Peter Koenig
30 dreiste Lügen über Geld
Befreie dein Leben
Rette dein Geld
Aus dem Englischen von
Thomas Gotterbarm
Conzett Verlag
bei Oesch
Die amerikanische Originalausgabe erschien
2003 bei iUniverse, Inc., New York und Lincoln,
unter dem Titel 30 Lies About Money
Copyright © 2003 by Peter Koenig
Alle Rechte vorbehalten
Nachdruck in jeder Form sowie die Wiedergabe
durch Fernsehen, Rundfunk, Film, Bild- und Tonträger,
die Speicherung und Verbreitung in elektronischen
Medien oder Benutzung für Vorträge, auch auszugsweise,
nur mit Genehmigung des Verlags
E-Book 2014
Copyright © 2004 der deutschsprachigen
Ausgabe by Oesch Verlag AG, Zürich
Umschlagbild: Edvard Munch, Am Roulettisch, 1892
Munch Museum, Oslo
ISBN 978-3-03760-034-4
www.conzettverlag.ch
eBook-Herstellung und Auslieferung:
Brockhaus Commission, Kornwestheim
www.brocom.de
Inhalt
Vorwort
Einleitung
Lüge Nr. 1
Die Lüge vom arbeitenden Gel
Lüge Nr. 2
Geld ist Macht
Lüge Nr. 3
Schulden sind etwas Schlechtes
Lüge Nr. 4
Zum Glücklichsein braucht man eine gewisse Menge Geld
Lüge Nr. 5
Die besten Produkte und Dienstleistungen werfen die höchsten Gewinne ab
Lüge Nr. 6
Mit Geld sichert man sich seine Existen
Lüge Nr. 7
Geld bedeutet Sicherheit
Zwischenbemerkung
Lüge Nr. 8
Geld wird von Regierung und Zentralbank geschaffen
Lüge Nr. 9
Das in Umlauf befindliche Geld entsteht durch Prägen von Münzen und Drucken von Banknoten
Lüge Nr. 10
Das Geld ist durch Gold oder andere wertvolle Güter gedeckt
Lüge Nr. 11
Der Wohlstand eines Landes läßt sich an seinem Bruttosozialprodukt und anderen Wirtschaftsdaten ablesen
Lüge Nr. 12
Die Lüge über den Verbleib des Geld
Lüge Nr. 13
Die Liebe zum Geld ist die Wurzel allen Übe
Lüge Nr. 14
Die Lüge von Arm und Reich
Lüge Nr. 15
Geld ist Freiheit
Lüge Nr. 16
Man muß arbeiten und Geld verdienen, um tun zu können, was man will
Lüge Nr. 17
Für ein neues Vorhaben braucht man Kapital, einen Geschäfts- und einen Finanzpl
Lüge Nr. 18
Jeder kann Gewinn machen
Lüge Nr. 19
Um Bestand zu haben, muß eine Firma Gewinn machen
Lüge Nr. 20
Der Preis für Güter und Dienstleistungen setzt sich hauptsächlich aus ihren Produktionskosten zusammen
Lüge Nr. 21
Geld macht unabhängig
Lüge Nr. 22
Geld macht abhängig
Lüge Nr. 23
Renten und Ersparnisse sichern einen sorglosen Lebensabend
Lüge Nr. 24
Die erste Lüge der Geldreformer
Lüge Nr. 25
Die zweite Lüge der Geldreformer
Lüge Nr. 26
Wer Geld gibt, dem wird gegebe
Lüge Nr. 27
Die Lügen über die Fülle
Lüge Nr. 28
Geld ist das Problem, Geld ist die Lösung
Lüge Nr. 29
Geld ist nicht wichtig aber es vereinfacht das Leben
Lüge Nr. 30
Geld ist was immer Sie denke
Nachwort
Eine Zugabe über den kleinen Unterschied – Lüge Nr. 31
Männer gehen besser mit Geld um als Frauen
Danksagungen
Vorwort
So, nun stehen Sie hier also in der Buchhandlung und haben gerade dieses Werk aus dem Regal gezogen, 30 dreiste Lügen über Geld . Sehen Sie sich doch mal um: Wo sind Sie? In der Abteilung Wirtschaft und Finanzen? Bei Philosophie und Psychologie? Bei den Ratgebern? In der Kinderbuchabteilung?
Lieber Leser, dieses Buch wird Sie zum Nachdenken bringen. Ich will Sie mitnehmen auf eine Reise durch den Garten des Geldes, der so reich ist an Verlockungen, Möglichkeiten, Realitäten und Illusionen. Das Paradies liegt greifbar nah, läßt sich jedoch nur erreichen, wenn man alle damit verbundenen Faktoren ganz genau versteht! Während ich hier zu schreiben beginne, stelle ich mir vor, wie dieses Buch später auf einem goldenen Tisch präsentiert werden wird, in seiner ganz eigenen Abteilung im Eingangsbereich der Buchhandlung – denken Sie bitte daran, Herr Buchhändler. Mit der Zeit werden sich dann weitere Bücher hinzugesellen, die ebenso kurz, einfach und wirklich nützlich sind; Literatur, Lyrik und Prosa mit Schlüsselhinweisen, die die Seele des Lesers ans Ziel ihrer Reise führen. Ein bleibendes Werk, bei dessen Lektüre es im tiefsten Innern laut ›Aha!‹ macht!
Geld und Seele
Geld und Seele, davon handelt dieses Buch. Welch bemerkenswerte Kombination. Geld klingt erst einmal zu banal, um für die Seele zum Thema zu werden. Und weshalb spricht der Buchtitel von »Lügen«, werden Sie sich wohl fragen? Was haben Lügen mit Geld und Seele zu tun? Lassen Sie mich dies anhand meiner eigenen Geschichte erklären.
Soweit ich zurückdenken kann, haben mich Glück und Erfolg fasziniert. Was jedoch ist Erfolg? Meine Definition ist simpel: Ein Vorhaben ist erfolgreich, wenn das tatsächliche Ergebnis mit dem beabsichtigten identisch ist. Die meiste Zeit und bei den meisten Dingen, die wir täglich erledigen, sind wir so erfolgreich, daß es uns kaum auffällt. In gewisser Weise sind wir Zauberer. Wir stellen uns vor, was wir wollen und wann wir dies wollen, und machen uns dann daran, dies zu verwirklichen. Das ist keine große Sache. Das Geld ist daran in einer Weise beteiligt, daß wir gar nicht groß darüber nachdenken. Ein simples Beispiel: Uns fällt ein, daß wir Waschmittel brauchen, wir gehen in den Supermarkt und kaufen es. Erfolg! Wir sehen dies zwar normalerweise nicht so, doch angesichts der dazu nötigen Infrastruktur ist der ganze Vorgang zwischen dem ersten Gedanken an das Waschpulver und dessen Ankunft auf dem Küchentisch wesentlich komplexer, als wir gemeinhin glauben.
Sobald man – als Kind – entdeckt, welche Rolle das Geld beim erfolgreichen Erwerb von Dingen spielt, die man haben möchte, schließt man daraus ganz automatisch, daß der gleiche Vorgang bei allem, was man sich wünscht, erfolgreich sein wird. Bei komplexeren Sachverhalten erweist sich die beim Waschmittelkauf angewandte einfache Erfolgsstrategie jedoch wahrscheinlich als unzureichend. Die Sprache des Geldes, in der wir unbewußt miteinander kommunizieren, enthält möglicherweise die größten Selbsttäuschungen unserer Zeit. »Money can’t buy you love«, sangen die Beatles, mit Geld kann man kein Glück erkaufen. Dies scheint zwar auf der Hand zu liegen, doch kann es trotzdem geschehen, daß wir versuchen, uns Liebe zu kaufen, und diesen Versuch, wenn uns nichts Besseres einfällt, unablässig wiederholen, ein Leben lang. Und wenn es nicht um Liebe geht, dann vielleicht um andere Dinge. Das Aufdecken der diesen fruchtlosen Versuchen zugrunde liegenden Irrtümer, Lügen, ist das zentrale Thema dieses Buchs. Mit jedem Erkennen einer (Selbst-)Täuschung oder Lüge kommt es zu einer kleinen Befreiung, und das in zweifacher Hinsicht: der Befreiung von sich selbst und der Befreiung vom Geld.
Ich begann 1984, im Alter von 37 Jahren, mich näher mit dem Thema Geld zu befassen. Bis dahin war mein Leben in bezug auf Geld und Karriere eine wahre Erfolgsgeschichte gewesen. Als junger Mann aus einer jüdischen Industriellenfamilie, die im Krieg nach England geflohen war, war ich schon als Jugendlicher überaus ehrgeizig. Als guter Verkäufer arbeitete ich unermüdlich und verdiente mühelos Geld. Ich war als Immobilienmakler erfolgreich, übernahm eine verantwortungsvolle Position in einem großen amerikanischen Konzern, erwarb einen MBA-Abschluß und wurde in den 80er Jahren Teilhaber einer kleinen Unternehmensberatungs- und Kaderschulungsfirma. An diesem Punkt jedoch sah ich mich zwei Herausforderungen gegenüber, die mein Verständnis überstiegen: eine anhaltende Geldknappheit in meinem eigenen Unternehmen, was ich noch nie zuvor erlebt hatte, und die schleichende Erkenntnis, daß Führungskräfte die bei meinen Unternehmensberatungen sorgfältig ausgearbeiteten Strategien im allgemeinen nur halbherzig befolgten, vor allem in finanziell herausfordernden Situationen.
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