Urs Haeberlin - Das Menschenbild für die Heilpädagogik

Здесь есть возможность читать онлайн «Urs Haeberlin - Das Menschenbild für die Heilpädagogik» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Das Menschenbild für die Heilpädagogik: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Das Menschenbild für die Heilpädagogik»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Dieses Buch befasst sich mit dem Menschenbild, welches den erzieherischen Umgang mit dem behinderten Kind beeinflussen soll. Es ist charakterisiert durch Betroffenheit von Grundfragen des Menschseins und durch weltanschauliches Engagement. Übertrieben einengende Standards von Wissenschaftlichkeit treten in den Hintergrund, ohne dass deswegen wissenschaftstheoretische Begründungen vernachlässigt werden. Der Begriff wird synonym zu Sonderpädagogik und Behindertenpädagogik verwendet, so dass sich die Einführung auch bei dieser Begriffsorientierung eignet. Dieser Band weicht vom gewohnten Lehrbuchstil ab: Im Vordergrund stehen weder die Vermittlung von Wissen noch der Überblick über Standardliteratur. Wesentlich ist die strukturierte Auseinandersetzung mit weltanschaulichen Grundfragen, deren Beantwortung die Basis der Heilpädagogik bildet. Ziel des Buches ist die Hinführung des Lesers zur Entscheidung für die Werte der Würde und der Gleichheit aller Menschen. Damit wird die Suche nach einem Menschenbild nicht in erster Linie zur Suche nach einem Menschenbild für das behinderte Kind, sondern zur Suche nach einem Menschenbild für sich selbst. Heilpädagogik wird zur Bezeichnung für eine weltanschauliche Grundhaltung.

Das Menschenbild für die Heilpädagogik — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Das Menschenbild für die Heilpädagogik», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Der praktische und der wissenschaftliche Heilpädagoge muss sich über die Grundhaltung zum eigenen Menschsein klar werden. Er muss für sich selbst eine Vorstellung davon erarbeiten, wie er sich selbst als Mensch und wie er sein Verhältnis zu den anderen Menschen definieren will. Der erste Schritt in einer heilpädagogischen Anthropologie, in der es um die allgemeine Menschenwürde geht, ist gerade nicht der Schritt zu einer speziellen Anthropologie der Behinderten; sondern es geht um Selbsterkenntnis und Selbsterziehung des Heilpädagogen als Mensch. Da ich mich dazu entschieden habe, dass für alle Menschen das gleiche Menschenbild Gültigkeit haben soll, kann es nicht eines für die Behinderten und eines für mich als Heilpädagogen geben.

Obschon das vorliegende Buch eine heilpädagogische Anthropologie sein will, geht es darin nicht um die Erarbeitung einer Anthropologie der Behinderten. Sondern es geht in erster Linie um die Erarbeitung eines Menschenbildes, das für uns Heilpädagogen Gültigkeit haben soll. Wenn wir für uns selbst um ein Menschenbild ringen, das als Grundlage die Entscheidung für die allgemeine Menschenwürde hat, wird es alle Menschen, auch den behinderten Menschen, mit umfassen. Somit wird es in diesem Buch um uns selbst gehen. Wir werden primär der Frage nach uns selbst nachgehen. Erst wenn wir zufriedenstellende Antworten auf die Frage nach unserer eigenen Identität gefunden haben, dürften wir den Schritt zu Fragen nach Identitätsproblemen von Behinderten machen.

Ich werde von der These ausgehen, dass wir unsere menschliche Identität dann entwickeln können, wenn wir das Gefühl haben, unsere Person sei etwas in sich Zusammenhängendes bezüglich des Fühlens, Denkens und Tuns. Dieses Identitätsgefühl ist das Ziel unserer Vermenschlichung. Mit «Vermenschlichung» bezeichne ich den lebenslangen Prozess der Identitätsentwicklung, der nie endgültig an ein Ziel gelangen kann. Der «gute» Heilpädagoge ist derjenige, der sich lebenslang um die eigene Vermenschlichung bemüht und der sich mit demselben Ziel der Erziehung behinderter Kinder und Jugendlicher widmet. Ein Heilpädagoge, der dies nicht tut, wird entweder das Kind durch andauernde äussere Geschäftigkeit verunsichern oder so in Routine erstarren, dass er ohne Ausstrahlung von Freude und innerem Erfülltsein bleibt.

Die Frage nach unserer eigenen Identität wird uns zur folgenden existentiellen Grundfrage führen:

– Bin ich das, was ich heute bin, geworden, weil es das zufällige Schicksal so bewirkt hat?

– Oder bin ich das, was ich heute bin, durch meine eigene Entscheidung und Leistung geworden?

Diese Grundfrage lässt sich auch so formulieren: Bin ich ein Subjekt mit Freiheitsspielraum oder bin ich ein Spielball undurchschaubarer gesellschaftlicher Mächte?

Die Grundfrage begegnet uns in verschärfter Form, wenn wir nach der Identitätsentwicklung von behinderten Kindern fragen:

– Sind wir der Meinung, dass ein behinderter Mensch Subjekt bleiben soll, auch wenn die Behinderung noch so schwer ist?

– Oder sind wir der Meinung, dass ein Mensch umso mehr als abhängiges Objekt behandelt werden soll, je stärker die Behinderung ist?

Im Verlaufe unserer Untersuchungen werden sich diese Fragen immer deutlicher als die Schlüsselfragen herausstellen.

2. Heilpädagogik und Menschenbild

2.1 Die Fragestellungen einer heilpädagogischen Anthropologie

Heilpädagogik ist in erster Linie Pädagogik. Somit werden wir uns mit den gleichen Fragestellungen beschäftigen wie die pädagogische Anthropologie. Diese hat in ihren Fragestellungen die Besonderheit des Erziehungsprozesses zu berücksichtigen. Erziehung umfasst die Hilfestellungen, durch welche sich ein Mensch von einem aktuellen unfertigen Zustand zu einem von Erziehungsverantwortlichen als aufgegeben empfundenen Zustand fortentwickeln soll. Kurz: Erziehung ist Hilfe bei der Entwicklung von einem Ist -Zustand zu einem Soll -Zustand. Oder noch kürzer: Erziehung ist Hilfe zur Vermenschlichung. Bei dieser erzieherischen Hilfestellung wird seitens der Erzieher angenommen, dass der als aufgegeben empfundene Soll-Zustand mehr Lebenssinn hat als der aktuell gegebene Zustand. Damit ergeben sich die folgenden drei Grundfragen einer pädagogischen Anthropologie:

1. Was ist der Mensch besonderes, wenn man ihn mit den übrigen Lebewesen vergleicht? – Es kann um die Frage gehen, ob im Menschen alles Besondere so angelegt ist, dass er sich am besten ohne Eingriff von aussen entwickelt. Diese Frage beantwortete Rousseau mit der Annahme, dass das Kind von Natur aus schon mit allem Besonderen ausgestattet sei. Es kann um die Frage gehen, ob der Mensch von Natur aus ein Lebewesen mit Mängeln sei, das im Unterschied zu allen anderen Lebewesen nur durch Erziehung überleben und zum Menschen werden kann.

2. Was soll der Mensch Besonderes werden? Welches ist das Ziel, zu dem sichjeder einzelne Mensch entwickeln soll? Beispielsweise geht es um die Frage, ob das Ziel der Erziehung eines Kindes der autonome Vernunftmensch zu sein habe, oder ob das Ziel der Erziehung ein Mensch sein soll, der sich fraglos einem Kollektiv unterordnet?

3. Welchen Sinn hat es, das menschliche Leben als etwas sich zwischen Sein und Sollen Entwickelndes zu verstehen? Welchen Sinn hat es, einen Menschen auf einen Soll-Zustand hin zu erziehen und ihn nicht im Ist-Zustand zu belassen? Beispielsweise geht es um die Frage, ob der Sinn der Erziehung darin liegt, dass sich mit ihrer Hilfe kulturelle Werte von Generation zu Generation erhalten können? Oder liegt der Sinn eher im Erreichen einer möglichst ungehemmten Bedürfnisbefriedigung?

Wenn wir diese Grundfragen nicht klären, dann werden wir als Heilpädagogen häufig Therapien anwenden, von welchen wir gar nicht wissen, im Dienste welcher übergeordneten Ziele sie stehen. Wir stellen uns damit in den Dienst irgendeiner Weltanschauung, ohne dies zu merken.

Der Heilpädagoge wird mit einer vierten Frage besonders intensiv konfrontiert:

4. Welche Bedeutung hat Behindertsein für uns Menschen? Wenn ein Mensch behindert ist, dann kann dies für ihn unter Umständen bedeuten, dass seine Vermenschlichung gehemmt oder erschwert ist. Es stellt sich beispielsweise die Frage, ob Behindertsein für Nicht-Behinderte die Bedeutung haben soll, sich über die eigene «Normalität» zu freuen? Oder soll Behindertsein bedeuten, dass sich alle Menschen ihrer Unvollkommenheit bewusst werden?

2.2 Gefahren von nicht-bewussten Menschenbildern

Ich habe bereits im vorherigen Kapitel darauf hingewiesen, dass die Klärung von anthropologischen Grundfragen für die heilpädagogische Praxis unbedingt erforderlich ist. Ich möchte im Folgenden nochmals etwas ausführlicher auf die wichtigste Begründung dieses Postulats eingehen: Wir wären in der heilpädagogischen Praxis handlungsunfähig, wenn unser Tun nicht spontan durch den Filter eines bestimmten Menschenbildes vorsortiert würde. Aufgrund dieser Notwendigkeit stehen wir als reine Praktiker andauernd in der Gefahr, dass wir uns wegen Arbeitsüberlastung und Zeitmangels keine Rechenschaft über das Menschenbild ablegen, welches unser Tun leitet. So können wir jederzeit Opfer von Vorurteilen, von Ideologien, von Modeströmungen werden. Diese Gefahr droht uns, wenn wir aufhören, über die Grundlagen unseres Handelns nachzudenken, weil uns der Kleinkram der Praxis völlig in Beschlag nimmt. Was unser Tun lenkt, ohne dass wir uns dessen bewusst zu sein brauchen, nennen wir Alltagstheorien. Wenn sich der Praktiker darüber bewusst wird und beginnt, über die versteckten Alltagstheorien nachzudenken, wird er Wissenschaftler und Philosoph. Um dies zu werden, braucht man weder eine Universität zu besuchen noch wissenschaftliche Bücher gelesen zu haben. Ich möchte zwei Beispiele von Alltagstheorien skizzieren, welche die Praxis unterschiedlich beeinflussen können.:

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Das Menschenbild für die Heilpädagogik»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Das Menschenbild für die Heilpädagogik» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Das Menschenbild für die Heilpädagogik»

Обсуждение, отзывы о книге «Das Menschenbild für die Heilpädagogik» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x