Gestalttherapie in der klinischen Praxis

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Das Handbuch stellt in mehrfacher Hinsicht ein Novum in der gestalttherapeutischen Literatur dar. Er vereinigt zum ersten Mal Spezialisten unterschiedlicher Generationen aus mehr als 20 Ländern, die den aktuellen Stand der internationalen Forschung repräsentieren und zahlreiche bisher bestehende Desiderate aus der Gestalttherapie füllen. Grundlegende theoretische Prinzipien für die klinische Praxis, besondere Sichtweisen, Therapie in bestimmten Lebenssituationen und klinische Anwendungen bei spezifischen Leidensformen werden in 33 Artikeln dargestellt, die jeweils durch den Kommentar eine anderen Autors ergänzt werden.
Außerdem wird hier zum ersten Mal konsequent das Thema der Psychopathologie aus einer gestalttherapeutischen und beziehungsorientierten Perspektive betrachtet. Das Handbuch formuliert eine spezifisch gestalttherapeutische Sicht auf das Verständnis von Psychopathologie: Psychopathologie als ko-kreiertes Feldphänomen, das an der Kontaktgrenze entsteht und das im Kontaktprozess verwandelt werden kann.
Die deutsche Version dieses internationalen Projekts ist speziell auf die Situation, die Forschung und die Literatur im deutschsprachigen Raum bearbeitet und ergänzt worden.

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Medikamente können unterschiedliche Rollen im Leben der PatientIn und im psychotherapeutischen Prozess spielen. Schematisch können wir zwei Funktionen von Medikamenten unterscheiden: eine vorübergehende Krücke oder eine permanente Prothese. Es handelt es sich um eine sehr vereinfachende Unterscheidung, doch sie ist nützlich als Grundorientierung für die TherapeutIn als grober Entwurf einer differenzierten psychotherapeutischen Arbeit, wenn der Einsatz von Medikamenten im Hintergrund präsent ist.

5.1 Medikamente als vorübergehende Krücke

Bei manchen PatientInnen können wir uns die Funktion der Psychotherapie als Heilgymnastik für einen Menschen nach einer Beinverletzung vorstellen. Die Medikamente lassen sich dann als Krücke betrachten, die man nach einiger Zeit wieder weglegt. Es kann von Vorteil sein, eine solche Metapher zu verwenden, wenn die PatientIn Medikamente nimmt, aber schlussendlich ohne sie funktionieren möchte und diese Möglichkeit tatsächlich besteht. Die PatientIn selbst kommt mit dem Gedanken, die Medikamente abzusetzen, und ist bereit, die unangenehmen Gefühle dabei zu ertragen. Sie will einen aktiven Part in der psychotherapeutischen Arbeit übernehmen, sie ist bereit, sich ihrer Haltungen bewusst zu werden, sie bei Bedarf zu verändern und Veränderungen in ihrem Leben herbeizuführen. Die PatientIn lernt schrittweise, die Möglichkeiten zu nutzen, die ihr das Medikament geboten hat (z. B. dämpft es eine lähmende Angst in einem überfüllten Bus), auch ohne das Medikament selbst (z. B. lernt sie, bei aufsteigender Angst mit dem Atem und der körperlichen Erdung zu arbeiten).

Für TherapeutIn und PatientIn kann das Medikament dann ein vorübergehender Verbündeter im psychotherapeutischen Prozess werden. Sie können bewusst und pragmatisch ihre Allianz mit dem Medikament nutzen und mit ihm so arbeiten, wie mit anderen äußerlichen Unterstützungsquellen, wie dem sicheren Job der PatientIn oder ihrem familiären Hintergrund. Die TherapeutIn hilft der PatientIn dabei, den richtigen Moment für das Absetzen der Medikation zu wählen, einen Moment, in dem die PatientIn ausreichende Selbstunterstützung und Quellen der Unterstützung von außen hat. Die TherapeutIn hilft der PatientIn auch dabei, herauszufinden, ob deren durch das Medikament gestärktes Potenzial auch ohne dieses verfügbar ist.

Es kann ein Punkt kommen, an dem sich die PatientIn mit der eingeschränkten Bewegungsfreiheit nur mit Heilgymnastik fortbewegen könnte, sich aber angewöhnt hat, mit einer Krücke zu gehen. In so einem Fall hat sich die Funktion des Medikaments verändert, jetzt wird es als Krücke verwendet, die die PatientIn nicht aufgeben möchte. Die medikamentöse Behandlung fungiert nicht mehr als Unterstützung von außen und schränkt stattdessen die PatientIn in ihrer Suche nach neuen kreativen Anpassungen ein.

Es ist wichtig, dass die TherapeutIn in einem solchen Fall nicht auf Veränderung drängt. Die Einnahme von Medikamenten ist für die PatientIn eine Form der kreativen Anpassung, das Medikament hat eine bestimmte wichtige Funktion für die PatientIn, und dient zum Beispiel als Schutz. Die TherapeutIn akzeptiert die Funktion, die das Medikament für die PatientIn erfüllt, und hilft der PatientIn, sich bewusst zu werden, welchen Nutzen sie von der Medikation hat und wie sie sie einschränkt. Medikamente können der PatientIn Sicherheit verleihen; sie vor zu viel Stress in fordernden Lebenssituationen schützen. Doch sie können auch die Fähigkeit der PatientIn einschränken, Erfahrungen zu machen und in Kontakt mit anderen Menschen zu sein. Die TherapeutIn kann mit dem Medikament als Schutz-Strategie unterschiedlich arbeiten – es bewerten, konfrontieren, vermeiden. Die TherapeutIn hilft der KlientIn dabei, sich des aktuellen Verhältnisses zwischen dem Empfangen von äußerer Hilfe und dem Verlassen auf eigene Ressourcen bewusst zu werden und Verantwortung dafür zu übernehmen.

Michaela leidet seit Langem in sozialen Stresssituationen unter Angst. Die Angst ist manchmal so groß, dass sie sie daran hindert, das Haus zu verlassen. Ihre Hausärztin hat sie zu einer psychiatrischen Konsultation überwiesen, bei der ihr eine Soziophobie diagnostiziert wurde. Der Psychiater hat ihr Xanax verschrieben (Alprazolam – das Medikament löst die Angst, macht potenziell abhängig), das sie im Falle gesteigerter Angst einnehmen sollte. Der Psychiater hat ihr für den langfristigen Gebrauch auch Citalopram verschrieben (ein Antidepressivum mit einer guten angstlösenden Wirkung) und eine Psychotherapie empfohlen.

Für Michaela war das Xanax in Zeiten der Angst sehr nützlich, doch sie machte sich Sorgen, abhängig davon zu werden. Es beruhigt sie, es für den Notfall bei sich zu haben, aber nicht zu verwenden. Sie nimmt seit einigen Monaten einmal täglich Citalopram. Abgesehen davon geht sie regelmäßig zu psychotherapeutischen Sitzungen. Sie kann sich jedoch nicht vorstellen, ohne das Citalopram zurechtzukommen. Das Medikament schützt sie vor der Angst und erlaubt ihr, so zu leben, wie sie es gewohnt war. Sie lernt in der Therapie, dass das Medikament bei ihr bewirkt, dass sie nichts verändert. Sie hat Angst vor der Veränderung und der damit verbundenen Verantwortung. Das Medikament wirkt als ein Schutz für Michaela, sie kann sich ihr jetziges Leben nicht ohne das Medikament vorstellen.

Die TherapeutIn hilft Michaela, sich bewusst zu werden, welche Funktion das Medikament für sie erfüllt. Michaela sagt, dass das Medikament für sie wie eine »weiche Decke« ist, die ihr hilft, nicht so sehr verletzt zu werden. Die Medikation verlangsamt den Therapieprozess, weil sie dadurch das Gefühl hat, nichts verändern zu müssen. Andererseits ermöglicht ihr das Medikament, die Therapie überhaupt fortzuführen, da sie sonst wahrscheinlich nicht fähig wäre, ihr Haus zu verlassen. Das Medikament zu nehmen ist also eine Form der kreativen Anpassung. Das Medikament verzögert die Veränderung und verhindert gleichzeitig einen Therapieabbruch.

Citalopram dient als »weiche Decke«, die die Patientin zu ihrem Schutz braucht. Ohne sie wäre es, als sei sie nackt. Ohne das Medikament hat sie nicht genügend Unterstützung von außen. Das Medikament bietet ihr Unterstützung und stärkt ihre Kompetenzen. Es befähigt sie, zur Arbeit zu gehen und an der Therapie teilzunehmen. Michaela fühlt sich mit dem Medikament besser und funktioniert besser in ihrem Leben.

Sie betrachtet das Citalopram als den verändernden Faktor. Sie projiziert ihr Veränderungspotenzial und ihre Fähigkeiten auf das Medikament. Dabei handelt es sich um Fähigkeiten, die nicht zu ihrem Selbstbild gehören. Durch die Einnahme des Medikaments erweitert Michaela ihre Kompetenzen, aber sie sieht dies nicht als ihr eigenes Verdienst, sondern als das des Medikaments.

Die Therapeutin hilft ihr, die Fähigkeiten, die sie auf das Medikament projiziert, als ihre eigenen zu betrachten. Michaela begreift langsam, dass sie der verändernde Faktor ist und dass das Medikament und die Psychotherapie Unterstützungsquellen sind, die sie vorher in ihrem Leben nicht hatte. Ihre Einstellung: »Das Medikament ist der Grund, warum ich mich besser fühle«, verändert sich schrittweise in »Das Medikament hilft mir dabei, einen Weg zu finden, so zu leben, wie ich es brauche«.

PatientInnen mit leichteren Depressionen können auch oft von SSRI-Antidepressiva profitieren. Hier scheint die Metapher mit der Krücke nicht so gut zu passen. Menschen mit leichten Depressionen brauchen keine Krücke, sie können gehen, aber ihre Art zu gehen gleicht der von Andersens kleiner Meerjungfrau. Sie hat bei jedem Schritt Schmerzen, als habe sie auf eine Messerklinge getreten. Menschen mit leichteren Depressionen können ihr Erleben mit dieser gesteigerten Schmerzhaftigkeit wahrnehmen. Antidepressiva können ihre Wahrnehmung des Schmerzes mildern, als hätte die Kleine Meerjungrau Schuhe mit dicken Sohlen an. Dies ermöglicht ihnen, auch andere Dinge als den Schmerz in ihren Füßen wahrzunehmen. Sie können sich umsehen und in Kontakt gehen.

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