jagen wollte; doch er hat sich geweigert, die Munition ist knapp. Jetzt sind neue Elemente dazugekommen. Unter anderem ein Gefreiter der Miliz, der Partisan werden will. Kann man ihm trauen? Ist er vielleicht ein Spitzel? Und außerdem haben die Besitzer von La Suelvaz gesagt, sie müssten weg, die Faschisten zeigen die Krallen, die Bevölkerung in Fénis hat Angst, die Deutschen kontrollieren. Werden sie noch weiter hinauf ziehen müssen, nach Morgnetta, ins Jagdhaus von Baron Peccoz? Während er zwischen weißen und schwarzen Schatten vorangeht, denkt Miló an alle diese Dinge: Er ist der Anführer der Bande. Den Mittelpunkt seiner Gedanken bilden die Sabotageakte, jetzt plant er einen großen Coup beim Kraftwerk von Covalou im Valtournenche. Dafür braucht es Disziplin, aber nicht diesen stumpfsinnigen Gehorsam der Marionetten der faschistischen Pseudorepublik: Die Rebellen müssen ihre Disziplin freiwillig, aus Überzeugung aufbringen. Am 21. Fe­bruar schreibt der Kommandant ins Tagebuch der Bande:

Schwere Disziplinlosigkeit hat sich Giordano zuschulden kommen lassen. Im Auftrag von Miló sollte er mehrere barres à mine und ein Rohr holen, Material, das zur Ausführung eines Sabotageakts benötigt wurde; er hatte versichert, das Material werde im Lauf des Tages bereitgestellt. Er ist erst nach fast zwei Tagen zurückgekehrt und kann seine Abwesenheit nicht rechtfertigen. Würde ich es ihm vorwerfen, wäre es ungerecht, da auch andere Ban­denmitglieder in ähnliche Fehler verfallen sind. So kann es nicht wei­tergehen. Es ist absurd, eine Rebellengruppe trotz grundsätzlicher Meinungsverschiedenheiten und chronischer Nachlässigkeit bei der Erfüllung ihrer elementarsten Pflichten aufrechtzuerhalten. Wahrscheinlich ist es größtenteils meine Schuld, weil ich das System der Selbstkontrolle ausprobieren wollte anstelle der Dis­ziplin, die sich von der direkten Autorität ableitet.

Ich habe eine Entscheidung getroffen und teile sie der Gruppe mit. Ich gebe die Methode der Selbstkontrolle auf und führe die der Disziplin ein. Ich übernehme alle Verantwortung gegenüber den verschiedenen Komitees, die die Gruppe sowohl politisch als auch finanziell tragen, und ebenso gegenüber der Gruppe und meinem Gewissen.

Ich erkläre das Experiment mit der Methode der Selbstkontrolle nicht für gescheitert, es wird schöner und dauerhafter fortgesetzt werden können, aber ich konstatiere, dass den Gruppenmitgliedern die moralische und politische Reife fehlt, um spontan und mit vollem Bewusstsein in Zusammenarbeit mit dem Anführer der Gruppe alle Verantwortung zu tragen, die aus unserer Lage als Geächtete entsteht.

6

Ende Februar und Anfang März erhellen Lichtschlangen die Nächte im Valtournenche. Das Tagebuch spricht deutlich: Am 27. Februar sprengen die Rebellen mit Sägen, Dynamit, Sprengkapseln und Zündschnüren einen Mast in die Luft, der den Strom nach Turin leitet, wo die Arbeiter zu streiken begonnen haben: eine Hochspannungsleitung von 270 000 Volt. Ein trockener Knall, ein weißes Licht und dann ein rotes Licht, auf das eine zweite Explosion folgt. Nach der Aktion bleibt keine Zeit zum Feiern. Eilig laufen sie zur Baustelle Volpe und machen sich an die Arbeit: Da gibt es so viel zu holen, was sie schultern und wegtragen müssen … Nun drohen die Deutschen und die Faschisten der Republik von Salò, die Wehrdienstverweigerer zu erschießen.

Doch einige Tage später nehmen die Saboteure einen Gittermast des Kraftwerks von Breil aufs Korn: In der Nacht unterbricht das Kreischen von Sägen an Stahl die Stille des Waldes. Nachdem die Sprengstoffkästen und die Lunten platziert sind, begibt sich die Gruppe auf eine ­Anhöhe, um das Schauspiel zu genießen: plötzliche Helle, Explosion, rote Schlange am Himmel. Und am ersten Frühlingstag gehen die Rebellen, manche mit dem Hut der Alpini auf dem Kopf, zum Kraftwerk von Castiglion Dora, setzen den Wächter fest und sprengen die Leitungsrohre.

Weitere Vögelchen fliegen aus dem Nest davon. Bis der April kommt, la fleur d’avril ne tient que par un fil. April ist ein besonderer Monat. Im April hat Miló die Schweiz verlassen, im April hat er geheiratet, im April beginnt der Kuckuck zu rufen: «Kuckuck, mein Kuckuck, wie viele Tage gibst du mir noch zu leben?»

Ende vergangenen Monats hat es in La Suelvaz einen Ausbruch gegeben. Eines Nachts haben sich Celestino, Vittorio, Gino und Bich, der Säufer, ein Maschinengewehr, zwei Breda, drei Kisten Munition und sieben Musketen gekrallt und sind auf und davon. Angeblich hat es was mit Chanoux und der Unabhängigkeit des Aostatals zu tun: Im Valtournenche soll eine neue Autonomistengruppe entstehen. Miló und die anderen haben sie in den Wäldern verfolgt, oberhalb von Misérègne, dem Reich des Elends. Giovanni hat fünf Magazine geleert, indem er im Wald breitgestreute Garben abfeuerte, und die Flüchtigen haben die Waffen zurückgelassen, auch Celestino, der als Oberfeldwebel den Russlandfeldzug mitgemacht hat und das Kriegshandwerk gewöhnt ist. Ob sie bestraft werden? Der Ältestenrat der Bande hat sich für die Todesstrafe entschieden, sie soll am Ostersonntag vollzogen werden. Wird es gelingen, die Sache zu klären?

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