Dieter Bachmann - Die Gärten der Medusa

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Ein Schiff legt ab, ein grosser Dampfer. Er hat Gärten an Bord. Schrebergärten, Parks, Landschaftsgärten und tiefgrüne Wälder. Und ein paar Passagiere: die Menschen, die jene Oasen geschaffen haben, oder andere, die sich gern in ihnen umtun. Man sieht sie beim Ablegen an der Reling stehen, lebende Menschen und verschollene, bekannte und erfundene. Unter ihnen Teo Wild, Anthropologe. Auf der Suche nach den Gärten: jenen der Erinnerung, den frühen der Kindheit, den Gärten der Liebe und den Gärten des Denkens, die er gern mit anderen teilt. Dieter Bachmanns weit gespannte Komposition erzählt aus den verschiedensten Gegenden die Welt von gestern und heute und zugleich von der Conditio humana zwischen Eden und Apokalypse. Zwischen Umweltzerstörung und Naturschutzgebiet: Heiter, zornig, gelassen, erbost, weise – und immer mit einem Schuss voltairescher Melancholie. Der Mensch im Garten: Nie ist er sich näher.

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Pelouse interdite.

Pas de flash.

Fermé au public.

Eau non potable.

Stationnement réservé au directeur.

Chantier interdit au public.

Amphithéâtre fermé.

A titre provisoire le jardin des plantes vous ouvre cette pelouse.

Sortie.

Wild hatte den Mantelkragen gerafft, als er durch die Doppeltür hinaus in den Wind getreten war. Hinter den vor kurzem renovierten mächtigen Gewächshäusern aus den Dreißigerjahren begann eine Zone mit älteren Verwaltungs- und Servicegebäuden, die offensichtlich am Zerfallen waren. Das Restaurant «La Baleine» wirkte vernachlässigt und vernutzt, die älteren Gebäude dahinter aber zerfielen schon sichtlich; Putz blätterte, Läden hingen schief in den Angeln. Einige schienen nicht mehr benutzt.

Wild wunderte sich über so viel Verwahrlosung. Den Niedergang dieser schönen Gebäude in einem öffentlichen Park in einer der reichsten Städte der Welt. Verschwendung von so viel bewohnbarem Raum in bester Lage. Hinter dem rückseitigen Parkausgang des Jardin des Plantes kam gleich das Cinquième, das belebte Stadtviertel mit dem Panthéon als Zentrum. Hier hätte er wohnen mögen, dachte Wild. Die Seine war ja auch nur ein paar Schritte entfernt.

Borbakis fiel ihm ein, die Zürcher Gespräche. Des Schwätzers Plan, eine Art Bibliothèque Complète de la Présence Littéraire d’Immigration à Paris einzurichten. Eine der vielen Ideen, die im Nichts verlaufen waren, wie die Menschheitsgeschichte überhaupt nicht in erster Linie die Summe ihrer Erfindungen, sondern vielmehr ihrer aufgegebenen, verratenen, vernachlässigten, gescheiterten Projekte ist. Wäre nicht hier, genau hier, in diesen aus einer anderen Zeit herübergrüßenden alten Häusern Platz für ein solches Institut gewesen, für eine solche Bibliothek?

Wild setzte sich auf die kreisförmige Ummauerung, die einen uralten Baum umgab. Es war die Platane, die Buffon 1785 gepflanzt hatte, vier Jahre vor der Revolution. Comte Georges Louis Marie Leclerc de Buffon, von 1739 bis zu seinem Tod im Jahr 1788 hier Directeur, 49 Jahre lang, während derer er den Jardin Royale des Plantes prägte und ausbaute, mit Gebäuden für Lehre und Forschung versah, die Fläche des Gartens verdoppelte und bis an die Seine erweiterte, neue Gewächshäuser errichten ließ.

Riesig stieg die Platane hinter Wild in die Höhe, mächtig, kahl. Einen Solitaire nannte man ein solches einzelnes Exemplar von Baum wohl. Und welchen Ahnungen spürte er nach, Wild, ein Anthropologe, der die Menschheit floh? Was, wenn er zu den Gärten strebt, den Parks, den Reservaten, die man mit Hilfe künstlicher Natur aus dem Gewöhnlichen schneidet und damit dem Lärm, der Vulgarität des Lebenskampfs entreißt?

Hinter dem flachen Grundstück, auf dem die alten Häuser standen, erhob sich ein Hügel, an dessen Seite ein bequemer Weg in die Höhe führte, an einer gewaltigen Libanonzeder vorbei, einem Monument, für welches das Wort Pflanze nicht mehr zu genügen schien, an deren Fuß ein Mädchen auf einer Bank saß, während ein junger Japaner, offenbar ihr Freund, ihr merkwürdige Tanzschritte vorführte, so etwas wie den Moonwalk von Michael Jackson. Von Wild nahmen sie keine Notiz.

Ganz offenbar war hier eine Art «englischer» Garten gegen die Geometrie des zentralen Parks gesetzt worden, ein eher rührendes Unterfangen, war doch der Platz für eine nach englischem Muster großzügig gestaltete Natur-in-der-Natur viel zu beengt. Immerhin standen hier außer jener Zeder, die Jussieu 1734 gepflanzt hatte, die Buffon-Platane und, höher am aufsteigenden Hügel, der älteste Baum der Anlage, der kretische Ahorn, Acer sempervirens, den Tournefort 1702 gesetzt hatte.

Von unten sah man einen kleinen, schlanken Pavillon auf der Kuppel des Hügels, der wurde natürlich sogleich Wilds Ziel. Um dorthin zu kommen, musste man die aufwärts führende Spirale benutzen und den Tumulus mehrfach umrunden, einen stumpfen Kegel, der vollständig und dicht mit einer Taxushecke bepflanzt war. Ein Labyrinth sollte das sein, in Wirklichkeit eine Schnecke, die sich, enger werdend, zu dem Pavillon hinaufzog. Der Weg führte zwischen den Hecken mählich in die Höhe, zu langsam offenbar für jene, die quer zum Hang und unter den untersten Ästen des Gestrüpps hindurch sich eine Art Tunnel und Schlupflöcher geschaffen hatten, durch die sie die Kuppe auf direkterem Weg, wenn auch gebückt oder halb kriechend erreichten. Wild hätte eine solche Abkürzung niemals benutzt, auch nicht in jüngeren Jahren. Dass man aufrecht gehen sollte, war einmal mehr als eine gesundheitliche Anweisung gewesen. Und hatte nicht gerade jene französische Revolution, auf die dieser Park zurückging, den Bückling überwunden?

Zum Pavillon ging es noch ein paar Steintritte hinauf. Dann stand Wild in einem kleinen Rund, die Aussicht bescheiden: die Dächer der nächsten Straße, Bäume, er war nun auf der Höhe der Krone der riesigen Schirmpinie; das Palais des Jardin; die großen Gewächshäuser und ein Teil der Plaine des perspectives. Offenbar ging es hier nicht um Aussicht. Der Pavillon, «Gloriette» genannt und damit in guter Gesellschaft ähnlicher Konstruktionen, in Schönbrunn, Eisenstadt, in Muskau, auf der Wilhelmshöhe oder in Karlsbad, markierte zwar den hohen, den erhabenen Punkt, diente aber mindest so sehr der Einsicht wie der Aussicht, und diese Einsicht war die gleiche wie überall: Ich stehe oben. Glorietten dienten ursprünglich auch nicht dem Spaziergänger, sondern der Verherrlichung ihres Erbauers, Denkmäler der Landschaftsarchitektur.

Der Pavillon filigran, Grazie aus Eisen. Acht schlanke, gegliederte Eisensäulchen trugen den runden Reif aus Eisen, der in seinem Durchmesser dem Rund des Innenraums und des Geländers entsprach; darüber schwang sich als rhombisches Netzwerk aus Eisen ein pagodenartig geschwungener zylind­rischer Strumpf hinauf und wurde zur Stütze einer im Durchmesser reduzierten Laterne, deren wiederum acht Eisensäulchen den Hut trugen – darauf, sich noch einmal aufschwingend, ein Türmchen und darauf wiederum zwei in sich schräg versetzte Reifen, wohl den Umlaufbahnen von Sonne und Mond entsprechend, darauf eine Wetterfahne, die mit einem Pfeil die Herkunft des Windes angab.

Das Interesse der Revolution am Jardin des Plantes war ein populär-wissenschaftliches gewesen, Aufklärung für alle. Aber dieses Lusttempelchen? Es ging auf viel frühere Zeiten zurück. Der Gartenführer gab Auskunft. Bereits im vierzehnten Jahrhundert war an diesem Ort der Bauschutt der eben entstehenden Faubourgs aufgehäuft worden. Der künstliche Hügel wurde im sechzehnten Jahrhundert unter Colbert mit Reben bepflanzt, die im achtzehnten wieder entfernt wurden. Damals nämlich errichtete der Architekt Edmé Verniquet in den immer noch königlichen Gärten das «Labyrinth» und auf seiner Kuppe das Tempelchen, den Kiosk zu Ehren von Buffon. Ganz abgesehen davon, dass schon das Wort Kiosk ein Import aus dem Arabischen war und an den Orientalismus der Zeit erinnerte, war dies, so zart er wirkte, ein kühner Bau. Sechzig Jahre vor Baltard und seinen Eisenstickereien, über ein Jahrhundert vor Eiffel entwarf Verniquet die Gloriette, eine der ältesten Metallkonstruktionen der Welt.

Ausgeführt in schwerer Bronze, mit Bronzeapplikationen und Dekorationen aus Blei, Kupfer und Gold, trug der Pavillon damals auf seiner Spitze einen Gong statt der Wetterfahne, ein Gong, der jeweils am Mittag schlug – sein Klöppel wurde ausgelöst durch das Durchbrennen eines Fadens, der unter einer Lupe barst. Ein Spielzeug der Aufklärung. Doch die Zeit schmolz mit den Jahrzehnten und Jahrhunderten Verniquets polymetallische Konstruktion zu einer Legierung, die der Elektrolyse, dem Wasser und dem Wetter nicht mehr widerstand. Die Erneuerung in den Achtzigerjahren des zwanzigsten Jahrhunderts stellte die Konstruktion des Kiosks wieder her, verzichtete aber auf den Gong.

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