Dorothea Gnau - Person werden

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Im Mittelpunkt des theologischen Denkens von Panagiotis Nellas (1936-1984), Christos Yannaras (*1935) und Ioannis Zizioulas (* 1931) steht das Verständnis des Menschen als Person. Die vorliegende Studie untersucht die theologische Anthropologie dieser drei griechisch-orthodoxen Theologen in ihrem zeitgeschichtlichen und theologischen Kontext. In den Gemeinsamkeiten und Unterschieden von Herangehensweise, Blickwinkel und Schwerpunkten werden Dimensionen und Implikationen eines personalen Verständnisses des Menschen deutlich, das vielfache Anknüpfungspunkte zum Weiterdenken bietet: Der Mensch ist Person in Gemeinschaft, er befindet sich zugleich immer in einem dynamischen Prozess des Personwerdens, wobei sein Personsein mit anderen stets auch das Personsein für andere impliziert.

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In Erinnerung zu rufen ist die unruhige Geschichte des noch jungen griechischen Nationalstaats im 20. Jahrhundert, sein intensives Ringen um die eigene Identität bis in die Gegenwart hinein. Zum Erfahrungshintergrund der Theologengeneration der 60er Jahre gehört die Besatzung Griechenlands zuerst durch die Italiener, dann durch die Deutschen in der Zeit des Zweiten Weltkrieges, während der die Bevölkerung ganzer Dörfer grausam ermordet wurde. Direkt nach Abzug der deutschen Truppen brach dann ein verheerender Bürgerkrieg zwischen Monarchisten und Kommunisten aus. 40Sehr prägend wirkte schließlich noch die Zeit der Militärdiktatur 1967-1974, in der die Kirche auf ausgesprochen problematische Weise mit den politischen Machthabern paktierte. Die negativen Folgen dieser Zusammenarbeit sind bis in die Gegenwart spürbar.

Zu bedenken sind weiterhin die rasanten wirtschaftlichen Entwicklungen in Griechenland seit den 60er Jahren und die damit verbundenen gesellschaftlichen Umbrüche. Die Frage nach dem Verhältnis von nationaler und religiöser Identität, nach dem Verhältnis von Staat und Kirche, oder dem politischen Einfluss der Staatskirche bleiben bis heute in Griechenland sehr virulent. Sie werden umso virulenter in einer Zeit, in der die früher weitgehend vorhandene Homogenität der Gesellschaft immer weniger vorausgesetzt werden kann. Öffentliche Debatten der vergangenen Jahre wie die Diskussion um die Eintragung der Religionszugehörigkeit in den Personalausweis oder um den Gottesbezug in der europäischen Verfassung zeigen dies deutlich. 41In neuerer Zeit ist in diesem Zusammenhang nicht zuletzt auch die wirtschaftliche Krise Griechenlands zu nennen. Innenpolitische wie außenpolitische Faktoren trugen dazu bei, dass solche Fragen neue Aktualität erhielten. Die Kirche ist in Bezug auf politische Verflechtungen und ihr soziales Engagement neu angefragt. In der Diskussion über das Verhältnis Griechenlands zu seinen europäischen Bündnispartnern, die durch die Diskussion um den europäischen Rettungsschirm entfacht wurde, erhielt die Frage der nationalen Identität neue Brisanz.

II.Entwicklungslinien bis zum 20. Jahrhundert

Einen Markstein in der Entwicklung der neueren orthodoxen Theologie stellt der »Erste Kongress orthodoxer Theologie« dar, der vom 29.11. bis 06.12.1936 in Athen stattfand. Dort fasste der russische Theologe Georges Florovsky in seinem deutschsprachigen Vortrag die Thesen seiner zuvor in russischer Sprache veröffentlichten »Puti russkago bogoslovija« (»Wege der russischen Theologie«) zusammen 42. Er trug darin seine kritische Sicht der orthodoxen Theologiegeschichte als Geschichte einer zunehmenden Entfernung und Entfremdung von ihren Ursprüngen vor. Florovsky bezog sich zwar vor allem auf die russische Theologie, viele der von ihm beschriebenen Entwicklungen lassen sich jedoch auch auf die gesamte orthodoxe Theologie übertragen. So ging der Vortrag des Athener Theologen Hamilkar Alivisatos auf dem gleichen Kongress in eine ganz ähnliche Richtung. Er sprach von einer »langen Periode äußeren Niedergangs, die ungefähr bis auf unsere Tage gedauert hat« 43. Diese Periode lässt Alivisatos schon mit dem Schisma 1054 beginnen. Sie zeige sich auch in der Entfremdung der verschiedenen orthodoxen Teilkirchen voneinander. Wie Florovsky spricht auch Alivisatos von einer »Überfremdung« der östlichen Theologie durch die westliche. Diese bereits 1936 vorgetragenen Einschätzungen werden später mehr oder weniger zum Allgemeingut kritischer Selbstdarstellungen der orthodoxen Theologie. 44Griechische Theologen sehen insbesondere die griechische Theologie seit der Gründung des modernen griechischen Staates zunehmend kritisch. Florovskys Redeweise von der »Babylonischen Gefangenschaft«, in der sich die orthodoxe Theologie befinde, wird geradezu zum Schlagwort für die negativen Entwicklungen im Laufe ihrer Geschichte. Dennoch kommen Bemühungen, Auswege aus dieser »Gefangenschaft« zu finden, auch nach dem genannten Kongress in Griechenland zunächst nur sehr zögerlich in Gang.

Panagiotis Nellas, Christos Yannaras und Ioannis Zizioulas haben sich häufig zu den (Fehl-)Entwicklungen in der neuzeitlichen orthodoxen Theologie geäußert. Sie haben die Ausgangssituation analysiert, prägende Einflussfaktoren benannt und auch Reaktionen und Neuansätze beschrieben, die sie selbst in der Theologie ihrer Zeit wahrnahmen. Unterschiedlich sind allerdings Umfang, Stil und Ziel ihrer Äußerungen. Christos Yannaras setzt sich in nahezu allen seinen Veröffentlichungen intensiv mit dieser Thematik auseinander. Die bewusste Abgrenzung gegenüber westlichem Denken prägt seine theologischen und philosophischen Schriften ebenso wie seine politischen und gesellschaftskritischen. Ioannis Zizioulas schildert diese Entwicklungen vor allem unter theologiegeschichtlichem und ökumenischem Blickwinkel. Bei Panagiotis Nellas erfolgt die Auseinandersetzung eher indirekt und vermittelt im Zuge der Untersuchung einzelner Kirchenvätertexte und deren theologiegeschichtlicher Einordnung oder im Zusammenhang mit gesellschaftlichen oder pädagogischen Fragen seiner Zeit. Da sich also alle drei Theologen intensiv mit den theologiegeschichtlichen Entwicklungen ihrer Tradition auseinandergesetzt haben und diese Analysen den Hintergrund für ihr Denken bilden, wird in der nun folgenden Darstellung vorrangig auf die Darstellungen der drei Theologen selbst zurückgegriffen. 45

Die Entwicklung der orthodoxen Theologie bis zum 20. Jahrhundert fasst Joannis Zizioulas im Anschluss an die Thesen Georges Florovskys in vier Punkten zusammen 46:

1.Die Entwicklung nach dem Fall Konstantinopels im 15. Jahrhundert

Einen gewichtigen Einschnitt innerhalb der Geschichte der orthodoxen Theologie markiert der Fall Konstantinopels im 15. Jahrhundert. 47In Reaktion auf die veränderte politische Situation nach dem Fall Konstantinopels tritt die orthodoxe Theologie in eine Phase des Stillstands ein, die gekennzeichnet ist durch das Phänomen des Konservatismus (»il fenomeno del conservatorismo«) 48, des bloßen Festhaltens am Überlieferten. Das wichtige und verständliche Anliegen, angesichts der veränderten politischen Situation unter nun erschwerten Bedingungen das Erbe der Väter bewahren, es »konservieren« zu wollen, geht einher mit einem Verlust an Kreativität. Verloren geht die Fähigkeit, dieses Erbe der Väter unter den veränderten Umständen der eigenen Zeit je neu auszulegen. Zizioulas verfolgt die Spuren dieses Konservatismus zurück bis in die Zeit des Johannes Damascenus (675-749), dessen »Darstellung des orthodoxen Glaubens« lange Zeit unhinterfragt die bindende Auslegung der Väter und Konzilientexte blieb. Allein Symeon der Neue Theologe, Gregorios Palamas und Nikolaos Kabasilas werden zu den wenigen Ausnahmen gezählt, denen die Fähigkeit zu einem lebendig-kreativen Umgang mit den Vätern erhalten blieb. Für weite Kreise der Orthodoxie wurde die Lehre der Väter mehr und mehr zu einem »kostbaren archäologischen Objekt« (»prezioso oggetto archeologico«). Durch die lange Zeit der ottomanischen Herrschaft hindurch waren es nicht die Universitäten, sondern vornehmlich die Klöster, die als Wächter über die patristische Literatur fungierten. Die sorgfältige Bewahrung des hochgeschätzten Erbes lag somit in den Händen des Mönchtums, damit jedoch immer weniger beim gesamten Volk. Mit dieser »Musealisierung« der Kirchenväter schwand zunehmend der lebendige Bezug der Nicht-Fachleute zur Theologie der Väter. Durch die außerdem auch insgesamt wachsende Distanz zwischen Mönchtum und Laien wurde diese Tendenz noch verstärkt. Die Lehre der Kirchenväter war zwar weiterhin hoch angesehen und geschätzt, verlor jedoch mehr und mehr an Lebensbezug.

2.Übernahme scholastischer Methodik

Zeitgleich mit diesen Entwicklungen im Umgang mit der patristischen Tradition treten orthodoxe Theologen stärker in Kontakt mit westlicher Theologie und übernehmen in der Folgezeit immer mehr deren Fragen und Methoden. In der Übernahme der scholastischen Methodik konzentriert sich die orthodoxe Theologie darauf, Antwort auf Fragen zu geben, die sie von der westlichen Form, Theologie zu betreiben übernimmt, ohne dass die westliche Problematik selbst hinterfragt würde. 49Es sind also häufig der Orthodoxie ursprünglich fremde Fragestellungen, mit denen sich die orthodoxe Theologie jetzt auseinandersetzt. Zentrale Inhalte der Vätertradition werden im Gegenzug hierdurch in den Hintergrund gedrängt. Die Kirchenväter dienen dabei als »literarische Quelle«, die in theologischen Debatten herangezogen wird, um die Problematik und die Interessen der westlichen scholastischen Theologie. Infolge dieser Ausbildung einer »orthodoxen Scholastik« stellt sich eine zunehmende Distanz zwischen Theologie und Liturgie, bzw. zwischen der Theologie und dem Leben der Kirche ein. Die ursprüngliche Einheit von lex orandi und lex credendi wird brüchig. In der liturgischen Praxis und der geistlichen Erfahrung bleibt die Vätertradition allerdings gewahrt. 50

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