Abb. 1.28 b) Das Abspreizen des Arms im Schultergelenk mit anschließendem Heben über den Kopf in der Frontalebene heißt auch Elevation durch Abduktion . Im Yoga wird das Absenken des Schultergürtels nach Einnahme der Zielhaltung betont, wie z. B. in Krieger I .
Abb. 1.28 c) Das Anheben des nach vorn ausgestreckten Arms bis über den Kopf in der Sagittalebene heißt auch Elevation durch Flexion . (Flexion erfolgt in der Schulter.)
Abb. 1.29: Opposition: Durch die Beweglichkeit des menschlichen Daumensattelgelenks in zwei Achsen kann der Daumen in der Opposition die Spitze jedes Fingers seiner Hand berühren .
Abb. 1.30 a) Das menschliche Skelett (Vorderansicht)
Abb. 1.30 b) Das menschliche Skelett (Rückansicht)
Abb. 1.31: a) Rückgrat: Rückansicht, b) Rückgrat: Seitenansicht, c) Lendenwirbel (Aufsicht), d) Brustwirbel (Seitenansicht)
Abb. 1.32: Thorax: a) Vorderansicht; b) Seitenansicht
Abb. 1.33: Schulterblatt (Rückansicht)
Abb. 1.34: Schädel bis Brustbein (Vorderansicht, Ober- und Unterkiefer nicht dargestellt)
Abb. 1.35: Vom Scheitel bis zum Ellenbogen (Seitenansicht)
Gelenke haben zwei Aufgaben: Sie gewährleisten die Stabilität und zugleich die Mobilität des starren Skeletts. Unbewegliche (Synarthrosen) und eingeschränkt bewegliche (Amphiarthrosen) Gelenke finden sich hauptsächlich im zentralen Skelett. Dort schützt ihre Stabilität die inneren Organe. Echte Gelenke (Diarthrosen) sind frei beweglich und finden sich bevorzugt an den Extremitäten, da dort ein größerer Bewegungsspielraum benötigt wird. Sie haben einige charakteristische Eigenschaften:
• mit (hyalinem) Gelenkknorpel überzogene Knochenflächen
• eine Gelenkhöhle gefüllt mit Synovialflüssigkeit („Gelenkschmiere“), um Reibung zu vermindern
• verstärkende Seiten- oder Hilfsbänder
• Schleimbeutel (lat: Bursae) als Polsterung
• Sehnenscheiden als Schutz für Sehnen mit starker Reibungsbelastung
In einigen Gelenken (z. B. im Knie) sind Scheibenknorpel (Menisken) vorhanden. Sie fangen Stöße ab.
Es gibt sechs Typen echter Gelenke: Das ebene oder Gleitgelenk, das Scharniergelenk, das Radgelenk, das Kugelgelenk, das Ellipsoidgelenk sowie das Sattelgelenk.
Bei Bewegung gleiten zwei in der Regel flache oder leicht gekrümmte Flächen aneinander vorbei. Beispiele sind das Akromioklavikular- und das Iliosakralgelenk.
Bewegung ist nur um eine transversale Achse möglich, wie bei einem Scharnier am Deckel einer Kiste. Ein Vorsprung am Knochen fügt sich in eine konkave oder zylindrische Oberfläche auf der anderen Seite und ermöglicht das Beugen und Strecken. Beispiele sind Zehengelenke, Ellenbogen und Knie.
Die Bewegung erfolgt um eine vertikale Achse, wie bei einer Türangel. Eine annähernd zylindrische Gelenkfläche aus Knochen ragt in einen Ring aus Knochen oder Bändern hinein und rotiert darin. Ein Beispiel ist das Gelenk zwischen Elle und Speiche am Ellenbogen.
Das Gelenk besteht aus einer Kugel, dem kugeligen oder halbkugeligen Kopf eines Knochens. Dieser rotiert in der konkaven Pfanne seines Gegenstücks. So sind Beugung, Streckung, Abduktion und Adduktion, Zirkumduktion (Kreisen) und Rotation (Drehung) möglich. Kugelgelenke besitzen mehrere Achsen und daher von allen Gelenken den größten Bewegungsspielraum. Beispiele sind Schulter- und Hüftgelenk.
Diese Gelenke haben eine rundliche Gelenkfläche, die in eine passende Höhle greift. Sie erlauben Beugung, Streckung, Abduktion und Adduktion sowie als Kombination daraus die Zirkumduktion (Kreisen). Beispiel sind das Handgelenk und die Fingergrundgelenke (nicht aber das Grundgelenk des Daumens).
Bei einem Sattelgelenk passen die konvex und konkav gewölbten Bereiche beider Gelenkflächen zueinander wie ein Sattel auf einen Pferderücken. Sattelgelenke ermöglichen mehr Bewegungsfreiheit als Ellipsoidgelenke. Ein Beispiel ist das Daumensattelgelenk, das die Opposition des Daumens gegen jeden anderen Finger an einer Hand ermöglicht.
Abb. 1.36: Echte Gelenke
Abb. 1.37 a): Die wichtigsten Skelettmuskeln (Vorderansicht)
Abb. 1.37 b): Die wichtigsten Skelettmuskeln (Rückansicht)
Die Skelettmuskeln (auch willkürliche Muskeln) machen etwa 40 Prozent des menschlichen Körpergewichts aus. Ihre wichtigste Aufgabe ist die Bewegung des Körpers durch koordinierte Kontraktion und Entspannung. Dabei übertragen die Muskeln über ein oder mehrere Gelenke Spannung auf die Knochen, an denen sie über Sehnen (oder manchmal auch direkt) befestigt sind. Diese Befestigungspunkte heißen Ansätze. Zum besseren Verständnis der Aktion eines Muskels können sie unterschieden werden: Der Ansatz des Skelettmuskels an dem relativ unbeweglichen Knochen wird dann als „Ursprung“ bezeichnet, der Ansatz an dem zu bewegenden Knochen als „Ansatz“. Bei den Sehnenansätzen wird zwischen proximal (näher an der Körpermitte) und distal (am weitesten von der Körpermitte entfernt) unterschieden.
Читать дальше