Anna Felder - Circolare

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Mit ihrem Prosaband nimmt uns Anna Felder mit auf Reisen an ferne und nahe Orte. Wir reisen mit ihr nach Lugano, Sizilien, Olten, Bern und Spanien und weitere Orte, und wir begegnen den unterschiedlichsten Menschen. Etwa einem Barmann in Italien, der die Worte rund und rein hervorbringt, einem pensionierten Versicherungsagenten beim Hundespaziergang, einer Frau, die sich beim Strei­chen eines Butterbrotes nicht stören lässt, oder Teresa, die barfuss in die Erzählung eintritt. Über­all mit dabei ist Anna Felders Gespür für das Besondere im Alltäglichen. Sie beschreibt in ihren kurzen Texten das Leben zwischen Bewegung und Innehalten, zwischen Be­obachten und Weitergehen, und das alles in ihrer musi­kalischen, zerbrechlichen Sprache. Dabei entdeckt sie im­mer wieder im Fremden das Bekannte und im Bekannten das Fremde. «Circolare» ist eine ganz eigene, innere, Geografie europäischer Orte und Unorte.

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Über dieses Buch

Mit ihrem Prosaband «Circolare» nimmt uns Anna Felder mit auf Reisen an ferne und nahe Orte. Wir reisen mit ihr nach Lugano, Sizilien, Olten, Bern und Spanien und anderswohin, und wir begegnen den unterschiedlichsten Menschen. Etwa einem Barmann in Italien, dessen Worte rund und sauber erklingen, einem pensionierten Versicherungsagenten beim Hundespaziergang, einer Frau, die sich beim Essen nicht ablenken lässt, oder Teresa, die barfuss in die Erzählung eintritt.

Überall mit dabei ist Anna Felders Gespür für das Besondere im Alltäglichen. Sie beschreibt in ihren kurzen Texten das Leben zwischen Bewegung und Innehalten, zwischen Beobachten und Weitergehen, und das alles in ihrer musikalischen, zerbrechlichen Sprache. Dabei entdeckt sie immer wieder im Fremden das Bekannte und im Bekannten das Fremde.

«Circolare» ist eine ganz eigene, innere, Geografie europäischer Orte und Unorte.

«Anna Felders Romane, Erzählungen, dramatischen Texte, stellen – musikalisch in den Mitteln, gelassen melancholisch in der Tonlage – immer den Menschen in seiner Verletzlichkeit und auch in seiner Vergänglichkeit dar.» Neue Zürcher Zeitung

Foto Yvonne Böhler Anna Felder geboren 1937 in Lugano Literaturstudium in - фото 1

Foto Yvonne Böhler

Anna Felder, geboren 1937 in Lugano, ­Literaturstudium in Zürich und Paris, Promotion über Eugenio Montale, ­danach ­Tätigkeit als Italienischlehrerin und Schriftstellerin. Lebt in Aarau und Lugano. 1998 Schillerpreis für das Gesamtwerk, 2004 den Aargauer ­Literaturpreis und 2018 den Schweizer Grand Prix Literatur.

Anna Felder

Circolare

Prosa

Aus dem Italienischen von Ruth Gantert, Maja Pflug, Barbara Sauser und Clà Riatsch

Limmat Verlag

Zürich

A Caterina, che sa quello zero perfetto

QUI

Wer ruft mich

Wenn ihr sie zur Stosszeit durch die Fussgängerzone laufen seht, ein wenig unzeitgemäss gekleidet wie jemand, der von ausserhalb kommt, ohne Tourist zu sein, wenn ihr seht, wie sie im Hin und Her der Menschen stehen bleibt wie jemand, der jemanden sucht, niemanden sucht da im Staub, dann ist sie es, ganz bestimmt. Marisa.

Wer ruft mich?, fragt sie sich. Suchend dreht sie sich nach der Stimme um.

Beim Namen gerufen, Marisa: mit langgezogenem i, wie sie es hier machen; sie hatte es nicht vergessen, sie hatte einfach nicht mehr daran gedacht.

Dort, in der Stadt draussen, hatte sie sich nie so Marisa nennen hören, wie es sich gehört. Hier schon, hier beharren sie auf dem i: seit ihrer Geburt, heute wie damals.

Jemand hat sie gerufen, halt, Tante Lia auf der Veranda von damals.

Alle rufen sich hier, grüssen von einem Bogengang zum anderen, schau sie an: Doch kaum drehst du dich um, verschwinden die Namen in den a der Strasse, in den i, in den Apfelsinen, auf den Stiegen, in den Sandalen.

Und Tante Lia? Hinter den Kamelien auf der Veranda rief sie, beobachtete die Passanten: die ausgestreckte Hand im Grün, eine grüssende Kamelie: Marisa … Dort, wo jetzt die frühere Gotthard-Bank von Botta rottet, man kann sie nicht verfehlen.

Erkennt man die Stadt noch, wenn man nach langen Pausen zurückkehrt?

Die Stimmen ja, die erkennt man, und die Kehren, den Lauf der Sonne, Osten Westen, See Gebirge: Niemand hat mit den Jahren postmoderne neue Berge, neue Seen, neue San Salvatori geschaffen.

Immer gleich geblieben unter dem Himmel, rufen sie sich zum Gruss ihre Namen zu: die in den Sandalen enden, ja klar, und unter Wasser, unter der Erde; auch heute werden die Gemüsehändler, die Architekten, die Neugeborenen wieder dafür sorgen, sie lebendig auf die Strasse zu werfen.

Eine altmodische Marisa ohne Gepäck fühlt sich ­sofort gerufen, blitzschnell erkennt sie den Appell. Ginge sie dann in die andre Welt hinüber, werden sie sie im Glitzern der kühn geschwungenen Brücken von morgen – Fussgängerbrücken werden sie heissen – dennoch weiter rufen wie einen Hausschatten, wie eine von ihnen, Mariisa, Mariisa: wie eine, die immer da war, seht ihr nicht, dass sie sich umdreht?

Höflicher Helm

Sonne, See und Wind lenken meine Entscheidung, und ich merke, dass ich nicht die Einzige bin. Die Terrasse des Restaurants ist voll. Alle sitzen da und trinken etwas; sobald ein Tischchen frei wird, setze ich mich ebenfalls. Die Einkäufe werde ich später ­erledigen, einstweilen werfe ich einen Blick in die Zeitung, halte den Nachmittag bei den Segeln draus­sen im Offenen an; in Reichweite das prickelnde San ­Pellegrino, das der Kellner mir einschenkt, als wäre es sein Werk.

Die Segel draussen, alle weiss, könnte man für Klosterschülerinnen im Wettstreit halten, bereit für die Regatta: Sind sie nummeriert?

Am Nebentisch lässt sich ein Paar nieder: sportlich er und sie, braungebrannt. Er schielt nach meiner Zeitung, meinem Glas: Braucht er etwas? Rasch blättere ich die Seiten durch, und als ich ihm über die Überschriften hinweg einen flüchtigen Blick zuwerfe, fragt er mich schnell auf Französisch «c’est libre?» und legt sofort seinen glänzend blauen Motorradhelm auf den Stuhl gegenüber.

Vom Helm befreit, widmet er sich nun seiner blonden Gefährtin, beugt sich über das Tischchen, streichelt und küsst ihre Hände, als wären es zwei ihm hingestellte Tässchen. Auf Französisch bestellen sie dann nacheinander ihr Eis, komplizierte, unterschiedliche Sorten.

Doch unterdessen bittet mich eine distinguierte, grauhaarige Dame um die Erlaubnis, sich an mein Tischchen setzen zu dürfen, «ist hier frei?», sagt sie selbstsicher und schickt sich an, sich niederzulassen.

«Passen Sie auf, da liegt der Helm», warne ich sie und weise auf den verliebten Besitzer daneben; augenblicklich weicht die Dame zurück, entschuldigt sich gebührend bei dem Helm, und schon ist sie fort. Dieser kurze Augenblick der Ablenkung hat genügt, damit die halbe Zeitung mir rücksichtslos davonflog: Ich muss hinterherrennen, sie ausschütteln und ge­gen den Wind ohrfeigen, um sie wieder zu ordnen.

«Daran ist bloss der Wind schuld», erkläre ich dem Helm auf Italienisch; ich begreife, dass auch ich ihm ein bisschen Konversation schulde, das Wetter erleichtert jedenfalls den Kontakt, das kommt häufig vor, und ich füge noch ein paar Belanglosigkeiten hinzu, bevor ich den unterbrochenen Artikel wieder aufnehme.

Die Motorradfahrer haben inzwischen ihr Eis ­bekommen: wahrscheinlich Kirsche und ein Regenbogeneis er, sie Mokka und Torrone mit einem Schokoherz, oder Amaretto mit Herz.

Nun wendet sich ein junger Vater an mich, seine Frau und die Kinder setzen sich an einen Ecktisch, aber ein Stuhl fehlt: wenn der, auf dem mein Helm liegt, frei wäre …, und mit der Attitüde des Familienoberhaupts hat der eifrige Papi schon den glänzenden Helm hochgehoben, um ihn korrekt auf meinen Tisch zu legen. Dann trägt er den Stuhl mit erhobenen Armen über die Köpfe hinweg zwischen den noch stehenden Kindern zu Mami; beflissener als der Kellner.

Wer weiss, ob der Kellner Kinder zu Hause hat, die auf ihn warten. Ich frage ihn danach, als ich noch ein San Pellegrino und einen Espresso bestelle: nur so, um dem blauen Schädel, meinem Tischgenossen, der gutmütig daliegt, ohne gefragt worden zu sein, noch kurz Gesellschaft zu leisten. Man möchte daran lecken wie an einem Rieseneis: Blau kühlt, doch vielleicht glüht es, oder fiebert.

Kein Eis mehr nebenan; die Motorradfahrer lutschen nun lange am Löffelchen, jeder an seinem, betrachten den See, jeder in seinem Schweigen: Niemand zweifelte daran, dass die Segel und der Wind heute extra für die beiden hergeweht worden sind, eine weisse Herausforderung, schon Vorahnung einer gemeinsamen Erinnerung.

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